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Aus der Stiftung

Konzerte, Krimis & noch viel mehr

Rechtzeitig zum Ende des diesjährigen KulturSommers am Kanal legt die Stiftung Herzogtum Lauenburg das zweite Halbjahresprogramm 2018 vor. Konzerte, wissenschaftliche Vorträge, Ausstellungen, Lesungen: Die Stiftung hat gemeinsam mit etlichen Kooperationspartnern ein Programm erstellt, das alle Teile des Kreises berücksichtigt. Neben dem Sitz der Stiftung im Stadthauptmannshof Mölln werden als Veranstaltungsorte auch andere Städte wie Lauenburg, Ratzeburg oder Geesthacht berücksichtigt, aber auch kleinere Orte wie Borstorf oder Rondeshagen sind mit einbezogen.

Musikalisch setzt die Stiftung wie immer auf Vielfalt: Ein Konzert mit drei A-Cappella-Ensembles (baff!, Die Syrinx, ARTgenossen) findet am 28.9. statt. Zwei Kooperationen mit dem Folkclub Herzogtum Lauenburg führen nach Frankreich und nach Schweden: Das französische Ensemble Arbadétorne spielt traditionelle Musik aus der Region Vendée, dem Nordwesten Frankreichs am 8.9. mit vorhergehendem Tanz-Workshop. Die Lieder des schwedischen Rokokodichters Carl Michael Bellman werden von Günter Gall und Konstantin Vassiliev am 2.11. interpretiert (in Kooperation mit der Stadt Ratzeburg).
Im Bereich Literatur zeigen drei Veranstaltungen die ganz unterschiedlichen Möglichkeiten des geschriebenen Wortes: Der in der Region und darüber hinaus bekannte Lyriker Klaus Rainer Goll gibt am 7.9. einen Einblick in seine Begegnungen mit Katia Mann mit Gedichten, Tagebucheinträgen sowie Briefen. Der nordfriesische Autor Hannes Nygaard liest am 26.10. aus seinem aktuellen Krimi, der in unsere Region führt. Zwei Tage später liest der Möllner Manfred Sahm aus seiner modernen, lesbaren niederdeutschen Fassung des Eulenspiegel-Buchs von Hermann Bote (gedruckt 1515), musikalisch begleitet von Peter Paulsen.

Die diesjährige Herbstausstellung widmet sich nicht der Kunst, sondern dem Wandel in der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein. Fotos und Texte ergeben zusammen mit Leihgaben des Museums „Vergessene Arbeit“ in Steinhorst eine informative Ausstellung für unsere ländliche Region.

Die Vorträge der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur behandeln die verschiedensten Themen aus der Perspektive der jeweiligen Fachgebiete (z.B. „Frühe Kulturlandschaften in Europa“ von Prof. Holger Behm am 20.9. oder „Das Herzogtum Sachsen-Lauenburg im Dreißigjährigen Krieg“ von Prof. Joachim Reichstein am 1.11.). Besonders aber wird darauf hingewiesen, dass der über viele Jahre als Tutor für die Akademie tätige Historiker Prof. Dr. Eckardt Opitz am 4.9. in Mölln seinen letzten Vortrag halten wird, in dem er seine Forschungen über das Herzogtum Lauenburg resümiert.

Ebenso hervorzuheben ist die Kooperation mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg für die Reihe „1.100 Jahre Ottonen (919-2019)“. Den Auftakt macht Lothar Obst mit zwei Vorträgen (am 27.9. über Otto den Großen und am 29.11. über Theophanu).

Auch der Natur-/Umwelt-Bereich wird weiterhin berücksichtigt: Es gibt z.B. Vorträge über den Fischartenatlas (Prof. Heiko Brunken am 23.10.) oder über die Pflanzen in den Pflasterfugen (Dr. Erich Lüthje am 20.11.). Der jährliche Apfeltag auf der Ratzeburger Streuobstwiese findet am 15.9. statt. Der Eintritt zu wissenschaftlichen Vorträgen der Stiftung und der Akademie ist im Übrigen kostenlos.

Die Advents- bzw. Weihnachtszeit kommt auch bei der Stiftung nicht zu kurz: Am 1.12. findet die traditionelle Lauenburgische Weihnacht statt; diesmal aber wird auf die Mitwirkung regionaler Künstler gesetzt. Ein entsprechender Aufruf wird noch veröffentlicht. Bei einem SingAlong! am 15.12. singen vier Musiker aus der Region mit dem Publikum unterschiedlichste Advents- und Weihnachtslieder aus verschiedenen Zeiten und Ländern.

Ein Höhepunkt ist sicherlich der Vortrag von Prof. Horst Teltschik am 19.11. Der stellvertretende Chef des Bundeskanzleramts unter Helmut Kohl wird als unmittelbarer Zeitzeuge über die Vorgänge während der Wendezeit berichten. Begleitend dazu gibt es eine Ausstellung, die den Weg zur Deutschen Einheit nachvollzieht.

Alle zwei Jahre wird der Kulturpreis der Stiftung verliehen. In diesem Jahr findet die Verleihung am 17.11. statt.

Die Stiftung ist stets an Kooperationen interessiert, besonders im ländlichen Raum. Die bereits lange bestehende Reihe „Die Akademie geht aufs Land“ bietet die Möglichkeit, historische Besonderheiten direkt vor Ort den interessierten Einwohnern nahezubringen. Bei Interesse wenden Sie sich an die Geschäftsstelle unter Tel. 04542-87000 oder info@stiftung-herzogtum.de. Die Stiftung prüft dann, ob es zur angefragten Gemeinde passende Forschungsergebnisse gibt. Das Programm des zweiten Halbjahrs ist bereits jetzt im Stadthauptmannshof Mölln erhältlich. Ebenso wird es in den Tourist-Informationen des Kreises sowie bei den Kooperationspartnern ausliegen.

 

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Nördlich der A24

Eine magisch schöne Magelone

Niemand hat es noch gereut, „Die schöne Magelone“ erlebt zu haben. Vom Dichter und Theatermann Ludwig Tieck niedergeschrieben und vom jungen Johannes Brahms als Romanzen vertont, hatte Regisseur Frank Düwel sie zur diesjährigen Oper auf dem Lande im Viehhaus Gut Segrahn erkoren.  Es gelang ihm und seinen Akteuren, mit einem der schönsten Liederzyklen der Romantik ein Paradestück von modernem Musiktheater aufzuführen – und das Publikum von Anfang bis Ende mittenhinein zu ziehen.

