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„!Angekommen! Ich arbeite.“

Sie haben es geschafft. 17 Männer und zwei Frauen. Sie alle haben einen Job, sie alle kommen aus einem Land, das tausende Kilometer entfernt liegt. Aus Eritrea etwa, Afghanistan, Syrien. Die Erfolgstory dieser Migranten erzählt die Wanderausstellung „!Angekommen! Ich arbeite.“, die ab Montag, 9. September, im Foyer der Kreisverwaltung (Ratzeburg) zu sehen ist.

Die Männer und Frauen werden auf einzelnen großen Bannern vorgestellt. Name, Vorname, eine kleine Biografie und ein Foto seien darauf zu finden, sagt Uta Röpcke, Integrationskoordinatorin des Kreises Herzogtum Lauenburg. Die Bilder zeigen die Menschen im Kontext ihrer Arbeit. „Die Fotografin Silke Roschweksi-Müller hat für jedes Foto einen halben Tag in einem Betrieb verbracht“, so Röpcke. Sie sei dafür beispielsweise auf einem Bauernhof gewesen, bei einem Uhrmacher und bei einem Apotheker. Sogar Coca Cola habe für die Fotografin die Türen geöffnet.

Das Ausstellungsprojekt initiiert und durchgeführt hat Carl Malter von der Möllner Willkommenskultur. Im Rahmen der von den Kirchen bundesweit organisierten „Interkulturellen Wochen“ rückt der Kreis es nochmals gesondert in den Fokus, um die Öffentlichkeit für das Thema Arbeit und Migration zu sensibilisieren. Die Menschen, die als Flüchtlinge in die Region gekommen sind, in Lohn und Brot zu bringen, ist schließlich das A und O für eine gelungene Integration.

Die Erfolgstorys, die die Ausstellung dokumentiert, sind beileibe keine Selbstgänger. Es braucht dafür den Spracherwerb. Es braucht die Lehrkräfte, die ihn ermöglichen. Es braucht dafür Fleiß und Willenskraft seitens der Migranten und nicht selten die Unterstützung von Helfern.

Apropos Helfer. Röpke und ihr Kollege Andreas Bockholt wünschen sich eine Stärkung des Ehrenamtes. Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer würden die Menschen auf eine Art und Weise an die Hand nehmen, wie es Hauptamtliche niemals leisten könnten, meint Röpcke. Bei den Helfern im Kreis, ergänzt Bockholt, handele es sich um eine „Graswurzelbewegung“. Damit sich hieraus langfristige Strukturen entwickeln könnten, bräuchte es eine vernünftige Ehrenamtskoordination und eine entsprechende finanzielle Ausstattung.

„!Angekommen! Ich arbeite.“, Ausstellungseröffnung, 9. September, Foyer der Kreisverwaltung, Barlachstraße 2, Ratzeburg, 16 Uhr

Die Ausstellung ist bis zum 28. September zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zugänglich.

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„Bezauberndes Tansania“

Es sind aufregende Zeiten für Gloria Ituwe. Seit ein paar Monaten engagiert sich die junge Frau im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg. Doch es ist nicht nur der Job – etwa ihre Arbeit für das Frauenwerk –, der ihr Leben derzeit kräftig durcheinandergewirbelt hat, sondern auch das Land, in dem sie diesen Job ausübt. Für die Tansanierin ist Deutschland schlicht eine andere Welt. Wer wissen will, warum das so ist, sollte am 18. September, einen Abstecher ins Lydia Veranstaltungs-Café (Ratzeburg) machen. Dort hält die junge Frau im Rahmen der Interkulturellen Wochen einen Vortrag. Los geht es um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Ich werde über die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Tansania sprechen“, kündigt Gloria Ituwe an. Völlig anders sei beispielsweise das Zeitkonzept in ihrer Heimat. So gebe es dort in der Regel nicht den Druck, Dinge an einem bestimmten Tag zu erledigen. Und: „We appreciate the day and hope for a better tomorrow.“  Mit anderen Worten: Die Tansanier schätzen und genießen den Moment – das Hier und das Jetzt.

Für ihren Vortrag, der den Titel „Bezauberndes Tansania“ trägt, hat Gloria Ituwe eine Power-Point-Präsentation vorbereitet. Weitere Themen, die mit Bildern unterlegt werden, sind die Kleidung, die die Menschen in ihrer Heimat tragen, die berühmte Serengeti, der Kilimandscharo sowie die ökonomische und politische Lage des Landes.

