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Thema der Woche

Gekommen, um was zu bewegen

Knapp über ein Jahr ist es mittlerweile her, dass Dr. Anke Mührenberg die Leitung des Kreismuseums in Ratzeburg übernommen hat. Kein besonders günstiger Zeitpunkt: Covid-19 entpuppte sich seither als hartnäckiger Knüppel zwischen den Beinen.

Doch der lange Lockdown im Frühjahr 2021 konnte ihrem Tatendrang ebenso wenig anhaben wie die bis heute andauernden Einschränkungen. Mührenberg war gekommen, um etwas zu bewegen. Sie machte Pläne und machte sich daran, soweit es die Umstände zuließen, sie umzusetzen.

Wenn man mit ihr spricht, merkt man dann auch schnell: Diese Frau hat klare Vorstellungen davon, wohin die Reise des Kreismuseums gehen soll. Kurzfristig und auch langfristig. Eine ihrer ersten Maßnahmen war eine Inventarisierung. In diesem Zuge ließ sie zudem die populäre 50er Jahre-Ausstellung ausräumen und umbauen.

Und was geschieht im Hier und Heute angesichts rapide steigender Ansteckungen? „Aktuell arbeiten wir daran, dass wir 2022 und auch künftig ein Jahresprogramm anbieten können“, sagt Mührenberg. Dies sei momentan ein wenig schwieriger, weil man nicht wisse, was „Corona“ noch mit sich bringe. Zudem müsse bei den Planungen berücksichtigt werden, dass das Museum „barrierearm“ werden soll. „Bei uns wird gerade ein Aufzug eingebaut“, erklärt sie. „Da gucken wir natürlich immer: Wie steht es mit der Bauaktivität?“

Gleichwohl ist das Projekt „Jahresprogramm“ angelaufen. Am 30. Januar starteten die Museumsführungen „Auf in die Kreismuseen“, die künftig einmal im Monat angeboten werden. Am 3. März steht zudem der Auftakt der Vortragsreihe „Historischer Donnerstag“ an. Mührenberg selbst spricht an diesem Tag unter dem Titel „Tüchtiges ordentliches Mädchen gesucht“ über Frauengeschichten aus dem Lauenburgischen im 18. und 19. Jahrhundert. Bei beiden Veranstaltungen stehen Geschichten und die Geschichte des Kreises im Mittelpunkt.

„Wegen der Pandemie haben wir erstmal nur das erste Halbjahr durchterminiert“, sagt Mührenberg dazu. Neben diesen Tagesevents arbeitet Mührenberg daran, mehr Ausstellungen anzubieten. „Wir wünschen uns, dass der Übergang von einer Ausstellung zur anderen nahtloser wird.“ Zum Auftakt zeigt das Kreismuseum die Schau „Verfolgung und Widerstand im Dritten Reich. Ein Blick in die Archive des Kreises“ (bis 6. März). Weitere etwa über Frauenleben oder zum Thema Berufsfotografie sollen folgen.

„Ich möchte das Kreismuseum als Zentrum der Geschichte des Kreises weiterentwickeln“, formuliert die Leiterin ihr übergeordnetes Ziel. Die Inventarisierung, die Ausstellungen und die Veranstaltungsformate sind für sie nur die ersten Schritte eines langen Weges. Für die Zukunft, macht sie klar, habe sie sich eine Neukonzeption vorgenommen.

Das Kreismuseum hat seinen Sitz im Domhof 12 (Ratzeburg). Es ist aktuell täglich außer montags von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Anmeldungen für die Führungen werden unter der Telefonnummer 04541-860712 oder per Mail unter bach@kreis-rz.de entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es unter http://www.kmrz.de/.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Thema der Woche

„Die Jugendverfolgung war auch hier – bei uns!“

Anita Julia Zöllner starb am 14. Februar 1945. Sie nahm sich das Leben. Aenne Raaz folgte ihr vier Tage später. Die beiden jüdischen Frauen – die eine aus Aumühle, die andere aus Ratzeburg – wussten keinen Ausweg mehr. Zum Ende des Krieges sollten sie deportiert werden. Ein mutmaßliches Todesurteil, dem sie mit der Selbsttötung zuvorkamen.

