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Was geht? Das geht!

Die Liste liest sich trotz einiger Absagen in den vergangenen Wochen durchaus stattlich: Zehn Veranstaltungen hat die Stiftung Herzogtum Lauenburg noch bis Jahresende im Programm. Bei der Hälfte davon handelt es sich um Konzerte.

So betreten am Sonnabend, 24. Oktober, Jörg-Rüdiger Geschke und Peter Köhler die Bühne des Dorfgemeinschaftshauses Schmilau. Unter dem Motto „Cello meets Fingerstyle“ spielt das Duo Musik, die mal meditativ, mal swingend ist und immer wieder mit interessanten Grooves um die Ecke kommt. Konzertbeginn ist um 18 Uhr.

Könner auf ihren Instrumenten sind auch die Musiker vom „Rotenbek Trio“, das am 7. November um 19.30 Uhr im Stadthauptmannshof (Mölln) zu Gast ist. Dort holen zudem am Freitag, 20. November, das Duo „Alley Cats“, Fritz Hermann Hansen und Peter Funk ihre Ukulelen heraus. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.

Auf Tour geht am 29. November das Trio „Saitenbalg“. Lorenz Stellmacher, Uwe Thomsen und Jörg-Rüdiger Geschke spielen im Amtsrichterhaus Schwarzenbek Swing- und Popklassiker. Der Auftritt im Rahmen der Kultur auf Dorf-Tour startet um 15 Uhr.

Ein echter Höhepunkt erwartet die Musikfans dann am 17. Dezember im Stadthauptmannshof, wenn die Schotten von „The longest Johns“ ihre moderne Variante des Shantys präsentieren. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr.

Neben den Konzerten stehen zwei Talkformate, zwei Vorträge und die Kulturpreis-Verleihung (14. November/Robert-Koch-Park) auf dem Programm. Zunächst bittet Lorenz Stellmacher am Freitag, 23. Oktober, zum „Talk auf der Kulisse“, um mit Gwendolin Fähser, Tatjana Karpouk und Stefan Kruse über „Facetten von Kreativität“ zu sprechen. Debattiert wird auch beim „Gespräch im Glaspalast“ am 15. November. Veranstaltungsort ist jeweils der Stadthauptmannshof.   

Einen Vortrag zum Thema „30 Jahre Deutsche Einheit“ hält am Sonntag, 1. November, in der Möllner Stadtwerke-Arena der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck. Der deutsch-dänischen Geschichte widmet sich am Donnerstag, 17. Dezember, der Historiker Dr. Jan Schlürmann in der Otto-von-Bismarck-Stiftung (Friedrichsruh). Sein Thema ist die 1920 zwischen beiden Ländern gezogene Grenze. Los geht es um 19.30 Uhr.

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„Der Kapitalismus im langen 19. Jahrhundert“

Dem „Kapitalismus im langen 19. Jahrhundert“ widmet sich am Dienstag, 20. Oktober, der Historiker Prof. Dr. Werner Plumpe in der Otto-von-Bismarck-Stiftung (Friedrichsruh). Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Pumpe, der an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main forscht und lehrt, hat sich intensiv mit der Entwicklung des Kapitalismus und der daran geknüpften Industrialisierung befasst. Ausdruck dessen ist sein Buch „Das kalte Herz“, das die Schauplätze Europa und Nordamerika in den Blick nimmt.

Eine seiner Kernthesen: Profitiert haben von der wirtschaftlichen Dynamik auch die Armen und Unterprivilegierten. Sie fanden häufig Zugang zu bezahlter Arbeit und wurden dank ihrer Einkommen zu Konsumenten. Für Pumpe ist die Entwicklung des kapitalistischen Wirtschaftssystems im 19. Jahrhundert eine Erfolgsgeschichte.

„Der Kapitalismus im langen 19. Jahrhundert“, 20. Oktober, Otto-von-Bismarck-Stiftung, Historischer Bahnhof, Am Bahnhof 2, Friedrichsruh, 19.30 Uhr

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Kurz notiert – unterwegs im Südkreis

Soforthilfe Kultur II: Gemeinnützige Einrichtungen der Kultur und der Minderheit erhalten mit dem Programm „Soforthilfe Kultur II“ weitere finanzielle Hilfen vom Land Schleswig-Holstein: Berechtigt sind Einrichtungen der Kultur- und Weiterbildung sowie der Minderheiten und Volksgruppen, die in Folge der Bekämpfung der Corona-Pandemie von Liquiditätsengpässen existenziell bedroht sind. Um die Hilfen gewähren zu können, wurde die Richtlinie “Soforthilfe Kultur II” erlassen. Anträge können bis zum 30. November 2020 ausschließlich per E-Mail gestellt werden. Richtlinie und Antragsformular finden Sie hier.

