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Wann begann die Zeit?

Neujahr 2022. Man wünscht sich ein frohes Neues Jahr. Vielerorts gehören Sekt und Berliner, Luftschlangen und Konfetti, Feuerwerk und Neujahrskonzerte zu den liebgewonnenen Neujahrsbräuchen, auf manches davon mussten wir in diesem Jahr verzichten. Und man hängt einen neuen Kalender auf. Die neue Jahreszahl prangt über den Monats-, Wochen- oder Tagesblättern. Aber welches Jahr beginnt denn nun? Was für unsere Ohren selbstverständlich klingt, ist in Wahrheit keineswegs selbstverständlich. Und das liegt an den unterschiedlichen kulturhistorischen Ursprüngen der Kalender.

Unser 2022 ist nur das Jahr 2022 im Kalender nach der sogenannten christo-zentrischen, perspektivischen Inkarnationsära, die im Jahr 525 der griechische Abt Dyonisius Exiguus bei der Berechnung der neuen Ostertabellen aufstellte. Gemeint ist damit die Geburt Christi als Ausgangspunkt der Jahreszählung, „das Jahr nach der Fleischwerdung unseres Herrn“ wie es in mittelalterlichen Urkunden oder verkürzt „Anno Domini“ als im „Jahre des Herrn“ genannt wird. Dabei ist Jesus gar nicht vor 2022 Jahren in Bethlehem geboren wurde; vielmehr können wir historisch seine Geburt anhand von Personen und Ereignissen (zum Beispiel König Herodes, Statthalter Quirinius von Syrien, große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische u. a.) nur für den Zeitraum zwischen 7/6 bis 4 vor unserer Zeitrechnung eingrenzen.

Während der christliche Sonnenkalender also die Geburt Christi zum Ausgangspunkt hat, orientiert sich der jüdische Mondkalender an der biblischen Überlieferung zur Erschaffung der Welt im Buch Genesis und zählt ab da die Jahre („a condito mundi“). Das Jahr 1 des jüdischen Mondkalenders beginnt mit dem ersten Tag des ersten Monats Tischri als „anno mundi“ (Jahr der Welt) und wird 1 A. M. benannt. Nach dieser Berechnung begann Gott mit der Erschaffung der Welt („Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“; Gen. 1,3). Der 1. Tischri 1 A.M. begann genau am Sonntag, den 6. Oktober 3761 vor Christus um 23:11 Uhr und 20 Sekunden des gregorianischen (christlichen) Kalenders. Der Jahreswechsel tritt nach jüdischer Zählung nicht am 1. Januar, sondern im Herbst (September/Oktober) ein. So ist das Jahr 2022 noch bis zum 26.9.2022 das Jahr 5782 A. M. des jüdischen Mondkalenders, am 27. September 2022 beginnt das Jahr 5783.

Wiederum einen ganz anderen Ausgangspunkt nahm der vormalige römische Mondkalender. Varro (116 bis 27 vor Christus) berechnete das Jahr der Gründung Roms und kam dabei auf das Jahr 753 vor Christus. Seine Berechnungen führen uns zu den schönsten antiken Dichtungen von Homer und Vergil, zu den Ilias, der Odyssee und zu Äneas, dem aus dem brennenden Troja geflüchteten Sohn des Anchises und der Aphrodite, der nach seinen Abenteuern übers Mittelmeer in Latium an Land ging und zum Ahnherrn der Römer wurde. Auch heute noch merken sich die Schüler im Geschichtsunterricht dieses Datum anhand der Eselsbrücke: „7 5 3 – Rom schlüpft aus dem Ei.“ In der Vorstellung der römischen Weltmacht konnte natürlich alles nur mit Rom begonnen haben; also zählte man auch die Jahre „ab der Gründung der Stadt Rom“ („ab urbe condita“). So entspricht das Jahr 2022 dem römischen Jahr 2775.

Nach dem römischen Kaiser Diokletian begann die Jahreszählung jedoch nicht mit der Gründung der Stadt Rom, sondern erst mit seiner eigenen Thronbesteigung am 29. August 284 nach Christus, so dass wir nach Diokletian im Jahr 2022 erst das Jahr 1737 AD bzw. 1738 AD schreiben würden, wobei AD in diesem Falle nicht zu verwechseln ist mit Anno Domini. Auch diese Kalenderberechnung wurde neben dem dann schon bestandenen und weiterentwickelten römischen, julianischen Kalender zum Teil jahrhundertelang geführt.