Anmeldungen werden unter der Telefonnummer 04541-889337 oder per Mail unter lydia-cafe@kirche-II.de entgegengenommen.

„Bezauberndes Tansania“, Vortrag, 18. September, Lydia Veranstaltungs-Café, Am Markt 7, Ratzeburg, 19 Uhr, freier Eintritt

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„Zusammen leben, zusammen wachsen“

Die Willkommenskulturen im Kreis Herzogtum Lauenburg sowie diverse kirchliche Dienste haben für die kommenden Wochen wieder einiges organisiert, um Einheimische und Migranten zusammenzubringen. Im Rahmen der „Interkulturellen Wochen“ stehen diverse Aktionen, Feste, Spiele- und Länderabende und Aufstellungen auf dem Programm. Der jährliche Veranstaltungsreigen geht auf die Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie der Griechisch-Orthodoxen Kirche zurück. 2019 lautet das offizielle Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen“.

Offiziell starten die Veranstaltungen erst am 4. September. Die Möllner Willkommenskultur ist mit ihrem „Afghanischen Ländertag“, der am Sonnabend, 31. August, in der Begegnungsstätte (Lohgerberei, Bahide-Arslan-Gang) steigt, ein bisschen früher dran.

Über den Magen laufen die Begegnungen am Mittwoch, 4. September: Um 10 Uhr gibt es in der Möllner Begegnungsstätte ein Internationales Frauenfrühstück. Die Teilnahme ist kostenlos. Über Beiträge zum Buffet freuen sich die Organisatoren. In Gudow startet in der dortigen Gemeindschaftsunterkunft (Kaiserberg 23) um 14 Uhr ein interkulturelles Grillfest. Auch hier freuen sich die Organisatoren über Kulinarisches für das Buffet.

Weiter geht es am Sonnabend, 7. September, mit einem interkulturellen Markt-Soccer-Turnier auf dem Ratzeburger Marktplatz. Einzige Bedingung, die Fußballerinnen und Fußballer müssen mindestens sechs Jahre sein. Ansonsten gibt es keinerlei Teilnahmebedingungen. Die Veranstalter hoffen, dass möglichst viele „bunt gemischte Mannschaften“ dabei sind. Pro Team braucht es mindesten fünf Spieler. Anmeldungen werden vor Ort entgegengenommen. Das Turnier beginnt um 10 Uhr. Das Ende ist für 17 Uhr vorgesehen.

In der Kreisverwaltung Ratzeburg (Barlachstraße 2) wird am Montag, 9. September, die Ausstellung „Angekommen! Ich arbeite“ eröffnet. Die Schau zeigt Migranten mit großformatigen Porträts in ihrer Arbeitswelt. Die Eröffnung beginnt um 16 Uhr.

Zu einem „Ländersalon Armenien“ lädt am Freitag, 13. September, die Evangelische Familienbildungsstätte (Ratzeburg, Marienstraße 7) ein. Ab 19 Uhr bekommen die Besucher dort Hör- und Kostproben aus diesem kaukasischem Land geboten. Anmeldungen werden unter 04541-5262 oder via Internet unter www.fbs-rz.de entgegengenommen.

Nach Afrika – genauer gesagt ins „Atemberaubende Tansania“ geht es dann am Mittwoch, 18. September, im Lydia Veranstaltungs-Café (Am Markt 7, Ratzeburg). Ab 19 Uhr berichtet Gloria Ituwe über die Menschen und die Kultur des ostafrikanischen Landes. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen unter 04541-889337 oder per Mail unter lydia-cafe@kirche-LL.de.

Ein interkultureller Gottesdienst steht am Sonntag, 22. September, in der Kirche St. Georg auf dem Berge (Ratzeburg, Wedenberg 8) auf dem Programm. Los geht es um 10 Uhr. Im Anschluss gibt es im Gemeindehaus Kaffee und Kuchen sowie die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Arbeiterwohlfahrt Geesthacht (Awo Integrationscenter, Markt 26) zeigt ab Montag, 23. September, unter dem Motto „Kultur im Flur“ Kunst von Flüchtlingen. Die Ausstellung wird um 13.30 Uhr offiziell mit einer Vernissage eröffnet.