Die „Magelone“ war ein echter Wurf: Sie hatte Witz, bewegte tief und war so nur an diesem einen Ort möglich. Getragen von wunderbarer Musik und dem berührenden Spiel  der  Künstler, erlebte das Publikum einen inspirierten Sommerabend mit ganz neuen Spielräumen. Schon der Empfang unter freiem Himmel war Teil der Inszenierung – mit den überraschten Besuchern als Gästen und den Hausherren (Ilsabe und Detlev Werner von Bülow) als Eltern des Hauptdarstellers. Die danach erstmals in ovaler Arena stattfindende Vorstellung magnetisierte. Mit Recht ernteten Sänger Timotheus Maas, Pianist Lémuel Grave und Schauspieler Moritz Grabbe am Ende für ihre großartige Leistung satten Applaus und Bravorufe. Zum anderen schuf Frank Düwel in dieser Inszenierung einen seltenen Freiraum für die Besucher: Er machte sie mehrfach zum Teil des Spiels, hob die Grenze zur Bühne auf und ließ sie ihre eigene Vorstellungskraft ausleben. Man ging selbst mit auf die Reise – und nahm deshalb viel mehr mit nach Hause als ein grandioses Hörerlebnis.

In der Mitte eines Raums zu spielen und zu singen, keine Distanz zum Publikum zu haben – das ist selbst für Profis eine Herausforderung. Sie bewältigten sie mit Bravour und bewundernswerten körperlichen Einsatz. Der Kontakt mit den Menschen im großen Rund riss nie ab, die Nähe bannte sie. Stets fühlte man sich verbunden mit dem jungen Peter von Provence (Timotheus Maas), der vor dem Eintritt ist väterliche Unternehmen und einer arrangierten Heirat ausreißt, um auf Drängen und unter Führung seines Freundes Paul (Moritz Grabbe) vorher die Liebe und das Leben mit all ihren Irrungen und Widerständen kennenzulernen. Romantik und Intensität waren quasi programmiert. Pianist Lémuel Grave wob dazu tief einfühlsam den Klang und erweckte Brahms‘ Gefühlswelten zu vollem Leben – vom zartesten Sehnen bis zum Anbranden der Verzweiflung.

Es brauchte kaum Staffage, um das Publikum glücklich zu machen. Die Musik und ausgewählte Symbole  genügten als Anreize, um die Details der Geschichte individuell zu füllen. Zunächst blind geführt von Paul, steckt Peter voller Fragen ohne Antworten, ist oft auf dem Holzweg. Doch zunehmend öffnet er die Augen, will selbst entscheiden, kämpft sich mit seiner Liebe zu Magelone durch Unsicherheit und Sehnsucht, Lust und Leidenschaft, Trennung und Verzweiflung. Doch Liebe, Standhaftigkeit und Hoffnung tragen ihn – wie seinerzeit Odysseus – schließlich ins Ziel. Zu Magelone, auf festen Boden. Brahms‘ großartige Stimmungsbilder taten das ihre. Timotheus Maas mit seinem so sanften wie mächtig Bariton den Rest. Seine jungenhafte Ausstrahlung ließ die emotionale Reifung desto stärker wirken. Wie er’s nur schaffte, im Sitzen und Liegen, beim schnellen Tanz und mitten im Kampf, hin und hergeworfen in des Meeres stürmischen Wogen so zu singen? Er sang selbst den Schlaf und den Traum – sein „Ruhe, Süßliebchen“, in des Freundes Armen schlummernd, war eine Offenbarung.

Wenn mit wenigem Aufwand große künstlerische Momente entstehen, wenn 100 Papierschiffchen den großen Ozean der Trennung, das Stürme des Schicksals und das rettende Schiff darstellen können, wenn Frank Düwel wieder einmal besondere Möglichkeiten erkannt, gebunden und zum Blühen gebracht hat – dann ist KulturSommer-Zeit.

Text: Eva Albrecht/Foto: Antje Berodt

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Nördlich der A24

Die Abenteuer des jungen Barlach

Mit Hermine ist nicht gut Kirschen essen. Man sieht es an ihrem stampfenden Schritt, in dem Wut und Entschlossenheit liegen. „Sie!“ ruft Hermine (Katja Klein). „Sie!“ Das Publikum, das sich im Garten von Ernst Barlachs Vaterhaus – dem heutigen Ernst Barlach Museum Ratzeburg – versammelt hat, fährt zusammen. Glücklicherweise kann selbst der größte Drachen hin und wieder fremde Hilfe gebrauchen. Nachdem sie einen der Zuschauer dazu verdonnert hat, beim Zurechtrücken der Tische mit anzupacken, lenkt sie ihren Zorn auf jene, die ihn sich tagtäglich verdienen: den jungen Barlach und seine Brüder (Jussi Gärtner, Finbar Böge und Matas Joniskis).

Die wütende Hermine, das ist der Knall der Peitsche, der imaginäre Startschuss, mit dem Frank Düwels Theaterspaziergang „Ernst Barlach… als ich Indianer war“ Fahrt aufnimmt. Vom Garten des Hauses geht es hinein in das Vaterhaus – ins Esszimmer, in die Küche, ins Schlafzimmer. Das Publikum wandelt auf den Pfaden des jungen Barlach. Dabei inszeniert Düwel die Abenteuer des Künstlers als eine Begegnung mit sich selbst. Hier der alte Barlach (Wolfgang Häntsch), der mal rauchend, mal kommentierend, mal aus dem „Lederstrumpf“ zitierend immer im Zentrum des Geschehens steht. Da der junge Barlach, der mit seinen Brüdern durch das Haus schleicht. Bewaffnet mit Speer und Tomahawk, mit Pfeil und Bogen immer gewahr, dass die Welt da draußen eine dunkle Unbekannte ist, die Gefahr und Glück verheißt.

Klatsch. Die Ohrfeige Hermines –  der „hart geräucherten Jungfrau“, wie der alte Barlach sie nennt – hat gesessen. Was lehrt das den jungen Barlach? Wer nicht rechtzeitig wegrennt, den bestraft das Leben? Nein, die Ohrfeige ist ein Windhauch, ein Nichts, gegen die Willkür des Schulrats, der die ganze Klasse grundlos mit Stockschlägen überzieht. Und wenn dieser schmerzhafte Unterricht zu Ende ist, liegen irgendwo draußen die Stadtschüler auf der Lauer, die Gymnasiasten per se nicht ausstehen können. Da ist es hilfreich, ein Indianer zu sein. Zu wissen, wie man seine Spuren verwischt. Der alte Barlach zitiert es aus dem Lederstrumpf*, aber die Wildnis, die da aufscheint, ist auch die Wildnis Ratzeburgs, die unfassbar schön ist – trotz all der Gefahren, die von ihr ausgehen.

Wildes Leben erzeugt wilde Gefühle. Es reißt den jungen Barlach mit sich fort, so wie es die Mohikaner durch die Stromschnellen jagt. Der alte Barlach blickt auf diesen blonden Jungen. So lange ist das her. Das Buch in der Hand, zeigt er sich abgeklärt. Für das Schicksal findet er abstrakte Worte. Die Rede ist vom „Selbstverständlichen des Unwahrscheinlichen“.

Selbstverständlich ist, dass die Arzttasche des Vaters stets bereitliegt und er nachts zu Krankenbesuchen aufbricht. Unwahrscheinlich ist, dass ein Junge an Diphterie stirbt. Doch der junge Barlach muss feststellen, dass es passieren kann.

