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„Saxyarpa“ – Spiel der Leidenschaft & Begierde

Wenn sich Kulturschaffende zusammentun, um etwas auf die Beine zu stellen, ist der Folkclub Mölln in der Regel nicht weit. Die August-Bühne im Möllner Stadthauptmannshof ist ein Paradebeispiel für diese nicht sonderlich gewagte These. Klar, dass der Verein da mitmacht. Und klar ist auch, dass der Verein da etwas Besonderes am Start hat. In diesem Fall heißt das: „Saxyarpa“ kommen.

„Saxyarpa“? „Ich habe da letztes Jahr ein Konzert gesehen – im Internet“, sagt Susan Sojak, Vorsitzende des Folkclubs Mölln. „Die haben in Kirchdorf-Süd einfach ein paar Lautsprecher auf die Rasenfläche gestellt und gespielt.“ Die – das sind: Alberto Sanchez und Johannes Köppen. Eine Harfe und ein Saxophon.

Harfe und Saxophon. Geht das überhaupt zusammen? Und wie! „Ich habe sofort angefangen zu tanzen, als ich sie gehört habe“, erinnert sich Sojak. „Die Musik ist voller Leidenschaft, voller Begierde, voller Impulsivität.“ Tatsächlich haben „Saxyarpa“ einen verlockenden Groove, ob sie nun Eigenkompositionen wie „Altona“ oder Stücke anderer Künstlerinnen und Künstler nachspielen.

Auf der August-Bühne am Sonntag, 8. August, werden Sanchez und Köppen diesen Groove noch weiter anfachen. Mit dabei ist dann Percussionist Manuel Beutke. Aus dem Duo wird also ein Trio. Dass diese Formation überhaupt in Mölln auflaufen kann, ist neben dem Folkclub auch „Jazz in Ratzeburg“ zu verdanken. „Der Verein ist bei ‚Saxyarpa‘ unser Kooperationspartner“, so Sojak.

In Eigenregie managt ihr Club dagegen den Auftritt von „Fritz Hermann“ und „Morgens Mittags Abends“ am Freitag, 13. August. „Ich spreche ja regelmäßig mit unseren Musikern und Fritz Hermann ist ja Mitglied bei uns“, sagt Sojak. „Als ich mich mit ihm wie über das Programm unterhalten habe, kam von ihm der Vorschlag, etwas mit ‚Morgens Mittags Abends‘ zu machen. Hinter der relativ jungen Kieler Gruppe stecken mit Michael Lempelius, Peter Boll und Kerstin Lorenzen ganz tolle Musiker.“ Nach Mölln kommen sie mit einem abwechslungsreichen Programm, dass sich aus nachgespielten und eigenen Stücken zusammensetzt. Zudem werden bei einigen Liedern gemeinsam mit Fritz Hermann auf der Bühne stehen.

Kartenreservierungen werden unter der Telefonnummer 04542-822472 oder per Mail unter info@clubmoelln.de entgegengenommen.

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„Play!“ oder die Leichtigkeit des Seins

Das Wörterbuch der Pandemie hat diese Worte fast schon vergessen gemacht. Aber es gibt sie noch. Die Leichtigkeit. Die Unbeschwertheit. Es gibt sie noch, so lange es auch die Momente dafür gibt.

„Play!“ produziert solche Momente offensichtlich in Serie. Die 14 Jugendlichen, die bei diesem Theater- und Hörspiel-Camp im Jugendgästehaus Lütjensee dabei sind, machen an diesem Morgen jedenfalls einen ziemlich fröhlichen Eindruck. Dabei hätten sie allen Grund aufgeregt zu sein. Schließlich geht es jetzt um die letzten Feinheiten für „Die Mutprobe“. Schon morgen ist das Camp zu Ende. Spätestens dann soll es eine Aufnahme des Stücks geben, das sie sich gemeinsam ausgedacht haben.

Heute ist die Presse da. Sie lässt sich erzählen und demonstrieren, was hier in dieser Woche so alles passiert ist. „Ok – denn machen wir jetzt ab Geräusche ‚Tisch decken’“, startet Katharina Feuerhake die Darstellung für die Journalisten. Zwei Jugendliche schieben postwendend Flaschen, Gläser und Teller auf einem Tisch hin und her. Gläser schlagen aneinander. Porzellan stößt auf Porzellan. Anna-Maria und Karla warten auf ihren Einsatz. Sie haben sich mit Piet um ein Mikro gruppiert. Piet spielt Kevin. Das ist der Junge, der bei einer Mutprobe im Hochseilgarten in die Tiefe stürzt. Die Klasse glaubt, dass er tot ist.