Ebenfalls im Awo Integrationscenter steigt am Donnerstag, 26. September, ein „Internationaler Spieleabend“. Ob Schach, Mahjong, Narde – Brettspieler kommen bei dieser Veranstaltung garantiert auf ihre Kosten. Los geht es um 17 Uhr.

In Sandesneben begegnen sich die Menschen auf kulinarischem Gebiet: Unter dem Motto „Schlemmen international“ wird dort am Freitag, 27. September, ab 16 Uhr zur bunten Tafel geladen, die die Paten der Flüchtlinge des Amtsbereiches Sandesneben-Nusse sowie die Flüchtlinge selbst im Gemeindehaus (Altes Dorf 5) vorbereitet haben.

Politisch und andächtig geht es am 27. September im Lydia Veranstaltungs-Café (Am Markt 7, Ratzeburg) zu: In einer Gesprächsrunde werden dort Fragen diskutiert – etwa was es bedeutet „Fluchtursachen zu bekämpfen“. Zudem gibt es eine Andacht. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Ansprechpartnerin ist Pastorin Elisabeth Hartmann-Runge, erreichbar unter Tel. 0176-19790204.

Interkulturelle Wochen, 4. – 28. September

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/19/afghanischer-laendertag-in-der-begegnungsstaette-moelln/
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Lieder zu Flucht & Vertreibung

Im Rahmen der Reihe „Fliehen – einst geflohen“ greift Jörg-Rüdiger Geschke am Dienstag, 3. September, im Möllner Stadthauptmannshof zur Gitarre und präsentiert Lieder zu Flucht und Vertreibung. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Jörg-Rüdiger Geschke spannt einen weiten musikalischen Bogen, der vom traditionellen Liedgut aus Fluchtländern bis hin zu Rocksongs und Werken renommierter Liedermacher reicht.

Die Geschichte ist immer wieder eine Geschichte von Auswanderung und Flucht oder Vertreibung. Dies spiegelt sich natürlich auch in vielerlei Liedern wider. Lieder, in denen Auswanderer – zum Beispiel von Europa nach Amerika – ihr Schicksal besingen, Lieder vom Verlust der Heimat, Lieder über die Brutalität im Umgang mit Flüchtenden und Vertriebenen.

Zum ersten Mal veranstaltet die Stiftung Herzogtum Lauenburg ein Konzert in der besonderen Wohnzimmeratmosphäre der Kulturremise. Aufgrund begrenzter Platzzahl ist eine Anmeldung via Telefon unter der Rufnummer 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de notwendig.

Lieder zu Flucht und Vertreibung, 3. September, Kulturremise, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt

Foto: Antje Berodt

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StadtSonntagsBraten

Eigentlich ist es ein logischer Schritt. Seit 2017 engagieren sich die Geesthachter Kulturvisionen für Kulturschaffende und Kulturträger der Stadt. Warum immer nur um Strukturen und Entwicklungsmöglichkeiten im Allgemeinen kreisen? Warum nicht selbst ein Event aus der Taufe heben?

Gedacht – getan. Am Sonntag, 1. September, servieren die Visionisten den Geesthachtern im SmuX einen „StadtSonntagsBraten“. Für das Rezept braucht es allerdings weder Rind noch Schwein. Der Titel sei ein „Brainstorming-Produkt“, sagt Horst Schulz. Über „statt Sonntagsbraten“ sei man zum „StadtSonntagsBraten“ gekommen. Dahinter verbirgt sich ein Kunstfest, bei dem unter anderem er selbst Karikaturen malen wird.  

Mit dem Maler am Tisch sitzen bei der Programmvorstellung im SmuX Susanne Voges, Leiterin des Haues, und Renate Lefeldt, auf die die Gründung der Geesthachter Kulturvisionen zurückgehen. Beide beteiligen sich wie Schulz aktiv am Programm.

„Ich lese Gedichte von Tucholsky und die Geschichte ‚Ein Ehepaar erzählt einen Witz‘“, so Lefeldt. Außerdem hat sie ihr Grammophon und etwa 50 Schellack-Platten dabei. Zwischendurch werde sie Schlager wie „Wiener Blut“ und „Capri“ spielen. Die Werke des scharfsinnigen Tucholsky, dem Lefeldts Plattensammlung womöglich gefallen hätte, treffen ab 16 Uhr aber nicht nur auf Musik seiner Zeit, sondern auch auf Texte des charmanten und humorvollen Erich Kästner, die Kai Nerger vorträgt.