Lothar Obst ist Tutor der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Schließlich wollen wir unsere Kalendervielfalt noch um den islamischen Mondkalender ergänzen und damit unsere Auswahl komplettieren. Und auch hier begegnet uns ein individueller kulturhistorischer und religiöser Ausgangspunkt; natürlich nicht die Geburt Christi, die Erschaffung der Welt, die Gründung Roms oder die Thronbesteigung eines römischen Kaisers, sondern die Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina im Jahr 622, die „Hidschra“. So entspricht das Jahr 2022 nach dem islamischen Mondkalender erst dem Jahr 1443/44 AH (= Anno Hegirae = Jahr nach der Hidschra); der Jahreswechsel ist am 30. Juli 2022. Der Mondkalender mit 354 Tagen ist um 11 Tage kürzer als der Sonnenkalender mit 365 Tagen, folglich gibt es seit der Hidschra mehr Mond- als Sonnenjahre (1400 x 11: 354 = 43,50). An Sonnenjahren feiert der Islam 2022 selbstverständlich das 1400. Jubiläumsjahr.

Das für uns so selbstverständlich klingende Jahr 2022 kann folglich ebenso das Jahr 5782/83 – 2775 – 1737/38 – 1400 oder 1443/44 sein, je nach religiösem beziehungsweise kulturhistorischem Ursprung. Wann also begann die Zeit?

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Aus der Stiftung

„Es waren anstrengende & erfüllende Monate“

Ein schwieriges, aufregendes und anstrengendes Jahr geht zu Ende. Corona hat uns auch 2021 vor große Herausforderungen gestellt. Wegen des langen Lockdowns mussten wir im Frühjahr zunächst eine Veranstaltung nach der anderen absagen. Für uns als Stiftung Herzogtum Lauenburg bedeutete das, wieder neu zu planen und die eine oder andere Aktivität ins Internet zu verlegen.

Gleichzeitig tickte die Uhr für unseren KulturSommer am Kanal. Würde den Kulturschaffenden genügend Zeit bleiben, um Dinge einzustudieren? Bis Mai – also rund einen Monat vor der Premiere – hatte das Kanu-Wander-Theater nicht proben können. Konnte das Festival da überhaupt noch in der von uns gedachten Form stattfinden? Was würde zum Start erlaubt sein? Welche Rolle würden die Impfungen spielen? Was war mit den Tests? Im Frühjahr war das alles noch nicht klar. Von 2G oder 3G sprach zu diesem Zeitpunkt niemand.

Tatsächlich mussten wir das eine oder andere Event am Ende fallen lassen oder an die Umstände anpassen. Aber das Kanu-Wander-Theater fand statt und begeisterte. Michelle Affolters Inszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“ zeigte eindrucksvoll: Der KulturSommer 2021 ist voll da und das Publikum mittendrin. Am Ende konnten wir trotz der Planungsunsicherheiten auf ein großartiges Festival mit tollen Konzerten, erstklassigem Theater und anspruchsvoller Kunst zurückblicken. Als Beispiele nenne ich hier die Produktionen „Ich will leben“ und „Capones Vermächtnis“. Aufzählen könnte ich noch viel mehr.

Und weil es so gut klappte mit dem KulturSommer am Kanal, legte die Stiftung als für Kulturarbeit im Kreis zuständige Einrichtung mit dem Programm „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnungen“ noch einmal nach. Im Schulterschluss mit anderen Kulturträgern, Vereinen und Gruppen stellten wir eine Reihe von Projekten auf die Beine. Da war die Augustbühne im Stadthauptmannshof mit diversen Musik- und Literaturevents. Da war das Pegasus Waterkant in Geesthacht, veranstaltet von unserer Kultur-Community. Da war das mit Größen wie Feridun Zaimoglu und Saša Stanišić von Geesthachts Stadt- und Kulturmanagerin Dr. Julia Dombrowski erstklassig besetzte und organisierte Literaturfestival. Da war die Big Red Bus-Tour der Big Band Mölln. Und, und, und.

