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Präsident in schwerer Stunde

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg trauert um Paul Martin Rossa.  Der Familienvater und Jurist starb am 21. Februar dieses Jahres im Alter von 82 Jahren. Rossa fungierte von 1987 bis 1991 als Präsident der Stiftung. Auch danach blieb er ihr eng verbunden. Bis 2011 gehörte er dem Vorstand an, übernahm unter anderem als Vizepräsident Verantwortung.

In der von der Familie im Herrenhaus des Stadthauptmannshofes ausgerichteten Trauerfeier erinnerte Stiftungsvorstand Detlev Werner von Bülow an diesen großen ehrenamtlichen Einsatz. Rossa sei schon früh – noch vor seiner Zeit als Präsident – als stellvertretender Vorsitzender der Fördergesellschaft an der Arbeit für die Stiftung beteiligt gewesen. Als die Stiftung 1987 durch den Tod Uwe Barschels – einem ihrer Gründer – plötzlich ohne klare Führung dastand und zudem wegen der mit ihm verbundenen politischen Querelen in den Fokus der Kritik geriet, habe er sich als Präsident zur Verfügung gestellt. Dies sei wahrhaft keine leichte Aufgabe gewesen, unterstrich Bülow. Es habe damals „herbe Kritik“ gegeben, unter anderem wegen „fehlender Transparenz“ sowie wegen zum Teil „unklarer Satzungsbestimmungen“.

Rossa habe die anstehenden Aufgaben „mit großem Einsatz“ angepackt, so Bülow. Unter Rossas Ägide sei der Sitz der Stiftung nach Mölln verlegt, die Satzung reformiert, die Stiftungsgremien auf eine breitere personelle und gesellschaftliche Basis gestellt und der Grund für die finanzielle Konsolidierung nach dem Wegfall öffentlicher Förderung gelegt worden.

„Wenn wir in der Rückschau nach 30 Jahren heute die Stiftung und ihre Arbeit sehen; das Ensemble des Stadthauptmannshofes, die Akademie, den Naturschutz, den Kultursommer am Kanal und die breite Verankerung in unserem Herzogtum Lauenburg, dann verdanken wir dies in besonderem Maße der Arbeit und dem couragierten Einsatz von Paul Martin Rossa. Wir verneigen uns am heutigen Gedenktag vor dieser Leistung und erlauben Sie mir bitte, mit einer Abwandlung des berühmten Wortes von Matthias Claudius zu schließen: ‚Wir haben einen guten Mann begraben, doch uns war er mehr!‘“ schloss von Bülow seine Trauerrede.

Im Rahmen der Trauerfeier hatte die Familie Rossa um Spenden für die Stiftung Herzogtum Lauenburg gebeten. Dem kamen viele Gäste – etwa der Lions Club Lauenburg, der 1.000 Euro für das Jugendkunstprojekt „Entdecke die Kunst“ gab – nach.

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Neu in der Stiftung: Johanna Saupper

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg freut sich über eine neue Mitarbeiterin: Auf Ehrenamtsbasis unterstützt seit kurzem Johanna Saupper das Team. Die 25-Jährige hat an der Leuphana Universität Lüneburg ihren Bachelor in Kulturwissenschaften sowie Digitalen Medien/Kulturinformatik gemacht. Für die Stiftung übernimmt sie in Teilzeit vor allem organisatorische Aufgaben. Zuletzt kümmerte sie sich um die Neuauflage des Veranstaltungsflyers „Interkulturelle Begegnungen“.

Aktuell ist sie in die Organisation des Nachwuchsschreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*innen“ mit eingebunden, der am 25. April mit der feierlichen Siegerkür im Möllner Stadthauptmannshof endet. Darüber hinaus repräsentiert die Kulturwissenschaftlerin die Stiftung bei Veranstaltungen, etwa bei die „Akademie geht aufs Land“.

„Die Arbeit macht unheimlich viel Spaß“, sagt Johanna Saupper. Das Team sei freundlich, offen und bei Fragen stets bereit, zu helfen.

Schön sei auch, dass sie sich von Anfang an einbringen konnte und damit gleich mittendrin im kulturellen Geschehen war. Dies sei ein positiver Kontrast zur Studienzeit, in der Themen wie kulturelle Bildung und die Organisation von Veranstaltungen zumeist nur theoretisch behandelt wurden.

Trotz der Freude an der praktischen Arbeit plant Johanna Saupper, ihr Studium zu vertiefen. „Ich möchte noch meinen Master machen.“ Inhaltlich will sie sich dann verstärkt den Bereichen Interkulturalität, der Stadtteilforschung sowie in der Kinder- und Jugendkultur zuwenden. Parallel dazu möchte sie aber, um den praktischen Bezug zu wahren, weiter für die Stiftung arbeiten.