„Lesefreu(n)de“: Die Stadtbücherei Geesthacht setzt am Dienstag, 27. Oktober, ihre Reihe „Lesefreu(n)de“ fort. Los geht es um 16 Uhr. Veranstaltungsort ist die Kinderbücherei. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen ab dem fünften Lebensjahr. Dabei sein können bis zu sechs Kinder. Eine telefonische Voranmeldung ist notwendig. Die Stadtbücherei ist unter der Rufnummer 04152-8469611 zu erreichen. Weitere „Lesefreu(n)de“-Termine sind am 10. November und 24. November jeweils um 16 Uhr.

Vortrag: Über „Die neue Sehnsucht nach der Heimat“ spricht am Dienstag, 3. November, Dr. Joachim Reichstein im MarktTreff Gülzow. Der Vortrag gehört zur Reihe „In weiter Ferne – ganz nah!“. Veranstaltungsbeginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter info@stiftung-herzogtum.de oder unter der Rufnummer 04542-87000.

Kinoaktionstag: Im Rahmen des landesweiten Kinoaktionstages am Freitag, 16. Oktober, stellt das kleine Theater Schillerstraße (kTS/Geesthacht) seinen neuen Laser-Projektor vor. Der Saal 2 glänzt nun mit modernster Technik, die neben einem gestochen scharfen Bild 3D-Vorführungen ermöglicht. Anlässlich des Aktionstages gibt es eine Trailershow, ein Rahmenprogramm und eine Verlosung.

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Ausstellungen Südlich der A24

Der „eiserne“ Kanzler und seine Zeit

Unter dem Titel „Otto von Bismarck und seine Zeit“ lädt die Otto-von-Bismarck-Stiftung (Friedrichsruh) am Sonntag, 18. Oktober, um 14 Uhr zu einer Führung durch ihre ständige Ausstellung ein. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos. Der Rundgang vermittelt einen anschaulichen Überblick über das Leben Otto von Bismarcks, sein politisches Wirken sowie sein Nachleben in der kollektiven Erinnerung der Deutschen. Der Eintritt ist frei.

Otto von Bismarck ist einer der berühmtesten Staatsmänner der deutschen Geschichte und eine der prägenden Figuren des 19. Jahrhunderts. Kein Wunder, dass sich ganze Bücherregale mit Werken über den Mann füllen lassen, der Deutschland im 19. Jahrhundert einte und die Sozialgesetzgebung auf den Weg brachte. Hinzu kommen zig Bismarck-Denkmäler und – erfreulicherweise – im Kreis Herzogtum Lauenburg die Otto-von-Bismarck-Stiftung.

Dort gibt es eine ständige Ausstellung, die zu einem Streifzug durch das 19. Jahrhundert einlädt. Besucherinnen und Besucher erfahren hier jede Menge über die bahnbrechenden politischen, sozialen und ökonomischen Entwicklungen dieser Zeit und können zudem nachvollziehen, wie Otto von Bismarck ihr mit seinem Wirken einen eigenen Stempel aufdrückte.

Anmeldung unter der Telefonnummer 04104-97710 oder per Mail unter info@bismarck-stiftung.de.

„Otto von Bismarck und seine Zeit“, 18. Oktober, Otto-von-Bismarck-Stiftung, Am Bahnhof 2, Friedrichsruh, 14 Uhr, freier Eintritt

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Geesthachter Denkmäler

Zu einer Exkursion unter dem Motto „Geesthachter Denkmäler – Was sagen sie uns heute?“ laden am Sonnabend, 17. Oktober, Dr. William Boehart und Helmut Knust ein. Treffpunt ist die St. Salvatoris-Kirche. Los geht es um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Am 18. Juni 2020 verlegte der Künstler Günter Demnig nach Vorarbeiten des Heimatbund und Geschichtsvereins drei Stolpersteine in Geesthacht, um an Opfer der NS-Gewaltherrschaft in der Stadt zu erinnern. Sie gesellten sich zu den zahlreichen Denkmälern der Stadt, die Zeichen setzen, die uns sagen wollen, was wir waren und wie wir das geworden sind, was wir heute sind.