Es waren anstrengende, aber auch erfüllende Wochen und Monate für uns und für all die Menschen, die daran beteiligt waren. Das Jahresende ist da ein guter Zeitpunkt, um durchzuatmen und all jenen danke zu sagen, die diese vielen Events möglich gemacht haben: der Bund, das Land und der Kreis mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung, die Helferinnen und Helfer, die Künstlerinnen und Künstler, die Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner. Sie alle haben die Ärmel hochgekrempelt und losgelegt und damit Corona getrotzt.

Ein Dank gebührt natürlich auch dem Publikum, das sich zahlreich auf den Weg gemacht und damit wesentlich zum Erfolg beigetragen hat.

Zum Jahreswechsel wünsche ich Ihnen allen im Namen der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein frohes, gesundes, neues Jahr und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!

Andrea Koop

Geschäftsführerin

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Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

Gesucht: Ideen für den KulturSommer 2022

Unter dem Motto „Die ganze Welt… am Wegesrand“ veranstaltet die Stiftung Herzogtum Lauenburg vom 18. Juni bis 18. Juli 2022 die 17. Auflage des KulturSommers am Kanal. Für die laufende Programmplanung freut sich das Festival-Team um Intendant Frank Düwel über Anregungen und Ideen der Kulturschaffenden im Kreis.

„Mit dem diesjährigen Motto möchten wir das Verhältnis von Welt und ihrem Rand zum Ausgangspunkt einer künstlerisch-philosophischen Recherche machen“, so Intendant Düwel. Der KulturSommer am Kanal knüpft damit inhaltlich auch an ein im Zuge der Pandemie entstandenes Veranstaltungskonzept an: der Kunst am Wegesrand. „Diese Art der Begegnung von Künstlerinnen und Künstlern mit dem Publikum hat uns bislang gut durch die Corona-Krise gebracht. Ich würde sogar sagen, sie war überlebensnotwendig“, betont Düwel.

Anregungen und Ideen für den KulturSommer am Kanal 2022 werden per Mail unter kultursommer@norden-theater.de entgegengenommen. Redaktionsschluss ist der 14. Februar.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Aus der Stiftung

Zurück im Büro

Einen Tag nach Nikolaus habe ich eine gute Nachricht für alle Leserinnen und Leser von Kulturportal-Herzogtum.de: Die Covid-19-Zwangspause ist vorbei. Nach überstandener Krankheit inklusive Quarantäne kann ich meine Arbeit wieder aufnehmen. Gleichwohl wird es noch ein wenig dauern, bis alles seinen gewohnten Gang geht. Dies gilt beispielsweise für das aktuelle Thema der Woche, das noch nicht online ist. Wie Sie wissen, erscheint es normalerweise montags um 11 Uhr. Dieses Veröffentlichungsdatum musste ich meiner Erkrankung fallen lassen.

Ich hoffe, das Thema der Woche heute im Laufe des Tages veröffentlichen zu können. Grundsätzlich bitte ich für etwaige Verzögerungen um Nachsicht.

Helge Berlinke

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Aus der Stiftung

Virus legt Redaktion lahm

Wegen eines Covid-19-Falls in der Redaktion müssen Sie, liebe Leserin und Leser, in den kommenden Tagen auf die gewohnte Berichterstattung über das kulturelle Leben im Kreis Herzogtum Lauenburg verzichten. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg bittet um Ihr Verständnis. Wir hoffen, dass die Redaktion – Stand heute – am Dienstag, 7. Dezember ihre Arbeit wieder aufnehmen kann.

Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte direkt an die Stiftung Herzogtum Lauenburg. Sie erreichen uns unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

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Aus der Stiftung Nördlich der A24

„Dresden“

Zu einem interessanten Literaturabend lädt am Donnerstag, 18. November, die Stiftung Herzogtum Lauenburg ein. Der Hamburger Schriftsteller Michael Döring liest um 19 Uhr im Möllner Stadthauptmannshof aus seinem Roman „Dresden“.

Göring erzählt eine Geschichte aus dem geteilten Deutschland. Fabian, ein junger Student aus Westdeutschland, reist 1975 nach Dresden. Er will sehen, ob das Leben in der „Ostzone“ tatsächlich so schlecht ist, wie sein Vater behauptet. In der sächsischen Elbmetropole findet er schnell Anschluss. Er lernt einige Gleichaltrige kennen, darunter auch die attraktive Anne. Zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die sich in der Lebenswirklichkeit zweier konkurrierender deutscher Staaten behaupten muss.