„Kommt Vater wieder? Immer?“ will der junge Barlach von seinen Brüdern wissen. „Immer“, antworten sie. So wie es stets war, muss es auch künftig sein. Doch das Selbstverständliche ist nicht, dass der Vater immer wiederkommt. Das Selbstverständliche ist der Tod, das Unwahrscheinliche ist lediglich, wann es passiert. Ernst Barlachs Vater stirbt 1884. Es bedeutet auch das jähe Ende seiner Ratzeburger Indianerzeit.

Immerhin ist da schon die Saat für das künstlerische Schaffen gelegt. Er schreibt, er zeichnet, er knetet. Er versucht den Emotionen, die in ihm lodern, eine Form zu geben. Plötzlich sitzen in Düwels Inszenierung drei junge Barlachs im Garten. Versunken in ihre Arbeit sind sie dabei – um es mit den Worten des alten Barlach zu sagen – „es auf den Taugenichts anzulegen“. „Die Lebenswerkstatt“ hat ihn so entwickelt, dass er das, was er in diesem Augenblick tut, künftig „mit der Gläubigkeit einer Pflanze“ fortführen wird.

Von der Lebenswerkstatt profitiert hat auch Hermine. Dank der Barlach-Brüder weiß sie, dass Jungen nur Unfug im Kopf haben und Bediensteten immer auf die Finger gesehen werden muss. Andernfalls machen sie ihren Job nicht oder nicht richtig. So wie die Köksch, die heute zu viel Kuchen gebacken hat, den Hermine jetzt in einem Anfall von Großzügigkeit munter verteilt. Kuchen statt Ohrfeigen – damit lässt es sich als Zuschauer gut leben.

* „Lederstrumpf“ – Romanzyklus aus der Feder des US-Autoren James F. Cooper

Fotos: Antje Berodt

Text: Helge Berlinke

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Vorfahrt für die Jugend

410

Der folgende Text trägt den Titel „410“ und stammt aus der Feder von Dennis Tschernich (Foto). Im Rahmen des Schreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“, initiiert von der Stiftung Herzogtum Lauenburg, erhielt er für seinen Beitrag in der Altersgruppe der 17- bis 23-Jährigen eine Auszeichnung.

Tropfenweise tropfte der Schweiß von meiner Stirn, Die Dunkelheit, die mich wie eine Schale umzog, wurde von einem starken Lichtstrahl durchbrochen. Diese Gegend kam mir sehr bekannt vor, es sah nach einem Tunnelausgang aus… bin ich… ? Mein eigener, starker Atemzug zerstörte die Illusion, ich saß in meinem Zimmer vor dem Computer. Ich konnte es fühlen, wie mein Körper das Bilden von Schweiß einstellte, die negativen Gedanken, die als Auslöser dafür dienten, waren in Kürze vergessen. Was für welche waren das? Worum ging es da? Auf diese Fragen konnte ich mir keine Antworten geben, bräuchte ich auch nicht, das einzige, was ich in dem Moment wollte, war Wasser. Beim Aufstehen gelang es mir, meinen alten Holzstuhl umzukippen und damit eine Glasflasche zu zerschlagen. „Scheiße…“ , murrte ich in die Nässe unter mir,

. seit wann steht die…?“. Plötzlich taucht der Kopfschmerz auf, rasch durchlief es alle meine Hirnzellen und verging genauso schnell, wie es auftauchte. Ich konnte es mir nicht leisten, weiter Zeit zu verlieren, schnell driftete ich durch die Dunkelheit, die in meiner ganzen Wohnung herrschte, in die Küche. Als hätte sie auf mich gewartet, stand eine Plastikflasche mit Wasser auf dem Küchentisch. Während ich meinen Durst löschte, wurden meine Gedanken etwas klarer; alles, was mich bis jetzt nicht interessiert hatte und ich in Frage gestellt hatte, bekam nun plötzlich einen gewissen Platz in meinen Gedanken. Mein Handy, das sich in meiner Hosentasche befand, konnte mir die ersten zwei Fragen beantworten. „2. Februar, 2:47″. Weitere Fragen waren leider schwerer, alleine dadurch, dass ich sie nicht in Worte fassen konnte, ich konnte sie nur mit Angst und Verlust verbinden… vielleicht ist es auch besser so. Dem Gedankenflug konnte ich nicht länger folgen, ich wurde durch das laute Magenknurren in die Realität zurückgerissen.

Ich schaute einen Moment in den Kühlschrank, der leer war wie eine Wüste. Ich schaute ihn so an, als ob er ein Mensch war, ein Freund sogar, der mich verraten hatte. Meine Aufgabe war klar: ich musste mir etwas kaufen gehen. Ich machte mich auf den Weg zu einem 24-Uhr-Laden, der in der Nähe meiner Wohnung lag. Schon bereit angezogen, stand ich im Flur, einem schmalen, langen Flur. Ich beobachtete mich selbst im Spiegel, durch den Lichtmangel konnte ich mein eigenes Aussehen nicht wirklich beurteilen, aber ich konnte mir genau vorstellen, wie ich in dem Moment aussah. Spontan versuchte ich mich zu erinnern, wann ich das letzte Mal draußen oder überhaupt einfach nur aus der Wohnung herausgekommen war. Ich wusste einfach nur, dass ich nicht immer so war, ich hatte mehrere Freunde, ich ging auch in eine Universität, ich hatte auch eine…. Mein Bauch knurrte wieder, ich packte meinen Schlüssel in die Jackentasche, machte die Tür auf und sah das Treppenhaus, welches mit alten Fliesen ausgelegt war, ein schwaches Licht schien von einer Straßenlampe in das Treppenhaus, was mir zeigte, wo der Ausgang war. Ich drehte mich um, um die Tür zu schließen, hob meinen Kopf hoch und sah eine Gestalt. Eine Gestalt, genau so groß wie ich, stand ein paar Meter von mir entfernt; in dieser Sekunde war mein Kopf absolut leer, ich stand wie eine Eisskulptur und schaute dieses Wesen an. War es vielleicht nur meine Fantasie? Ein Dieb? Wie war er dann in meine Wohnung hineingekommen? Langsam reduzierte die Gestalt den Abstand zwischen uns immer mehr und mehr, ich schmiss die Wohnungstür mit voller Kraft zu und rannte aus dem Haus.

„Wie konnte ich nur es vergessen!?“ , mein Schrei durchdrang alle Häuser in der Nähe, doch keiner hörte ihn. Mein Handy lag genau da, wo ich es gelassen hatte, bei mir zuhause auf dem Küchentisch. Ich fühlte mich hilflos, ohne weiter zu denken folgte ich meinem Anfangsplan weiter, ich ging zu dem Laden. Der Schnee knirschte unter meinen Füßen, die großen Schneewehen reflektieren das gelbe Straßenlampenlicht, die Atmosphäre beruhigte mich ein bisschen, ich hatte mich von dem Geschehenen innerlich entfernt.

