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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Kino: Mit „Walchensee Forever“ steht am Dienstag, 18. Januar, beim Filmclub Burgtheater Ratzeburg eine spezielle Familiengeschichte auf dem Programm. Worum geht es? Filmemacherin Janna Ji Wonders Mutter Anna und ihre Schwester Frauke zogen Ende der 1960er als Hippies aus dem beschaulichen Bayern nach Amerika. Doch nach einer Drogenerfahrung nahm sich Frauke das Leben. Als Anna mit Janna schwanger wurde, entschied sie sich, nach Deutschland zurückzukehren und dort Teil von Rainer Langhans‘ Kommune zu werden. Um zu sich selbst zu finden, zieht sich Janna schließlich an den Walchensee zu ihrer Oma zurück. Weitere Infos unter  www.filmclub-ratzeburg.de.

Konzert: Kulturzeit aus Ratzeburg präsentiert am Sonntag, 16. Januar, um 16 Uhr Benny Goodmans legendäres Carnegie Hall-Konzert aus dem Jahr 1938. Die Sendung beginnt um 16 Uhr. Eine Wiederholung steht am Dienstag, 18. Januar, um 9 Uhr auf dem Programm. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

Oratorium: Wer beim Weihnachtskonzert der Ratzeburger Dommusiken nicht dabei sein konnte, hat kann sich die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium im Netz anzusehen. Den Live-Mitschnitt finden Interessiert in hoher Ton- und Bildqualität auf http://www.ratzeburgerdom.de/3000_dommusiken.htm.

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Südlich der A24

Musik, Mord & LaLeLu im kTS

Mit drei Episoden der bekannten Krimi-Serie „Der Tatortreiniger“ startet am Sonnabend, 5. Februar, das kleine Theater Schillerstraße (kTS/Geesthacht) in das neue Jahr. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr.

In der darauffolgenden Woche geht es dann musikalisch weiter: Am Sonnabend, 12. Februar, steht ein Auftritt von LaLeLu auf dem Programm. Die Hamburger a cappella-Formation steht ab 20 Uhr „unplugged“ auf der Bühne.   

Carolin Fortenbacher erzählt dann am Sonntag, 21. Februar, in „ABBA macht glücklich“ ihre ganz persönliche „Mamma Mia“-Geschichte. Die Rockstars der Oper „The Cast“ beschließen dann den Theatermonat. Der Auftritt der internationalen Gesangsstars sowie die Hommage an Schwedens berühmte Pop-Band beginnen jeweils um 20 Uhr.

Karten für die Vorstellungen gibt es im kTS, bei Zigarren Fries oder online unter www.kts-geesthacht.de. Besucherinnen und Besucher müssen geimpft oder genesen sein. Aktuell muss das Publikum während der gesamten Vorstellung eine Maske tragen.

Foto: M. Knoppe

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Nördlich der A24

Skobowsky & Schult spielen Bach

Zwei berühmte Orgelwerke von Johann Sebastian Bach gibt es am Sonnabend, 15. Januar, im Ratzeburger Dom zu hören. Die Organisten Christian Skobowsky und Xaver Schult spielen unter anderem die Toccata und die Fuge d-Moll. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Mit dem gemeinsamen Auftritt revanchiert sich Domkantor Skobowsky bei Schult. Der Organist der St. Marienkirche am Alexanderplatz hatte den Ratzeburger Silvester zu einem Konzert in Berlin eingeladen. In der großen Haupthalle des Doms werden die beiden Männer nun erneut musikalisch zusammenfinden. Sie interpretieren im Rahmen des Konzertes an zwei Orgeln frühbarocke Toccaten in Echomanier. Darüber hinaus präsentieren sie dem Publikum an einer Orgel Mozarts erste Fantasie f-Moll und zwei romantische Fantasien von Adolph Hesse und Gustav Adolf Mankell.

Besucherinnen und Besucher müssen genesen oder getestet sein (2G). Darüber hinaus ist das Tragen einer Maske Pflicht. Das Publikum wird zudem im gebotenen Abstand platziert.