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„Das Wasser – das Salz – die Seele“

So ein bisschen lässt sich Intendant Frank Düwel denn doch schon in die Karten schauen: Neun der mehr als 80 Veranstaltungen, mit denen der KulturSommer am Kanal 2019 (KuSo) lockt, hat er kürzlich auf der Messe Reisen (Hamburg) vorgestellt. Auch ein Flyer ist bereits erschienen. Das Motto „Das Wasser – das Salz – die Seele“ heißt es darin, sei inspiriert durch die Funktion des Elbe-Lübeck-Kanals als „Teil der alten Salzstraße“.

Der Startschuss für den KulturSommer am Kanal fällt am Sonnabend, 15. Juni, um 14 Uhr in Berkenthin. An der Kanalschleuse steigt ein Dorffest mit Musik, Tanz und bildender Kunst zum Erleben und Mitmachen. Am Abend des 15. Juni zieht das Festival dann in die Stadt Lauenburg um. Dort steigt dann ab 19 Uhr in der Hitzler-Werft das Eröffnungskonzert. Zu hören ist die Friedensmesse „The armed Man“ von Karl Jenkins. Es handelt sich um einen kraftvollen Appell für den Frieden, für den alte und neue Musikstile miteinander verwoben werden.

Am darauffolgenden Wochenende drängen sich dann Meerjungfrauen, Nixen und Wassermänner in den Vordergrund. Das Kanu-Wander-Theater widmet sich in diesem Jahr den Sagenfiguren der Weltmeere, die sich nach menschlichen Gefühlen sehnen. Die gute Nachricht für alle Freunde dieses Formats: Erstmals stehen gleich zwei Aufführungen auf dem Programm. Das Publikum, das für die Aufführung über den Schaalsee, den Salemer See und den Pipersee eine acht Kilometer lange Strecke bewältigen muss, sticht am Freitag, 21. Juni, um 15 Uhr und am Sonnabend, 22. Juni, ab 11 Uhr in See.

Ein weiterer Höhepunkt folgt dann nachmittags um 15 Uhr im Möllner Kurpark. „In den Gärten“ heißt das Musiktheater, das dort ab 15 Uhr auf dem Programm steht. „Von barocker Gartenlust inspiriert, verlieben, verlieren und finden sich junge Menschen in den Gärten der Liebe“, heißt es dazu im KuSo-Flyer. 50 junge Sängerinnen und Sänger des Kammerchores vom Mönchsee-Gymnasium Heilbronn bevölkern dafür die Bühne. Die Begleitmusik spielt die Big Brass Company Mölln. Die Aufführung ist eine Produktion der Bundesgartenschau 2019, die in diesem Jahr in Heilbronn stattfindet.

Einen Tag später – am Sonntag, 23. Juni – lädt der KuSo auf Schloss Wotersen zum „Festival der Kreismusikschule“. Mit fünf Stunden Live-Musik und rund 400 Musikern begeht die Einrichtung ihren 60. Geburtstag. Auf drei Bühnen erwartet das Publikum unter anderem Aufführungen des Bläserensembles, des Gitarrenorchesters sowie der Auftritt des Violinenchores. Darüber hinaus bietet die Kreismusikschule Musikworkshops und Mitmachaktionen an.

„Mit allen Wassern gewaschen“ heißt es am selben Tag in der Christuskirche Geesthacht. Ab 18 Uhr geben dort 40 Trommelkinder der Oberstadt- und der Grüppental-Trommler im Zusammenspiel mit dem Chor von „fun & klang“ den Takt vor.

Musik vor romantischer Kulisse erklingt am Sonntag, 30. Juni, in Behlendorf im Rahmen von „Singen am See“. Los geht es um 15 Uhr.

Unter dem „It´s me or fantasy“ feiert Beat’n’Dance im Rathaus Schwarzenbek am 30. Juni zehnten Geburtstag. Zum Jubiläum widmen sich die Nachwuchsmusiker Legenden wie David Bowie oder Gegenwartstars wie Rihanna. Los geht es um 19 Uhr.

Einen festen Platz im KulturSommer am Kanal hat mittlerweile auch die Operette auf dem Lande. Unter dem Titel „LiebesEiferSucht“ wird das Viehhaus Segrahn (Gudow) am Sonnabend, 6. Juli, zu einem Ort voller Intrigen, Lust und Leidenschaft. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.

Mehr zum KuSo 2019:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/der-kuso-hat-nochmal-richtig-fahrt-aufgenommen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/premiere-erstmals-auf-dem-land/

 

 

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Daten, Bilder, Diskussionen

Medien und Politik haben das Thema Künstliche Intelligenz (KI) für sich entdeckt. Kaum ein Tag vergeht mehr ohne eine brandaktuelle Reportage über die Macht der Algorithmen oder ein neues Dossier aus den Ministerien. Die in Gang gekommene Debatte ist überfällig. Auch die Stiftung Herzogtum Lauenburg möchte dazu ihren Beitrag leisten und bietet deshalb im ersten Halbjahr 2019 eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema KI an.