„Ach Kevin, da bist du ja“, übernimmt Theaterpädagogin Feuerhake die Rolle der Lehrerin, die mit ihren Schülerinnen und Schülern auf Klassenfahrt in einem Landheim ist. „Könntest du noch Gläser aus der Küche mitbringen?“

Klar kann er das. Bis zu diesem Moment hat die Klasse versucht sein Verschwinden zu vertuschen.

„Scheiße – wo kommt der denn plötzlich her“, flüstert eine Stimme.

Karla beugt sich mit dem Manuskript in der Hand über das Mikro. „Habt ihr gesehen?“ fragt sie. „Der sah putzmunter aus!“

„Sei froh, dass er wieder da ist. Sind wir wenigstens keine Mörder“, spricht Anna-Marie ins Mikro. Im Off sagt sie: „Ich versuche die anderen davon zu überzeugen, dass wir mit den Eltern reden sollten.“ Doch damit dringt sie, die in „Die Mutprobe“ einen ängstlichen Typus repräsentiert, nicht zu ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden durch.

Das „Opfer“ Kevin weiß die Situation für sich zu nutzen. Er erpresst die Gruppe. „Ich habe mir diese Rolle selber ausgesucht“, verrät Piet. „Ich muss in dem Stück ironisch sein und das kann ich ganz gut. Für mich ist es die Traumrolle.“ Das Hörspiel-Camp ist schon seine zweite Erfahrung in diesem Bereich. Bereits im Frühjahr war er an einer Hörspiel-Produktion beteiligt. Piet kann sich durchaus vorstellen, eines Tages im Hörspielgenre zu arbeiten.

So weit gehen die Gedanken von Anna-Maria nicht. Sie ist eher „hobbymäßig“ dabei. „Ich hätte aber nichts dagegen, Profi zu sein“, sagt sie. Fürs Erste ist sie aber wie Piet und all die anderen im Hier und Jetzt unterwegs und genießt die leichten Momente, die dieses Sein im Theater- und Hörspiel-Camp produziert.

Ob sich nach dem Camp irgendwann für sie, Piet oder jemand anders tatsächlich „Wege ins Theater“* eröffnen, so der Name des Projektes, unter dem „Play!“ läuft, wird sich zeigen.

Erst einmal führt ihr Weg direkt auf den Rasen vor dem Freizeitheim, wo Theaterpädagogin Feuerhake mit den Jugendlichen Koordinations- und Konzentrationsübungen macht.

„Ihr habt gerade im Lotto gewonnen!“ ruft Feuerhake. „Freeze!“

Die Jugendlichen stoppen ab und reißen die Arme hoch. Die Theaterpädagogin hat die Pausetaste gedrückt. Doch das ist nur eine Momentaufnahme.

*Geldgeber sind der Bund mit dem Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ und die ASSITEJ Deutschland (Association Internationale du Théâtre de l’Enfance et la Jeunesse). Regional haben die Stadtjugendpflege Mölln, der Kreis und die Stiftung Herzogtum Lauenburg das Theater- und Hörspiel-Camp unterstützt.

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Läuft bei ihr

Es läuft. Wer Katharina Feuerhake am offiziellen Pressetag im Job beobachtet, kann nur zu diesem Schluss kommen. Jede ihrer Anweisung wirkt wie eine Motivationsspritze für die Gruppe. Die Reaktionen folgen prompt. Nach vier Tagen gemeinsamer Arbeit sowie Freizeitaktivitäten wie Baden, Grillen und Klettern im Hochseilgarten wirken die Theaterpädagogin und die 14 Jugendlichen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg wie ein eingespieltes Team.

Dementsprechend wenig überraschend kommt denn auch das positive Urteil über die Teenagerinnen und Teenager, die sich für das Theater- und Hörspielcamp „Play“ im Jugendgästehaus Lütjensee zusammengefunden haben: „Die Gruppe ist super“, sagt sie. „Die machen einfach ganz toll mit. Sie bringen Ideen ein. Sie sind engagiert.“

Feuerhake weiß, wovon sie spricht. Als erfahrene Theaterpädagogin hat sie den Prozess der Gruppenbildung schon häufiger mitgestalten und nachvollziehen können. „Natürlich braucht es die Momente, in denen die Gruppe zusammenwächst“, betont sie. „Die Jugendlichen kannten sich ja vorher nicht. Aber bei fünf Tagen mit Übernachtungen geht es relativ fix, dass so eine Gruppe zusammenwächst.“

Die gute Atmosphäre und das Ergebnis dürften auch die Unterstützer des Projektes freuen. Die Jugendlichen haben im Camp nicht nur etwas über Stimme und Schauspiel gelernt, sie haben obendrein mit „Die Mutprobe“ ein eigenes Hörspiel kreiert. Bei der Durchführung des Camps mitgeholfen hat die Stadtjugendpflege Mölln, die mit Oskar Blank und Henning Schmidt zwei Mitarbeiter ins Camp geschickt hat.