Foto: Sabine Reisener

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Südlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Südkreis

Bismarck-Stiftung I: Norbert Brackmann, ehemaliger Abgeordneter des Bundestages, ist neuer Vorstandsvorsitzender der Otto-von-Bismarck-Stiftung. Er tritt die Nachfolge von Ministerialdirektor a. D. Dr. Rüdiger Kass an. Brackmann war zuletzt Vorsitzender des Fördervereins der Stiftung.

Bismarck-Stiftung II: Gregor Graf von Bismarck hat das Bismarck-Museum und das Bismarck-Archiv in Friedrichsruh an die Otto-von-Bismarck-Stiftung verkauft. Die Einrichtung plant eine Renovierung der Räumlichkeiten sowie eine Überarbeitung der Dauerausstellung. Den Weg freigemacht für das Geschäft hatte der Bundestag mit der Bewilligung der Finanzmittel im Dezember 2020. Bei der Otto-von-Bismarck-Stiftung handelt es sich um eine sogenannte „bundesunmittelbare“ Stiftung.

ALK-Ausstellung: Noch bis zum 5. Februar präsentiert die Ausstellungsgemeinschaft Lauenburgischer Künstler (ALK) im GeesthachtMuseum Werke von Holm Lilie. Unter dem Titel „Blei-Glasbilder in Glas und Wort – Gedanken in Glas und Wort“ zeigt der Geesthachter Künstler seine Arbeiten. Das GeesthachtMuseum ist montags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich vorab über die aktuell gültigen Hygiene-Bestimmungen zu erkundigen. Weitere Infos gibt es unter Tel. 04152-836258 sowie per Mail unter touristinfo@geesthacht.de.

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Thema der Woche

Die singenden Gangster sind zurück

Noch sammelt und sichtet das KulturSommer-am-Kanal-Team die Ideen. Die Frist für Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturschaffende, sich mit Vorschlägen einzubringen, endet ja auch erst am 14. Februar. Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Das Festival des Jahres 2022 wird ein ganz Besonderes. Das Publikum darf sich auf noch mehr (Musik-)Theater-Produktionen, mehr Kindervorstellungen, Kunst in blühenden Gärten und einen „Kanu-Wander-Theater-Nachschlag“ freuen.

Neu im Programm ist das Stück „Über/Leben“, ein von der Künstlergruppe Wilske, Simoneit & Friends entwickeltes Theaterprojekt. Im Zentrum dieser Produktion steht die Frage: Wie meistere ich eine Krise? Wie überlebe ich einen Bombenkrieg? Eine Sturmflut? Eine Pandemie? „Das Stück kommt in Co-Produktion mit dem Museum für Arbeit in Hamburg als Sondergastspiel zum KulturSommer“, sagt Frank Düwel, Intendant des von der Stiftung Herzogtum Lauenburg veranstalteten Festivals.

Fest steht auch, dass die drei Baritone Timotheus Maas, Lukas Anton und Marcelo de Souza Felix und Pianistin Karolina Trojok im Viehhaus Segrahn eine Fortsetzung von „Capones Vermächtnis“ präsentieren werden. „Die zeigen sie zuerst bei uns“, freut sich Düwel. „Das ist natürlich ein richtiger Knaller.“ Wegen des großen Erfolgs des Auftaktstücks hat der KulturSommer am Kanal gleich zwei Vorstellungen im Programm. Die singenden Gangster drängen also mit Macht zurück auf den Gutshof.

Erfolgreich war 2021 auch die Produktion „Der Zauberberg – eine Liegekur in drei Kapiteln“ – so erfolgreich, dass Düwel daran arbeitet, sie erneut ins Programm zu heben. „Wir sind da in guten Gesprächen“, zeigt sich der Intendant optimistisch. Veranstaltungsort soll erneut das Theklahaus in Geesthacht sein.

Ein traditionelles Highlight des KulturSommers am Kanal ist und bleibt das Kanu-Wander-Theater. Allerdings starten die Boote 2022 im Schaalseekanal mit Verspätung. „Wir planen eine Art ‚Late summer special‘ im August, weil unsere Regisseurin Michelle Affolter während des KulturSommers verhindert ist und wir unbedingt mit ihr zusammenarbeiten wollen“, erklärt der Intendant. Gespielt wird in diesem Jahr die antike Liebesgeschichte „Dido und Aeneas“.