Warum ist die Debatte so wichtig? KI drängt mehr und mehr in alle Bereiche unseres Lebens vor. Digital gesteuerte Melkanlagen, automatische Gesichtserkennung, digitale Akten in den Betrieben, Roboter in der Medizin, selbstfahrende Autos. Die Kernfragen, die all diese technischen Errungenschaften mit sich bringen, lauten: Wollen wir in Zukunft wirklich alles den Maschinen überlassen? Was bedeutet das für unsere Arbeitswelt und für unser Zusammenleben? Wird der Mensch der Zukunft gläsern und unselbständig? Oder gelingt uns der Spagat zwischen Selbstbestimmung und Techniknutzung?

Diese Kernfragen sind Thema eines Kulturtalks, zu dem die Stiftung Herzogtum Lauenburg am Donnerstag, 28. März, um 19.30 Uhr im Stadthauptmannshof einlädt. Auf dem Podium sitzen mit dem Medienwissenschaftler Roberto Simanowski (Rio de Janeiro), Computer Bild-Chefredakteur Dirk Kuchel (Hamburg) und dem Digital-Experten von Bündnis 90/Die Grünen Konstantin von Notz (Mitglied des Bundestages) drei Experten, die aufgrund ihrer Profession einen speziellen Blick auf die Debatte haben. Der Talk startet mit der Frage, was „Künstliche Intelligenz“ eigentlich ist, ehe sich das Trio der Zukunft der digitalen Gesellschaft zuwendet.

Gedanken über KI und die Gesellschaft machen sich nicht nur die Experten, auch Künstler treibt das Thema um: Bereits am 21. März eröffnet das Künstlerhaus Lauenburg die Ausstellung „Revisit“. Zu sehen sind dort Bilder des Fotokünstlers Harald Popp. Popp spielt mit digitaler Ästhetik und der Möglichkeit der Manipulation.

Ab dem 28. März – also am Tag des Kulturtalks – sind im Herrenhaus des Stadthauptmannshofes unter dem Titel „Wohl und Wehe der Künstlichen Intelligenz“ Werke von Christiane Leptien (Geesthacht) und Jürgen L. Neumann (Büchen) zu sehen. Beide zeigen Bilder in Öl. Neumann präsentiert zudem ausgesägte Holzreliefs und Farbzeichnungen.

Den politischen Konsequenzen durch den Siegeszug von KI und Big Data widmet sich Prof. Dr. Utz Schliesky am Dienstag, 2. April, im Stadthauptmannshof mit seinem Vortrag „Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat“. Schliesky, Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtages, skizziert die Gefahren, denen der demokratische Staat durch KI ausgesetzt ist. Vor diesem Hintergrund plädiert er für eine Weiterentwicklung des Systems, um es gegenüber Entwicklungen, die die offene Gesellschaft bedrohen, „wetterfest“ zu machen.

Eine offene Gesellschaft, die an der digitalen Revolution zu scheitern droht, nimmt der Dave Eggers-Bestseller „The Circle“ ins Visier. Die Verfilmung des Buches (U. a. mit Tom Hanks) ist am Dienstag, 14. Mai, im Burgtheater Ratzeburg zu sehen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine junge Frau, die für einen Digitalkonzern arbeitet und dafür nach und nach ihre Privatheit aufgibt und damit andere dazu animiert, es ihr gleichzutun. In ihrem Schicksal spiegeln sich die Ambitionen eines Unternehmens, mit Hilfe von Kameraüberwachung, Medien und Big Data die Gesellschaft nach eigenen Vorstellungen zu formen. Im Anschluss an den Film laden Ole Märtens(Kreis Herzogtum Lauenburg) und Ulf Kassebaum (Diakonie Ratzeburg) zur Diskussion.

Den Blick nach China richtet Klaus Schlie mit seinem Vortrag „China im digitalen Aufbruch“ am Dienstag, 29. Oktober, im Geesthacht Museum (Krügerisches Haus). Der Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg berichtet von den Erfahrungen, die er in seiner Funktion als Landtagspräsident bei zwei Reisen in den fernen Osten gemacht hat.