Voges wiederum widmet sich am 1. September einem Kunsthandwerk. „Ich kaufe Glas in Stangen“, sagt sie. „Venezianisches und auch amerikanisches.“ Das Glas erhitze sie auf 1.200 Grad Celsius, um es zu verflüssigen und daraus Perlen herzustellen.

Schulz, Lefeldt und Voges sind aber nicht die einzigen, die auf der Menü-Karte des „StadtSonntagsBraten“ zu finden sind. Zum Start – um 12 Uhr – sorgt die Schulband der Bertha-von-Suttner-Schule für die „AufTakte“. Ab 13 Uhr trifft dann die Farbpalette der Malerin Gundel Wilhelm auf die Flöte von Nerger. Um 14 Uhr öffnet ein Literarisches Café, bei dem die Schreibwerkstatt der Bertha-von-Suttner-Schule zu Gast ist. Um 17 Uhr – also nach der Lefeldt-Nerger-Lesung – spielen Renate Hüge, Udo Huster und Torsten Ause von der Bühne Gülzow Szenen aus „Winterrose“. Den Programmschlusspunkt setzen dann um 18 Uhr Jörg Kuschnereit und Jens Gutzmann, die unter dem Motto „Klavier trifft Klarinette“ für musikalischen Schwung sorgen.

Als Häppchen zwischendurch können die Besucher Köstlichkeiten und Folklore aus der Türkei genießen sowie sich der Mitmach-Malwerktstatt von Christiane Leptien und Sandra Pflaum zuwenden. Zudem wird kostenlos Kaffee und Tee serviert.

„StadtSonntagsBraten“, 1. September, SmuX, Lichterfelder Straße 5, Geesthacht, ab 12 Uhr, freier Eintritt

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„Ohne Geesthacht kein Nobelpreis“

Der Kultur mehr Raum geben und das Image der Stadt Geesthacht verbessern – das war und ist das Ziel der Geesthachter Kulturvisionen. Seit 2017 arbeiten Renate Lefeldt, auf die die Gründung der Gruppe zurückgeht, und ihre Mitstreiter daran.

Doch die Verwirklichung dieser Ziele erweist sich als schwierig und vor allem als langwierig. Dreh- und Angelpunkt war lange Zeit die mögliche Nutzung von Teilen der Alten Teppichfabrik für kulturelle Zwecke. Mittlerweile ist das Areal an den Investor Kurt Gaedeke verkauft.

Ob das für die Kultur Geesthachts gut oder schlecht ist – da gehen die Meinungen innerhalb der Gruppe auseinander. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Stadt das Areal kauft“, sagt Susanne Voges, Mitglied der Geesthachter Kulturvisionen, die als Inhaberin des SmuX aktiv mit Konzerten oder Ausstellungen zum kulturellen Leben Geesthachts beiträgt.

„Die Stadt hätte sich das nicht leisten können“, hält Lefeldt dagegen, die nicht nur für die Visionen, sondern auch für die Grünen in der Lokalpolitik aktiv ist.

„Der Stadt fehlte das Selbstbewusstsein“, findet Voges. Ihrer Meinung nach wäre der Kauf über Crowdfunding zu realisieren gewesen.

Dass sich die beiden Frauen in diesem Punkt widersprechen, ist für beide kein Problem. „Wir sind kein Häkelverein“, sagt Voges. Man habe durchaus unterschiedliche Meinungen, was gut sei, weil dadurch auch immer etwas entstehe.

Lefeldt findet, dass Gaedeke einen tollen Plan vorgelegt hat und hofft, dass er diesen nun auch umsetzt. Dieser beinhaltet unter anderem eine Konzerthalle, die beispielsweise Gastspiele des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) ermöglichen soll.

Unabhängig davon ist es bis zum von der Gruppe und auch von der Politik gewünschten kulturellen Aufbruch offensichtlich noch ein weiter Weg. Es hapert an der Kommunikation und an der Umsetzung. „Wir haben uns als ehrenamtliche Kulturberater angeboten“, sagt Voges. Allerdings fehle es an einem direkten Kontakt. Ein möglicher Ansprechpartner wäre City-Manager Frank Kaldenbach. Die Kulturvisionisten monieren jedoch, dass dieser bei seinen Veranstaltungen das Hauptgewicht auf das Marketing legen würde. Die Kultur spiele zumeist eine eher eine untergeordnete Rolle.

