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Die Kreativität bleibt

Im Internet kursieren die Videos von den Menschen in Italien. Sie stehen auf den Balkonen – und singen. Um sich Mut zu machen. Um für einen Moment die bedrückende Realität in Zeiten von Corvid-19 zu vergessen.

Kultur trotz(t) Corona – das ist für mich die Botschaft, die dahintersteht. Kulturportal-Herzogtum.de möchte sich daran ein Beispiel nehmen und weiterhin über die Kultur im Kreis berichten. Schließlich hören die Musiker, Schauspieler, Filmemacher und Künstler – Virus hin oder her – nicht auf, kreativ zu sein. Fragen kann man ja zum Glück auch übers Telefon stellen und die Antworten – der Digitalisierung sei Dank – lassen sich per Mausklick in die Öffentlichkeit bringen.

Seit heute (16. März) ist die Literaturwerkstatt das Thema der Woche. Das Gespräch mit HannaH Rau liegt schon ein paar Wochen zurück. Zu diesem Zeitpunkt war Corona noch eine weitgehend chinesische Angelegenheit. So schnell ändern sich die Zeiten…

Auch die Leiterin der Literaturwerkstatt zeigt sich angesichts des Virus trotzig. In einem Newsletter schreibt sie: „Wir brauchen jetzt Geschichten. Wir sollten uns jetzt die Geschichten erzählen, die trösten und gut tun, lesen, Filme gucken, schreiben. Wir arbeiten bereits daran, einen Teil meines Seminarprogramms ins Internet zu verlegen, damit ich dort mit Euch bald in Gruppen oder allein schreiben kann.

Falls Ihr jetzt beim Aufräumen Euren Roman in der Schublade findet und überlegt, was Ihr damit machen könnt: Sprecht oder schreibt mich an. Schreibcoaching klappt auch per Telefon und Mail. Warum das jetzt gerade auch für mich als Künstlerin wichtig ist? Himmelshaken.“

Zum Trost und Trotz hat hat HannaH Rau ihrem Newsletter dieses Gedicht beigefügt:

Sie weiß den Sonnenstand
frei Hand
und sammelt Schrauben
zu drehn den Himmel
unters Dach
mit leisem Klicken

Die meiste Zeit der Kunst
ist Warten
Die größte davon
ist Warten
Die Zeit
ist die Kunst


Bleiben Sie gesund!

Helge Berlinke

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/03/16/kurzreportage-literaturwerkstatt-stiftung-herzogtum-lauenburg-moelln/
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„Verliebt in Shakespeare“

Der Mann ist ein – zeitloser – Superstar, ein Magier, ein Joker, ein Monument. Wie kaum ein zweiter hat William Shakespeare in menschliche Abgründe geschaut und sie in seinen Figuren verewigt. Wer´s nicht glaubt, hat beim Kanu-Wander-Theater Gelegenheit, sich davon zu überzeugen. Auf dem Spielplan steht 2020 Shakespeares „Was ihr wollt“.

Michelle Affolter hat sich für diese Komödie entschieden. Sie führt beim Kanu-Wander-Theater erstmals Regie. Die handfesten Gründe, die für die Shakespeare-Inszenierung sprechen, kann sie vermutlich im Schlaf runterbeten. Doch bei Affolter kommt noch etwas anderes hinzu: Aus ihr spricht die pure Begeisterung für den Dramatiker, die Freude, sich seines Stoffes anzunehmen und ihn in die heutige Zeit zu übersetzen. 

Die Begeisterung ist so authentisch, dass sie im Grunde sagen kann, was sie will. Etwa den Satz: „Ich bin wahnsinnig verliebt in Shakespeare.“ Bei manch anderem klingt so ein Satz einfach nur aufgesetzt. Bei Affolter denkt der Zuhörer: Verdammt – vielleicht sollte ich mal (wieder) einen Shakespeare zur Hand nehmen!

Das Stück „Was ihr wollt“ fasziniert die junge Regisseurin vor allem wegen der Erwartungshaltung, die sich durch das Stück zieht. Eine Art Wasserzeichen, das Affolter mit dem Imperativ „Es muss etwas passieren“ umschreibt. Unter diesem Blickwinkel erscheint es geradezu logisch, dass sie das Stück als Silvestersause inszeniert.