Finanziert haben „Play“ das Projekt „Wege ins Theater“, hinter dem das von der Bundesrepublik auf den Weg gebrachte Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ und die ASSITEJ* Deutschland stecken, sowie der Kreis Herzogtum Lauenburg und die Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Den Pressetag nutzt Feuerhake, um den Presseleuten Auszüge aus „Die Mutprobe“ vorzuspielen. Die Welt da draußen samt Sponsoren soll erfahren, dass es sich gelohnt hat, „Play!“ zu unterstützen. Zudem ist es eine gute Übung für den Hörspiel-Nachwuchs. Zum Abschluss des Camps plant die Gruppe eine Live-Aufnahme des Hörspiels.

*Association Internationale du Théâtre de l’Enfance et la Jeunesse

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„Mir macht es Spaß, Rollen auszuprobieren“

Larissa Laval

Über das Spielen

Ich habe schon in der Grundschule gerne bei so etwas mitgemacht. Mir fällt das nicht wirklich schwer. Mir macht es einfach Spaß, mal etwas anderes auszuprobieren. Bei Hörspielen kann man zwischen den Rollen wechseln. Da ist man nicht wie im Leben auf eine Rolle festgelegt.

Über das Sprechen

Mit der Stimme zu arbeiten, macht mir keine Probleme. Ich habe da Erfahrung, weil ich mich mit vielen Leuten online unterhalte. Da muss die Stimme relativ klar klingen.

Piet Lasse-Hansen

Über das Spielen

Ich weiß nicht, ob ich jede Rolle spielen könnte. Vielleicht, wenn ich gut darauf vorbereitet bin. Ich würde aber gerne mehr Hörspiele machen und mehr synchronisieren. Bei „Die Mutprobe“ muss ich ironisch sein. Das kann ich ganz gut.

Über seine Rolle

Ich habe mir die Rolle selber ausgesucht und geguckt, wie ich sie am attraktivsten gestalte. So ist es perfekt für mich.

Anna-Maria Münnich

Über das Spielen

Natürlich ist eine Hörspiel-Rolle schwieriger als eine Schauspielrolle. Man muss da ja alles mit der Stimme ausdrücken. Allerdings ist meine Rolle bei „Die Mutprobe“ nicht sonderlich schwer. Ich konnte sie mir aussuchen. Ich habe sie mir dann so zurechtgelegt, wie ich sie brauche.

Über ihre Rolle

Ich gehöre zu den Außenseitern in dem Stück. Ich bin ängstlich und zurückhaltend. Ich versuche andere davon zu überzeugen, dass wir doch mit den Eltern reden sollten. In der Situation wäre ich in Wirklichkeit wohl auch ängstlich. Ansonsten bin ich es eher nicht.

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„Montreal“ am Elbufer

Manchmal braucht es auch für eingefleischte Landratten eine Handvoll Wasser unter dem Kiel, damit die Dinge in den Fluss kommen. Zweimal mussten die Jungs und Mädels der Kultur-Community ihr Pegasus Open Air-Festival wegen der Pandemie schon sausen lassen, jetzt lichten sie den Anker für „Pegasus Waterkant“. Ziel der wilden Fahrt ist das Elbufer in Geesthacht, wo auf dem Menzer-Werft-Platz am Sonnabend, 4. September, ab 12 Uhr Live-Musik aus den Bereichen Indie, Alternative und Rock zu hören sein wird. Das Line-up besteht aus „Montreal“, „Drunken Swallows“, „About Blank“, „Jack Pott“, „Arrested“ und „Broken Eardrum“.

„Pegasus Waterkant“ ist der Beitrag der Kultur-Community zum Projekt „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnung“, für das sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg mit anderen Kulturschaffenden zusammengetan haben. Es wird im Programm „Kultursommer 2021“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus „Neustart Kultur“ gefördert.