Mit dem Tod der beiden Frauen erlosch auch der letzte Rest jüdischen Lebens im Lauenburgischen. Ihre Verfolgung war eines von vielen Vorzeichen einer gegen Kriegsende immer weiter voranschreitenden Radikalisierung des NS-Regimes. Im Angesicht des drohenden Untergangs schlugen die Nationalsozialisten um sich. Es regierte die Willkür, die ihren Ausdruck in Mord und Totschlag und Todesmärschen fand.

Anita Julia Zöllner und Aenne Raaz hätten – weil sie mit „arischen“ Männern verheiratet waren – laut den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 vor Verfolgung geschützt sein sollen. Alle anderen lauenburgischen Jüdinnen und Juden hatten diesen „Schutz“ nicht. „Die jüdischen Familien, die hier lebten, hatte man gegen Kriegsende schon vertrieben“, sagt Dr. Anke Mührenberg, Leiterin des Kreismuseums in Ratzeburg. Aktuell präsentiert ihr Haus eine Ausstellung über „Verfolgung und Widerstand im Dritten Reich. Ein Blick in die Archive des Kreises“.

Die Schau belegt auf vielfältige Art und Weise, dass sich die NS-Verbrechen vor der eigenen Haustür abspielten. Und sie zeigt: Die systematische Entrechtung der Juden war ebenso sichtbar wie die Drangsalierung und Verfolgung Andersdenkender.

„Mit der Ausstellung wollen wir Anreize setzen, dass die Menschen genau das erkennen: Das war auch hier – bei uns – vor Ort“, betont Mührenberg. Wenn sie „wir“ sagt, spricht sie gleichzeitig für die Archivarinnen und Archivare im Kreisgebiet. „Ich wollte ihnen Gelegenheit geben, sich zu diesem Thema im Kreismuseum zu präsentieren. Im Gegensatz zu den Archiven haben wir den Platz dafür.“

Hoffen auf möglichst viele Ausstellungsbesucherinnen und -besucher: Volontär Moritz Bach und Kreismuseumsleiterin Dr. Anke Mührenberg.

Die Idee kam an. Neben dem Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg haben die Archivgemeinschaft Nordkreis Herzogtum Lauenburg mit den Stadtarchiven Mölln und Ratzeburg, die Archivgemeinschaft Schwarzenbek sowie das Stadtarchiv Geesthacht zur Ausstellung beigetragen. Am vergangenen Donnerstag, 27. Januar, wurde sie eröffnet: dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz.

Das Enddatum – der 6. März – ist weit weniger symbolträchtig, aber ebenso bewusst gewählt: „Der 6. März ist der Tag der Archive“, so Mührenberg. Sie hofft, dass das noch mal möglichst viele Menschen in das Kreismuseum lockt. Grundsätzlich hofft sie auf das Interesse von Schulen: „Es ist wichtig, die Kinder an dieses Thema heranzuführen“, sagt sie. Wichtig sei es auch, dass dies nicht nur digital geschehe. Sie selbst habe das schon beobachtet. „Es ist etwas anderes, wenn die Kinder sehen: Das ist echt, das ist anders als auf dem Bildschirm.“

Das Kreismuseum hat seinen Sitz im Domhof 12 (Ratzeburg). Es ist aktuell täglich außer montags von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Anmeldungen für die Führungen werden unter der Telefonnummer 04541-860712 oder per Mail unter bach@kreis-rz.de entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es unter http://www.kmrz.de/.

Fotos: Kreisarchiv/Kulturportal-Herzogtum.de

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Thema der Woche

Historischer Donnerstag

Sich regelmäßig auf die Spuren der lauenburgischen Geschichte und Kultur begeben können sich die Besucherinnen und Besucher der Kreismuseen in Ratzeburg. Ab sofort steht im Kreismuseum oder im A. Paul Weber-Museum unter dem Motto „Auf in die Kreismuseen“ monatlich eine Sonntagsführung auf dem Programm. Darüber hinaus geht das Haus ab dem 3. März mit der Vortragsreihe „Historischer Donnerstag“ an den Start. Ebenfalls einmal im Monat berichten dann Expertinnen und Experten über geschichtliche Ereignisse und Persönlichkeiten aus dem Kreis.

Die nächste Museumsführung ist für den 27. Februar geplant. Die Führung übernimmt Ute Fritzsche. Weitere Termine sind am 27. März, 24. April, 29. Mai und 19. Juni. Die Reihe „Historischer Donnerstag“ beginnt am 3. März mit dem Vortrag „Tüchtiges ordentliches Mädchen gesucht“. Referentin ist Museumsleiterin Dr. Anke Mührenberg. Die Museumsführungen beginnen jeweils um 15 Uhr, die Vorträge um 19 Uhr.