Die Termine im Überblick:

21. März – 7. April Ausstellung Fotokünstler Harald Popp, Künstlerhaus Lauenburg

28. März – Kulturtalk „Künstliche Intelligenz“, Stadthauptmannshof, Mölln

28. März – „Wohl und Wehe der Künstlichen Intelligenz“, Ausstellung mit Bildern von Christian Leptien und Jürgen L. Neumann, Herrenhaus, Stadthauptmannshof

2. April – „Digitalisierung – Herausforderung für den demokratischen Verfassungsstaat“, Vortrag Prof. Dr. Utz Schliesky, Stadthauptmannshof, Mölln

14. Mai – „The Circle“, Filmvorführung Burgtheater Ratzeburg, im Anschluss Diskussion mit Ole Märtens(Kreis Herzogtum Lauenburg) und Ulf Kassebaum (Diakonie Ratzeburg)

29. Oktober – „China im digitalen Aufbruch“, Vortrag von Klaus Schlie, GeesthachtMuseum im Krügerischen Haus (Geesthacht)

Weitere Infos zum Thema KI und zum KI-Talk unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/wer-spricht-denn-da-ki-talk-im-stadthauptmannshof/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/ki-ein-weites-feld/

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Aus der Stiftung

Wer spricht denn da? – KI-Talk im Stadthauptmannshof

Es ist ein ziemlich ungleiches Trio, das da am 28. März im Möllner Stadthauptmannshof zum Kulturtalk über Künstliche Intelligenz (KI) zusammenkommt. Das spiegelt sich schon in der Anreise wider. Dirk Kuchel wird sich in Hamburg ins Auto setzen, Konstantin von Notz vermutlich mit dem ICE aus der Hauptstadt anreisen und Roberto Simanowksi, der eigentlich in Rio de Janeiro zu Hause ist, braucht auf jeden Fall den Flieger, um in die Diskussion einsteigen zu können.

Kuchel, Chefredakteur von Computerbild, schlägt sich von Berufs wegen mit den vielfältigen Möglichkeiten von KI und deren Weiterentwicklung herum. Alles, was da ist und wird, muss von seinen Mitarbeitern getestet und den Lesern vorgestellt werden. Das erwartet das Publikum, das ist der Anspruch an sich selbst – sozusagen die DNA des Blattes. Computerbild marschiert immer an der Spitze der Bewegung. Ob Drohnen, selbstfahrende Autos, Sprachassistenten – das Blatt trägt die Fackel des Fortschritts. Ist da Platz für Zweifel? Bestimmt. Kuchel, geboren in Neustadt (Holstein),  ist ein ruhiger, nachdenklicher Mann, kein Haudrauf, sondern einer, der zugänglich ist für Argumente. Und er ist ein Mann vom Fach: Er hat die Springerschule durchlaufen und für verschiedene Blätter des Verlages gearbeitet. Dem Journalismus zugeneigt war er schon parallel zu seinem Studium an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.

Für den Bundestagsabgeordneten von Notz (Grüne) ist der Kulturtalk als Möllner ein Heimspiel. Einerseits. Andererseits widmet er sich in Berlin auf großer Bühne den großen Themen. Dazu gehören der Datenschutz und die Digitalisierung. Als Parlamentarier gehört es zu seinen Aufgaben, einerseits Fortschritt zu ermöglichen und andererseits einen ordnungspolitischen Rahmen zu entwerfen. Dinge, die aus dem Ruder laufen, gilt es wieder einzufangen. Ein plastisches Beispiel gefällig? Drohnen sind ohne Frage eine tolle Erfindung. Wenn sie jedoch Starts und Landungen ziviler Flugzeuge oder gefährden, muss jemand wie von Notz darüber nachdenken, wie das ausgeschlossen werden kann.

KI, die eng mit Big Data – also dem massenhaften Sammeln und Nutzen von Daten – verbunden ist, wirft unzählige solcher Probleme auf und täglich kommen neue hinzu. Hier nicht den Überblick zu verlieren und das Wissen in politisches Handeln umzumünzen, ist eine echte Herausforderung. Von Notz stellt sich ihr und kann als Jurist dabei in Sachen Gesetzgebung und Gesetzesauslegung auf seine eigene Fachexpertise zurückgreifen. Wie Computerbild-Chefredakteur Kuchel ist er dabei jemand, der die Argumente abwägt. Dafür genießt er Anerkennung über die eigene Partei hinaus. Kreispräsident Meinhard Füllner (CDU) etwa wurde kürzlich in den Lübecker Nachrichten mit den Worten zitiert: „Alles, was er (von Notz) sagt, hat Hand und Fuß.“

Das Kulturtalk-Trio komplett macht der Medienwissenschaftler Simanowski. Sein Hauptaugenmerk hat der Forscher zuletzt auf die massenhafte Nutzung von Smartphone, Tablet und Co. gelegt. Es wird gedaddelt, gechattet, gestreamt und geklickt, aber kaum jemand macht sich ernsthaft darüber Gedanken, was hinter der Nutzeroberfläche geschieht, so seine Kernthese. Für Simanowski ist der Rechner eine Blackbox, „die ihre Operationsweisen verheimlicht und uns mit einem Ergebnis konfrontiert, dessen Zustandekommen wir nicht nachvollziehen können“. So schreibt er es in seinem 2018 erschienenen Buch „Stumme Medien“. Der Computer entziehe sich der Erkenntnis, was den Medienwissenschaftler mit Sorge erfüllt. Zudem beklagt er, dass der ständige Einsatz des Smartphones zu einer „Kultur der Ungeduld“ geführt habe, in der „der Fleiß des Einlesens, die Ausdauer bei Unklarheiten, die Anstrengung im Verknüpfen von These und Gegenthese“ weitgehend verloren gegangen sei. Stattdessen werde nach dem Motto verfahren: „Je weniger ich weiß, umso mehr bin ich überzeugt, Bescheid zu wissen“.