Auch in Sachen Imageverbesserung sehen die Geesthachter Kulturvisionen nach wie vor Handlungsbedarf. Allerdings würden die Vorstellungen da in der Politik und auch in der Gruppe auseinandergehen. Angedacht war ursprünglich eine Plakatkampagne mit Slogans.

Eine Idee, die Visionist Horst Schulz nach wie vor gut findet. „Ich habe einige Slogans entwickelt, die ich bringen möchte“, sagt er. „Ohne Geesthacht kein Nobelpreis“ nennt er ein Beispiel und kündigt an: „Ich ziehe das durch!“

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/26/stadtsonntagsbraten-geesthachter-kulturvisionen-smux/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/26/raumfahndung/
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Raumfahndung

Geesthachts Kulturschaffende und Kulturträger sehnen sich nach mehr Räumen für Konzerte, Theater, Ausstellungen und Museen. Die Hoffnungen lagen und liegen auf der Sanierung der Alten Teppichfabrik, die in den Händen des Investors Kurt-Peter Gaedeke liegt. Ob hier am Ende Anspruch und Wirklichkeit einigermaßen zusammenkommen, steht jedoch in den Sternen. Zumindest plant Gaedeke, neuen Veranstaltungsraum zu schaffen.

Ungeachtet dessen geht die Suche nach potentiellen Sälen weiter. Als Möglichkeiten zählt Renate Lefeldt von den Geesthachter Kulturvisionen die Petrikirche („Sie wird umgewidmet. Noch ist offen, ob sie für etwas anderes genutzt werden soll.“) und die alte Jugendherberge („Das Deutsche Jugendherbergswerk soll eine neue Jugendherberge bauen.“) auf. Beide Standorte geisterten bislang als „Ideen“ durch die Politik, sagt Lefeldt, die nicht nur bei den Visionisten aktiv ist, sondern sich auch noch als Vertreterin der Grünen in diversen Ausschüssen der Geesthachter Ratsversammlung engagiert.

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Die Entdeckung des Vielfalt

Afghanistan? Richtig, dass ist das Land, das sich seit Jahrzehnten im Bürgerkrieg befindet. Das Land, in dem seit 2001 deutsche Truppen stationiert sind, um die Zivilgesellschaft und den Aufbau der Demokratie zu unterstützen und die Macht der Taliban zu durchbrechen.

Niemals würden Muhammad Munadoghli, Nadera Nazari und Hassan Mohammadi etwas anderes behaupten. Doch es wurmt sie, dass ihr Heimatland in der Öffentlichkeit darauf reduziert wird. Den Afghanischen Ländertag der Möllner Willkommenskultur, der am Sonnabend, 31. August, in der Alten Lohgerberei auf dem Programm steht, will das Trio nutzen, um das Bild um ein paar schöne Facetten zu ergänzen. Mit Hilfe von Fotos beispielsweise, die sie aktuell noch sammeln.

Klar ist schon jetzt, dass Nadera Nazari ein Gericht mit Fleisch, Reis, Rosinen und Mandeln kochen wird. Hungern dürfte am 31. August also niemand. Muhammad Munadoghli wird über einen Steckbrief von sich und seiner Geschichte erzählen. Schautafeln sind geplant. Außerdem sollen die 34 Provinzen und Volksstämme des Landes vorgestellt werden.

„Es geht voran“, sieht Cornelia Thorhauer von der Möllner Willkommenskultur die Community auf einen guten Weg. „Das wird wie unser syrischer Ländertag im vergangenen Jahr wieder ein bunter Nachmittag“. Zusammen mit ihrem Kollegen Günther Kramm unterstützt sie die Afghanen bei der Organisation.

Ein ganz anderes Kaliber ist für sie die Unterbringung der Menschen auf dem Arbeitsmarkt. „Jetzt heißt es in die Berufe zu kommen“, meint Cornelia Thorhauer. Das Problem sei, dass die meisten Flüchtlinge in Helfertätigkeiten vermittelt werden. Dabei müsse es das Ziel sein, ergänzt Günther Kramm, „die Leute in vernünftige Jobs zu kriegen, damit sie auf eigenen Füßen stehen können“.

