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Vorfahrt für die Jugend

Welcome to the Show!

Helmut Hoffmanns Krücken spielen in der Show keine Rolle. Die Regie von „Beat’n’Dance“ macht sie für das Publikum im Schwarzenbeker Rathaus nahezu unsichtbar. Als sein erster Auftritt naht, wird es dunkel auf der Bühne. Dinge werden hin- und hergerückt, Requisiten platziert. Aus dem Halbdunkel zeichnet sich jemand ab, der sich mit Schwung abdrückt und plötzlich von einem Hocker aus auf den Saal blickt.

„Weil du dir meistens nicht gefällst“, singt Helmut*. Seinen ersten Auftritt an diesem Abend hat er mit „Alles Gute“ von Faber. Er singt kraftvoll, selbstvergessen – insbesondere wenn er in den Refrain hineingeht. Fabers Lied über das Alleinsein und die positive Haltung, die der Schweizer daraus zieht, sie sind auf Helmut übergegangen. Dazu kommt die Band – Gitarre, Bass, Schlagzeug –, die das Stück mit sehr viel Druck spielt. Die Melancholie aus den ersten Proben ist verflogen.

Apropos Band: Das, was Tim Seifert (Gitarre, Piano und Keyboard) mit seinen Kollegen bei dieser verrückten Fahrt durch den Pop mit mehr als 20 Songs anstellen, ist in Sachen Handwerk und Soundarbeit beeindruckend. Spielend leicht scheinen sie sich durch die Genres zu manövrieren. Metal? Swing? Folk? Alles kein Problem.

Die Band folgt der Bandbreite der Sänger, die bei „Beat and Dance“ vertreten sind. Da ist die begabte Wieny Shao, die Beyoncés „A Woman like me“ singt. Oder Elli Ni, die ihr Talent bei Stücken wie „You“ oder bei „Smooth sailing“ – im Duett mit Jannes – beweist („Smooth sailing“ ist ein Stück der Hard-Rock-Band „Queens of the Stone Age“). Und dann ist da Coralie Hungers Bowie-Cover von „Life on Mars“, Nick Caves Ballade „Where the wild roses grow“ – gesungen von Toyah Wagner und Ty – und, und, und.

Und weil „Beat’n’Dance“ unter dem Motto „It´s me or fantasy“ zehnten Geburtstag feiert, dürfen die Chefs auch noch ran: KulturSommer-Intendant Frank Düwel singt „As time goes by“ und Produktionsleiter Norbert Lütjens spielt dazu den Bass – welcome to the Show! Zu der gehören außerdem die G-Breaker, die einen akrobatischen Breakdance aufs Parkett legen und die leichtfüßigen Frauen von der Tanzwerkstatt Schwarzenbek.

Doch zurück nochmal zu Helmut: So kraftvoll sein „Alles Gute“, so leichtgängig, leichthändig und leichtfüßig die gesamte Veranstaltung über die Bühne geht, bleibt es ihm vorbehalten, mit seinem poetischen Text „Die Relativität des Seins“ ein wenig Sand ins Getriebe zu streuen. Wer bin ich? Bin ich überhaupt? Und wenn ja wie viele? Um diese Fragen kreist das Gedicht und sorgt beim applaudierfreudigen Publikum vorübergehend für nachdenkliche Stille.

Helge Berlinke

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Vorfahrt für die Jugend

Was wird aus Helmut?

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So schnell geht das – ein falscher Stunt mit dem Skateboard und schon steht die nahe Zukunft in den Sternen. Helmut hat kurz vor seinem großen Auftritt bei „Beat and Dance“ eine Bruchlandung hingelegt. Nachdem der Doc seinen Knöchel begutachtet hat, war klar: Ohne OP wird das nichts.

Immerhin: Die Operation hat er mittlerweile hinter sich und alle Kolleginnen und Kollegen – und bestimmt auch Faber – haben ihm „Alles Gute“ gewünscht. Stellt sich mit Blick „Beat and Dance“ nur die Frage: Was wird aus Helmut? Kann er am 30. Juni im Rathaus Schwarzenbek dabei sein?