„Dresden“ ist Görings fünfter Roman. Für sein schriftstellerisches und geisteswissenschaftliches Werk wurde er 2019 mit dem Dr. Günther Buch-Preis ausgezeichnet. Göring leitet die gemeinnützige ZEIT-Stiftung und unterrichtet Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

Anmeldungen für die Lesung nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg, erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen.

Foto: David Ausserhofer

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Aus der Stiftung

Artenvielfalt im heimischen Garten

Was hilft der Artenvielfalt im heimischen Garten? Dieser Frage geht am Dienstag, 16. November, Diplom-Biologe Norbert Voigt (Kiel) im Möllner Stadthauptmannshof nach. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Über Garten- und Grundstücksgestaltung lässt sich trefflich streiten. Es gibt Menschen, die wilde Gärten lieben. Andere sehen darin wiederum ein Sinnbild für Unordnung und mangelnde Pflege. Nutzgärtnern geht es vor allem darum, Obst und Gemüse zu ernten. Letztendlich sind Gartengestaltungen immer auch Spiegelbild gesellschaftlicher Moden und Trends.

Unabhängig davon bieten Gärten immer Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen. Der Vortrag möchte vor diesem Hintergrund positive Beispiele für eine naturnahe Gartengestaltung aufzeigen. Die Vorstellung von Lieblingspflanzen und besonderen Naturinseln im Garten runden den Vortrag ab. Norbert Voigt ist Umweltreferent des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes.

Eine Anmeldung unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de ist erforderlich.

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Foto: Norbert Voigt

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Aus der Stiftung

Die Zeit reiner Faktenvermittlung ist vorbei

Wie schaffe ich es, Menschen für mein Museum zu begeistern und nebenbei auch noch den einen oder anderen Erkenntnisprozess in Gang zu setzen? Um diese Frage rankte sich eine von der Stiftung Herzogtum Lauenburg und vom Projekt „Schule trifft Kultur in Schleswig-Holstein“ veranstaltete Fortbildung. Mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer warteten am heutigen Mittwoch (10. November) im Stadthauptmannshof auf Tipps und Anregungen und erhielten sie – sowohl in Theorie als auch Praxis.

Aus der Praxis der Vermittlungsarbeit berichteten zunächst Mareike Ballerstedt vom Museum für Hamburgische Geschichte und Heike Roegler vom Altonaer Museum, die unter anderem das Konzept „Kinder als Museumsforscher“ vorstellten. In die Theorie stieg dann Sebastian Barsch, Professor für Geschichtsdidaktik an der Christian-Albrechts-Universität, ein. Wie bei den Vorrednern wurde auch bei ihm schnell deutlich, dass die Zeiten reiner Faktenvermittlung und Objektaufstellung vorbei sind, wenn man denn auch morgen noch Menschen – insbesondere junge – für sein Museum begeistern möchte.

Sebastian Barsch sprach per Videoschalte zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildung. Foto: Kulturportal-Herzogtum.de

Statt einer straffen, von einer unsichtbaren Hand geleiteten Führung geht es heutzutage darum, die Menschen selbst in Bewegung zu versetzen. Dafür nannte Barsch gleich eine ganze Reihe von Maßgaben. Unter anderem warb er dafür, „Inszenierung zu dekonstruieren“ – sprich verschiedene Sichtweisen auf einen Sachverhalt oder eine Sache zuzulassen – oder bewusst Dinge zuzulassen, die für Irritationen sorgen. „Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Geschichte als Konstrukt zu begreifen“, so Barsch. Das Ziel dieser Strategie ist der „Criticalist“, jemand, die oder der in der Lage ist, Quellen als Quellen zu identifizieren und einzuordnen, statt sich überwältigen zu lassen und auch Darstellungen als solche zu erkennen und zu hinterfragen.

Was braucht es, um das zu können? Eine Menge, machten Barschs Ausführungen deutlich. Faktenwissen schadet nicht. Darauf basierend Zusammenhänge herzustellen und damit einen Erkenntnisprozess in Gang zu setzen, um damit am Ende vielleicht etwas für das eigene Leben in einer pluralistischen Gesellschaft ableiten zu können – wäre nahe am Ideal.