Das Programm, das die Kultur-Community auf die Beine gestellt hat, kann sich auf jeden Fall hören und sehen lassen. Es gibt Rock und Indi satt – und zwar auf hohem Niveau. „Montreal“ beispielsweise sind eine erfolgreiche und erfahrene Live-Band, die weiß, wie man das Publikum zum Kochen bringt.

Die Konzerte werden live vor Ort sowie über einen Internet-Stream zu hören sein. Für beides ist ein Ticketverkauf geplant. Infos darüber sowie über das Programm folgen zeitnah an dieser Stelle.

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Eventoffensive jetzt!

Nach dem KulturSommer ist vor der Sommerkultur. Seit dem vergangenen Wochenende läuft das wohl größte Projekt, das Kulturträger und Kulturschaffende im Kreis Herzogtum Lauenburg jemals auf die Beine gestellt haben. Von Juli bis September stehen unter dem Motto „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnung“ insgesamt 17 Großevents in den lauenburgischen Dörfern und Städten auf dem Programm. Eröffnet wird dieser Veranstaltungsreigen mit dem Open Air Musiksommer in Ratzeburg. Dort gibt es noch bis zum 27. August Rock- und Popmusik zu hören.

Live-Musik kommt auch von der August-Bühne im Möllner Stadthauptmannshof. Aber nicht nur: Zum Start am Freitag, 6. August, veranstaltet die Stiftung Herzogtum Lauenburg beispielsweise einen Krimiabend mit den Autorinnen Eva Almstädt und Svea Jensen. Für weitere Höhepunkte sorgen die Vereine „Miteinander leben“, „Folkclub Mölln“ und „Jazz in Ratzeburg“ sowie die Eulenspiegel-Gilde.

„Wir freuen uns riesig, dass wir hier bei uns so ein Programm präsentieren können“, sagt Farina Klose, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Den Plan, nach 2020 ein weiteres Mal Künstlerinnen und Künstlern der Region eine Bühne zu bieten, hatte es bereits Anfang des Jahres gegeben. Auch mit den beteiligten Vereinen stand die Stiftung deshalb in Kontakt. Allerdings bereitete die Finanzierung Kopfzerbrechen. „Das Geld, das wir aus dem Fördertopf ‚Kultursommer 2021‘ vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien erhalten haben, ist da natürlich ein Segen“, sagt Klose.

Rund 348.000 Euro gab es für den von Berlin angestrebten „Neustart Kultur“. Diese Finanzspritze können die Stiftung, die offiziell für die Kulturarbeit im Kreis zuständig ist, und die Vereine nun für die 17 genehmigten Großevents einsetzen. Neben dem Open Air Musik Sommer und der August-Bühne sind dies das Literaturfestival Geesthacht (28./29. August), das Musikfestival „Pegasus Waterkant“ (4. September), die Big Red Bus-Tour mit der Big Band Mölln (21. August bis 11. September), ein Jazzfestival, das Kanu-Wander-Theater „reloaded“, fünf Open Air-Events in der Stadt Lauenburg, eine Ausstellung des Lauenburgischen Kunstvereins, die Videoinstallation „Jetzt“ (19. September), ein Livestream-Konzert und die Reihe „Sound Catching – Klänge am Wegesrand“.

Bei einem Großteil dieser Events stecken die Veranstalter noch mitten in den Planungen. „Deshalb stehen auch noch nicht alle Termine fest“, so Klose. „Wir empfehlen deshalb regelmäßig auf die Internetseite unseres gemeinsamen Projektes zu schauen.“ Auf https://schleusen-auf.de/ sind die einzelnen Vorhaben übersichtlich präsentiert. Zudem gibt es mit einem Klick mehr Infos zu den jeweiligen Ereignissen.

Dass es das Projekt „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnung“ überhaupt gibt, hat auch viel mit der kurzentschlossenen Zusammenarbeit aller Beteiligten zu tun. „Unsere Geschäftsführerin Andrea Funk und Jörg-Rüdiger Geschke als Kreisfachberater für Kultur haben in Windeseile per Zoom einen Austausch organisiert und ermöglicht, dass die Anträge fristgerecht rausgingen“, erzählt Klose.  

Entscheidend zum Gelingen des Vorhabens beigetragen hat auch der Kreis Herzogtum Lauenburg, der kurzerhand 30.000 Euro für die Kofinanzierung zur Verfügung stellte. Wie in der Kulturszene hatte es auch in der Politik einen schnellen und pragmatischen Schulterschluss gegeben.