Kann er. „Die OP ist gut verlaufen“, sagt Helmut auf Nachfrage von Kulturportal-Herzogtum.de. Er benötige zwar eine Gehhilfe, er sei aber dabei. Helmuts Kreativität hat ohnehin nicht gelitten. Zur Einstimmung auf „Beat and Dance“ findet ihr hier eine kleine Hörprobe und seinen Text „Die Relativität des Seins“.

Die Relativität des Seins

Meine Erscheinung hier/ ist eine Maskerade./ Denn es kommt mir so vor,

als ob ich in Sachen Texte schreiben/ `ne Maske trage/ und mich so zeige,/ wie ich das gerade – will…/ Aber eigentlich ist in mir alles still.

Kein Gefühl für Realität./ Mein Körper/ sind alle nihilistischen Werte/ vereint in einem Gefäß.

Meine Welt dreht sich im Kreis,/ so wie dieser Planet/ und ich weiß noch immer nicht,/ wohin die Reise mich trägt.

Ein immer verzweigterer Weg/ schlängelt sich durch die Leere/ von Raum und Zeit./ Wie das Geäst eines Baums im Wald.

Er scheint taub und kalt./ Ob sich im Inneren Leben abspielt,/ oder nur/ ein biochemisches Machtspiel,/ ist kaum zu begreifen.

Ein Geflecht aus tausenden Teilen,/ das sich tausendfach teilt

und tausendfach teilt/ und schließlich/ tausendmal bricht.

Und was bin ich?/ Schrägstrich,/ was ist dieses Ich?/ Ein Gefühl? Eine Form?/ Eine Tracht? Ein Gesicht?

Oder nichts?/ Von dem./ Weil von dem alles nichts/ eins zu eins gleich bleibt/ im Wandel der Zeit./ Alles entsteht, alles bricht.

Nur ein Buchstabe macht/ aus dem Wichtig ein Nichtig/ Deshalb richtete ich mich/ nach Sicherheit,/ doch mit der Zeit – sah ich ein,/ dass Sicherheit/ auch nur ein Begriff ist!

Etwas, was man im Inneren fühlt./ Und sowas ist wechselhaft, wie das Wetter./ Doch wenn man‘s schafft, das zu ändern,/ wird man zum Bändiger seiner Selbst.

Und aus diesem Grund/ möchte ich mich verbessern.

Denn einerseits ist alles leer,/ doch andrerseits so unbeschwert!/ Die Einsamkeit ist Ruhe, der/ Riss im Herzen, sticht nicht mehr,

denn er ist zu, wenn man erkennt,/ dass was man denkt- eigentlich nur,

ein Trugbild ist und gar nicht echt./ Um zu verschleiern, was hintersteckt.

Nämlich Fragen,/ für die es keine Antwort gibt/ (,die uns nicht/ mit Angst umgibt).

Helmut Hofmann

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„Lieder halfen mir, als es mir nicht so gut ging“

Am 30. Juni betritt Helmut im Rahmen von „Beat and Dance“ die Bühne im Schwarzenbeker Rathaus. Als Song hat er sich „Alles Gute“ von der Schweizer Band „Faber“ ausgesucht. Zuletzt hat Kulturportal-Herzogtum.de darüber berichtet, wie es mit seiner Performance vorangeht. Heute sprechen wir mit ihm in einem Kurz-Interview über Faber.

Kulturportal-Herzogtum.de: Helmut, wie entdeckst du neue Musik für dich – und wie bist du eigentlich zu Faber gekommen?

Helmut: Manchmal geben mir Freunde einen Tipp. Oft komme ich auch über Spotify an neue Musik. Faber habe ich allerdings entdeckt, als ich in Hamburg für „U-Need“* als Roadie gearbeitet habe. Wenn man für eine Band aufbaut, hört man auch immer viel von deren Musik. Text und Stimme von Faber haben mich berührt.

KP: Was genau hat dich angesprochen?

Helmut: Dass die Stücke so harmonisch sind. Die Texte, die Stimme. Cool fand ich auch die folkloristischen Elemente. Außerdem gefiel mir, dass er Posaunen dabeihat. Das hat ja nicht jede Band!

KP: Und die Texte? Was ist an denen dran?

Helmut: Die Texte sind alle melancholisch angehaucht. Davon fühlte ich mich schon immer angezogen. Trotzdem haben sie oft eine positive Botschaft. Ein paar von Fabers Liedern haben mich durch eine Zeit gebracht, als es mir nicht so gut ging.