Großen Raum werden beim Festival die Events für Kinder und Jugendliche einnehmen. „Da entsteht jetzt so ein starkes Programm, dass wir mit den Veranstaltern wie dem Heubodentheater ein Extra-Medium – einen Flyer – machen“, so Düwel. Geplant seien unter anderem Gartenkonzerte und Beat`n`Dance für Kids. Stichwort Beat`n`Dance: Die „Allstars“ präsentieren ihr neues Programm „In the Garden“ am Amtsrichterhaus Schwarzenbek.

Der KulturSommer am Kanal beginnt am 18. Juni und steht 2022 unter dem Motto „Die ganze Welt… am Wegesrand“. Anregungen und Ideen werden per Mail unter kultursommer@norden-theater.de entgegengenommen.

Foto: Antje Berodt

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Thema der Woche

„Haben den Fokus erweitert“

Auch in Friedrichsruh geht der Blick zum Jahresstart nach vorn – und immer mal wieder zurück. Dafür garantiert schon der Fürst als Namensgeber: Die Otto-von-Bismarck-Stiftung hat für 2022 ein spannendes Programm vorgelegt. Dabei dreht sich das eine oder andere auch um den berühmten Reichskanzler – wie etwa Horst Günther Linkes Vortrag „Bismarcks russischer Gegenspieler – Fürst Aleksandr M. Gorčakov“ am 28. April. Oder die Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“, die wegen der großen Nachfrage bis zum 20. Februar verlängert.

„Grundsätzlich haben wir unseren Fokus erweitert“, sagt Natalie Wohlleben, die für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtung zuständig ist. Als ein Beispiel nennt sie Christopher Dowes Vortrag „Gegen den Obrigkeitsstaat. Matthias Erzberger als Wegbereiter deutscher Demokratie“ (Titelfoto: Bundesarchiv) am 10. Februar. Erzberger: Der Mann, der 20 Jahre nach Bismarcks Tod in einem Eisenbahnwagon in Compiègne den Waffenstillstand zwischen Deutschland und den Alliierten besiegelte und damit das Ende des Ersten Weltkrieges.

Weit(er) gefasst hat die Stiftung aber nicht nur den Ereignishorizont, sondern auch die Themen, die die Menschen der Bismarck-Ära beschäftigen. Dazu gehört beispielsweise der Antisemitismus, der gleich bei zwei Vorträgen eine Rolle spielen wird. So spricht Sven Fritz am 10. März über „Denken und Wirken Houston Stewart Chamberlains im deutschen Kaiserreich“. Chamberlain, Autor von „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts“, galt und gilt als Vordenker des rassisch begründeten Antisemitismus. Den zweiten Vortrag zu diesem Themenkomplex hält Imke Scheib. Sie widmet sich am 27. Oktober dem „Antisemitismus im Kaiserreich“.

Auf die Fährte des Reichskanzlers wiederum begibt sich Andrea Hopp von der Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen. Sie setzt sich am 25. August unter dem Titel „Im Schatten des Staatsmanns: Johanna, Marie und Marguerite von Bismarck“ mit Frau, Tochter und Schwiegertochter des Politikers auseinander.

Die genannten Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Historischen Bahnhof in Friedrichsruh. In dem Gebäude befindet sich auch die laufende Sonderausstellung. Weitere Infos gibt es auf www.bismarck-stiftung.de.

Während das Programm für 2022 feststeht, arbeitet die Stiftung derweil fieberhaft an einer Neuerung: „Wir sind dabei eine Online-Biografie über Bismarck zu erarbeiten. Sie wird Aufsätze über seine Politik, sein Privatleben und seine Reisen enthalten“, so Wohlleben. Die digitale Biografie wird dreisprachig – in Deutsch, Englisch und Französisch – auf einer eigenen Webseite erscheinen.

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Thema der Woche

Hier ist der Spaß!

Rock´n´Roll, Beat, Flamenco, Irish Folk, deutsches Liedgut und jede Menge Humor – mit diesen Worten lässt sich umreißen, was die Priesterkate 2022 im Veranstaltungsköcher hat. Für das Publikum in Büchen und Umgebung heißt das: Es ist für jede und jeden etwas dabei.