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Die August-Bühne ist zurück

Vorhang auf für die Neuauflage der August-Bühne: Ab Freitag, 6. August, geben sich im Möllner Stadthauptmannshof Akteure diverser Genres die Klinke in die Hand. So freut sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg zum Auftakt Eva Almstädt (Foto: Matthias Soyka) und Svea Jensen begrüßen zu dürfen. Die beiden erfolgreichen Krimi-Autorinnen sind fest entschlossen, dem Möllner Publikum einen Mordsabend zu bereiten. Dafür nehmen sie bei ihrer Lesung kriminelle Machenschaften zwischen Nord- und Ostsee ins Visier.

Eva Almstädt.

Weiter geht es am Sonntag, 15. August, mit einem Poetry Slam. Beim Auftritt der Wortakrobaten setzt die Stiftung auf die Agentur assemble Art, die sich im Slam-Bereich einen Namen gemacht hat. In der Woche darauf – am Sonntag, 22. August – ist dann Musik Trumpf. Olli Ehmsen bittet zum Kinder-Mitmachkonzert und hofft, dass viele Jungen und Mädchen Lust haben, mit ihm zu singen.

Weitere Events für die Augustbühne planen zudem die Eulenspiegelgilde, die Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg, das Duo Kantia, der Jazzclub, der Verein „Miteinander leben“ und der Folkclub Mölln. Informationen über diese Veranstaltungen finden Sie auf deren Webseiten sowie in den kommenden Wochen hier auf www.stiftung-herzogtum.de sowie auf www.kulturportal-herzogtum.de.

Die August-Bühne ist Teil des Projektes „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnung“, für das sich diverse Kulturschaffende im Kreis mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg zusammengetan haben. Das Projekt wird im Programm „Kultursommer 2021“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus „Neustart Kultur“ gefördert.

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Big Band Mölln tourt im „Big-Red-Bus“

Die Big Band Mölln geht auf Konzertreise. Unter dem Motto „Dorf-KulTour in alle Himmelsrichtungen“ macht sich die Truppe im „Big-Red-Bus“ demnächst auf den Weg. Engagiert hat sie die Stiftung Herzogtum Lauenburg, die auch den Oldtimer gechartert hat. Der Bus wird am 21. August, 28. August, 4. September und 11. September diverse Dörfer im Kreis Herzogtum Lauenburg ansteuern, damit die Musikerinnen und Musiker vor Ort Gas geben können.

Mit den Open Air-Auftritten, die jeweils rund 45 Minuten dauern, soll den bösen Geistern des Lockdowns der Marsch geblasen und die Kultur zurück auf die Bühne geholt werden. Die „Dorf-KulTour in alle Himmelsrichtungen“ mit dem „Big-Red-Bus“ ist Teil des Projektes „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnung“, für das sich diverse Kulturschaffende im Kreis mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg zusammengetan haben. Das Projekt wird im Programm „Kultursommer 2021“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus „Neustart Kultur“ gefördert.

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Rasanter Mix zum Abschluss

Mit einem rasanten Mix aus Schauspiel und Musik ist der KulturSommer am Kanal zu Ende gegangen. Zum Abschluss des Festivals hatte die Stiftung Herzogtum Lauenburg zum traditionellen „Blauen Montag“ in den Möllner Stadthauptmannshof eingeladen. Intendant Frank Düwel wusste diese Steilvorlage zu nutzen, indem er als Erstes die Sängerinnen und Sängern von „Beat´n`Dance“ auf die Bühne bat. Ihr emotionaler Auftritt sorgte umgehend für Begeisterung unter den rund 100 Besucherinnen und Besuchern.

Es folgten im Laufe des Abends weitere Auftritte – etwa von den Folkveteranen Lorenz Stellmacher und Jörg-Rüdiger Geschke –, die den Funken weiter überspringen ließen. Ein weiterer großer Höhepunkt waren die Auszüge aus „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“, die die Regisseurin Karina Häßlein zusammen mit ihrem Ensemble präsentierte. Auch hier setzte es großen Applaus.

Es bestätigte sich, was Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, zu Beginn des Abends bereits festgestellt hatte: Der Hunger nach Kultur ist weiterhin groß. Selbst nach fünf Wochen KulturSommer am Kanal mit insgesamt 49 Aufführungen, Konzerten, Performances sowie offenen Ateliers und Gärten hat das Publikum offensichtlich immer noch nicht genug. Zu groß und zu lang war der kulturelle Leerlauf nach mehreren Monaten Lockdown. Oder wie Düwel es wendete: Die durch die Pandemie eingeforderte Disziplin sei so fürchterlich, dass man sie nur mit Kunst aushalten könne.