Für den Zuschauer bedeutet diese Spielauffassung vor allem eines: Spannung! Was wird sich da im Laufe der Handlung entladen? Wie gehen die Liebesgeschichten um Olivia, Orsino und Cesario aus? Wie löst die Regisseurin das Geflecht aus Intrigen und Verwechslungen auf. Gibt der Ausgang Anlass zur Hoffnung oder bleibt ein bitterer Nachgeschmack?

So ganz sicher ist sich Affolter da – noch – nicht. Shakespeare – der Superstar, Magier, Joker, das Monument – hat ihr mit seiner offenen Dramaturgie Spielraum für einen Dreh am Ende des Stücks eröffnet. Auf dem Ausgang wird sie noch eine Weile herumkauen.

„Was ihr wollt“, Kanu-Wander-Theater, KulturSommer am Kanal, 12. & 13. Juni, ab Schmilauer Brücke, Schaalseekanal, Freitag ab 15 Uhr, Sonnabend ab 11 Uhr

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/03/09/was-ihr-wollt-regieteam-kanuwandertheater-schaalseekanal/
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Silvestersause im Neobarock

Hanne Lenze-Lauch muss das Große und Ganze im Blick haben. Auf Details zu achten, sagt sie, bringe relativ wenig. Die junge Frau weiß, wovon sie spricht. 2019 war sie erstmals bei dieser sehr speziellen Produktion dabei. Sie kennt das Gelände am Schaalseekanal – die Bühne des Kanu-Wander-Theaters. Sie ist theoretisch wie praktisch in der Lage, die besonderen Umstände der Aufführungen in ihre Ideenwelten miteinzubeziehen.

Zwei Dinge nennt sie, auf die es für die Produktion ankommt: Die Kleider müssen für das Publikum, das sich mit dem Kanu von Szene zu Szene vorarbeitet, gut sichtbar sein. „Eine Signalwirkung haben“, wie die Kostümbildnerin es ausdrückt. Und: Für die Helden des Stücks, die an den verschiedenen Stationen von verschiedenen Darstellern gespielt werden, müsse man sich etwas einfallen lassen, dass einen „Wiedererkennungswert“ habe.

Die aktuelle Produktion – 2020 steht William Shakespeares „Was ihr wollt“ auf dem Spielplan – dürfte für die erfahrene Kostümbildnerin* in dieser Hinsicht ein Klacks sein. Viola, Orsino und Co. sollen mit ihrer Kluft im modetechnisch schillernden und schrägen Zeitalter von Boy George, Nena und Co. landen.

„Ich finde, dass in den 80er Jahren viel aus Shakespeares Zeiten drinsteckt“, begründet Lenze-Lauch den Schritt, sich dem Neobarock zuzuwenden. Vom Grundschnitt, stellt sie klar, hätte auch der große Dramatiker des 16. Jahrhunderts solche Kleider tragen können.

Die schrillen Textilien haben natürlich auch einen dramaturgischen Hintergrund: Regisseurin Michelle Affolter inszeniert das Stück als berauschende Silvestersause. Dementsprechend „überschäumend“ sollen die Kleider sein. Zudem unterstreichen sie das Melodramatische der Shakespearschen Verwechslungskomödie.

Affolter – 2019 noch Regieassistentin – führt nach dem Fortgang von Kerstin Steeb erstmals Regie. Affolters alte Rolle füllt nun Lisa Pottstock aus. Geblieben sind der Spaß und die gute Stimmung im Team, was Lenz-Lauch sehr wichtig ist. „Der Humor ist die Basis von allem“, stellt sie fest. Wichtig sei aber auch, dass man ähnliche ästhetische Vorstellungen habe.

Diese Vorstellungen müssen jetzt, da die heiße Vorbereitungsphase für die Produktion beginnt, nach und nach endgültig Gestalt annehmen. Die Frauen werden deshalb in den kommenden Wochen immer mal wieder die Köpfe zusammenstecken, um zu entscheiden, wie die Charaktere am Ende optimal angezogen sind. Dabei werden sie darauf achten, dass die Kostüme für die Darsteller auch praktikabel sind – und nicht zum Klotz am Bein mutieren. Das vorauszusehen, sei nicht immer einfach, sagt Lenze-Lauch. Abgesehen davon kann sie sich auf eine gewisse „Leidensfähigkeit“ der Darsteller verlassen. Beim letzten Mal, sagt die Kostümbildnerin hätten einige einen Wollpullover tragen müssen – mitten im Sommer!