In der Ferne konnte man den Laden schon gut erkennen, er war klein und stand allein, vielleicht damit er nicht von den großen Wohnhäusern verdeckt würde.

Erst jetzt bemerkte ich, wie meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, schon vor der Eingangstür bekam ich Kopfschmerzen, ich konnte mich nicht im Laden orientieren, ich merkte, wie die Gänge immer schmaler wurden, sie wollten mich zerdrücken, sie…

„Hi“ , eine zarte Stimme, die ich schon kannte, beruhigte mich in der Sekunde. Ich schaute sie an, eine Figur aus meinem alten Leben, blonde Haare mit einem Zopf, eigentlich ein strahlendes Gesicht, welches mich mit Leid anschaute, und ein schöner Name, den ich schon lange vergessen hatte.

„Alles ok bei dir?“ ,sie ging rasch auf mich zu.

„Ja, alles gut…“ Ich vergrößerte den Abstand zwischen uns.

„Na… bist du aus deiner Höhle raus?“, an der Aussprache konnte man erkennen, wie sie im Gespräch mit mir verzweifelt passende Worte suchte.

„Ja, ich… wollte mir was zum Essen kaufen“, ich wollte nach Hilfe suchen, aber ich traute ihr nicht, ich fühlte, dass sie daran Schuld war, was aus mir geworden war.

Ich saß in einer U-Bahnstation, draußen war es zu kalt, ich wagte mich nicht, wieder nach Hause zu gehen und in dem Laden wollte ich auch nicht bleiben. Mein Plan war es, auf den Tag zu warten, falls bei mir zuhause doch irgendwelche Diebe waren, müssten sie dann schon längst weg sein, und falls es doch keine Diebe waren…. „Sowas kann nicht existieren, es ist von Natur aus unmöglich! Gestalten, die sich einfach so im Raum bilden, pah!“

Ich bekam Gänsehaut. Ich versuchte, mich nochmal an diese Gestalt zu erinnern, aber ich hörte sofort damit auf. War die Angst davor zu groß? Ja. Ich versuchte, ein bisschen zu schlafen, um mich zu beruhigen, aber es gelang mir nicht, ich lag einfach so auf einer Bank, mit geschlossenen Augen und plante meine Invasion weiter.

9:37

Erschrocken sprang ich von der Bank auf, ein weiterer schrecklicher Traum besuchte meinen Kopf, der Inhalt blieb vor mir verdeckt, nur Gefühle, starke, wilde Gefühle zeigten sich offen. Ich schaute mich um und sah die U-Bahnstation, aber keine Menschen. Die Station war leer, absolut leer. Ich konnte mich nicht an den Wochentag erinnern, aber es war mir bewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich wollte mich nicht weiter mit dieser Frage beschäftigen, ich verließ die Station und ging in Richtung meiner Wohnung .

Tagsüber schien in dem Treppenhaus das Sonnenlicht, man konnte kaum eine Fläche finden, wo Schatten war. Ich stand vor meiner Tür, an der Wand fehlte eine Fliese, da sie nun ihren Platz auf dem Boden gefunden hatte. „Wahrscheinlich ist sie abgegangen, als ich die Tür zuknallte.“, dachte ich. Ich fand es irgendwie lustig, keine Ahnung wieso, ich suchte vielleicht nach Ausreden, nicht die Tür aufzumachen, ich versuchte, die Zeit hinauszuzögern . Nach einigen Minuten war ich bereit, ich steckte den Schlüssen ins Schloss, drehte ihn einmal nach rechts, riss die Tür auf und sprang zurück. „Ich bin so dämlich.“ dieser Satz erschien in meinem Kopf, vor ein paar Minuten hätte ich wahrscheinlich darüber gelacht, aber jetzt nicht, jetzt ging es mir praktisch um mein Leben, zumindest hatte ich so ein Gefühl. Der Flur… die Wohnung insgesamt war gut durch das Sonnenlicht beleuchtet, falls die Gestalt doch nur eine

Gedankeninterpretation war, konnte ich es gut nachvollziehen. Ich kroch langsam in die Wohnung hinein. Nichts war zu hören, ich schaute kurz nach links, in die Küche rein, mein Handy lag auf dem Tisch, ansonsten war alles normal, genauso, wie ich es gestern zurückgelassen hatte. Ich kroch zu meinem Ziel, dem Schlafzimmer.

Unaufgeräumtes Bett, ein Computertisch mit einem Computer, ziemlich viel Müll, alles wie immer. Ich ging erschöpft zur Tür, verschloss sie und stand eine Weile vorm Spiegel. Ich durchlebte alles nochmal gedanklich und kam zu der Schlussfolgerung, dass ich einen schlimmen Tag erlebt hatte, und trotzdem war ich froh, dass er so geendet hatte. Ich sah einen wochenlang nicht ausgeschlafenen, nicht geduschten und unrasierten jungen Mann im Spiegel, ich zog die Jacke aus und sagt zu mir: „Man, siehst du Scheiße aus…“

„Für mich bist du aber immer noch schön“.

Ich erstarrte zu Eis.

Eine sanfte Stimme erklang in meiner Wohnung, Schweiß floss von über meinen Rücken, ich war alleine und doch konnte ich die Stimme deutlich hören. Ich beobachtete in den Spiegel, wie sich ein Schatten hinter meinen Rücken bildeten, so dunkel, dass er sogar außerhalb seiner Grenze noch das Licht in sich zog, eine Art Hand zog sich aus dem Schatten heraus, je weiter sie von dem Schatten weg war, desto menschlicher sah sie aus. Ich konnte mich nicht bewegen, ich konnte nicht schreien, ich konnte nicht blinzeln, ich konnte meinen Körper nicht beherrschen, ich stand nur da und wartete darauf, was auf mich zukam. Bilder entstanden in meinem Kopf, als die Hand mich berührte, Bilder, die alle meine vorherigen Fragen erklärten, ich sah die schreckliche Wahrheit, sie umarmte mich, der Tag wurde zur Nacht, der letzte Sonnenstrahl verließ mich, alles war dunkel.

Meine Schale aus Dunkelheit wurde von einem Lichtstrahl durchbrochen, ich saß vorm Computer und atmete stark. „Es sah wie ein Tunnelausgang aus.     ich versuchte mich an den Traum zu erinnern, der mich so zum Schwitzen gebracht hatte, aber ich konnte es nicht. Nach dem Aufwachen hatte ich nur eines im Sinn, das Durstgefühl loszuwerden.

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Nördlich der A24

„Ziel meiner Kunst ist die ständige Wiederkehr“

Antje Ladiges-Specht lebt ein bewegtes Leben. Die 65-Jährige, die seit 1991 in Klein-Zecher zu Hause ist, hat unter anderem in Hamburg ein Künstlerhotel geleitet, ist mehrere Jahre zur See gefahren und hat Afghanistan mit dem Pferd durchquert. Während des KulturSommers am Kanal präsentiert sie eine weitere Facette ihres Lebens, deren Anfänge weit zurückliegen. Ladiges-Specht ist – wie auch immer man es nennen will – eine buddhistische Malerin oder eine malende Buddhistin. Kunst und Buddhismus gehören bei ihr zusammen.

Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihr über den Glauben, den Weg ihn zu leben und welche Rolle er darüber hinaus in ihrer Kunst spielt.

Kulturportal: Frau Ladiges-Specht – Ihre Kunst ist untrennbar mit dem Buddhismus verbunden. Wie sind Sie zu der Religion gekommen?

Antje Ladiges-Specht: Ich war lange Zeit in Asien. Dort habe ich mich diesem Glauben Schritt für Schritt angenähert. Diese Art, sich zu bewegen und sich zu geben, hat mich angesprochen. Das war so harmonisch. Buddhistin bin ich seit 1971.

KP: Schlug sich das schon in dieser Zeit künstlerisch nieder?

Ladiges-Specht: Kunst und Buddhismus liefen bei mir immer parallel. Damals hatte ich aber mehr mit Mode als mit Bildender Kunst zu tun. Ich entwarf Kleidung. Kleidung, die nicht in Richtung sexy ging, sondern in Richtung Befreiung. Die Betonung lag dabei nicht auf den weiblichen Formen. Ich wollte, dass die Frauen sich wohlfühlen – mit der Kleidung und dem Körper. Der Geist soll sich frei entwickeln können.

KP: Das ist für unsere Breiten alles andere als eine typische Haltung. Dafür und für einen solchen künstlerischen Ausdruck braucht es eine gehörige Portion Selbstbewusstsein. Wie reagierte Ihr Umfeld auf Sie?

Ladiges-Specht: Ich lebte damals in Berlin. Es war die Zeit der großen Demos, denen ich mich als Künstlerin und Aktivistin anschloss. Wie etwa gegen den Paragraf 218.

KP: Der Paragraf, der Abtreibungen grundsätzlich unter Strafe stellte…

Ladiges-Specht: Genau. In dieser Zeit wurde die Toleranz geprobt. Die Leute haben einen genommen, wie man ist. Alles andere wäre auch im Widerspruch zur Protestbewegung gewesen.

KP: Wenn ich an den Buddhismus denke, fallen mir die Begriffe Erleuchtung und Gelassenheit ein. Warum will uns Menschen beides nicht so recht gelingen?

Ladiges-Specht: Weil man immer wieder aggressiven Einflüssen ausgesetzt ist. Gegen solche Schwingungen muss man sich wappnen. Ich habe letztens eine Mücke umgebracht und bin immer noch erschüttert darüber. Es darf nicht sein, dass es heißt: Wie du mir, so ich dir.

KP: Wie begegnen Sie diesen aggressiven Einflüssen?

Ladiges-Specht: Ich versuche wirklich mit allem bewusst umzugehen – die täglichen Handlungen bewusst zu vollziehen und mir vor Augen zu führen, in was für einem schönen Umfeld ich leben darf.

KP: Ist Ihre Kunst auch Teil dieser täglichen Handlungen?

Ladiges-Specht: Nein, ich muss dafür die Ruhe finden. Der Prozess des Schaffens ist Meditation. Bei der Arbeit brauche ich absolute Stille. Nur dadurch kann ich die Ruhe in die Bilder hineinarbeiten. In den letzten Monaten habe ich leider diese Ruhe nicht gefunden.

KP: Was für Bilder sind das, die Sie malen?

Ladiges-Specht: Es handelt sich um reine Meditationsbilder mit immer wiederkehrenden Themen. Der Weg zu jedem Bild ist lang – flüchtig gesehen, sind kaum Veränderungen zu erkennen. Aber genau das ist die Arbeit im Zen-Buddhismus, ständig eine Wiederkehr zu erarbeiten.

KP: Wie gehen Sie bei der Schaffung Ihrer Werke vor?

Ladiges-Specht: Das kommt immer darauf an, was für einen Untergrund ich haben will. Grundsätzlich verwende ich Goldfarben und mit dem Mörser zermalmtes Goldpapier…

KP: Gold?

Ladiges-Specht: Gold ist die Farbe des Glücks. Die Goldfarben vermische ich mit Naturpigmenten. Auf diese Weise kommen unterschiedliche Goldtöne zustande. Die Farben trage ich schwerpunktmäßig mit dem Pinsel auf.

KP: Das Ergebnis sind Bilder, auf denen zumeist großflächige geometrische Formen dominieren. Wie reagieren Besucher, die Sie während des KulturSommers in Ihrem Atelier besuchen können, auf Ihre Kunst?

Ladiges-Specht: Nur wenige können nichts damit anfangen. Die gehen dann gleich wieder. Bei anderen ist es genau umgekehrt: Die kommen gar nicht wieder aus dem Ausstellungsraum raus.

KP: Wieso, meinen Sie, gehen Menschen sofort wieder?

Ladiges-Specht: Weil sie sich plötzlich so einer Ruhe ausgesetzt sehen und sich mit sich selbst auseinandersetzen müssen.

KP: Und was soll Ihre Kunst – umgekehrt – im besten Fall bewirken?

Ladiges-Specht: Sie soll den Betrachter zur Ruhe kommen lassen. Die Einfachheit der Bilder ist unaufdringlich und führen dadurch zur Ruhe.

KP: Frau Ladiges-Specht, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Antje Ladiges-Specht hat ihr Atelier an der „Alten Schule“, Am Müllerweg 1, in Klein-Zecher. Es ist während des KulturSommers sonnabends und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Besucher können sich dort eine Auswahl ihrer Bilder sowie Holzskulpturen von Peer Oliver Nau ansehen.

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Nördlich der A24

„Der KulturSommer beflügelt die Menschen“

Ilsabe von Bülow hat aus dem ehemaligen Viehhaus auf dem Gutshof Segrahn einen Veranstaltungsort gemacht. Die Kulturmanagerin, die Kunstgeschichte studiert hat, organisiert dort seit 2010 regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen und Feste. Darüber hinaus hat das Viehhaus mittlerweile als Bühne für die „Oper auf dem Lande“ seinen festen Platz im Programm des KulturSommers am Kanal. In diesem Jahr wird dort „Die schöne Magelone“ gespielt. Die Aufführung ist am Sonnabend, 7. Juli.

kulturportal-herzogtum.de sprach mit Ilsabe von Bülow über ihre Liebe zur Kunst, die Verwandlung des Viehhauses und den KulturSommer am Kanal.

Kulturportal: Frau von Bülow, wie erklären Sie sich Ihre Leidenschaft für die Kunst?

Ilsabe von Bülow: Ich hatte am Christianeum in Othmarschen gute Kunstlehrer, die uns Schüler sehr gefördert haben. Als ich zwölf war, bin ich zudem einmal die Woche mit der S-Bahn zur Kunstschule der Hamburger Kunsthalle gefahren. Dort sah man sich ein Bild an, zu dem man dann Aufgaben gestellt bekam.