Wer es stimmungsvoll mag, sollte sich den 8. März im Kalender ganz dick ankreuzen. An diesem Tag sind „Kilkenny“ in der Büchener Kate zu Gast. Die Band hat ein breites Repertoire irischer Trinklieder im Gepäck sowie schnelle Instrumentalstücke im Gepäck. Klar gibt es auch die eine oder andere tiefgründige Balladen zu hören, aber zumeist lautet das Motto bei „Kilkenny“: „Party like the Irish“. Los geht es um 19.30 Uhr.

Mit Musik und Texten der erfolgreichen Liedermacher Hannes Wader und Reinhard Mey reist am 29. März Michael Kühl in Büchen an. Der Hamburger singt in der Kate Lieder wie „Heute hier, morgen dort“, „Über den Wolken“ oder „Schon so lang“. Kühl weiß den erstklassigen Songs neues Leben einzuhauchen und dürfte damit nicht nur Fans von Wader und Mey begeistern.

Ein Hauch von Fernweh dürfte aufkommen, wenn am 28. April Bino Dola und Marco Bussi die Bühne betreten. Die beiden Männer spielen traditionellen Flamenco. Dola nutzt dafür die Gitarrte, Bussi widmet sich Percussion-Instrumenten wie Cajón oder Darbuka. Das Resultat sind satte Akkorde in mitreißender Rhythmik. Dabei wechseln sich Freude und Melancholie ab. Dola erzählt in modern interpretierten Stücken sowie eigenen Kompositionen Geschichten aus Andalusien, dem Land im Süden Spaniens, dem er zutiefst verfallen ist.

Mitten in die wilde Pop-Welt der 60er Jahre hinein führen am 17. Mai „The Beattells“. Die Hamburger Coverband wird in Büchen gleich eine ganze Reihe von Songs der „Fab Four“ präsentieren, die sie selbst live niemals gespielt haben. „The Beattells“ gibt es seit 2001. Der Band gehören Ralf Wendriner (Gitarre), Herbert Böttger (Bass) und Michael Jessen (Gitarre) und Winfried Haustein (Schlagzeug) an.

Ein Fall für die Lachmuskeln ist am 14. Juni der Auftritt von Bauchredner Kurt Jara. Frei nach dem Motto „Auch Puppen haben Probleme“ lädt er zur Puppentherapie. Psychologie-Professor Karl-Friedrich Jensen gibt den Betroffenen deshalb praktische Tipps, Ex-Knacki Lutz-Maria punktet mit einer Entspannungsübung, und Telefonseelsorgerin Hilde Sommer macht ein Paar aus dem Publikum wieder glücklich.

Die hier vorgestellten Events beginnen allesamt um 19.30 Uhr. Die Priesterkate befindet sich in der Gudower Straße 1 in Büchen-Dorf. Weitere Veranstaltungen finden Interessierte unter https://www.buechen.de/buechen-aktuell/veranstaltungskalender/. Infos zu Tickets und mehr gibt es unter Tel. 04155-80090.

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Nördlich der A24

„Lieber Thomas“

Ein Historienfilm und eine Biografie stehen zum Wochenausklang und Wochenbeginn beim Filmclub Burgtheater Ratzeburg auf dem Programm. Am Sonntag, 9. Januar, um 18.30 Uhr präsentiert der Verein die französische Produktion „À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“. Am Tag darauf – am Montag, 10. Januar – erzählt dann der Film „Lieber Thomas“ die Geschichte des DDR-Schriftstellers Thomas Brasch. Die Vorführung beginnt um 20 Uhr.

Thomas Brasch (Albrecht Schuch) ist als deutsch-jüdischer Emigrant in England geboren, um Anfang der 1950er Jahre zusammen mit seiner Familie in die junge DDR überzusiedeln. Seinem Vater Horst (Jörg Schüttauf) ist es vor allem daran gelegen, den neuen deutschen Staat mitaufzubauen. Doch Thomas will sich lieber als Schriftsteller verwirklichen und entdeckt dabei sein Potenzial als poetischer Rebell. Schon sein allererstes Stück wird verboten und bald darauf verliert er auch seinen Platz an der Filmhochschule. Als 1968 die Panzer der Sowjetunion durch die tschechische Hauptstadt Prag rollen, versuchen Brasch und seine Freundin Sanda (Ioana Jacob) mit anderen Studenten in den Straßen Berlins zum Protest aufzurufen.