In der jüngsten Zeit ist eine Diskussion über den Sinn von historischen Denkmälern entfacht. Brauchen wir sie überhaupt? Und was ist, wenn sie verändert oder gar abgerissen werden? Ist zum Beispiel ein Bismarck-Denkmal noch zeitgemäß? Und was heißt überhaupt „zeitgemäß“. Denkmäler erzählen zwar von der Geschichte, sagen uns jedoch im Kern etwas über uns selbst, wie wir uns als Teil einer Gemeinschaft verstehen, die tief in der Geschichte verankert ist. Denkmäler sind Steine des Anstoßes, die zur Diskussion anregen. Auf unserer Exkursion durch Geesthacht wollen wir das Gespräch pflegen.

Veranstalter sind das Forum für Kultur und Umwelt sowie der Heimatbund und Geschichtsverein (Bezirksgruppe Geesthacht).

„Geesthachter Denkmäler – Was sagen sie uns heute?“, Exkursion, 17. Oktober, ab Sankt Salvatoris-Kirche, Kirchenstieg 1, Geesthacht, 14 Uhr, freier Eintritt

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„Willkommen bei den Hartmanns“

Vorhang auf für die kTS-Bühne (Geesthacht): Gleich zwei Mal ist dort am Dienstag, 13. Oktober, das Stück „Willkommen bei den Hartmanns“ zu sehen. Die erste Vorstellung beginnt um 17 Uhr, die zweite folgt um 20 Uhr. Karten gibt es bei Zigarren Fries und im kTS.

Worum geht es? Angelika Hartmann, pensionierte Lehrerin und enttäuschte Ehefrau, ist auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und sinnvollen Beschäftigung fürs Alter. Warum also nicht soziales Engagement beweisen und einem bedürftigen Flüchtling übergangsweise ein Zuhause bieten? Ehemann Richard, Oberarzt in der späten Midlife-Crisis, ist von dieser Idee nur mäßig begeistert, auch die beiden Kinder sind mehr als skeptisch, dass das Experiment funktionieren wird. Sohn Philipp, ein in Scheidung lebender Workaholic mit anstrengendem pubertierendem Sohn, hat selbst genug Probleme. Sophie, seine Schwester, hat weder im (Dauer-)Studium noch in der Liebe ein glückliches Händchen und wird vom Vater zunehmend unter Druck gesetzt. Trotz all dieser Konflikte entscheidet sich die Familie jedoch für die Aufnahme des Flüchtlings, und so zieht in das schöne Haus der gutsituierten Hartmanns in einem Münchner Nobelviertel der afrikanische Asylbewerber Diallo ein, der auf eine baldige Aufenthaltsgenehmigung hofft. Abgesehen von ein paar kleinen interkulturellen Missverständnissen – Diallo will Sophie, in seinen Augen schon fast eine ‚alte Jungfer’, mit Assistenzarzt Tarek verkuppeln, den er vom Fitness-Training kennt – könnte das Zusammenleben ganz harmonisch werden.

Zur Einhaltung der Hygienevorschriften, muss während des Stücks und im gesamten Gebäude ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Eine Pause gibt es nicht.

Willkommen bei den Hartmanns“, 13. Oktober, kleines Theater Schillerstraße (kTS), Schillerstraße 33, Geesthacht, 17 und 20 Uhr

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„Biolandbau – eine Chance für Feldvögel?”

„Biolandbau – eine Chance für Feldvögel?” fragt am Mittwoch, 14. Oktober, der Diplom-Biologe Bernd Koop im Amtsrichterhaus Schwarzenbek. Der Vortrag im Rahmen der NABU-Ausstellung „Landwirtschaft von morgen“ beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zurzeit werden in der EU jährlich 58 Milliarden Euro für Agrarsubventionen gezahlt. Nur ein Bruchteil dieses Geldes wird für Maßnahmen eingesetzt, die Vögel und Insekten retten. Das muss sich nach Auffassung des NABU ändern – mit einer Reform der EU-Agrarpolitik.