Das Kreismuseum hat seinen Sitz im Domhof 12 (Ratzeburg), das A. Paul Weber-Museum nebenan im Domhof 5. Die beiden Häuser sind aktuell täglich außer montags von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Anmeldungen für die Führungen werden unter der Telefonnummer 04541-860712 oder per Mail unter bach@kreis-rz.de entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es unter http://www.kmrz.de/.

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Nördlich der A24

„West Side Story“ reloaded

Ein starbesetztes Drama und ein legendäres Musical stehen zum Wochenausklang und Wochenbeginn beim Filmclub Burgtheater Ratzeburg auf dem Programm. Am Sonntag, 30. Januar, um 18.30 Uhr präsentiert der Verein zunächst „House of Gucci“. Am Tag darauf – am Montag, 24. Januar – um 20 Uhr ist dann Stephen Spielbergs Neuverfilmung der „West Side Story“ zu sehen.

In „House of Gucci“ geht es um einen Fall, der nicht nur die Modewelt in Aufruhr versetzte: Die Ermordung des Gucci-Erben Maurizio Gucci (Adam Driver) im Jahr 1995. für Schlagzeilen. Schnell macht die Polizei eine Verdächtige aus, die auf das Opfer nicht gut zu sprechen war. Maurizios Ex-Frau Patrizia Reggiani (Lady Gaga) wird des Mordes beschuldigt. Während sie sich mit allen Mitteln gegen die Vorwürfe wehrt und auf ihrer Unschuld beharrt, kommen jedoch immer neue Details ans Tageslicht. Eine geheime Affäre ihres Mannes, die Gier nach Rache und die finanzielle Abhängigkeit formen ein Bild von Patrizia, das in der Öffentlichkeit für Aufsehen sorgt. Es kommt zu einem Prozess, an dessen Ende die Wahrheit ans Tageslicht kommt: Sie heuerte einen Profikiller an, um ihren Mann zu ermorden.

Steven Spielbergs Neuadaption des Musicals „West Side Story“ zeigt das New York der 1950er-Jahre. In den Straßen der erwachenden Metropole herrschen raue Sitten. Gangs bestimmen das Stadtbild. Besonders die Rivalitäten zwischen Einheimischen und Puerto-Ricanern sorgen immer wieder für Streit und Kämpfe. Die Jets, die von Tony (Ansel Elgort) angeführt werden sowie die Sharks mit ihrem Anführer Bernardo (David Alvarez) geraten stets aneinander, um ihre Vorherrsschaft zu markieren. Als sich Tony jedoch in Maria (Rachel Zegler) verliebt, scheint der Kampf in eine neue Phase zu gehen: Maria ist Bernardos Schwester, der von der heimlichen Liason der beiden Liebenden alles andere als begeistert ist. Die Situation eskaliert und schon bald sind die ersten Opfer auf beiden Seiten zu beklagen.

Weitere Infos unter www.filmclub-ratzeburg.de

Foto: Walt Disney

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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Kreisgeschichte: Das Kreismuseum eröffnet am Gedenktag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz (27. Januar) die Ausstellung „Verfolgung und Widerstand im Dritten Reich. Ein Blick in die Archive des Kreises“. In der Schau zeigen die Archive im Kreisgebietes sowie das Kreisgebiet, dass Judenverfolgung und Unterdrückung Andersdenkender auch im Lauenburgischen stattfand. Die Ausstellung ist bis zum 6. März zugänglich. Das Kreismuseum hat seinen Sitz im Domhof 12 (Ratzeburg). Es ist aktuell täglich außer montags von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter http://www.kmrz.de/.