KP: Durften Sie auch zum Pinsel greifen?

Von Bülow: Ja. Ich erinnere mich, wie wir Aufgaben zu Paul Klees „Der goldene Fisch“ gestellt bekamen und dabei in Farben badeten.

KP: Schauen Sie sich Kunst lieber an oder liegt Ihre Priorität beim Machen?

Von Bülow: Beim Machen. Malen hat für mich etwas Meditatives. Klar ist es interessant, sich Fragen zu Kunstwerken zu stellen. Aber das Kreative brauche ich.

KP: Hand aufs Herz: Hegen Sie neben Ihrer Liebe zur Bildenden Kunst noch eine heimliche Liebe? Armin Mueller-Stahl beispielsweise hat mal erzählt, dass er lieber Musiker als Schauspieler geworden wäre.

Von Bülow: Nein. Trotzdem ist mir jede Kunstrichtung wichtig und es ist für mich immer wieder spannend, sich in etwas Neues einzuarbeiten – so wie ich es für mein Buch über den Architekten Joseph Christian Lillie getan habe. Was die Musik anbelangt, muss ich zugeben, dass ich da nicht so erfolgreich war. Das ist ja auch eine Fleißfrage und da war ich nicht fleißig genug.

KP: Frau von Bülow, Kunst zu kreieren, ist eine Sache. Ein altes Viehhaus zu renovieren und daraus einen Veranstaltungsort zu machen noch mal etwas komplett anderes. Wie kam es, dass Sie sich dieser Herausforderung gestellt haben?

Von Bülow: Vor 2010 war das Viehhaus eine Ruine. Da die Milchviehhaltung seit 1979 abgeschafft war, hätte es keinen Sinn gemacht, den Stall zu erhalten. Ein Abriss kam für uns aber nicht in Frage. Damit hätten wir das biedermeierliche Ensemble des Gutshofes zerstört. Hinzu kam, dass unsere Kinder aus dem Haus waren und wir Lust und Zeit hatten, etwas aufzubauen.

KP: Die Zeit für die Umwidmung des Gebäudes war quasi reif.

Von Bülow: Ja. Unser Plan war es, einen Raum zu schaffen, an dem die Gudower und Menschen aus der Region feiern können. Man lebt heute ja vielmehr mit dem Dorf als früher. Das fängt schon damit an, dass unsere Kinder hier zur Grundschule gegangen sind. Das Viehhaus trägt weiter zu dieser Öffnung bei. Hier finden Feuerwehrfeste und Hochzeiten statt.

KP: Bei den Hochzeiten und Festen ist es nicht geblieben. Die „Oper auf dem Lande“ im Rahmen des KulturSommers am Kanal findet immer bei Ihnen statt. Sogar das Schleswig-Holstein Musikfestival (SHMF) hat schon im Viehhaus Station gemacht.

Von Bülow: 2015 war die Pianistin Claire Huangci hier. Im Zeitalter der perfekten Aufnahmen ist so ein Auftritt allerdings ziemlich aufwändig. So musste der Flügel drei Mal gestimmt werden. Im Grunde gehört so eine Veranstaltung eher nach Wotersen. Wir sind hier mehr für das Regionale zuständig.

KP: Für solche Kulturveranstaltungen gibt es ja per se keine Erfolgsgarantie und dass man mit einem Konzert oder einer Theateraufführung einen Gewinn macht, ist eher die Ausnahme als die Regel. Trotzdem trauen Sie sich und stellen jedes Jahr aufs Neue ein Programm auf die Beine. Das braucht schon einen gewissen Mut.

Von Bülow: Ja, den braucht es. Vor den Veranstaltungen habe ich immer ein bisschen Bauchweh. Man fragt sich: Kommen auch genügend Leute?

KP: Zumal die Konkurrenz heute riesig ist.

Von Bülow: Ja, in Hamburg beispielsweise gibt es so viel, dass meine dortigen Bekannten gar nicht mehr hier rauszukommen brauchen. Bei den Veranstaltungen geht es grundsätzlich darum, ein Gleichgewicht zwischen schwächerem und gutem Besuch zu finden. Darüber hinaus gibt es immer einen Herbstmarkt, bei dem ich mir durch den Kaffee- und Kuchenverkauf ein kleines Pölsterchen verschaffe.

KP: Sie haben gerade gesagt, dass Sie mehr für das „Regionale“ sind. Das „Regionale“ schlechthin ist für mich der KulturSommer am Kanal. Wie sehen Sie das Festival und wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass das Viehhaus regelmäßig als Veranstaltungsort dabei ist?

Von Bülow: Mein Mann und ich sind viel unterwegs, um uns die Kunst der Leute in ihren Häusern anzusehen. Auch zu Konzerten gehen wir. In Schwarzenbek haben wir vor ein paar Jahren die Auftritte von acht verschiedenen Chören angehört. Sie alle klangen auf ihre Art schön. Das Festival gibt all diesen Leuten die Chance, sich zu zeigen. Das beflügelt. Der KulturSommer rückt Menschen und Orte in den Mittelpunkt.

KP: Ein Ort – um darauf zurückzukommen – ist das Viehhaus Gutshof Segrahn, wie es offiziell heißt. Wie kam es dazu?

Von Bülow: Ich habe Frank Düwel mal auf einer Bahnfahrt getroffen und ihm erzählt, dass wir das Viehhaus herrichten wollen. Seine Reaktion war: Da machen wir bestimmt mal was zusammen. So ist es dann ja auch gekommen.

KP: In diesem Jahr wird „Die schöne Magelone“ aufgeführt…

Von Bülow: Die Regisseurin war neulich hier. Wir haben über den Flügel und die Verdunkelung gesprochen.

KP: Es gab noch keine Proben vor Ort?

Von Bülow: Bislang noch nicht. Bei den Proben bin ich aber, wenn es irgendwie geht, gerne dabei. Die Entstehung eines Stücks zu verfolgen, ist spannend. Außerdem macht mir der Umgang mit den jungen Leuten einfach Spaß. Ich koche Kaffee und besorge – wenn nötig – auch Requisiten.

KP: Frau von Bülow, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen für „Die schöne Magelone“ viel Spaß und ein volles Haus.

Mehr zum KulturSommer:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/06/25/die-liebe-ist-die-antithese-zur-optimierung/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/06/26/stimmungsvoller-auftakt-nach-taktloser-ouvertuere/

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Nördlich der A24

„Wen(n) der Schein trügt“

Das Stimmungsbarometer dürfte sich in der Alten Schule (Klein Zecher) am Sonnabend, 7. Juli, aller Wahrscheinlichkeit nach zwischen heiter und wolkig bewegen. Verantwortlich dafür ist der Auftritt von Autorin Christiane Gezeck. Sie liest ab 19 Uhr im Rahmen des KulturSommers am Kanal aus ihrer Kurzgeschichtensammlung „Wen(n) der Schein trügt“.