Die Ausstellung „Landwirtschaft für morgen“ zeigt am Beispiel der Feldvögel Lerche und Turteltaube, wie wichtig der Erhalt und die Förderung der Insekten sowohl für die Landwirtschaft selbst als auch für den Naturschutz allgemein ist und was getan werden muss, um die jetzige Situation zu verbessern.

„Biolandbau – eine Chance für Feldvögel?”, 14. Oktober, Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10, Schwarzenbek, 19.30 Uhr, freier Eintritt

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Kurz notiert – unterwegs im Südkreis

„Lesefreu(n)de“: Nach langer Pandemie-Pause nimmt die Stadtbücherei Geesthacht am Dienstag, 7. Oktober, ihre Reihe „Lesefreu(n)de“ wieder auf. Los geht es um 16 Uhr. Veranstaltungsort ist die Kinderbücherei. Das Angebot richtet sich an Mädchen und Jungen ab dem fünften Lebensjahr. Dabei sein können bis zu sechs Kinder. Eine telefonische Voranmeldung ist notwendig. Die Stadtbücherei ist unter der Rufnummer 04152-8469611 zu erreichen. Weitere „Lesefreu(n)de“-Termine sind am 21. Oktober, 4. November und 18. November jeweils um 16 Uhr.

Leseabend: Die Schriftstellerin Ann-Kathrin Karschnick (Dalldorf) liest am Mittwoch, 7. Oktober, aus ihrem Fantasy-Jugendroman „Weltenamulett – Das Erbe der Trägerin“. Die Lesung wird ab 20.30 Uhr auf www.twitch.tv/kuddelzwerg übertragen. Karschnick ist eine erfolgreiche Fantasy-Autorin. Für den ersten Band ihrer „Phoenix-Trilogie“ wurde sie mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet.

Vortrag: Über „Die neue Sehnsucht nach der Heimat“ spricht am Dienstag, 3. November, Dr. Joachim Reichstein im MarktTreff Gülzow. Der Vortrag gehört zur Reihe „In weiter Ferne – ganz nah!“. Veranstaltungsbeginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter info@stiftung-herzogtum.de oder unter der Rufnummer 04542-87000.

Kinoaktionstag: Im Rahmen des landesweiten Kinoaktionstages am Freitag, 16. Oktober, stellt das kleine Theater Schillerstraße (kTS/Geesthacht) seinen neuen Laser-Projektor vor. Der Saal 2 glänzt nun mit modernster Technik, die neben einem gestochen scharfen Bild 3D-Vorführungen ermöglicht. Anlässlich des Aktionstages gibt es eine Trailershow, ein Rahmenprogramm und eine Verlosung.

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„Landwirtschaft für morgen“

Der Artenvielfalt widmet sich die NABU-Ausstellung „Landwirtschaft für morgen“, die ab Donnerstag, 8. Oktober, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek zu sehen ist. Die Schau eröffnet um 9 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Schau zeigt am Beispiel der Feldvögel Lerche und Turteltaube, wie wichtig der Erhalt und die Förderung der Insekten sowohl für die Landwirtschaft selbst als auch für den Naturschutz allgemein ist und was getan werden muss, um die jetzige Situation zu verbessern.

Zurzeit werden in der EU jährlich 58 Milliarden Euro für Agrarsubventionen gezahlt. Nur ein Bruchteil dieses Geldes wird für Maßnahmen eingesetzt, die Vögel und Insekten retten. Das muss sich nach Auffassung des NABU ändern – mit einer Reform der EU-Agrarpolitik.

Begleitend zur Agrar-Ausstellung des NABUs stellt die Louisenhof gGmbH die Arbeit auf dem Louisenhof vor. Dort arbeiten Menschen, die mit einer Behinderung leben nach den strengen Bioland-Richtlinien. Ihre Aufgaben haben sie von der Pike auf gelernt und erfüllen sie mit großer Freude, Stolz und mit Fachwissen.

Die Schau des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ist bis zum 1. November mittwochs und donnerstags von 9 bis 13 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 14 bis 18 Uhr zugänglich.

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„Wiedervereinigung glücklichster Vorgang der europäischen Nachkriegsgeschichte“

Nationaler Feiertag 3. Oktober 1990 – 30 Jahre nach der vertraglichen Besiegelung der Deutschen Einheit, ein Jahr nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989, und dann nach und nach die sich öffnende innerdeutsche Grenze auch hier bei uns im Kreis….