Dies gilt mit Sicherheit nicht für seine Gesprächspartner beim Kulturtalk. Sie kommen, um mit ihm über KI zu sprechen und darüber nachzudenken, wie diese Technik genutzt und dabei die offene Gesellschaft bewahrt werden kann.

Foto: konstantin-von-notz.de

Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe Künstliche Intelligenz unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/digitalisierung-die-herrschaft-des-rechts/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/25/pixelwesen-eseleien/



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„Die Geschichten waren alle der Hammer“

Nein, der reine Zufall war es nicht, dass Marie Schröder zu jenen neun Auserwählten gehörte, denen im Amtsrichterhaus eine große Bühne bereitet wurde. Einmal abgesehen davon, dass es sich beim Zufall um einen Begriff handelt, den der Mensch ersonnen hat, um über undurchsichtige Zusammenhänge nicht weiter nachdenken zu müssen. Marie hatte beim Wettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“ mitgemacht, und wenn man bei so etwas mitmacht, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass man am Ende die Nase vorn hat. Tatsächlich kürte die Jury Maries Geschichte „Besuch bei Uroma“ zur Nummer 1 der Altersgruppe der 17- bis 23-Jährigen.

Ein Jahr Monate später denkt die 20-Jährige noch gerne an die Preisverleihung zurück. Sie erinnert sich an die „sehr persönliche Atmosphäre“, das Ambiente der Veranstaltung und an die Texte der anderen Preisträger. „Die Geschichten waren alle der Hammer“.

Ihrer eigenen Story zu lauschen – die Texte wurden von zwei Profis vorgetragen – empfand sie allerdings als merkwürdig. „Man liest die Geschichte sonst ja eher für sich selbst.“ Als Verfasserin habe sie zwar die Charaktere und Situationen im Kopf, aber wenn man dann einer fremden Stimme lausche, habe man plötzlich einen anderen Film vor Augen. Die Geschichte entwickle ein Eigenleben.

Der Ablauf der Ereignisse bei „Besuch bei Uroma“ bleibt indes derselbe und der ist natürlich nicht rein zufällig entstanden. „Meine Oma war dement“, sagt Marie. Einiges, was sie schildere, habe sie selbst erlebt. Die Nachwuchsautorin beschreibt einen Familienausflug. Uroma hat Geburtstag. Vater, Mutter und Kinder fahren mit dem Auto ins Seniorenheim, um die alte Dame zu besuchen. Marie zeichnet das typische Bild so einer Situation. Quengelnde Kinder. Gestresste Eltern. Die Vorfreude hält sich in Grenzen, und die demente Uroma weiß nicht einmal, dass sie Geburtstag hat. Das alles verortet Marie im Hier und Jetzt. Kein Erzähler, der dem Leser irgendetwas erklärt. Man ist schlicht dabei, wenn es passiert.

Die Nachwuchsautorin hat das ganz bewusst so gemacht. „Ich wollte mich nicht nur auf eine Sichtweise beschränken“, sagt sie. Alle sollten einen Standpunkt bekommen. „Dem Leser soll klar werden, wie schwierig es in so einer Situation ist, die Familie am Laufen zu halten.“

Marie verlässt sich beim Schreiben nicht allein auf ihre Intuition, und sie arbeitet daran, noch besser zu werden. „Ich belege zur Zeit einen Fernlehrgang im kreativen Schreiben“, betont sie. Ein Resultat dieses Engagements bekommen die Literaturfreunde womöglich am 25. April im Möllner Stadthauptmannshof zu hören, wenn die Sieger der zweiten Auflage von „Wanted: Junge Autor*inn*en“ gekürt werden.

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Aus der Stiftung

KI – ein weites Feld

Künstliche Intelligenz (KI) – was ist das überhaupt? Gute Frage. Menschen, die sich für das Thema interessieren, aber nicht vom Fach sind, geraten hier schnell an ihre Grenzen. Eine einfache Antwort lautet: KI basiert auf Algorithmen, das sind mathematische Rechenformeln, die in genau festgelegten Schritten eine Aufgabe erfüllen. Sie sagen dem Prozessor im Rechner, wie er den einlaufenden Datenstrom verarbeiten soll. Beispiel Spracherkennung: Apples Sprachassistent „Siri“ versteht nicht im Sinne des menschlichen Bewusstseins, was wir ihm sagen, aber er zerlegt das gesprochene Wort in Einzelteile und gleicht es mit schon mal erkannten Wörtern ab, entschlüsselt sie und gibt sie wieder. Der Algorithmus „lernt“. Je mehr Daten er entschlüsselt, desto besser wird er.