*Hanne Lenze-Lauch entwirft seit 2007 Kostüme für Theateraufführungen. Grundlage ihrer Arbeit ist der äußerst praktisch orientierte Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, den die geborene Aumühlerin in Hildesheim absolviert hat.

„Was ihr wollt“ , Kanu-Wander-Theater, KulturSommer am Kanal, 12. & 13. Juni, ab Schmilauer Brücke, Schaalseekanal, Freitag ab 15 Uhr, Sonnabend ab 11 Uhr

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/03/09/was-ihr-wollt-regieteam-kanuwandertheater-schaalseekanal/
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„Europas Sterne funkeln über dem Kreis“

Der Horizont des KulturSommers am Kanal (KuSo) reicht 2020 weit über Waldsaum und Uferlinien der Region hinaus. Intendant Frank Düwel und Managerin Farina Klose sind dafür im Hafen des Kontinents vor Anker gegangen. Unter dem Motto „Europa – Bilder und Klänge“ laden sie vom 7. Juni bis 6. Juli zu interessanten und abwechslungsreichen Landgängen ein.

„Europas Sterne funkeln über dem Kreis Herzogtum Lauenburg“, verkündete Intendant Frank Düwel auf der Messe „oohh! 2020“ in den Hamburger Messehallen. Traditionell stellte er der Öffentlichkeit dort den KuSo-Flyer mit den Veranstaltungshöhepunkten vor. Das Papier listet neun Höhepunkte des Festivals auf. Darunter befinden sich bekannte Erfolgsformate wie Beat´n´Dance, das sich dem „Young Sound of Europe“ widmet, oder das Kanu-Wander-Theater, das 2020 Shakespeares „Was ihr wollt“ spielt. Die Auftaktfeierlichkeiten steigen in Büchen. Dort werde beispielsweise eine ganze Straße in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückversetzt, so Düwel.

Darüber hinaus steht in Geesthacht unter dem Motto „Mit Film durch die Nacht“ ein Kurzfilm-Spaziergang auf dem Programm. In der Stadt ist zudem der Opernliefer-Service „Operando“ zu Gast. Ein weiteres Highlight erwartet das Publikum überdies im Viehhaus Segrahn, wo Düwels Inszenierung von „6 Tanzstunden in 6 Wochen“ zu sehen ist.

Klaus Schlie – wie Landrat Christoph Mager und Kreispräsident Meinhard Füllner bei dieser Pressekonferenz vertreten – richtete den Fokus seiner Rede zunächst auf den Tourismus. Er lobte die Zusammenarbeit der Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn in diesem Bereich. Als Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die den KulturSommer am Kanal veranstaltet, schlug er schließlich den Bogen zur Arbeit Düwels. Wie beim Kultursommer Kulturelles mit der Natur verbunden werde, das habe einen ganz besonderen Reiz und sei weit und breit einmalig, konstatierte Schlie und ergänzte: Zum Tourismus gehöre auch „das Kulturelle“. Diese Herausforderung nehme Düwel zusammen mit den Künstlern an.

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/02/10/kultursommer-am-kanal-flyer-mit-neun-highlights-fuer-2020/
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Aus der Stiftung

Da ist das Ding!

Da ist das Ding – endlich! Wochenlang haben Managerin Farina Klose und Intendant Frank Düwel im Schatten der Öffentlichkeit nach Ideen gesucht, Pläne geschmiedet und Fäden gesponnen – nun legen die beiden das erste Ergebnis ihrer Arbeit für den KulturSommer am Kanal 2020 (KuSo) in Form des obligatorischen Flyers auf den Tisch.

Stiftungsgrün auf Weiß hält das Papier unter dem KuSo-Motto „Europa – Bilder und Klänge“ neun Highlights parat: Angefangen von der Eröffnungsfeier am Sonnabend, 7. Juni, in Büchen, wo ab 14 Uhr zunächst ein Fahrrad-Stationstheater auf dem Programm steht, ehe ab 17 Uhr die Besucherinnen und Besucher rund um die Priesterkate ein kurzweiliges Beisammensein mit Musik und Kunst erwartet.

Auf keinen Fall im Programm fehlen darf „Beat´n´Dance“ – die elfte Auflage dieses Erfolgsformates, bei dem der Nachwuchs seiner musikalischen Kreativität freien Lauf lässt, steigt am Sonnabend, 13. Juni, im Rathaus Schwarzenbek. 2020 haben sich die Sängerinnen und Sänger dem „Young Sound of Europe“ verschrieben.