Für mich sehr emotionale Ereignisse, da ich mich bis dahin sehr aktiv für die Situation an der Grenze und den Gedanken der Deutschen Einheit engagiert hatte.

Der Granitstein mit der Inschrift „Einigkeit und Recht und Freiheit“, den ich am 9. November 1990 am 1. Jahrestag des Mauerfalls im Beisein des ersten Ministerpräsidenten Alfred Gomolka aus Mecklenburg-Vorpommern und unserem CDU-Landesvorsitzenden Ottfried Hennig an der B208 bei Mustin aufgestellt habe, ist dafür das bleibendes Denkmal.

Als Parlamentarischer Geschäftsführer im Kieler Landtag hatte ich auch die Gunst, in Schwerin an der Erarbeitung der Geschäftsordnung des Landtages oder in Greifswald an der Verfassung des neuen Bundeslandes beratend mitzuwirken.

Heute 30 Jahre danach feiern wir das Jubiläum der Deutschen Einheit. Auf allen Ebenen wird analysiert, was gut und was schlecht gelaufen ist. Zu der allgemeinen Betrachtung ist mein Urteil klar: Die Wiedervereinigung ist der glücklichste Vorgang der europäischen Nachkriegsgeschichte.

Insgesamt eine erfreuliche Entwicklung, es gibt die blühenden Landschaften. Aber es bleibt auch unsere Aufgabe, nicht den Blick auf die unverdienten Verlierer zu vergessen. Und es bleibt die politisch-psychologische Befindlichkeit der Benachteiligung, die leider von bestimmten Interessenlagen gepflegt wird und damit Populisten und rechtsextremen Kräften den Boden bereitet. Das sollten wir ernster nehmen und uns auch abgewöhnen immer von Ost- und Westdeutschland zu reden. Wir sind doch nun eins. Es wird weiter der Satz gelten: Es wächst zusammen, was zusammengehört.

Vor Ort gibt es aber diese Medial geführte Debatten nicht.

Aber wie fällt die Analyse für unseren Kreis Herzogtum Lauenburg und der Nachbarregion in Mecklenburg aus?

Gleich nach der Wende gab es auf beiden Seiten der Grenze eine große Euphorie. Nun würden die alten Strukturen, die kulturellen und wirtschaftlichen Verflechtungen wiederhergestellt, ja sogar von einem regionalen Wirtschaftsaufschwung im ehemaligen Zonenrandgebiet war die Rede.

Zunächst schien es ja auch so. Der Einzelhandel, die Gaststätten und Hotels und das Handwerk in unserem Kreis verzeichneten höhere Umsätze und investierten in eine bessere Zukunft. Unsere WfL entwickelte, sozusagen als Wirtschaftshilfe, sehr erfolgreich das Gewerbegebiet in Valluhn an der A24.

Doch darüber hinaus wurde mit jedem Jahr mehr und mehr deutlich, die jahrzehntelange Teilung hat in den Grenzregionen verkehrliche, naturräumliche und siedlungsbedingte Strukturen verfestigt, die nur schwer oder gar nicht mehr verändert werden konnten. In Mecklenburg-Vorpommern entwickelte sich zudem mehr und mehr eine eigene Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftskraft, die zum Teil auch mit besseren Förderungsbedingungen ausgestattet war, eben eine normale Wettbewerbsstruktur.

Die wirtschaftlichen und kulturellen Strukturen unseres Kreises sind in den Jahren nach der Errichtung des Stacheldrahtzaunes vorrangig mit Hilfe der damaligen Zonenrandförderung entwickelt worden.

Wenn man heute auf die letzten 30 Jahre zurückblickt, hat sich eigentlich nur wenig geändert.

Die Jahrzehnte ungestörte naturräumliche Entwicklung des Naturparkes und vieler Naturschutzgebiete und die abgelegene Verkehrsinfrastruktur haben Grenzen gesetzt. Die Gemeinden sind, wenn auch offen in alle Welt, irgendwie Grenzregion geblieben, aber dabei gar nicht unglücklich.

Es war ein richtiger Schritt, dass unser Kreis gemeinsam mit den Kreisen Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim und dem WWF Deutschland den Zweckverband- Schaalsee-Landschaft gegründet hat. Auf immerhin 335 Quadratkilometern wird hier grenzübergreifend dieser einmalige Naturraum nachhaltig entwickelt und gemanagt.