Waldraub: Mit der Dokumentation „Wood – Der geraubte Wald“ zeigt der Filmclub Burgtheater Ratzeburg am Dienstag, 1. Februar, einen regelrechten Umweltthriller. Ort der „Handlung“ ist Rumänien. Dort werden jedes Jahr 20 Millionen Kubikmeter Holz illegal aus den Wäldern geholt. Der Film rückt die Aufklärungsarbeit von Alexander von Bismarck in den Mittelpunkt, der die NGO „Environmental Investigation Agency“ leitet und mit seinem internationalen Team „undercover“, dem illegalen Holzhandel auf der Spur ist. Die Filmvorführung beginnt um 18.30 Uhr. (Foto: Filmtank)

Wintersound: Wie klingt der Winter in der Musik? Dieser Frage geht am Sonntag, 30. Januar, ab 17 Uhr Kulturzeit aus Ratzeburg nach. Anhand von Beispielen erfahren die Zuhörerinnen und Zuhörer, wie die kalte Jahreszeit von Komponisten in Töne, Rhythmen und Melodiebögen übersetzt wird. Eine Wiederholung der Sendung steht am Dienstag, 1. Februar, um 9 Uhr auf dem Programm. Zu empfangen ist Kulturzeit unter UKW-Frequenz 98,8 MHz, auf DAB+ und im Internet unter www.okluebeck.de.

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Nördlich der A24 Südlich der A24 Vorfahrt für die Jugend

Von Seedorf bis Südfrankreich

Her mit den Abenteuern heißt es in diesem Sommer für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren: Die Initiative „Gemeinsam Unterwegs!“ bietet gleich mehrere tolle Ferienfahrten an. So geht es für zwei Gruppen von Sechs- bis Neunjährigen vom 25. bis 30. Juli sowie vom 8. bis 13. August nach Seedorf (Schaalsee) auf eine „Ferienfahrt für Anfänger“.

Etwas weiter weg von der lauenburgischen Heimat ist vom 2. Juli bis 10. Juli die Gruppe von Acht- bis Elfjährigen. Sie nehmen auf der Insel Sylt Quartier. Genauer gesagt im Schullandheim Puan Klent. Dort führt es zeitgleich auch eine Gruppe der Zwölf- bis 16-Jährigen hin. Das Schullandheim liegt am Wattenmeer mitten in den Dünen von Rantum. Hier können die Jüngeren wie die Älteren die Ferienzeit kreativ mit Spiel und Spaß verbringen oder mit dem Fahrrad auf der Insel unterwegs sein.

Für die Gruppe der Neun- bis 14-Jährigen geht die Reise in den Landesteil Schleswig. Sie werden vom 16. bis 24. Juli ihre Freizeit im Jugendzeltlager am Selker Noor verbringen.

Weit Weg von zu Hause sind die 13- bis 17-Jährigen in diesem Sommer. Eine erste Gruppe fährt vom 5. bis 18. Juli nach Südfrankreich. Die erste Woche beziehen die Jugendlichen im Ardèche-Tal ihre Campingzelte. Nach Sport und Action im Gebirge zieht die Gruppe weiter an die Mittelmeerküste der Camargue.

Wem dieser Trip nicht zusagt, kann sich der zweiten Gruppe der 13- bis 17-Jährigen anschließen. Sie unternimmt vom 5. bis 12. August einen Segeltörn auf der Nordsee.

Anmeldungen: Ferienlager Seedorf I und Jugendzeltlager Selker Noor über www.ksj-rz.de, Ferienlager Seedorf II, Schullandheim Puan Klent für Acht- bis Elfjährige sowie Zwölf- bis 16-Jährige alle unter petersengleis21@web.de. Für die Freizeit in Südfrankreich sind aktuell unter Tel. 0160-91041560 oder per Mail unter jugend@amt-hohe-elbgeest.de nur Voranmeldungen möglich. Dies gilt auch für den Segeltörn auf der Nordsee (über www.ksj-rz.de).

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Nördlich der A24

Auf den Spuren der Kreisgeschichte

Sich auf die Spuren der lauenburgischen Vergangenheit begeben können am Sonntag, 30. Januar, Geschichtsinteressierte in Ratzeburg. Das Kreismuseum lädt dort ab 15 Uhr zu einem Rundgang durch das Herrenhaus am Domhof 12 ein. Die Führung übernimmt Ute Fritzsche.

Der Rundgang bildet den Auftakt einer Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Auf in die Kreismuseen“. Wechselseitig steht künftig einmal pro Monat eine öffentliche Führung durch das A. Paul Weber-Museum oder durch das Kreismuseum Herzogtum Lauenburg auf dem Programm.