Diese Form der KI dominiert derzeit die technische Weiterentwicklung von Computern. Ein Schattendasein fristet dagegen die von Forschern angestrebte Schaffung eines maschinellen Bewusstseins. Immerhin gibt es bereits Ingenieure, denen es gelungen ist, Rechner mit Nervenzellen zu bestücken. Diese erzeugen elektrische Erregungen und lösen Signale aus, die zu Denkprozessen führen. Reine Zukunftsmusik ist bislang das, was Henry Markram vorhat. Der Forscher versucht sich in der Königsdisziplin der KI. Er will eine Maschine bauen, die funktioniert wie der Mensch. Dafür arbeitet er an einem Nachbau des Gehirns am Computer – Nervenzelle für Nervenzelle, Synapse für Synapse.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Das menschliche Gehirn besteht aus 100 Milliarden Nervenzellen und 100 Billionen Synapsen. Der erste große Erfolg von Markrams Arbeit ist die Nachbildung einer „kortikalen Säule“, ein Grundbaustein der Hirnrinde. Sie setzt sich aus 10.000 nachgebauten Nervenzellen zusammen, die alle miteinander verbunden sind. Ein 3D-Puzzle aus Schaltkreisen. Mit einem Gehirn hat das noch wenig zu tun. Das menschliche Denkorgan besteht aus einem Großhirn für das Sehen, Denken und Sprechen, einem Zwischenhirn für die Koordination des Körpers, einem Kleinhirn für das Nervensystem und einem Stammhirn für wichtige Reflexe wie die Atmung oder den Herzschlag.

Infos und Veranstaltungen der Reihe Künstliche Intelligenz:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/daten-bilder-diskussionen/
https://kulturportal-herzogtum.de/2019/03/11/wer-spricht-denn-da-ki-talk-im-stadthauptmannshof/
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Aus der Stiftung

Vom Rentierjäger bis zum Kriegsflüchtling

Allenthalben stoßen wir auf das Thema „Flucht und Vertreibung“, sei es auf der Straße, bei Nachbarn, in den Medien, in der Politik oder – gar nicht so selten – in der eigenen Familiengeschichte. Nun haben sich viele Kulturschaffende sowie Künstlerinnen und Künstler aus den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn unter der Projektleitung von Marianne Lentz (Museumsnetzwerk Kulturknotenpunkt Mölln) zusammengefunden, um ein breites Programm zu diesem Thema zusammenzustellen. Die Veranstaltungsreihe unter dem Dach der Stiftung Herzogtum Lauenburg bietet in der Zeit vom 3. März bis zum 30. September Gemeinschafts- und Einzelausstellungen, Ausstellungen in Museen, Vorträge, Schauspiel, Konzerte, Filme, Literatur sowie Schulprojekte.

Den Auftakt bildet die Gemeinschaftsausstellung „Weg ins Ungewisse“ im Möllner Stadthauptmannshof (Hauptstr. 150). Die Vernissage am Sonntag, 3. März, um 11.30 Uhr ist zugleich die Eröffnung der gesamten Reihe. In dieser Schau zeigen 19 Künstler aus dem Herzogtum Lauenburg und Stormarn verschiedene Facetten von Flucht. Menschliche Schicksale, die von Kriegen, Hungersnöten und staatlicher Unterdrückung geprägt sind, werden sichtbar. Andererseits zeugt die Ausstellung vom Überleben und von der fortwährenden Entwicklung und der Veränderung der Gesellschaft.

Die Ausstellung „Weg ins Ungewisse“ – initiiert von Marianne Lentz und kuratiert von Friderike Bielfeld – ist bis zum 24. März im Möllner Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, zu sehen sowie vom 5. bis 30. Mai im Kulturzentrum Marstall, Lübecker Straße 8, in Ahrensburg.

Im Rahmen von „Fliehen – einst geflohen“ präsentieren insgesamt zehn Museen im Herzogtum Lauenburg und in Stormarn Sonderausstellungen zum Themenfeld „Flucht und Vertreibung“. Mit dabei sind unter anderem das Museum „Vergessene Arbeit“ in Steinhorst („Flucht nach 1945 – angekommen in Schleswig-Holstein“), das Zugpferdemuseum Lütau („Mit Pferden auf der Flucht – Die Geschichte der geretteten Trakehnerpferde“), das Heimatmuseum Reinfeld („Ostdeutsche Heimatstube“) oder das Stormarnsche Dorfmuseum Hoisdorf („Holländerei – Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden revolutionieren die bäuerliche Milchwirtschaft“).