„Europa erTanzen“ – ebenfalls am 13. Juni – können die KulturSommer-Besucher im Amtsrichterhaus Schwarzenbek. Zwei Tanzmeister machen sich auf, um mit ihren Gästen die Vielfalt des europäischen Tanzes zu beschreiben. Dabei unterstützt werden sie von drei Musikern.

Zur Grundausstattung der europäischen Kulturszene gehörte und gehört nach wie vor William Shakespeare. Eine vergleichbare Rolle hat längst das Kanu-Wander-Theater für den KulturSommer inne. Da passt es doch, dass Michelle Affolter, die erstmals Regie führt, Shakespeares „Was ihr wollt“ am Schaalseekanal inszeniert. Das Stück ist an zwei Tagen – am 12. und 13. Juni – zu sehen.

Keinem Märchen aus 1.000 und einer Nacht, sondern dem Gründungsmythos von Europa und Zeus widmet sich am 14. (Berkenthin) und 28. Juni (Wentorf) Anna Malten. Es ist eine Geschichte voller Gefahren und Leidenschaft, die die Märchenerzählerin aus Siebeneichen dem Publikum nahebringt.

Schon mal dick im Kalender anstreichen dürfen sich Freunde des bewegten Bildes den 19. Juni: An diesem Tag verwandelt sich Geesthacht unter dem Motto „Mit dem Film durch die Nacht“ in ein großes Open Air-Kino. An diversen Standorten gibt es nach dem Einbruch der Dämmerung Kurzfilme von Nachwuchsregisseuren zu sehen.

Der Nachwuchs steht auch im Mittelpunkt beim „Pegasus Parkgeflüster“ am Sonnabend, 20. Juni. Bei einem entspannten Picknick tragen junge Autoren und Poetry Slammer im Kurpark Mölln ihre Texte vor.

Etwas weniger gechillt dürfte es auf der Bühne des Viehhauses Gutshof Segrahn zugehen. Frank Düwel präsentiert sich dort mit einer Regiearbeit, in der er – ebenfalls am 20. Juni – unter dem Titel „6 Tanzstunden in 6 Wochen“ die Geschichte der Lily Harrison erzählt. Lily ist eine Rentnerin, die sich eine Abwechslung gönnen will und einen Tanzlehrer ins Haus bestellt. Was folgt, ist ein Feuerwerk an Dialogen und ein Schnellkurs für Swing,Tango & Co.

So wie Lily haben auch die Geesthachter im Rahmen des KulturSommers am Kanal die Chance, sich große Kunst servieren zu lassen. Am 27. und 28. Juni tourt mit Operando ein Lieferservice für die Oper durch die Stadt. Machen Sie es sich gemütlich und genießen Sie vom heimischen Sessel aus Ihre persönliche Vorstellung!

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/02/10/frank-duewel-stellt-in-hamburg-kultur-sommer-flyer-vor/
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Aus der Stiftung Nördlich der A24

„In die weiten Länder“

Mit ihrem Programm „In die weiten Länder“ widmen sich Sängerin Meike Siebert, Schauspielerin Angela Bertram und Pianistin Anna Bertram am Freitag, 7. Februar, in der Remise des Möllner Stadthauptmannshofes dem Thema Flucht und Vertreibung. Los geht es um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Menschen auf der Flucht wissen nicht, wo sie unterkommen oder ob sie überleben werden. Sie nehmen Ängste und Gefahren auf sich, um an einen besseren Ort zu gelangen.  Der Wille zum Weiterleben treibt sie trotz Verzweiflung und Einsamkeit voran.

Gelesen werden unter anderem Texte von Günther Weisenborn, Rajko Djuric, Ilija Juvanovic und Mascha Kaléko oder Gedichte aus Konzentrationslagern von Unbekannten. Die Musik, die gespielt wird, stammt aus dem Warschauer Ghetto sowie aus der Feder renommierter Komponisten wie Dvořák, Schönberg, Bernstein und Szpilman.

Bei diesem Abend bleibt auch Zeit zum Reden und für die Geschichten Betroffener.