Dafür bedarf es allerdings nicht nur kreativer und kompetenter Museumsmacherinnen und Museumsmacher, sondern auch (junger) Menschen, die sich auf dem Weg machen.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Aus der Stiftung

Ein Leben für Natur und Umwelt

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat den Blunck-Umweltpreis 2021 posthum an den Biologen Dr. Roland Doerffer verliehen. Damit ehrt sie einen Mann, der sich Zeit seines Lebens für den Naturschutz engagiert hat. Doerffer, der 74 Jahre alt wurde, war bereits in den 60er Jahren im Deutschen Jugendbund für Naturbeobachtung ehrenamtlich aktiv. In Geesthacht, wo er seit den 70er Jahren lebte, schloss er sich dem Ortsverein des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) an. Doerffer forschte, betrieb Aufklärung, legte in Sachen Umweltschutz persönlich Hand an und drehte Filme. Letztere – insbesondere sein Werk „Traumberuf Förster“ – machten ihn über Geesthacht hinaus bekannt.

Dr. Roland Doerffer erhielt posthum den Blunck-Umweltpreis. Foto: Privat

Den Preis – einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro, die obligatorische Eule und eine Urkunde – nahm stellvertretend seine Ehefrau Marlen in Brandt´s Gaststätte am Drüsensee aus den Händen von Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung, entgegen. Die Nachricht, dass die Wahl in diesem Jahr auf Doerffer gefallen war, hatte der Jury-Vorsitzende Thomas Neumann noch persönlich überbringen können.

„Die Jury-Entscheidung ist einstimmig ausgefallen“, so Neumann über das Votum. „Menschlich und fachlich hat kein Weg an Roland Doerffer vorbeigeführt. Er ist ein herausragender Biologe und Wissenschaftler sowie ein hochengagierter Naturschutzmann gewesen.“ Neben Neumann hatten Stiftungspräsident Klaus Schlie, sein Stellvertreter Engelmann sowie Barbara Denker von der Arbeitsgemeinschaft Geo-Botanik der Jury angehört.

„Mit seinen Forschungsbeiträgen zum Thema Klimawandel war Roland Doerffers Wirken weit über nationale Grenzen hinaus von Bedeutung“, zollte auch Laudator Dr. Friedhelm Ringe der wissenschaftlichen Leistung des Blunck-Umweltpreisträgers Respekt. Mit seinem Engagement für den Nabu Geesthacht habe er sich zudem auf ehrenamtlicher Ebene hartnäckig für die Bewahrung der Natur eingesetzt. Ein Beleg dafür seien seine Filme wie „Traumberuf Förster“, die zum Teil ein großes Publikum fanden. „Seinen Mitstreiterinnen und Mitstreiter war Roland Doerffer stets eine große Stütze, die sich im Laufe der Zeit den Ruf eines Multitalents erworben hatte“, so Ringe.

Im Zuge der Blunck-Umwelt-Preisverleihung vergab die Stiftung Herzogtum Lauenburg zum vierten Mal den Jugendumweltpreis. Ausgezeichnet wurde der Ratzeburger Jugendbeirat – unter anderem für sein starkes Engagement für den Klimaschutz. Das Gremium darf sich über 600 Euro freuen. 2019 hatten die Jugendlichen die 1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz organisiert. Die Mitglieder des Jugendbeirates besitzen in allen Ausschüssen der Stadt ein Antrags- und ein Rederecht. 

Der Ratzeburger Jugendbeirat wurde für sein Engagement für den Klimaschutz mit dem Jugendumweltpreis ausgezeichnet. Fotos (3): Stiftung Herzogtum Lauenburg

Platz 2 und damit ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro ging an die Weingartenschule Lauenburg für das Projekt „Der Apfel – rund ums Jahr“. Platz 3 teilten sich die Kita Arche Noah Büchen, die einmal pro Quartal Müll sammelt und jährlich zu einer Waldwoche einlädt, und das Biologieprofil der 11. Klasse des Marion Dönhoff-Gymnasiums („Leitungswasser ist Klimaschutz“). Beide Kandidaten erhielten 100 Euro.