KP: Bei „Beat and Dance“ singst du „Alles Gute“. Ich zitiere hier mal die erste Strophe: „Weil du dir meistens nicht gefällst/ Und du tanzt wie ein Pferd/ Und du nur daneben stehst/ Und dir oft überlegst, wie du gern wärst oder wer/ Und wenn du merkst, dass dich niemand versteht/ Und wenn du meinst, dass wenn du weinst und du flehst/
Sich niemand umdreht…“** – für mich klingt das eher desillusionierend als positiv…

Helmut:  Ich sehe das anders. Wenn du dir den weiteren Text anguckst, sagt Faber, dass es schon Ok ist, allein zu sein, dass man mit sich selbst glücklich sein kann. Ich finde, da liegt nichts Selbstzerstörerisches drin. Ein gutes Beispiel ist für mich diese Textstelle in der letzten Strophe: „Manche meinen, es sei traurig. Du sagst zurecht: „Schau dich doch mal um; zeig mir einen, dem es besser geht als mir.““ Für mich ermöglicht der Text, die Dinge anders zu sehen. Faber stellt fest, dass man sich selbst am nächsten ist.

KP: Helmut, ich danke für das Gespräch.

*U-Need ist eine Hamburger Personalvermittlungsfirma.

**Wer den Titel „Alles Gute“ von Faber noch nicht kennt, findet auf youtube.com ein Musikvideo des Stücks.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/04/21/helmut-beat-and-dance-kultursommer-2019/
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Pöbeln, hüpfen, rocken

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Der Countdown läuft: Am Sonnabend, 18. Mai, steigt die 4. Auflage des Pegasus-Open-Air-Festivals. Mit dabei ist Maciek, der Mann mit Gitarre, der seine Lieder selber schreibt und singt. Davon konnten sich lange Zeit nur Konzertbesucher überzeugen. Mittlerweile hat der 25-Jährige sein erstes Album vorgelegt, ein Album, in dem der Soul und eine Prise Reggae den Alltag in die Flucht schlagen.

Ebenfalls beim Pegasus-Open-Air-Festival am Start ist „Pöblos Rhetorico Erotica der Erste” – kurz: „Pöbel MC“. Der Name ist Programm. Zu seinen energetischen Beats präsentiert sich der gebürtige Rostocker als jemand mit Freude an Wortmächtigkeit und Wortgewalt.

Von einem ganz anderen Schlag sind die Mädels und Jungs von „Arrested“. Die Band lässt lieber die Musik für sich sprechen. Dabei treffen energiegeladener Crossover-RockPop auf HipHop, Funk und Reggae. Neben Hannah an den Drums ist vor allem die doppelte Frontfrauenpower in Gestalt von Josi & Wencke eine Besonderheit der jungen Band.

Den „Jack Pott“ haben die Organisatoren des Pegasus-Open-Air-Festival zwar nicht knacken können, aber immerhin haben sie die gleichnamige Band verpflichten können. Die Lübecker Combo hat sich von einer Coverband zu einem musikalischen Geheimtipp entwickelt. Mit ihrem kurzweiligen Punk-, Rock- und Popmix lassen sie es live gerne krachen. Zuletzt erschien ihr Album „Schneller, krasser, fetter“.

Auch „Esco“ vereinen unterschiedliche Einflüsse in der Musik. Nur: Mit Punk haben sie nichts zu tun. Stattdessen knüpft ihr Sound ein musikalisches Netz aus „Indie“ und Electronic, das die Grundlage für einen Hiphop „Made in Rostock“ legt. Ihr Können dokumentiert haben „Esco“ mit der Veröffentlichung der EPs „Bandsalat“ und „Karma“.

„Flower Rush“ wiederum haben sich dem Rock verschrieben. Die vierköpfige Truppe spielte bereits in diversen Hamburger Clubs und Kneipen. Unter anderem traten sie als Vorband von „LeFly“ auf. Mit ihrer Musik laden sie zum Mithüpfen und Mitsingen ein – sprich sie sorgen für das, was jedes Festival gut gebrauchen kann: Stimmung.