Anmeldung unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

 „In die weiten Länder“, 7. Februar, Remise, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt

Foto: Siebert (honorarfrei)

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Aus der Stiftung

„In weiter Ferne – ganz nah!“

Autos, Eisenbahnen, Flugzeuge und nicht zuletzt der Computer mit seinen Möglichkeiten, Daten auszutauschen, haben dazu geführt, dass die Welt zusammengerückt ist. Im Jahr 2020 gibt es kaum noch einen Winkel der Welt, der nicht ausgeleuchtet ist oder einen Ort, von dem aus nicht mit Menschen rund um den Erdball kommuniziert wird. Die weite Ferne ist uns ganz nahe geworden. Kunst, Musik, Tanz und Theater sind zumindest theoretisch immer auch global, weil jedes Werk über Fernsehen und Soziale Medien der Menschheit nahegebracht werden kann. Im Jahr 2020 heißt das: Wir können gleichzeitig und ohne große Umstände afrikanische Kunst, amerikanischen Jazz, deutschen Schlager, russisches Ballett und im Netz hochgeladene Videokunst wahrnehmen und für gut befinden. Werke wie Künstler kreisen – ob nun gegenständlich und persönlich oder einfach „nur“ digital – unentwegt um den Planeten. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg widmet sich diesem Phänomen 2020 mit dem Jahresthema unter dem Titel „In weiter Ferne – ganz nah!“. Im Zentrum dieser Veranstaltungsreihe steht der Kulturtalk am 27. April, der sich mit der Entwicklung der Kultur im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung befasst. Was kommt da auf uns zu? Wie sieht die kulturelle Welt von morgen aus. Wie lassen sich wichtige Werke der Vergangenheit samt ihren Erkenntnissen und Errungenschaften in die Zukunft hinüberretten und im kollektiven Gedächtnis der Menschen verankern? Mit derlei Fragen setzen sich am Montag, 27. April, im Herrenhaus des Möllner Stadthauptmannshofes Christine Gerberding, Redaktionsleiterin des NDR-Kulturjournals, Astrid Schwabe, Juniorprofessorin für Public History und historisches Lernen im Sachunterricht (Europa-Universität Flensburg) sowie weitere Gäste auseinander. Während Gerberding von Haus aus auf das breite Spektrum der Kultur schauen muss, hat Schwabe spezielle Themenfelder im Blick. Die Wissenschaftlerin war unter anderem an der Konzeption und Entwicklung des virtuellen Museums der deutsch-dänischen Grenzregion beteiligt. Neben dem Kulturtalk veranstaltet die Stiftung Herzogtum Lauenburg im ersten Halbjahr 2020 zweit weitere Events zum Thema „In weiter Ferne – ganz nah!“. Am Freitag, 21. Februar, lädt sie (zusammen mit dem Folkclub Mölln) im Möllner Stadthauptmannshof zu einem „Abend in New York. Past and Present“ ein. Über eine Multi-Media-Performance, die den Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart lenkt, nähern sich drei Künstler Amerikas berühmter Metropole. Die Entertainerin Rachelle Garniez widmet sich im Zusammenspiel mit Eric Della Penna und dem Gitarristen Hazmat Modine dem Sound der Stadt. Dazu streut Ulrich Balß, der Autor des Buches „New York. Past & Present“ Textee und Fotos des Leipziger Buchbinders Theodor Trampler ein. Los geht es um 19.30 Uhr. Von New York führt der Weg dann am Dienstag, 12. Mai, direkt in das Herzogtum Lauenburg. Archivar Christian Lopau zeichnet über Reiseberichte aus dem 18. und 19. Jahrhundert das Bild einer Region, die als Verkehrsknotenpunkt von diversen Pilgern, Händlern und Reisenden durchquert wurde. Im Zentrum seiner Ausführungen steht unter anderem der „Wegeweiser für Fußreisende in der Umgebung von Hamburg“, den ein gewisser James Edward Marston (1771-1855) verfasste. Der Vortrag im Stadthauptmannshof beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. „Ein Abend in New York. Past and Present“. 21. Februar, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr Kulturtalk, 27. April, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt „Zu Besuch im Herzogtum. Historische Reiseberichte“, 12. Mai, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt
Programm(e) ohne Ende!
Auf Stauffenbergs Spuren
 
 
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Aus der Stiftung

Auf Stauffenbergs Spuren

Was tut man, wenn um einen herum Willkür und Barbarei regieren? 70 Jahre Grundgesetz und freiheitliche Demokratie haben dazu geführt, dass ein Großteil der Deutschen sich diese Frage bis heute nie stellen musste. Menschen, die ab 1933 die Nazi-Diktatur miterlebten, kamen, sofern sie nicht mit dem Regime sympathisierten, um diese Frage nicht herum. Einige kehrten der Heimat den Rücken, andere zogen sich – wo immer möglich – ins Private zurück, versuchten sich unsichtbar zu machen und die Nazi-Herrschaft irgendwie zu überleben. Eine dritte Gruppe tat etwas Ungeheures: Sie sagte dem Regime den Kampf an.