Bei den Texten der gebürtigen Kielerin steht das Leben der „kleinen“ Leute im Mittelpunkt. Einer ihrer Helden ist Herr Gimpel, ein schüchterner Busfahrer mit Herz. Dann ist da noch Laura, die die Aura ihrer Mitmenschen nicht nur sehen, sondern auch deuten kann. Und dann ist da die Geschichte für den Cocktail-Experten, der sich fragt, wie so ein Getränk gefahrlos gemixt wird.

Die Geschichten geleiten den Zuhörer aus der eigenen Wirklichkeit hinüber in eine andere, die – räumlich gesprochen – direkt um die Ecke liegt.

 

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Aus der Stiftung

„Die Liebe ist die Antithese zur Optimierung“

Am kommenden Sonntag, 24. Juni, beginnt mit dem Mittsommerfest in Ratzeburg der KulturSommer am Kanal 2018. Das Sommerfestival steht in diesem Jahr unter dem Motto „Am Horizont… die Liebe“. Kulturportal-Herzogtum.de sprach vorab mit Intendant Frank Düwel über dessen Entstehung und welche Bedeutung die Liebe für ihn hat.

Der 55-Jährige wurde kürzlich für seine Arbeit mit dem Theodor-Storm-Preis ausgezeichnet. Düwel ist Regisseur und als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg tätig. Dort widmet er sich der Musiktheater-Regie sowie der Leitung von Projekten.

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Düwel, der KulturSommer am Kanal steht in diesem Jahr unter dem Motto „Am Horizont…die Liebe“. Wollen Sie damit sagen – schließlich handelt es sich beim Horizont ja nur um eine optische Täuschung –, dass Liebe unerreichbar ist?

Frank Düwel: Nein, natürlich nicht. Liebe ist nicht unerreichbar. Aber: Liebesglück ist nicht jeden Tag. Sie ist nicht alltäglich und sie ändert sich. Je nach Lebensabschnitt verbinden Menschen andere Dinge damit. Insofern ist Liebe für mich dynamisch.

KP: Aus Ihrer Antwort höre ich heraus, dass Sie an die Liebe glauben.

Düwel: Ich weiß, dass es sie gibt. Ich habe aber auch erfahren, dass Menschen unter der Liebe unterschiedliche Dinge verstehen. Vor kurzem habe ich mit einem Teenager gesprochen, der darüber irritiert war, dass er in seiner Beziehung nicht immer nur Sex haben will. Ich habe ihm gesagt, dass das Ok ist.

KP: Was versteht Frank Düwel unter der idealen Liebe?

Düwel: Den anderen so zu lieben, wie er ist.

KP: Für den KulturSommer am Kanal haben Sie in diesem Jahr „Die schöne Magelone“ inszeniert. In dem Stück werden die Liebenden voneinander getrennt. Was geschieht mit dieser unerfüllten Liebe?

Düwel: Der junge Peter, den es in die Welt hinaus verschlägt, wo er Abenteuer erlebt, vergewissert sich fern von Magelone seiner Fähigkeit zur Liebe. Mir fällt dazu ein Titel von Rio Reiser ein. Er singt „Halt dich an deiner Liebe fest“. Damit meint er nicht, dass man sich an den anderen festkrallen soll, sondern an seiner Fertigkeit zu lieben. Die Geschichte offenbart aber noch etwas anderes.

KP: Das da wäre?

Düwel: Dass man lernt, zu lieben, und dass man es erträgt, geliebt zu werden. Der allererste Reflex der erwachsenen Liebe ist, dass man sich gar nicht vorstellen kann, geliebt zu werden und wenn man geliebt wird, dass man es aushalten kann.

KP: Peter und Magelone. Ein junges Paar, frisch verknallt und kurz darauf wieder voneinander getrennt. Kann man da überhaupt von Liebe sprechen oder geht es eher um Verliebtheit?

Düwel: Zunächst ist es Verliebtheit. Indem sie sich vermissen, beginnen sie sich zu lieben. Ich würde da aber keine Kategorien aufbauen. Es ist vollkommen Ok, verliebt zu sein – dass eine Person kommt und wieder geht. Mein Freund und ich haben aus der Nähe heraus angefangen, uns zu lieben. Es gibt die unterschiedlichsten Wege. Man muss der Liebe zugestehen, dass sie überraschend sein kann.

KP: Eine überraschende Wendung ist das Umschlagen von Liebe in Hass. Mir fällt dazu der Satz Milan Kunderas ein: Im Reich des totalitären Kitsches herrscht die Diktatur des Herzens.

Düwel: Es gibt tatsächlich etwas Totalitäres im Gefühligen. Wenn jemand sagt, ich fühle etwas und das ist deshalb genauso für dich, wird es gefährlich. Etwas zu fühlen, ist etwas, was man selbst erlebt. Wenn man die Liebe erlebt und sie mit anderen teilen kann, ist das ein Glück.

KP: Kommen wir nochmal auf das Motto des diesjährigen KulturSommers am Kanal zu sprechen. Was war am Anfang – das Motto oder das Programm?

Düwel: Der Titel steht immer schon vor dem Programm fest. Bevor wir im Herbst die ersten Aufrufe für den nächsten KulturSommer starten, überlege ich mir, welche Themen in der Gesellschaft schwingen.

KP: Die Liebe – ketzerisch gesagt – kommt mir da eher nicht in den Sinn.

Düwel: Ich habe festgestellt, dass sich ganz allgemein ein Optimierungskult entwickelt hat. Nach dem Motto: Wenn ich mich gut ernähre, Sport treibe und wenn ich nur raffiniert und klug genug bin, habe ich Erfolg. Die Liebe ist die Antithese zur Optimierung. Die Liebe ist das Lebendige, Nichtkontrollierbare. Die Liebe ist das Medium, mit dem man seine Schwächen versöhnen kann.

KP: „Am Horizont…die Liebe“ – der Titel verweist auch auf die geografische Dimension des KulturSommers am Kanal. Geht es im Programm auch um Heimatliebe?

Düwel: Zunächst einmal ist Heimat für mich nicht auf Geografie beschränkt. Brahms ist für mich auch Heimat. Wenn man Glück hat, ist das, was man als Kind das erste Mal schmeckt, riecht und entdeckt, so schön, dass man es nicht wieder loswird. Sonst gibt es – wie gesagt – Brahms oder Rio Reiser.

KP: Das Festival zeichnet sich auch dadurch aus, dass viele Menschen aus dem Kreis sich an den Veranstaltungen beteiligen können. Haben Sie das Gefühl, dass das diesjährige Motto bei den Akteuren ankommt?

Düwel: Auf jeden Fall. Das Thema Liebe bewegt die Leute. Im produktiven Prozess – etwa bei den Proben – erlebe ich, dass viel darüber gesprochen wird. Das ist großartig.

KP: Herr Düwel, ich danke für das spannende Gespräch.