Das ist selbstverständlich auch der Plan von „DD3“ (Foto). Bei ihrem Heimspiel wollen die Möllner nichts anbrennen lassen und das Festival-Publikum zum Toben bringen. Dafür packen die vier Jungs ihren Hiphop und ihren Rock aus.

Infos und Kontakt unter https://www.pegasus-open-air.de/ sowie unter www.facebook.com/pegasusopenair und
info@pegasus-open-air.de.

Pegasus-Open-Air-Festival, 18. Mai, Ziegelsee 1, Mölln, 12 bis 22 Uhr

„Standort am Ziegelsee ist besser“

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/05/06/dd3-pegasus-open-air-festival-moelln/

 

 

 

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„Standort am Ziegelsee ist besser“

Ein Jahr danach sind etwaige Zweifel oder Unsicherheiten der Zufriedenheit gewichen. „Der Platz“, sagt Moritz Flint, „ist der Hammer.“ Der 22-Jährige ist Mitglied der Kultur Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die am 18. Mai die 4. Auflage des Pegasus-Open-Air-Festivals auf die Beine stellt.

Mit dem „Platz“ meint er das Gelände am Ziegelsee (Bei der Möllner Jugendherberge). 2018 hatte das Pegasus Open Air dorthin umziehen müssen, nachdem die Veranstaltung zuvor zweimal im Möllner Kurpark über die Bühne gegangen war. Anwohnerproteste hatten verhindert, dass es dort weiterging.

Mittlerweile hat sich, was vor knapp anderthalb Jahren als Unheil über das junge Organisationsteam hereingebrochen war, als glückliche Fügung erwiesen. „Der Standort“, sagt Flint, „ist definitiv besser als der vorige.“ Ein Vorteil sei beispielsweise, dass Leute, die den Weg dorthin finden, auch länger bleiben würden. Diese Erfahrung habe man im vergangenen Jahr gemacht. Im Kurpark habe es doch immer viel Laufkundschaft gegeben.

Außerdem habe man mit der Jugendherberge einen „coolen Partner dazu gewonnen“, der beispielsweise die Helfer des Pegasus, die Bands und das Team beim Auf- und Abbau mit Essen versorge und Parkflächen zur Verfügung stelle. Der einzige Nachteil, den Flint sieht, ist die Tatsache, dass das Organisationsteam jetzt den Aufbau einer Bühne wuppen muss. Aber das habe – wie alles andere 2018 – gut funktioniert. Anpassungsprobleme habe es keine gegeben.

Dementsprechend positiv sei auch die Resonanz bei den Festivalbesuchern gewesen. Die Forderung, dass man wieder zurück in den Kurpark müsse, habe er von niemandem gehört.

Der Spaß an dem Open-Air soll und darf aber keine Einbahnstraße Richtung Publikum sein. Auch Bands, Organisatoren und Helfer sollen ihren Auftritt genießen können. Deshalb würden Helfer und „Orga-Team“ bei den Musikern mit anpacken und auch schon mal einen Sonderwunsch erfüllen – wie 2018, als kurzfristig für den Headliner „Fuck Art, let´s Dance“ dessen Mischpult herangeschafft wurde. Deshalb achte man auf einen respektvollen Umgang untereinander. „Selbst in Stresssituationen“, so Flint, „lässt bei uns keiner den Macker raus“.

Dies soll auch 2019 so bleiben. Flint arbeitet dafür im Team „Ablauf“ mit, eine von mehreren Organisationsgruppen, die die Festivalmacher zwecks noch besserer Planung erstmals ins Leben gerufen haben. Beim Festival selbst übernimmt er dann zusammen mit Thore Brüggemann die Moderation.

Infos und Kontakt unter https://www.pegasus-open-air.de/ sowie unter www.facebook.com/pegasusopenair und
info@pegasus-open-air.de.

Pegasus-Open-Air-Festival, 18. Mai, Ziegelsee 1, Mölln, 12 bis 22 Uhr

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/05/06/dd3-pegasus-open-air-festival-moelln/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/05/06/pegasus-open-air-programm-2019/
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Börnsen will mehr Bands

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„Plattbeats“ geht in die zweite Runde und erhält in diesen Tagen noch mal reichlich Rückenwind. Die Metropolregion Hamburg hat den musikalischen Niederdeutsch-Wettstreit für den Nachwuchs für ihre „Award“-Kampagne ausgewählt. Eine Anerkennung für das Konzept des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN), das den Contest unter der Ägide von ZfN-Leiter Thorsten Börnsen aus der Taufe gehoben hat.