Im Falle von Muhammad Munadoghli gestaltet sich eine Vermittlung aber auch von Haus aus schwierig. Er war Analphabet, als er aus Afghanistan nach Deutschland kam. Der 30-Jährige spricht kaum Deutsch. Da rücken andere Eigenschaften wie Fleiß, Zuverlässigkeit und Aufgeschlossenheit in den Hintergrund. Günther Kramm hofft, dass er vielleicht eine verlängerte Ausbildung zum Tischler machen kann. Manchmal gebe Unternehmer, die einer doppelten – also sechsjährigen – Ausbildungszeit zustimmen würden.

Auch Nadera Nazari hat noch mit der deutschen Sprache zu kämpfen. Um einen wichtigen Schritt in Richtung berufliche Zukunft zu machen, besucht sie aktuell einen Deutschkurs. Wesentlich weiter ist dagegen Hassan Mohammadi: Er fängt im Oktober eine dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger an.

Afghanischer Ländertag, 31. August, Begegnungsstätte, Alte Lohgerberei, Bahide-Arslan-Gang, Mölln, 15 Uhr

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/19/interkulturelle-wochen-moelln-ratzeburg-geesthacht/
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„In die weiten Länder“

In der Reihe „Fliehen – einst geflohen“ machen mit Angela Bertram (Text), Meike Siebert (Gesang) und Anna Bertram (Klavier) am Freitag, 23. August, drei Frauen im Amtsrichterhaus Schwarzenbek Station. Sie laden dort unter dem Motto „In die weiten Länder“ zu einem Lieder- und Rezitationsabend. Los geht es um 19.30 Uhr.

Das Trio stellt die Frage, was es bedeutet, die Heimat verlassen zu müssen. Auf der Suche nach Antworten unternehmen sie einen Streifzug durch verschiedene Epochen und Genres. Damit wollen die Frauen sich dem Gefühl annähern, das Menschen auf der Flucht haben. Menschen, die nicht wissen, wo sie unterkommen oder ob sie überleben werden. Menschen, die trotz Verzweiflung und Einsamkeit auch den Willen zum Weiterleben haben und alle Ängste und Gefahren auf sich nehmen, um an einen besseren Ort zu gelangen.

Gelesen werden unter anderem Texte von Günther Weisenborn, Rajko Djuric, Ilija Juvanovic und Mascha Kaléko oder Gedichte aus Konzentrationslagern von Unbekannten. Die Musik, die gespielt wird, stammt aus dem Warschauer Ghetto sowie aus der Feder renommierter Komponisten wie Dvořák, Schönberg, Bernstein und Szpilman.

Für die Veranstaltung kooperiert die Stiftung Herzogtum Lauenburg mit der Louisenhof gGmbH.

Reservierungen unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

„In die weiten Länder“, 23. August, Amtsrichterhaus Schwarzenbek, Körnerplatz 10, Schwarzenbek, 19.30 Uhr

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Einfach mal in Kontakt treten

Die Begegnungsstätte lädt zusammen mit der afghanischen Community zum Ländertag. Wie wäre es, da einfach mal hinzugehen und direkt mit den Menschen, die aus dem fernen Osten zu uns gekommen sind, in Kontakt zu treten? Es tut nicht weh. Ganz sicher nicht.

Das Gegenteil wird der Fall sein. Es dürfte sich herausstellen, dass die Afghanen extrem nette und höfliche Leute sind und dass sie sich letztendlich nicht so großartig von uns Einheimischen unterscheiden – wenn man mal von der jeweiligen Muttersprache absieht.

Also versuchen Sie es – kommen Sie vorbei. Und sollte der Termin so gar nicht in ihren Terminkalender passen oder Mölln für Sie zu weit weg sein, nutzen Sie eine der vielen anderen Veranstaltungen, die unter dem Label „Interkulturelle Begegnungen“ im Kreis Herzogtum Lauenburg oder auch bundesweit im Rahmen der Interkulturellen Wochen auf die Beine gestellt werden. Treten Sie in Kontakt!

Helge Berlinke

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/08/19/afghanischer-laendertag-in-der-begegnungsstaette-moelln/
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