Auch über diese Flächen hinaus wäre ein grenzübergreifendes Naturraummanagement, das die ökologischen und ökonomischen miteinander in Einklang bringt, sinnvoll. Denn neben einer vorsichtigen gewerblichen Stärkung liegen unsere Chancen besonders in der touristischen Entwicklung, die die vielfältigen Potentiale unseres Naturraumes und der Kultur nutzt.

Die nunmehr Landesgrenze ist aber ein trennendes Moment geblieben, nicht zuletzt auch wegen des ehemaligen „Todesstreifens“, der nun als grünes Band zur naturbezogenen Entwicklung gehört. Neben den überregional bedeutsamen Verbindungsstraßen A20, B208, A24 und B5 gibt es auf Nebenstrecken und ortsverbindenden Straßen für die über 60 Kilometer Grenze nur noch sieben weitere Wege in unsere Nachbarkreise.

Für die Entwicklung unseres Kreises war aber auch eine andere Entwicklung wichtig. Nach der Wende wurden Standorte der Bundeswehr und des Bundesgrenzschutzes aufgegeben und im Wege der Konversion in eine zivile Nutzung überführt. Das öffnete Raum für eine weitere Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung.

Durch die Umwandlung der beiden Kasernen in Wentorf in vorrangig Wohngebiete hat die Gemeinde mit heute über 13.500 Einwohnern sich verdoppeln können. In Schwarzenbek konnte die Aufgabe der BGS-Unterkunft Gewerbe- und Wohnraum schaffen. Die ehemalige Kaserne in Lanken ist heute ein wichtiges Gewerbegebiet.

Der Robert-Koch-Park in Mölln war einmal eine große Bundeswehrschule. Einzig die heutige Unterkunft der Bundespolizei in Ratzeburg hat nach langer Diskussion einen nachhaltigen Bestand.

Als ich kürzlich Gast einer Veranstaltung in der Gadebuscher Kirche war, bestätigten die Teilnehmer meine Wahrnehmung, dass die meisten der vielen anfangs sehr herzlichen Kontakte in den Jahren erlahmt sind. Da gäbe es noch viele Möglichkeiten, wie es zum Beispiel das Projekt „Dörfer zeigen Kunst“ vom Amt Lauenburgische Seen vormacht.

Eine kulturelle Klammer war über Jahrzehnte die Stiftung Mecklenburg. Es war ein Fehler, dass sie ihren Sitz von Ratzeburg nach Schwerin verlegt hat. Ebenso wäre es klug gewesen, wenn die Nordkirche ihren Sitz in Ratzeburg auf der Domhalbinsel erhalten hätte. Nämlich dort wo die Wurzeln des Bistums Ratzeburg waren.

Andererseits ist es positiv, dass sich unser Kreis, die Nordkirche und das Land darauf verständigt haben dem Kreis das Herrenhaus auf dem Domhof endgültig zu überlassen. Denn nun können wir es seiner Bedeutung entsprechend zeitgemäß als Museum und Veranstaltungsort weiterentwickeln.

Alles in allem hat sich unser Kreis in den letzten 30 Jahren wirtschaftlich, sozial, ökologisch und auch kulturell sehr positiv entwickelt. Dabei hat allerdings nach meiner Einschätzung die Grenzöffnung, wie ich ursprünglich einmal vermutet hatte, nicht die entscheidende Rolle gespielt. Motor war hauptsächlich unsere Lage in der Metropolregion und damit die Strahlkraft Hamburgs.

Das Verhältnis zu unseren mecklenburgischen Nachbarn hat seinen unaufgeregten Lauf. So hätten viele unserer Betriebe und öffentlichen Einrichtungen Probleme, wenn sie nicht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den mecklenburgischen Nachbarkreisen hätten. Viele unserer Landwirte haben die Chance genutzt und sich Flächen in Mecklenburg dazu gepachtet oder gekauft. Und zu den positiven Entwicklungen gehört auch, dass die Lebenshilfe schon sehr früh ihre Kompetenz für Menschen mit Behinderung nach Hagenow und Kneese ausgedehnt hat. Es gäbe noch viele Beispiele.

In unserem politischen Alltag ist die Wiedervereinigung kein Thema mehr.

Für uns alle bleibt aber die die Pflicht, diesen unsäglichen Teil deutscher Nachkriegsgeschichte weiter im Bewusstsein der Menschen zu bewahren.

Meinhard Füllner