„Plattbeats“ wird von Award-Kampagnen-Star Michel Abdollahi auf Plakaten und in den Sozialen Medien als sein persönlicher Favorit geadelt. Das bedeutet jede Menge kostenlose Werbung. ZfN-Leiter Börnsen freut sich über die Aktion, die eine Anerkennung von „Plattbeats“ bedeutet und nebenbei kostenlose Werbung mit sich bringt.

Dementsprechend hofft er, dass die Zahl der Wettbewerbsteilnehmer in diesem Jahr höher sein wird als 2018. „Bis jetzt haben wir zehn Beiträge“, sagt Börnsen. „Ich bin mir sicher, dass es am Ende mehr sind.“

Das Interesse an „Plattbeats“ sei grundsätzlich groß, meint Börnsen. Allerdings liege die Messlatte – das Schreiben und Verinnerlichen eines Songs, den man am Ende in einer Fremdsprache vortragen müsse – hoch. Viele wollten, würden es aber nicht schaffen, ihre Idee in die Tat umzusetzen.

Ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt haben indes jeweils fünf Musikerinnen und Musiker aus Deutschland und den Niederlanden. Im Kieler Landeshaus haben sie kürzlich einen niederdeutschen Song präsentiert, der zeigt, wie modern und zeitgemäß das Plattdüütsche sein kann, wenn man es denn in der Jugendkultur nutzt.

ZfN-Leiter Börnsen war bei der Produktion des Stücks „Ik will mehr“ mit dabei. Niederländer und Deutsche verbrachten dafür in Plön ein gemeinsames Wochenende. „Da wurde wenig geschlafen“, erinnert sich Börnsen. Alle seien sehr fokussiert gewesen. Jede habe sich eingebracht und eine Sequenz für den Song geschrieben.

Die Entstehung des Songs wurde in einem kleinen Imagefilm festgehalten. Zudem entstand ein Musikvideo. Beide spiegeln die Freude wider, die die plattdüütschen Musiker hatten. Möglich wurde das ganze Projekt vor allem dank der Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein, das drei Viertel der Kosten übernahm.

Das „Plattbeats“-Finale steigt übrigens am 25. Mai in der Pumpe (Kiel). Dort treten die Bands, die sich bei der Vorauswahl durchsetzten, mit ihren niederdeutschen Songs gegeneinander an. Dem Sieger winken 1.200 Euro Preisgeld.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/04/29/autorentreffen-zfn-stadthauptmannshof/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/04/29/auf-die-koeder-kommt-es-an/

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Helmuts Tagebuch – Leb wohl, mein innerer Schweinehund!

Am 22. Juni verwandelt sich das Schwarzenbeker Rathaus in die Bühne des Pop. Anlass ist die zehnte Auflage von „Beat and Dance“ im Rahmen des KulturSommers am Kanal. Als Sänger mit dabei ist dann auf jeden Fall Helmut. Kulturportal-Herzogtum.de berichtete kürzlich über seine erste öffentliche Probe von „Alles Gute“, einem Song des Schweizer Musikers Faber. Die zweite stand am vergangenen Donnerstag (18. April) an. Hier erfahrt ihr nun von Helmut selbst, wie es gelaufen ist.

Bevor ich mit „Alles Gute“ loslege, probe ich zusammen mit Toyah „Summer Wine“. Gesanglich bin ich noch nicht ganz da. Ich kann meine eigene Stimme nicht gut hören und vergreife mich deshalb öfter in der Tonhöhe.

Zweiter Anlauf: Jetzt klappt es schon wesentlich besser. Aber ich bin immer noch unzufrieden mit meiner Stimme. Ich werde den Song auf jeden Fall bis zur nächsten Probe im Korona noch öfter üben. Allein mit meiner Gitarre.