Darüber hinaus gibt es Musik, Theater, Filme, Vorträge und ein Literaturcafé. Für ein Konzert öffnet am 29. Juni die Wassermühle Trittau ihre Pforten. Martina Doehring (Sopran) und Aivars Kalejs (Klavier) tragen einen Liederzyklus nach Texten aus dem Tagebuch der Anne Frank vor.

Musikalisch geht es auch am 23. August im Amtsrichterhaus Schwarzenbek zu. Dort präsentieren Meike Siebert (Gesang), Jutta Hardkop (Klavier) und Angela Bertram (Rezitation) unter dem Titel „In die weiten Länder“ Lieder und Texte zu Flucht und Vertreibung.

Mit einem Schauspiel geht es am 5. Mai im Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg weiter. Angela W. Röders spielt das Solostück „Rose“.  Es handelt sich um die Lebensgeschichte einer in der Ukraine geborenen Jüdin im ausgehenden 20. Jahrhundert, verfasst von Martin Sherman. Im Zentrum stehen der Untergang der jiddischen Kultur, die Entfremdung zwischen Israelis und Juden aus der Diaspora und die Sehnsucht nach Heimat. „Rose“ ist zudem am 17. Mai im Stadthauptmannshof Mölln zu sehen.

Dem Thema Flucht auf wissenschaftliche Art und Weise nähert sich Stadtarchivar Christian Lopau. Er spricht am 29. April im Möllner Stadthauptmannshof über Flüchtlinge und Vertriebene in Mölln am Ende des Zweiten Weltkriegs. Weiter zurückgeht Pröpstin i.R.Uta Grohs am 21. August. Sie berichtet im Stadthauptmannshof über Erfahrungen von Flucht und Vertreibung in der Bibel. Eiszeitliche Migranten – die Rentierjäger aus dem Tunneltal – sind am 26. September das Thema von Wolfgang Knaack (Dorfmuseum Hoisdorf) in der Stadtbücherei Ahrensburg.

Auch die Schulen bringen sich an dem Veranstaltungsprojekt ein. Der 12. Jahrgang der Hahnheideschule Trittau (Geschichts- und Kunstunterricht) zeigt im Dorfmuseum Hoisdorf eine Ausstellung mit dem Titel „Flucht und Vertreibung unter der Perspektive der Menschenrechte“. Die Schau kann vom 9. bis 23. März besichtigt werden. Zudem führen Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Gemeinschaftsschule Mölln am 14. März im Stadthauptmannshof Mölln das selbst erarbeitete Stück „1939: Damals war es die St. Louis“ auf. Dem titelgebenden Schiff mit mehr als 900 deutschen Juden an Bord wurde 1939 sowohl in Kuba als auch in Amerika die Einreise verwehrt.

Für Filmfreunde bietet das Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg vier thematisch passende Spielfilme an: „Lauf, Junge, lauf“ am 15. Mai, „Comedian Harmonists“ am 12. Juni, „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ am 21. August sowie am 26. September „Long walk home“. Den Dokumentarfilm „Eldorado“ von 2018 mit anschließender Diskussion zeigt der Filmclub Ratzeburg am 2. Juli im Burgtheater Ratzeburg.

Bücher zum Thema „Flucht“ werden am 25. Mai in der Drahtmühle Grönwohld zum Stöbern bereitgehalten. Bei einer Tasse Kaffee kann man den Ausführungen eines Zeitzeugen aus Breslau zuhören und sich darüber austauschen.

Darüber hinaus wartet Martina Doehring vom 24. bis 27. Juni mit einem interkulturellen Fotoprojekt plus Musik in der Wassermühle Trittau auf. Die Vernissage ist bereits am 22. Juni. In der Tymmo-Kirche in Lütjensee zeigt der Künstler Günter Pietsch in der Zeit vom 1. bis 22. Juni.

Als Sponsoren und Kooperationspartner sind der Kreis Stormarn, Kreis Herzogtum Lauenburg, die Gemeinde Trittau, die Stiftung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, das Kulturzentrum Marstall in Ahrensburg, die VHS Trittau sowie die Druckerei Max Siemen an dem Projekt beteiligt.

Das Foto zeigt Stormarns Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (v. l.), die Künstlerin Janis Walzel, Wolfgang Engelmann, Vizepräsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Projektleiterin Marianne Lentz, ihren Ehemann Andreas Lentz und Meinhard Füllner, Präsident des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Weitere Infos, Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema „Fliehen – einst geflohen“:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/25/der-weg-ins-ungewisse/
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Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

„Der KuSo hat nochmal richtig Fahrt aufgenommen“

KulturSommer am Kanal-Intendant Frank Düwel …

über die Programmgestaltung für den KulturSommer am Kanal:

Es macht mir wirklich große Freude, wie viele Menschen sich da einbringen. Ob Einzelne, Gruppen oder Institutionen – immer wieder kommen Menschen mit Ideen für Kunstprojekte auf mich zu. In diesem Jahr hat das noch mal richtig Fahrt aufgenommen.