„À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ ist ein französischer Historienfilm, der im 18. Jahrhundert spielt. Zu Beginn der Französischen Revolution ist die Gastronomie noch ein Vorrecht der Aristokraten. Als der talentierte Koch Manceron (Grégory Gadebois) vom Herzog von Chamfort (Benjamin Lavernhe) entlassen wird, verliert er die Lust am Kochen. Zurück in seinem Landhaus bringt ihn die Begegnung mit der geheimnisvollen Louise (Isabelle Carré) wieder auf die Beine. Während sie beide Rachegelüste gegen den Herzog hegen, beschließen sie, das allererste Restaurant Frankreichs zu gründen.

Weitere Infos unter www.filmclub-ratzeburg.de.

Foto: Wild Bunch Germany

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Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Rückblick: 2021 ist gelaufen? Noch nicht ganz: Kulturzeit aus Ratzeburg sendet am Sonntag, 9. Januar, ab 17 Uhr Ausschnitte aus den rund 40 Sendungen des vergangenen Jahres. Dieses „Best of 2021“ wird am Dienstag, 11. Januar, um 9 Uhr wiederholt. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

Einblick: Eine Dokumentation aus dem Reich der Insekten präsentiert der Filmclub Burgtheater Ratzeburg am Dienstag, 11. Januar. Ab 18.15 Uhr ist das „Tagebuch einer Biene“ (Foto: Brian McClatchy) zu sehen. Regisseur Dennis Wells macht mit seinem Film deutlich, dass das Leben einer Biene viel komplexer ist, als Menschen es sich vorstellen können. Er zeigt, dass auch diese kleinen Lebewesen unterschiedliche Verhaltensmuster zeigen. Es gibt mutige, feige, fleißige, aber auch faule Exemplare unter ihnen. Die Tiere eint die Tatsache, dass sie sich stets den gleichen Herausforderungen ihres Lebens stellen: Blumen finden, Hornissen bekämpfen und einen geeigneten Platz für den Nestbau finden. Weitere Infos unter www.filmclub-ratzeburg.de

Ausblick: Den Platz des Instruments des Jahres nimmt ab dem 1. Januar das Drumsetein. Damit wird erstmals ein Schlaginstrument zum Instrument des Jahres erklärt. Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein kürt seit 2008 jedes Jahr ein Instrument des Jahres. Inzwischen hat das Projekt fast alle Bundesländer erreicht. Jedes Bundesland beruft eigene Schirmherrinnen und Schirmherren. Für Schleswig-Holstein übernimmt der Schlagzeuger Martin Grubingerdie Schirmherrschaft.

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Wann begann die Zeit?

Neujahr 2022. Man wünscht sich ein frohes Neues Jahr. Vielerorts gehören Sekt und Berliner, Luftschlangen und Konfetti, Feuerwerk und Neujahrskonzerte zu den liebgewonnenen Neujahrsbräuchen, auf manches davon mussten wir in diesem Jahr verzichten. Und man hängt einen neuen Kalender auf. Die neue Jahreszahl prangt über den Monats-, Wochen- oder Tagesblättern. Aber welches Jahr beginnt denn nun? Was für unsere Ohren selbstverständlich klingt, ist in Wahrheit keineswegs selbstverständlich. Und das liegt an den unterschiedlichen kulturhistorischen Ursprüngen der Kalender.

Unser 2022 ist nur das Jahr 2022 im Kalender nach der sogenannten christo-zentrischen, perspektivischen Inkarnationsära, die im Jahr 525 der griechische Abt Dyonisius Exiguus bei der Berechnung der neuen Ostertabellen aufstellte. Gemeint ist damit die Geburt Christi als Ausgangspunkt der Jahreszählung, „das Jahr nach der Fleischwerdung unseres Herrn“ wie es in mittelalterlichen Urkunden oder verkürzt „Anno Domini“ als im „Jahre des Herrn“ genannt wird. Dabei ist Jesus gar nicht vor 2022 Jahren in Bethlehem geboren wurde; vielmehr können wir historisch seine Geburt anhand von Personen und Ereignissen (zum Beispiel König Herodes, Statthalter Quirinius von Syrien, große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische u. a.) nur für den Zeitraum zwischen 7/6 bis 4 vor unserer Zeitrechnung eingrenzen.