Es geht weiter mit „Alles Gute“. Leider ist Tim heute nicht da, auch Aaron fehlt zum Zeitpunkt der Probe. Für ihn springt kurzerhand Malte ein. Aber im Großen und Ganzen lässt sich der Song nicht vernünftig proben, da die Gitarre als melodisches Instrument fehlt. Das macht mich wieder etwas unsicherer. Tonal, sagen die Kollegen, sei meine Stimme in Ordnung, aber ich setze sie immer noch mit zu viel Druck aus dem Brustkorb ein, weshalb mein Gesang etwas zu „gezwungen“ klingt.

Ich werde weiter fleißig üben. Der Song ist mir wirklich wichtig, hat eine persönliche Bedeutung für mich. Mit dem Text schafft Faber es, meine Laune zu heben. Weil er aussagt, dass es okay ist, „einsam“ zu sein und dies mit einer euphorischen Melodie unterstreicht. Dementsprechend gerne greife ich zu Hause nach der Gitarre und singe ihn. Genauso ergeht es mir mit Fabers „Brüstebeinearschgesicht“, den ich am 22. Juni ebenfalls singen will.

Das Singen vor Publikum ist für mich noch Neuland. Ich bin zwar seit 2012 bei „Beat and Dance“ dabei, aber bislang habe ich Musik nur im Rap-Bereich gemacht. Für die Auftritte habe ich eigene Texte geschrieben. Dabei ging es um Leid und um Angst, um Selbstfindung und um Selbstreflexion, um positive Ansichten vom Leben und wie man das Leben anpackt.

Bei „Beat and Dance“ ploppen diese Themen quasi wie von selbst auf. Man braucht Mut, um sich auf die Bühne zu stellen, man muss Schwierigkeiten, die auftauchen, durchleiden und begibt sich auf den Weg der (musikalischen) Selbstfindung.

Dementsprechend versuche ich mit meiner Gesangspremiere frei nach dem Motto von Cat Stevens „If you want to sing out – sing out“ meinen inneren Schweinehund zu besiegen und auch meinen musikalischen Horizont zu erweitern. Außerdem plane ich, bei der nächsten Probe auch einen poetischen Text vorzutragen, den ich zum diesjährigen Beat and Dance-Motto „It’s me or fantasy“ geschrieben habe.

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Helmut wünscht „Alles Gute“!

Dies ist die Geschichte von Helmut und nicht etwa die von Wieny, Coralie oder Aaron. Das soll natürlich nicht heißen, dass die Geschichten von Wieny, Coralie oder Aaron weniger interessant wären. Sie alle wären eine Story wert. Das Jugendzentrum Korona, wo sich die drei an diesem Donnerstagabend mit vielen anderen Musikern versammelt haben, ist eine Schatzkiste für jemanden, der nach Geschichten sucht. Das gilt umso mehr, wenn die jungen Männer und Frauen für „Beat and Dance“ proben.

Hier und heute geht es aber nun mal um Helmut. Nachdem Janina eben noch das Organisatorische durchgegangen ist, was die Gruppe weitgehend teilnahmslos über sich ergehen lassen hat – Musiker haben es meist nicht so mit Organisation – setzt sich Helmut auf einem Stuhl vor die Bühne. Das Mikro hängt vor seiner Nase. Die Gitarre hat er sich über die Knie gelegt. Helmut wollte ursprünglich „Wem du’s heute kannst besorgen“ singen, hat sich aber kurzfristig für „Alles Gute“ entschieden. Beide Songs sind von Faber, einem Schweizer Musiker.

„Wir üben heute nicht ewig an den Sachen“, meldet sich Frank Düwel zu Wort. Düwel, Regisseur, Bühnenmensch, Musikkenner, fungiert bei den Proben als KulturSommer am Kanal-Intendant als eine Art Mastermind. „Beat and Dance“ ist seit Jahren fester Bestandteil des Festivals. So auch 2019. Mühen und Anstrengungen sind alle auf den 30. Juni ausgerichtet, wenn das Resultat im Schwarzenbeker Rathaus zu sehen ist .

Am Mischpult sind sie jetzt so weit. Helmut singt. „Weil du dir meistens nicht gefällst. Und du tanzt wie ein Pferd…“ Er hat eine schöne Stimme. In der Melodieführung ist er ganz dicht an Fabers Original.