Die Führung selbst ist kostenlos. Der Eintritt ins Museum kostet 3 Euro, ermäßigt einen Euro. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden unter der Telefonnummer 04541-860712 oder per Mail unter bach@kreis-rz.de entgegengenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen geimpft oder genesen sein. Im Kreismuseum gilt eine Maskenpflicht.

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„Gsus Live“ mit neuem Song

Nach der erfolgreichen Premiere zu Weihnachten präsentiert „Gsus Live“, die neue Band des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, jetzt einen zweiten Song. Mit „Carry Me Home“, einem Cover des britischen Sängers James Blunt, schlägt die Formation erneut ruhige Töne an. Das Musikvideo ist ab sofort auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises zu sehen.

Die Band um Christoph Liedtke, Kirchenmusiker für Popularmusik, hat sich ganz bewusst für das melancholische Stück entschieden. In „Carry Me Home“ geht es um das Abschiednehmen von einem geliebten Menschen, um Fürsorge und menschliche Nähe bis zum letzten Atemzug. „Abgesehen davon, dass unserer Sängerin Anja der Text gefiel, war der ruhige getragene Sound des Titels für uns als Musikerinnen und Musiker eine Herausforderung, der wir uns mit Erfolg gestellt haben“, berichtet Liedtke.

Wer ein schlichtes Cover des James-Blunt-Titels aus dem Jahr 2009 erwartet, wird überrascht sein: „Gsus Live“ haben dem weltweit erfolgreichen Titel einen eigenen Stil verpasst. Die Interpretation der Kirchenkreisband kommt dabei gleichermaßen zerbrechlich und kraftvoll, melancholisch und energiegeladen daher. Im Jahr 2020 wurde „Gsus Live“ gegründet. Neben Christoph Liedtke am Piano und seiner Schwester Anja als Sängerin zählen Marc Tietz (Keyboard), Thore Kolms (Bass) und Fabian Jänsch am Schlagzeug zu der Formation. Kurz vor Weihnachten 2021 präsentierte die Band ihren ersten Titel als Musikvideo. Die Resonanz auf „Oh Holy Night“ war durchweg positiv. Der Clip wurde auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises und auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen hundertfach angesehen, geliked und weiter geteilt. „Wir haben sehr viel Anerkennung und Lob bekommen – das ist ein wichtiger Antrieb für uns“, sagt Liedtke.

Und nicht nur das: „Wir haben bereits die ersten Anfragen für Auftritte bekommen, was natürlich eine besondere Freude und Ehre ist“, berichtet der 32-Jährige und hat bereits klare Ziele für 2022. So soll die Besetzung der Band ebenso ausgebaut werden wie das Repertoire. Song Nummer 3 wird allerdings abermals ein bekannter Titel sein: „Da Corona es weiterhin sehr schwer macht, gemeinsam zu Proben zusammenzukommen, werden wir unter dem Motto ,Gsus Live @home’ den Welthit ,Solsbury Hill’ von Peter Gabriel separat voneinander aufnehmen und zu einem Home-Recording-Werk zusammenfassen“, kündigt Liedtke an. Auch weitere Videos von Live-Sessions im Studio möchte „Gsus Live“ in diesem Jahr veröffentlichen. Was bleibt, ist die Frage, wofür der Name der Kirchenkreisband eigentlich steht. „Tatsächlich klingt er nicht nur ein wenig wie ein englisch ausgesprochener Jesus, G-sus ist auch der Fachbegriff für einen musikalischen Akkord“, klärt Liedtke auf.

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„Jeder ist angehalten, gute Bilder zu liefern“

Die Fotofreunde Schwarzenbek feiern 2022 ihr 20-jähriges Bestehen. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit Stefan Stauch, erster Vorsitzender des Clubs und Gründungsmitglied, über das Fotografieren und die Vereinsphilosophie.

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Stauch, was ist ein gutes Foto?

Stefan Stauch: Das liegt immer im Auge des Betrachters. Wenn dir jemand sagt, der Wein hat 30 Euro gekostet – der muss gut sein – und er schmeckt dir nicht, dann ist das für dich kein guter Wein. So ist es auch mit einem guten Foto. Natürlich gibt es gewisse Regeln, warum ein Bild gut wirkt. Die kann man aber auch gerne mal brechen. Es gibt die kreative Fotografie und es gibt die Fotografie in bestimmten Sparten wie Architektur, Sport und Natur. Hier ist einer, der die Dinge sehr realistisch darstellt, dort ist jemand, der sich künstlerisch ausdrückt. Es kommt immer drauf an, wer sich die Bilder anguckt.