Dieser Gruppe widmet sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg 2020 mit der Reihe „Widerstand im Dritten Reich“. Zum Auftakt spricht Akademieleiter Lothar Obst am Dienstag, 28. April, im Möllner Stadthauptmannshof über die „Weiße Rose“. Deren führende Köpfe waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie Alexander Schmorell, Willi Graf und Christoph Probst. Die jungen Leute, die allesamt an der Ludwig-Maximilians-Universität München studierten, verteilten Flugblätter und malten Parolen an Häuser. Zudem bemühten sie sich andere Menschen wie den Universitätsprofessor Kurt Huber für ihre Sache zu gewinnen und suchten darüber hinaus den Kontakt zu weiteren Widerstandsgruppen.

Diesen Mut bezahlten sie – wie auch Huber – am Ende mit ihrem Leben. Die Geschwister Scholl wurden am 18. Februar beim Verteilen eines Flugblattes in der Universität festgenommen. Es folgten weitere Verhaftungen und Schauprozesse vor dem berüchtigten Volksgerichtshof, die mit dem Todesurteil für die Scholls, Schmorell, Graf, Probst und Huber endeten.

Um ein weiteres dramatisches und trauriges Kapitel des deutschen Widerstandes geht es am Sonnabend, 6. Juni, wenn Lothar Obst zur Tagesexkursion nach Berlin lädt. Im Zentrum dieser Fahrt stehen die Ereignisse vom 20. Juli 1944 – der Tag, an dem der Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler verübte und die Vertreter des militärischen Widerstandes versuchten die Macht an sich zu reißen. Die Exkursion reflektiert synchronisch die Ereignisse des Tages und sucht dafür Originalschauplätze wie das Wohnhaus von Claus und Berthold Stauffenberg auf.

Wie die Mitglieder der Weißen Rose bezahlten auch die führenden Mitglieder des militärischen Widerstandes ihren Mut mit dem Leben. Das Attentat Stauffenbergs auf Hitler schlug fehl und in der Folge auch der Umsturzversuch.

Wer dieser Claus von Stauffenberg wirklich war, mit dieser Frage befasst sich am Dienstag, 21. Juli, seine Enkelin Sophie von Bechtolsheim im Stadthauptmannshof. Die Historikerin und Buchautorin erzählt unter anderem von Gesprächen mit ihrer Großmutter Nina Stauffenberg, ihren Eltern und anderen Verwandten.

„Die Weiße Rose“, Vortrag, 28. April, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt

„Widerstand im Dritten Reich“, Tagesexkursion nach Berlin, 6. Juni, ab Quellenhof, Hindenburgstraße 16, Mölln, 6 Uhr (ZOB 6.15 Uhr)

„Wer war Claus von Stauffenberg wirklich?“, Vortrag, 21. Juli, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr

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Aus der Stiftung

Stiftung führt Ticketsystem ein

Tickets für Veranstaltungen der Stiftung Herzogtum Lauenburg können künftig auch online gebucht werden. Grundlage dafür ist ein umfassendes Relaunch der Homepage www.stiftung-herzogtum.de, auf der nun ein Kalender mit den hauseigenen Veranstaltungen integriert ist. Karten per Mausklick wird es erstmals für den „Abend in New York“ (21. Februar) geben. Der Vorverkauf startet im neuen Jahr.

„Für die Stiftung ist das nach der Etablierung des offiziellen Empfangs ein weiterer Meilenstein“, so Geschäftsführerin Andrea Funk. Für größere und kostspielige Events gebe es nun sowohl online als auch vor Ort einen Ticketverkauf.

Mit dem Relaunch der Homepage verbunden ist zudem ein völlig neues Webdesign, das die Navigation erleichtert. Es kommt in Kacheloptik daher und unterscheidet farblich die Bereiche Stiftung, Kultur, Wissenschaft sowie Natur und Umwelt. Zudem sind die Inhalte so einfach und zugleich so präzise wie möglich gehalten. Maßgabe ist es auch hier, die Nutzer ohne Umschweife ans Ziel zu bringen.