In dieser Hinsicht konnten die Stiftung Herzogtum Lauenburg sowie weitere Kulturschaffende wie etwa der Folkclub Mölln oder Jazz in Ratzeburg am „Blauen Montag“ mit einer guten Nachricht aufwarten. Der KulturSommer geht weiter – wenn auch in anderer Form und Formation und unter einem anderen Namen. Intendant Düwel reichte dafür am späten Abend symbolisch den Stab an das Projekt „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnungen“ weiter. Dahinter verbergen sich 17 große Events, die zwischen Juli und September im Kreis Herzogtum Lauenburg stattfinden werden.

Der Großteil des Geldes dafür – rund 348.000 Euro – kommt von der Bundeskulturstiftung. 30.000 gibt der Kreis, dem Stiftungs-Vizepräsident Engelmann ausdrücklich für die fraktionsübergreifende, schnelle und unbürokratische Unterstützung dankte. Und so war denn der große Abschlussabend auch ein Vorspiel auf das, was jetzt folgt – beispielsweise die Live-Events auf der August-Bühne im Stadthauptmannshof.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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„Back to the Roots“

Sie ist dabei. Seit einer gefühlten Ewigkeit schon. Sie öffnet den Garten. Diesen schönen, wilden Garten. Sie öffnet die Alte Schule. Sie zeigt ihre Bilder. Sie lädt zu Vorträgen. Zu Musik. Das Konzert heute hat sie mit „Back to the Roots“ – zurück zu den Wurzeln – überschreiben lassen. Es passt gut hierher. An den Müllerweg 1 in Klein Zecher. Ihr Zuhause.

Antje Ladiges-Specht beteiligt sich seit Jahren am KulturSommer am Kanal. Sie hat erlebt, wie das Festival Fuß gefasst hat in der Region. Wie es Wurzeln geschlagen hat. Sie selbst – die Malerin, die Buddhistin, die Gastgeberin – ist eine dieser Wurzeln, dicht verwoben mit all den anderen Männern und Frauen, die sich den schönen Künsten verschrieben haben und Jahr um Jahr ihre Gärten und Ateliers für das Publikum öffnen.

Ohne diese Wurzeln wäre der KulturSommer am Kanal wohl nur ein Event unter vielen, das sich die Aneinanderreihung von ein paar Aufführungen zur Aufgabe gemacht hat. So aber ist da dieses weit verzweigte Netz.

Wo gibt es das schon, dass man als Ausflügler mit dem Fahrrad unterwegs ist und – ohne es zu ahnen – sich unvermittelt auf einem Festival wiederfindet? So ist es dem Verfasser dieses Textes vor ein paar Jahren ergangen, so dürfte es schon manch anderem Reisenden ergangen sein. So erlebt es an diesem Abend in Klein Zecher auch ein Pärchen. Plötzlich stehen die beiden da mit ihren Rädern. Sie wollen wissen, was hier heute los ist. Ein Konzert? Genau. Peter Köhler und Benjamin Lütke werden gleich eine Art meditativen Jazz spielen. Zu buddhistischen Botschaften. Fünf an der Zahl.

An der Kasse hat sich währenddessen eine kleine Schlange gebildet. Der Konzertbeginn verzögert sich. Peter Köhler hat sich rechts vom Haus in eine stille Ecke des Gartens verzogen, um an seinem Cello herum zu nesteln. Sein Partner hält derweil einen kurzen Plausch mit einem der Gäste. Die Gastgeberin schenkt Wein und Wasser aus. Das Bier gibt es in Flaschen.

Dann ist es endlich so weit. Antje Ladiges-Specht holt ein kleines Banner hervor, das mit einem asiatischen Schriftzeichen versehen ist. Sie streckt die Arme ein wenig durch. Einige der Gäste recken die Köpfe. „Auf der großen Erde gehen“, macht Antje Ladiges-Specht die erste Ansage. Es ist das Signal für Peter Köhler und Benjamin Lütke, um loszulegen. Im nächsten Augenblick surrt es und raschelt und klopft und schwingt. Hände fliegen über Saiten und Trommeln. Töne und Rhythmus verschmelzen zu einem Thema. Es schmeichelt dem Ohr, schlägt Wurzeln, um kurz darauf in neuen Tönen und neuen Rhythmen aufzugehen. Alles ist im Fluss.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.