Aber die Stimme ist die eine Sache. Helmut stockt. Er ist aus dem Takt. Er setzt neu an. „Weil du dir meistens nicht gefällst…“ Seine Finger suchen die Akkorde und den Rhythmus. Aber es klappt nicht. Er verheddert sich. Die Nervosität. Der Vorführeffekt. X-Mal geübt das Ganze und hier auf dem Präsentierteller entgleitet es ihm aus den Händen. Er setzt wieder an: „Weil du dir meistens nicht gefällst…“ Er bricht erneut ab, beginnt von Neuem und hat plötzlich auch noch den Text vergessen. „Scheiße!“ entfährt es ihm. Im Hier und Jetzt gefällt er sich genauso wenig wie das „Du“, über das Faber seinen Text geschrieben hat.

„Du solltest stehen und dich zeigen“, schaltet Düwel sich ein. „Wir können die Musik dahinter leichter produzieren. Wir befreien dich von deiner akustischen Gitarre.“

Ein paar Worte, Handgriffe und Handzeichen weiter naht Unterstützung. Aaron setzt sich hinter das Schlagzeug, Robert greift zum Bass, Tim nimmt die E-Gitarre. Das Trio legt los.

Helmut singt. Das Mikro in der Hand steht er jetzt vor der Bühne. Er ist wieder in der Spur, findet die Worte – und sollten sie ihm zwischendurch mal entfallen, so hängt da auf Augenhöhe noch ein Bildschirm, auf dem der Text zu lesen ist.

Das Schlagzeug klopft, der Bass groovt, die Gitarre bringt die Melodie in Erinnerung. Das Ganze klingt nicht wuchtig, aber verglichen mit Helmuts Akustikgitarre ist da eine Abrissbirne am Werk.

Düwel unterbricht. Er will wissen, ob Helmut mit sich und dem Zusammenspiel mit der Band zufrieden ist. Er zögert. Aber an seiner Körpersprache merkt man: Das ist es noch nicht.

„Vielleicht sollten wir ohne Schlagzeug anfangen“, schlägt Aaron vor. „Dann haben wir da so einen balladesken Touch drin.“

„Ich finde, dass die Leichtigkeit, mit der die Band spielt, auf jeden Fall eine Spannung erzeugt“, gibt Düwel zu bedenken. Man merkt, er mag diese Situationen, wenn da erstmal nur der Song ist und Performance und Arrangements noch ein unbeschriebenes Blatt sind. „Wir produzieren hier“, sagt er abseits der Probe. Produzieren heißt, man tastet sich heran.

Für Helmut heißt das, es ist noch nichts entschieden. Robert lässt den Bass ein wenig wummern. Tim greift nach den Akkorden. Helmut singt. Das Duo schlägt nun noch leisere Töne an. Zwischenzeitlich verschwindet der Bass, so dass nur noch die Gitarre zu hören ist.

Helmut wirkt jetzt ein wenig erleichtert, gelöster. Er ist zwar noch nicht am Ziel, aber offensichtlich hat er jetzt eine Richtung vor Augen.

„Wenn du dann am Boden bist, weißt du, wo du hingehörst. Wenn du ganz alleine bist, weißt du, was du warst“, singt er den Refrain. Aufrecht. Die Niedergeschlagenheit, die Resignation dieses „Du“ hat mit dem Sänger jetzt nichts mehr zu tun. Er ist auf einer anderen Ebene. Auf der Ebene des Songs und der Performance. Düwel treibt ihn und die Band an. Den Körper nach vorn gebeugt, geht er ein, zwei Schritte auf die Bühne zu, lauschend, um im nächsten Moment die Arme zu heben und zu dirigieren.

„Ich fände es gut, wenn da pro Strophe nur ein Instrument spielt“, schlägt Düwel vor. Die Einfälle reißen nicht ab, sie fliegen wie Flummis hin und her. Links von der Bühne hat Düwels Assistentin Janina Platz genommen und hackt die Ideen in den Rechner. Auch wenn noch nichts entschieden ist, braucht es ein Skript, um bei der nächsten Probe dort anzufangen, wo man aufgehört hat.

Aaron findet die Idee, dass pro Strophe nur ein Instrument spielen soll „cool“. Helmut lächelt. Er kann sich jetzt sicher sein, es läuft. Es muss ja. Er hat ein festes Date: 30. Juni. Rathaus Schwarzenbek. Vielleicht sieht er dann aus wie ein Schlagersänger. Düwel könnte sich das sehr gut vorstellen. Helmut reicht das Mikro weiter. Als Nächstes ist Coralie dran.