Weitere Informationen zur Gestaltung gibt es unter www.stiftung-herzogtum.de.

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Aus der Stiftung

Programm(e) ohne Ende!

Kurz vorm Jahreswechsel hat die Stiftung Herzogtum Lauenburg ihr Programm für das erste Halbjahr 2020 vorgelegt. Mit 33 Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Wissenschaft sowie Natur/Umwelt ist der Terminkalender erneut prall gefüllt. Themenschwerpunkte sind unter anderem der Widerstand im Dritten Reich und die Globalisierung.

Auf dem Programm stehen Vorträge über „Die Weiße Rose“ (28. April), über „Claus Graf Schenk von Stauffenberg“ (21. Juli) sowie eine Tagesfahrt nach Berlin zu Schauplätzen des 20. Juli 1944 (6. Juni). Der Frage, inwiefern das Kleine und das Große miteinander verflochten sind, widmet sich die Reihe „In weiter Ferne – ganz nah!“.  Zum Auftakt lädt die Stiftung Herzogtum Lauenburg in Kooperation mit dem Folk-Club zu einem musikalischer Abend über New York (21. Februar). Es folgen ein Talk über Kultur und Globalisierung (27. April) sowie ein Vortrag über historische Reiseberichte aus dem Herzogtum Lauenburg (12. Mai).

Freunde alter Obstsorten können die Kurzseminare von Peter Schlottmann auf der Streuobstwiese Ratzeburg im Januar, Februar und März wahrnehmen. Im Umweltbereich werden auch Vorträge angeboten: So geht es am 28. Januar um die Adler Schleswig-Holsteins und am 13. Februar um die Wat- und Wasservögel im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Die Frühjahrsausstellung widmet sich den sehr unterschiedlichen Arbeiten von vier Künstlerinnen, die jeweils paarweise gegenübergestellt werden (Ute Wilke, Malerei – Marianne Schäfer, Skulpturen; Birke Kästner, Keramik – Anke Meixner, Papierkunst). Die Vernissage findet am 8. März im Möllner Stadthauptmannshof statt.

Alle, die am Plattdeutschen Interesse haben, können sich schon mal den 16. Mai notieren. Die Stiftung veranstaltet zusammen mit dem Zentrum für Niederdeutsch in Holstein schon seit Jahren das beliebte niederdeutsche Autorentreffen, bei dem professionelle und auch nicht professionelle Autoren aus ganz Norddeutschland zusammenkommen und ihre Texte vorlesen.

Musikalisch führt uns die kanadische Folk-Gruppe Aerialists am 1. Februar auf eine genreübergreifende Reise zwischen traditionellen Melodien und progressiven Klängen.

Das Pegasus-Open-Air geht ins fünfte Jahr und findet 2020 am 16. Mai in Mölln statt. Die Kultur-Community der Stiftung sowie die Pegasus-Crew stellt jedes Mal ein besonderes Programm mit leiseren Singer-Songwriter-Momenten am Nachtmittag und lauteren Gitarren- und Rockklängen am Abend zusammen. 

Das inzwischen 16. Folksfest der Internationalen Begegnung findet unter dem Motto „WeltKlangEuropa“ vom 5. bis 7. Juni in der Möllner Innenstadt statt. Drei Tage Weltmusik von Skandinavien bis Bayern, dazu noch mehr Schulkonzerte und Workshops.

Im wissenschaftlichen Bereich widmet sich Prof. Dr. Joachim Reichstein am 25. Februar Martin Luther und der deutschen Standardsprache. Prof. Dr. Dr. Rainer Hering referiert am 19. März über Todesanzeigen als Quellen genealogischer und historischer Forschung.

Wie in den beiden letzten Jahren findet auch in diesem Jahr ein Schreibwettbewerb statt. Er richtet sich allerdings nicht an Kinder und Jugendliche, sondern an alle Menschen aus dem Kreis ab 20 Jahren. Im Fokus stehen Kurzgeschichten zum Thema Familie. Bei der Abschlussveranstaltung am 23. April werden die besten Texte vorgelesen.

Das Programm des zweiten Halbjahrs ist bereits jetzt im Stadthauptmannshof Mölln erhältlich. Ebenso wird es in den Tourist-Informationen des Kreises sowie bei den Kooperationspartnern ausliegen. Auf der Internetseite www.stiftung-herzogtum.de finden Sie eine PDF-Datei des Programms.