Mehr zum Start in den KulturSommer am Kanal lesen Sie unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/06/18/kultursommer-eroeffnet-in-ratzeburg/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/06/18/kinderchor-trifft-cello/

http://kultursommer-am-kanal.de/startseite/

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Nördlich der A24

Südwandsanierung fast abgeschlossen

Zurzeit wird an der Möllner St. Nicolai-Kirche fleißig gesägt, geschraubt und gehämmert: Nach der Nordwand 2016 wird derzeit die Südwand saniert. „Der Dachstuhl und viele Balken sind durch die eindringende Feuchtigkeit schadhaft geworden. Es mussten ganze Stücke ausgetauscht werden“, erklärt Pastor Matthias Lage. Das Wasser war über die Kehlen zwischen den einzelnen Dächern gelaufen und hatte sich im Gewölbe gesammelt. „Eine echte Millimeterarbeit“, ergänzt Architekt Torsten Ewers aus Hamburg. Auch Risse im Mauerwerk mussten repariert werden; ebenso die Seitenschiffdächer inklusive der Kupferregenrinnen. „Das war im Gegensatz zur Nordwand teilweise ganz schön knifflig. Die Handwerker leisten hier eine tolle Arbeit. Teilweise wurde das alte Material zur Reparatur der Regenrinnen und Befestigung wiederverwendet“, lobt Torsten Ewers, für den die Sanierung des Gotteshauses eine besondere Aufgabe ist. Er betreute bereits die Nordwandsanierung der Kirche.

Oberhalb des Kirchengewölbes hatte sich im Laufe der Jahre eine Menge Unrat angesammelt – hier räumten die Männer kräftig auf und bauten einen neuen Wartungsgang, um die Zugängigkeit zu sichern. „Ein bis zweimal im Jahr oder nach einen Sturm wird kontrolliert, ob Schäden am Dach oder der Mauer sind“, erläutert Pastor Lage. Das Ende der Sanierung ist für Ende Juni, Anfang Juli geplant. Die Kosten belaufen sich auf 497.000 Euro. Neben dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg und der Kirchengemeinde Mölln beteiligen sich das Land Schleswig-Holstein mit dem Investitionsprogramm

„Kulturelles Erbe“ (IKE), die Stiftung „KiBa“ und voraussichtlich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an den Kosten. Nach Abbau des Gerüstes werden noch Arbeiten an der Elektrik vorgenommen, die Rettungszeichen angebracht und die Leuchten versetzt.

Für Pastor Matthias Lage ist die Sanierung besonders wichtig, denn: „unsere Orgel soll ein gutes Nest haben“. Geplant ist nach der Kirchensanierung die Restaurierung der Scherer-Bünting-Orgel aus dem Jahr 1436. Die Kosten dafür werden auf 1,7 Millionen Euro geschätzt, über 980.000 Euro wurden schon durch Spenden, staatliche Zuwendungen und kirchliche Mittel erreicht. Weitere Infos  unter www.orgelbauverein-moelln.de.

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Aus der Stiftung

Stimmungsvoller Auftakt nach taktloser Ouvertüre

Wäre Frank Düwel ein ängstlicher Mann, er würde so etwas wie den KulturSommer am Kanal niemals auf die Beine stellen. Es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten auf dieser Welt. Künstler können beispielsweise an Sommergrippe erkranken oder im Stau stecken bleiben. Und was passiert, bitte sehr, wenn es wie aus Eimern kübelt oder eine Hitzewelle das Land in den Schwitzkasten nimmt?

Zum Glück ist Frank Düwel kein ängstlicher Mensch, weshalb die rund 300 Besucher am vergangenen Sonntag rund um das Gelände des Kreismuseums und des A. Paul Weber-Museums einen stimmungsvollen Auftakt des KulturSommers 2018 erlebten. Trotz einiger vermeintlicher Unwägbarkeiten: Anfangs tröpfelte es ein wenig, weshalb „Vielsaitig“, das Geigenensemble der Kreismusikschule kurz mit dem Gedanken spielte, ins Ratzeburger Kreismuseum umzuziehen. Ja, und dann hallte noch der Donnerschlag vom Sonnabend nach: Ein Freistoßtor in allerletzter Sekunde, das Deutschland bei der Fußball-WM einen Sieg über Schweden bescherte.

Eine ziemlich unpassende, ja taktlose Ouvertüre für das große Mittsommerfest, zu dem Frank Düwel mit seinem Team geladen hatte. „Ich hoffe, die Schweden schicken jetzt kein schlechtes Wetter zu uns herüber“, setzte Klaus Schlie (Foto) auf skandinavisches Fairplay und verkündete als Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg die offizielle Eröffnung des KulturSommers.

Frank Düwel hielt sich nicht weiter mit den vermeintlichen Unwägbarkeiten auf. Er lobte die „tolle Arbeit“, die Karin Kaminski als Leiterin des Ensembles „Vielsaitig“ leiste. Grundsätzlich zeigte sich der Intendant erfreut darüber, auf welch unkomplizierte Art und Weise solche Events im Rahmen des Festivals zustande kommen würden. „Das“, so Frank Düwel, „ist der KulturSommer am Kanal, wenn alle etwas machen, statt erst einmal einen Verein zu gründen.“

Der weitere Verlauf des Eröffnungstages ließ sich als Beleg dieser These lesen. Im Garten des Kreismuseums übten sich Männer, Frauen und Kinder im schwedischen Mittsommertanz. Mit wiegenden Schritten gingen sie aufeinander zu, trennten sich, standen Spalier, um dann wieder von vorne zu beginnen. Den Rhythmus für die Festgesellschaft gaben Mechthild von Frielingsdorf, Angelika von Erhard, Regina Thomsen, Margareta Schirmacher, Lorenz Stellmacher, Ronald Feldner, Uwe Thomsen und Günter Klose vor. Dabei bedienten sie sich nordischer Kompositionen, die sie mit Geigen, Nyckelharpa und Akkordeon zum Besten gaben. Wer dem Tanz nichts abgewinnen konnte, spazierte umher oder besorgte sich Kaffee und Kuchen im A. Paul Weber-Museum.

Stärkung war durchaus angebracht. Denn zum White Dinner und den Konzerten, die am Abend im Ratzeburger Dom auf dem Programm standen, war es noch ein paar Stunden hin. Auch Frank Düwel genehmigte sich einen Kaffee und ließ den gelungenen Start erst einmal sacken. Dabei durfte er sich über das Lob von Meinhard Füllner freuen: „Sie geben dem KulturSommer immer wieder ein anderes Gesicht“, hatte der Kreispräsident bei seiner Rede betont und hinzugefügt: „Ich bewundere das.“

Mehr zum KulturSommer:

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/06/25/der-kultursommer-nimmt-fahrt-auf/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/06/25/die-liebe-ist-die-antithese-zur-optimierung/

https://kulturportal-herzogtum.de/2018/06/25/der-kultursommer-befluegelt-die-menschen/