„Beat and Dance“, Musikveranstaltung, KulturSommer am Kanal, 30. Juni, Schwarzenbek, Ritter-Wulf-Platz 1, Rathaus, 19 Uhr

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Dieses Haus rockt und „Beat and Dance“ rockt das Haus

Beispiel Wieny: Sie filmt sich bei ihrem Auftritt. Die Nachwuchssängerin möchte wissen, wie sie rüberkommt, wenn sie ihren neuen „Beat and Dance-Song“ performt. Die junge Frau schiebt das Tablet zurecht und drückt auf die Playtaste.

2019 geht so was. Wenn das Equipment denn zeitgemäß ist. Im Jugendzentrum Korona ist das der Fall. Das Haus rockt und „Beat and Dance“ rockt das Haus. Es gibt hier den großen Proberaum mit Bühne, in dem sich alles findet. Ein Mischpult etwa, mit dem sich Sounds auf die richtige Schiene bringen lassen. Wenn man es denn bedienen kann. Aber das kann man hier lernen. Genauso wie das Spielen eines Instrumentes. Auf der Bühne ist ein Schlagzeug aufgebaut. Gitarren stehen herum. Ein Keyboard gibt es da. Mikros. Das Korona ist ein Ort der Gelegenheiten. Wer wie Wieny singen will, singt hier, wer wie Tim Stahlseiten mit einem Plektron bearbeiten will oder wie Aaron auf Becken einschlagen möchte – bitte sehr!

Und sollte mal etwas mit dem Equipment nicht stimmen oder geändert werden müssen, kommt da während der Proben jemand vorbei und regelt das. Musikerherz, was willst du mehr? Kein Wunder, dass sich Frank Düwel, KulturSommer am Kanal-Intendant, jedes Mal aufs Neue wieder freut, wie komfortabel die Produktion mit den Nachwuchsmusikern abläuft.

Die zeitgemäße Ausrüstung hängt mit der Agenda zusammen, die Jugenzentrum-Leiter Norbert Lütjens und sein Team verfolgen: Sie wollen die Jugendlichen dazu bringen, sich selbst auf den Weg zu machen. Die ausgezeichneten Bedingungen dafür haben sie der Stadt Schwarzenbek und dem Land Schleswig-Holstein zu verdanken. Zusammen haben sie zuletzt rund 250.000 Euro in das Jugendzentrum in der Hans-Böckler-Straße 2a gesteckt. Dort ist es seit 2012 beheimatet. Das Gebäude wurde aufwändig renoviert und neu ausgestattet.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/04/15/helmut-beat-and-dance-kultursommer-2019/
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„Beat and Dance“ spielt mit Identitäten

Im Korona Jugendzentrum wird in diesen Wochen getrommelt, gezupft und gesungen, was die Stimmen und Instrumente hergeben. Knapp zwei Monate vor dem Start des KulturSommers am Kanal proben Nachwuchsmusiker und Nachwuchssänger für die zehnte Ausgabe von „Beat and Dance“. Das Motto lautet in diesem Jahr „It´s me or fantasy“.

Es ist ein Spiel mit Identitäten, das KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel dem Publikum da vorspielen möchte. Coralie (Foto) hat sich dafür David Bowies „Life on Mars“ vorgenommen. Es ist einer von insgesamt 25 Songs, die am 30. Juni im Rathaus Schwarzenbek zu hören sind.

Düwel zeigte sich mit der Probe Coralies, aber auch der anderen Musiker zufrieden. Abgesehen davon entfachen etwaige Unsicherheiten und Unwägbarkeiten seinen Ehrgeiz. Im Korona wird an der Performance und dem Arrangement der einzelnen Lieder stetig gearbeitet. Statt vorgefertigter Auftritte der einzelnen Interpreten entwickelt sich „Beat and Dance“ organisch. „Wir produzieren hier“, fasst Düwel seine Philosophie zusammen. „Und zwar gemeinsam.“

„Beat and Dance“, Musikveranstaltung, KulturSommer am Kanal, 30. Juni, Schwarzenbek, Ritter-Wulf-Platz 1, Rathaus, 19 Uhr