Während der christliche Sonnenkalender also die Geburt Christi zum Ausgangspunkt hat, orientiert sich der jüdische Mondkalender an der biblischen Überlieferung zur Erschaffung der Welt im Buch Genesis und zählt ab da die Jahre („a condito mundi“). Das Jahr 1 des jüdischen Mondkalenders beginnt mit dem ersten Tag des ersten Monats Tischri als „anno mundi“ (Jahr der Welt) und wird 1 A. M. benannt. Nach dieser Berechnung begann Gott mit der Erschaffung der Welt („Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“; Gen. 1,3). Der 1. Tischri 1 A.M. begann genau am Sonntag, den 6. Oktober 3761 vor Christus um 23:11 Uhr und 20 Sekunden des gregorianischen (christlichen) Kalenders. Der Jahreswechsel tritt nach jüdischer Zählung nicht am 1. Januar, sondern im Herbst (September/Oktober) ein. So ist das Jahr 2022 noch bis zum 26.9.2022 das Jahr 5782 A. M. des jüdischen Mondkalenders, am 27. September 2022 beginnt das Jahr 5783.

Wiederum einen ganz anderen Ausgangspunkt nahm der vormalige römische Mondkalender. Varro (116 bis 27 vor Christus) berechnete das Jahr der Gründung Roms und kam dabei auf das Jahr 753 vor Christus. Seine Berechnungen führen uns zu den schönsten antiken Dichtungen von Homer und Vergil, zu den Ilias, der Odyssee und zu Äneas, dem aus dem brennenden Troja geflüchteten Sohn des Anchises und der Aphrodite, der nach seinen Abenteuern übers Mittelmeer in Latium an Land ging und zum Ahnherrn der Römer wurde. Auch heute noch merken sich die Schüler im Geschichtsunterricht dieses Datum anhand der Eselsbrücke: „7 5 3 – Rom schlüpft aus dem Ei.“ In der Vorstellung der römischen Weltmacht konnte natürlich alles nur mit Rom begonnen haben; also zählte man auch die Jahre „ab der Gründung der Stadt Rom“ („ab urbe condita“). So entspricht das Jahr 2022 dem römischen Jahr 2775.

Nach dem römischen Kaiser Diokletian begann die Jahreszählung jedoch nicht mit der Gründung der Stadt Rom, sondern erst mit seiner eigenen Thronbesteigung am 29. August 284 nach Christus, so dass wir nach Diokletian im Jahr 2022 erst das Jahr 1737 AD bzw. 1738 AD schreiben würden, wobei AD in diesem Falle nicht zu verwechseln ist mit Anno Domini. Auch diese Kalenderberechnung wurde neben dem dann schon bestandenen und weiterentwickelten römischen, julianischen Kalender zum Teil jahrhundertelang geführt.

Lothar Obst ist Tutor der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Schließlich wollen wir unsere Kalendervielfalt noch um den islamischen Mondkalender ergänzen und damit unsere Auswahl komplettieren. Und auch hier begegnet uns ein individueller kulturhistorischer und religiöser Ausgangspunkt; natürlich nicht die Geburt Christi, die Erschaffung der Welt, die Gründung Roms oder die Thronbesteigung eines römischen Kaisers, sondern die Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina im Jahr 622, die „Hidschra“. So entspricht das Jahr 2022 nach dem islamischen Mondkalender erst dem Jahr 1443/44 AH (= Anno Hegirae = Jahr nach der Hidschra); der Jahreswechsel ist am 30. Juli 2022. Der Mondkalender mit 354 Tagen ist um 11 Tage kürzer als der Sonnenkalender mit 365 Tagen, folglich gibt es seit der Hidschra mehr Mond- als Sonnenjahre (1400 x 11: 354 = 43,50). An Sonnenjahren feiert der Islam 2022 selbstverständlich das 1400. Jubiläumsjahr.

Das für uns so selbstverständlich klingende Jahr 2022 kann folglich ebenso das Jahr 5782/83 – 2775 – 1737/38 – 1400 oder 1443/44 sein, je nach religiösem beziehungsweise kulturhistorischem Ursprung. Wann also begann die Zeit?

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.