über die zweite Kanu-Wander-Theater-Aufführung:

Endlich! Es wurde höchste Zeit, dass wir mehr Menschen dieses formidable Format zeigen können und dass die Menschen, die daran beteiligt sind, ein weiteres Mal eine Bühne bekommen.

über die Menschen in der Region:

Ich erlebe die Menschen sehr aufgeschlossen für Musik, Theater und bildende Kunst. Die Neugier, die sich da zeigt, ist ganz zentral, um so ein Festival auch umsetzen zu können. Ohne diese Impulse und die tatkräftige Unterstützung würde das Ganze nicht funktionieren.

über die Kanallandschaft:

Wir rücken den Elbe-Lübeck-Kanal als Kulturdenkmal in den Blickpunkt. Dafür wenden wir uns dem Salztransport zu. Der Transport von Salz ist für die Menschen früher so zentral gewesen wie heute für uns das Internet. Es war ein weltumspannendes Phänomen. Im Rahmen der Eröffnungsfeier an der Berkenthiner Schleuse wollen wir den Salztransport mit Kamelen – den Wüstenschiffen – nachstellen.

über den Stand der Planungen:

Die großen Veranstaltungen können wir schon beschreiben – was wann und wo stattfindet. Für „Beat’n’Dance“ und „In den Gärten“ haben bereits die Proben begonnen. Nun folgt die Planung der weiteren Veranstaltungen. Insgesamt werden es wieder mehr als 80 sein.

über seine Arbeit:

Das Schönste daran ist für mich die Begegnung mit den Menschen.

über seinen Mitarbeiterstab:

Wir sind ein kleines Team, das an einem Strang zieht. Die Assistenz hat Daniela Kiesewetter übernommen. Im vergangenen Jahr hat sie diese Arbeit für die Oper auf dem Lande gemacht. Außerdem habe ich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an Helge Berlinke von der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen. Das eröffnet mir mehr Freiräume und verschafft uns darüber hinaus mehr Möglichkeiten für die mediale Berichterstattung.

Mehr Infos zum KuSo 2019:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/premiere-erstmals-auf-dem-land/

 

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Aus der Stiftung Nördlich der A24 Südlich der A24

Wüstenschiff in Sicht!

Intendant Frank Düwel hat das Geheimnis gelüftet: Der KulturSommer am Kanal (KuSo) feiert Premiere. Erstmals startet das Festival auf dem Land. Dafür rückt der KuSo direkt an die Wasserstraße heran. Zwischen Berkenthiner Schleuse und Maria Magdalenen-Kirche lädt Düwel zum Salz-Fest.

Das Publikum darf sich auf einen bunten Nachmittag freuen, der das Motto des KulturSommers „Das Wasser – das Salz – die Seele“ mit Leben füllt. Düwel serviert den Gästen am 15. Juni ein Klangtheater mit Musik, Tanz und bildender Kunst als Hauptzutaten. Es soll ein Fest für die Sinne werden, das durch die Kulisse – den Platz an der Schleuse – seine spezielle Würze erhält. Als Chiffre für den Eröffnungsgang und alle weiteren Gänge hat der Storm-Preisträger die Begriffe „Lauschen – sehen – fühlen“ gesetzt. Bilder, Töne und Gerüche sollen die Sinne in Schwung versetzen und den Geist zum Reflektieren bewegen.

Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, wenn im Frühsommer an der Wasserstraße getanzt und musiziert wird. Man muss dafür nur kurz die Augen schließen. Da lacht die Sonne, die Bäume sind grün, es riecht nach Schilf und Wildpflanzen.

Wo aber ist das Salz in dieser Fantasie? Der Titel „Salz-Fest“ allein weckt da noch keine Geister. Auch die Tatsache, dass der Elbe-Lübeck-Kanal Teil der alten Salzstraße ist, weckt beim Menschen des 21. Jahrhunderts keine Erinnerungen. Die Berufsschiffer, die Richtung Lübeck oder Richtung Elbe unterwegs sind, haben vieles – aber ganz bestimmt kein Salz – geladen.

Der Regisseur hat sich deshalb etwas einfallen lassen. Frei nach John Irving lässt er die Kamele los. Die Wüstentiere übernehmen die Rolle der Lastkähne und bringen das Salz herbei. Mit anderen Worten: Es wird spektakulär. Die Kulturfreunde sollten sich den Termin unbedingt im Kalender notieren – Salz-Fest in Berkenthin, 15. Juni – Willkommen bei der Eröffnung des KulturSommers am Kanal 2019!

Foto: TouristService Stecknitz-Regio

Mehr zum KuSo-Programm 2019 unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/der-kuso-hat-nochmal-richtig-fahrt-aufgenommen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/02/11/das-wasser-das-salz-die-seele/