Im Rahmen der Preis-Verleihung verabschiedete die Stiftung Herzogtum Lauenburg Peter Schlottmann. Schlottmann hatte sich seit dem Jahr 2000 auf der Streuobstwiese und am Obstbaumredder in Einhaus um die Bewahrung alter Obstsorten gekümmert. Dafür hat der pensionierte Schulrat die Flächen in zwei Forschungsfelder verwandelt. Aus Altersgründen hat sich Schlottmann nun von dieser aufwändigen ehrenamtlichen Arbeit zurückgezogen. 2013 hatte er für sein Wirken den Blunck-Umweltpreis bekommen.

Erhielt zum Abschied von Stiftungs-Vizepräsident Wolfgang Engelmann einen großen Präsentkorb: Peter Schlottmann.
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Aus der Stiftung

Stiftung legt neues Halbjahresprogramm vor

Noch bis Ende September laufen die vom Bund finanzierten Events des Projektes „Sommerkultur – Schleusen auf für Begegnung“, doch die Planungen der Stiftung Herzogtum Lauenburg gehen längst weiter. Seit kurzem liegt das Veranstaltungsprogramm für das zweite Halbjahr 2021 vor: Rund 30 Vorträge, Workshops Seminare und Konzerte bietet die für die Kulturarbeit im Kreis zuständige Stiftung in diesem Zeitraum an. Einige Veranstaltungen, die wegen der Pandemie ausfallen mussten, werden jetzt nachgeholt. Das Programmheft ist diesmal wieder in einer gedruckten Fassung erhältlich.

Das Jahresthema stellt Frauen in den Fokus: Mit einer Reihe von Veranstaltungen von, über und mit Frauen nähert sich die Stiftung diesem Themenkomplex aus historischer, politischer und kultureller Sicht. Ein Vortrag von Dr. Melanie Greinert wird sich mit den Handlungsspielräumen frühneuzeitlicher Fürstinnen in Schleswig-Holstein befassen (18. November in Kooperation mit dem GeesthachtMuseum!). Auch in der Musik schlägt sich das Thema nieder: Das Trio VickiKristinaBarcelona aus den USA interpretiert am 26. September Lieder von Tom Waits aus einer weiblichen Perspektive. Die Reihe wird in lockerer Folge fortgesetzt.

Auch im Umweltbereich werden Veranstaltungen angeboten: So gibt es u.a. Vorträge am 19. Oktober über die Welt der Käfer in der Region und am 16. November über naturnahe Gärten. Zudem biete sich erneut die Gelegenheit, einen geführten Waldspaziergang op Platt mitzumachen (28. August).

Die Herbstausstellung widmet sich dem breiten kreativen Schaffen der letzten zehn Jahre des Künstlers Meinhard Füllner aus Pogeez. Er bedient sich verschiedenster Materialien und setzt auf handwerkliches Können. Die Werke sollen durch Form, Farbe und Kreativität wirken und die Phantasie des Betrachters provozieren. Die Vernissage findet am 19. September im Möllner Stadthauptmannshof statt.

Zwei Konzerte im November stellen je ein Instrument in den Mittelpunkt: Am 12. November findet der erste Möllner Ukulelen-Abend statt. Am 20. November folgt die International Guitar Night, die schon einige Male in Mölln mit wechselnden Besetzungen gastiert hat.

Exemplarisch für den wissenschaftlichen Bereich seien hier zwei Vorträge aufgeführt: Prof. Dr. Ulrich Lappenküper widmet sich am 9. November dem Umgang mit der Reichsgründung in der deutschen Geschichte. Über die Gründung des Landes Schleswig-Holstein vor 75 Jahren spricht Dr. Jan Schlürmann am 9. Dezember.

Erhältlich ist das Programmheft in den Filialen der Kreissparkasse sowie in verschiedenen öffentlichen Stellen im Kreis. Auch digital kann man sich das Programm auf der Internetseite der Stiftung anschauen: www.stiftung-herzogtum.de – Rubrik „Programm“.

Ein besonderer Dank gilt dem Premiumsponsor, der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, ohne die die Stiftung dieses Angebot nicht unterbreiten könnte. Die Stiftung freut sich auf zahlreiches Erscheinen bei den Veranstaltungen und hofft auf viele begeisterte Besucherinnen und Besucher.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.