KP: Sie sagten, es gebe gewisse Regeln, auf die es ankommt. Welche sind das?

Stauch: Da ist zunächst einmal die Idee. Was will uns der Fotograf mit dem Bild sagen? Dann geht es um die Bildgestaltung. Das heißt: Wie ist das Bild aufgebaut? Wie hast du dein Motiv platziert? Hast du irgendwelche bildgestalterischen Mittel eingesetzt wie den goldenen Schnitt oder bestimmte Linien und Fluchten verfolgt. Als Drittes kommt die Technik ins Spiel. Wie steht es um die Belichtung, die Schärfe und die Farbgestaltung? Habe ich mit HDR – also mit hohen Kontrasten – gearbeitet oder mit Composing? Das Aufnahmegerät ist dabei gar nicht entscheidend. Sie können auch mit dem Handy Fotos machen. Die letzte Regel betrifft den Eindruck des Bildes. Wie wirkt das Bild auf die Welt?

KP: Und diese Kriterien brechen Sie dann auf die verschiedenen – Sie sprachen gerade von Sparten – Themenbereiche herunter?

Stauch: Ja, natürlich. Aber irgendwie bleibt man dabei immer ein Stück weit subjektiv. Jeder hat da sein Spezialgebiet und wird vielleicht sagen: Porträt langweilt mich, Tiere habe ich auch keinen Bock drauf. Sport auch nicht. Vorlieben beeinflussen den Juroren wie den Betrachter. Ich persönlich mag Architektur. Aber nicht nur. Ich bin flexibel und habe schon fast alles ausprobiert. Man muss sich einfach nur drauf einlassen.

KP: Sie sprechen die verschiedene Themenauswahl an. Wenn man auf die Internetseite der Fotofreunde schaut, liegen die Geschmäcker bei den Mitgliedern sehr weit auseinander. 

Stauch: Das kann man da schon so rauslesen. Dennoch gestalten wir unsere Themen so, dass es uns erst einmal egal ist, ob eine Einzelperson keine Tiere oder keine Porträts fotografieren mag. Wir versuchen alle zu animieren, mitzumachen. Viele lassen sich auch drauf ein. Es gibt aber auch den einen oder anderen, der sagt, ich gehe nicht zum Fotografieren in den Zoo oder wohin auch immer. Gleichzeitig hat sich manch einer weiterentwickelt. Deswegen gestalten wir das Vereinsleben auch so abwechslungsreich wie möglich, damit für jeden was dabei ist und uns die Mitglieder nicht weglaufen.

KP: Sie sprechen gerade für die Gruppe. Würden Sie sagen, dass es eher ein Vorteil oder ein Nachteil ist, dass der Verein so unterschiedlich von den Themen her aufgestellt ist?

Stauch: Je mehr mit unterschiedlichen Interessen dabei sind, desto besser. Die Leute ziehen einen mit, können etwas zu anderen Themen sagen. Manchmal halten Fotofreunde Referate zu ihren Steckenpferden. Über Streetfotografie beispielsweise. Da werden uns dann ein paar Tricks verraten, wie man ordentliche Streetfotos machen kann, ohne dass man gleich von jedem eine Einverständniserklärung in der Tasche haben muss.

KP: Das klingt für mich, als würden sich die Mitglieder gegenseitig aus ihrer Komfortzone holen und dadurch fachliche und soziale Kompetenzen befördern.

Stauch: Das ist so. Man ist dann auch stolz, wenn man irgendwas hinbekommt oder etwas an andere vermittelt. Gleichzeitig stellt man sich mit seinen Bildern vor die Gruppe und setzt sich der Kritik aus. Der eine oder andere bekommt dann auch mal ein negatives Feedback. Aber daraus lernen wir ja – das befruchtet uns. Gerade junge Leute oder Mitglieder, die noch nicht so lange dabei sind, werden durch unsere Teamwettbewerbe und Team-Workshops mitgezogen. Da musst du dich dann schon mit dem jeweiligen Thema befassen, um was auf die Reihe zu bekommen.

KP: So herausgehoben vor der Gruppe in der Kritik zu stehen, stelle ich mir schwierig vor. Haben Sie da eine angemessene Tonalität für gefunden?

Stauch: Eigentlich ja. Klar gibt es auch mal jemanden, der einen schlechten Tag hat und mal irgendetwas raushaut. In erster Linie ist es aber so, dass man die Sachen mit Respekt betrachtet. Kritik soll konstruktiv und nicht vernichtend sein. Wir wollen eine ordentliche Stimmung und ein faires Miteinander haben. Sonst kannst du die Leute auch nicht halten. Letztendlich geht es um Fotos. Dementsprechend sachlich äußern wir uns.

KP: Für einen sensiblen Menschen ist das trotzdem gewöhnungsbedürftig.

Stauch: Man muss schon lernen, damit umzugehen. Das stimmt. Wenn sie da aber einen guten Modus gefunden haben, ist das auch ein Zeichen fürs Vertrauen – für die Gruppe, für Erfahrung miteinander.

KP: Sie nennen sich ja Fotofreunde Schwarzenbek und bezeichnen sich auf ihrer Homepage als Hobbyfotografen. Andererseits höre ich bei Ihren Aussagen eine gewisse Ambition raus, die über das bloße Hobbytum hinausgeht. Wie sehen Sie das? Wie sieht die Gruppe das?

Stauch: Wir sind ambitioniert. Wir schüren diesen Ehrgeiz auch, indem wir eine ganze Menge Wettbewerbe machen. Das Bild des Monats beispielsweise ist mittlerweile ein Klassiker, das am ersten Clubabend des Monats gekürt wird. Durch diese Wettbewerbe kriegen diejenigen, die nicht so erfolgreich sind, auch mit, woran das liegt. Sie stehen vor der Frage: Warum schaffe ich das nicht mal, so ein Bild des Monats zu machen? Auch bei den Ausstellungen gehen wir hart ran. Da ist jeder angehalten, gute Bilder zu liefern. Aber wenn dann nichts dabei ist, kann man auch nichts nehmen. Es geht nicht unbedingt darum, dass jeder zwei Bilder hinhängen darf.

KP: Da haben sie dann schon einen sehr hohen Anspruch.

Stauch: Bei ist uns niemand dabei, der nicht einen gewissen Ehrgeiz hat. Wer will denn Sachen machen, die am Ende keiner sehen will? Das ist doch deprimierend. Dann kann man es auch lassen. Uns war von Anfang an klar, dass wir keine Sachen machen wollen, die auf irgendwelchen Festplatten vergammeln. Wir wollen unsere Bilder auch zeigen. Dafür machen wir auch Ausstellungen – aktuell laufen sie digital.

KP: Stichwort „digital“. Haben Sie da als Verein eine klare Grenze gezogen, ab wann etwas keine Fotokunst mehr ist? Oder sind Sie da vollkommen offen?

Stauch: Wir sind da eigentlich völlig offen. Anfangs gab es bei uns Diskussionen wegen des Composings, weil das nicht alle konnten. Aber wir wollen und können uns nicht beschneiden, indem wir irgendwelche Sachen einfach weglassen oder ignorieren. Natürlich haben wir immer mal wieder Fotowettbewerbe, wo explizit gesagt wird, dass kein Composing erlaubt ist. Da sind wir dann auch sehr streng. Aber generell wollen wir der Kreativität nicht im Wege stehen.

KP: Herr Stauch, ich danke Ihnen für das Gespräch.

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„Langzeitbelichtungen“

Nur zu gerne würden die Fotofreunde Schwarzenbek ihre Bilder „live“ und „in Farbe“ zeigen, doch Kunst- und Kulturevents mit Publikum sind in diesen Zeiten schwer zu organisieren. Als Alternative präsentiert der Verein nun die digitale Ausstellung „Langzeitbelichtungen“.

Über einen virtuellen Rundgang bekommen die Zuschauerinnen und Zuschauer diverse Bilder wie Andreas Hahnkows „Zeitreise“ (Foto) zu sehen, die mindestens eine Dreißigstel-Sekunde belichtet sind. Autos und Züge verharren verschwommen im Tempo. Menschen, die es eilig haben, kommen zum Stillstand. Eine Ahnung über drohendes Unwetter bleibt am Himmel hängen. Garniert werden die ausdrucksstarken Exponate mit Bonmots zur Zeit und zu Zeitphänomenen. Unterlegt sind sie mit meditativer Musik, die dazu einlädt, die Gedanken ins Fließen zu bringen.

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