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Nördlich der A24

Grenzwanderung um den Mechower See

Am 12. August startet um 10.00 Uhr die nächste Grenzwanderung um den Mechower See. Zwei ehemalige Grenzer aus dem Westen und dem Osten werden einige Erinnerungen an den Dienst entlang der ehemaligen Trennlinie des Kalten Krieges erzählen und die Gruppe begleiten.

Der Rundweg um den Mechower See erstreckt sich über 10 km und dauert ca. 4 Stunden. Bitte denken Sie an entsprechende Kleidung und Getränke.

Während der deutschen Teilung war das Westufer des Sees die Grenzlinie. Am Anfang überwachten die Alliierten die Demarkationslinie und später deutsche Polizisten. 1961 begannen die DDR-Grenztruppen mit dem Aufbau eines durchgehenden Sperrensystems zwischen See und Schlagsdorf, so dass die Einwohner nicht mehr an den See konnten. Zwar gab es noch manche Fluchtgeschichte, aber die Grenzüberwachung wurde immer engmaschiger und tiefer gestaffelt, war von nun an militärisch organisiert. Auf DDR-Seite überwachten Grenzsoldaten den 500-Meter-Streifen. Wer in diesem Streifen arbeiten musste, benötigte weitere Dokumente und wurde meistens von Soldaten begleitet. In der Bundesrepublik überwachten der Grenzzolldienst und der Bundesgrenzschutz die Grenze, informierten über das DDR-Grenzregime und beobachteten den Gegner, genau wie sie auch umgekehrt beobachtet wurden. Mit der Grenzöffnung waren wieder menschliche Begegnungen möglich und auch die beiden Grenzer der Wanderung lernten sich kennen und wurden Freunde.

Die Wanderung um den Mechower See führt durch einen wunderschönen Abschnitt des Grünen Bandes, denn der Mechower See gehört heute zum Kerngebiet des Biosphärenreservates Schaalsee.

12. August, 10.00 Uhr Die Teilnahme an der Wanderung kostet 5,- €.

Start- und Endpunkt ist das GRENZHUS Schlagsdorf.

Wir bitten um eine Anmeldung an der Wanderung telefonisch 038875/ 20326 oder per Mail: info@grenzhus.de

Foto © Grenzhus

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Nördlich der A24

Erinnerungstag für die Zwangsaussiedlungen am 3. Juni 2023 in Schlagsdorf

Das Grenzhus Schlagsdorf erinnert am 3. Juni 2023 an die Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze.

In zwei Aktionen, 1952 und 1961, müssen insgesamt über 11.000 Menschen aus dem Grenzsperrgebiet ihre Heimat verlassen. Sie gelten als politisch unzuverlässig und werden in das Innere der DDR zwangsumgesiedelt, müssen sich eine neue Existenz unter widrigen Umständen schaffen.

Wie kommt es dazu? 1952 liegt das Kriegsende erst sieben Jahre zurück. Deutschland ist geteilt, aber viele Menschen hofften noch auf eine Umkehr dieser Entwicklung. In der großen Weltpolitik ringen die Supermächte USA und Sowjetunion um Einfluss und Machtausbau. 1952 wird dabei zu einem Schlüsseljahr für Deutschland, denn die Sowjetunion scheitert mit ihrer Politik, die Westeinbindung der Bundesrepublik zu verhindern. Daraufhin befiehlt der sowjetische Diktator Stalin den DDR-Kommunisten im April 1952, beschleunigt das sowjetische Gesellschaftsmodell auf Ostdeutschland zu übertragen. Zum Maßnahmebündel gehört auch die Abriegelung der Grenze zur Bundesrepublik. Es wird das 5 km breite Sperrgebiet eingerichtet. Seine Einwohner werden registriert und überprüft. Der Zugang eingeschränkt und überwacht.

Volkspolizei, Staatssicherheit und SED-Funktionäre stellen Listen mit Personen zusammen, die zwangsausgesiedelt werden. Dazu gehört auch die Familie Steding aus dem kleinen Dorf Lankow, unmittelbar an der Demarkationslinie. Vater und Sohn mit ihren Familien müssen die Sachen innerhalb von 48 Stunden packen. Vorbereitete Laster bringen den Hausrat und die Menschen zum Bahnhof nach Schönberg. Zwei Tage sind sie unterwegs, bis sie in Grimmen ankommen. Dort werden sie auf umliegende Dörfer verteilt. Die jungen Stedings sollen in eine verfallene Wohnung einziehen und weigern sich. Sie bekommen eine Wohnung im Forsthaus. Später übernehmen sie eine Landwirtschaft. Doch in die alte Heimat dürfen sie bis 1990 nicht wieder zurück. 1976 fallen die letzten Häuser von Lankow der Grenzsicherung zum Opfer.

Erst seit 1990 können die Betroffenen offen über ihre Erfahrungen sprechen und es beginnt ein zähes Ringen um Wiedergutmachung. Die Vorträge auf dem Erinnerungstag in Schlagsdorf zeigen den Umfang der politischen Repression Anfang der 1950er Jahre in der DDR. Neben den Zwangsaussiedlungen im Grenzsperrgebiet, werden Bauernfamilien enteignet und umgesiedelt oder Hotel- und Pensionsbesitzer an der Ostseeküste enteignet. Die Gefängnisse sind völlig überfüllt, viele Menschen fliehen in den Westen. Wie erinnern wir uns heute an diese Ereignisse, ist eine weitere wichtige Fragestellung an diesem Tag, die auf dem Podium mit Zeitzeugen diskutiert wird. Am Schluss der Veranstaltung steht eine Gedenkveranstaltung auf dem Gedenk- und Lernpfad zum geschleiften Dorf Lankow auf dem Programm.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen unter www.grenzhus.de

Eine Anmeldung ist über Telefon 038875/20326 oder per Email: info@grenzhus.de möglich.

Foto von einer Zwangsräumung 1961 in Tripkau/Elbe, Foto © Sammlung Kuno Karls.

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Ausstellungen

ROTSTIFT. Medienmacht, Zensur   und Öffentlichkeit in der DDR 

Das GRENZHUS zeigt die Wanderausstellung des Leipziger Archivs Bürgerbewegung über  die Einschränkung und Unterdrückung der  Meinungs- und Pressefreiheit in der DDR vom  6. Mai bis 17. September 2023.   

Die Ausstellung zeigt den Ausbau des DDR- Mediensystems zu einem komplexen und  allumfassenden staatlichen Lenkungs- und  Kontrollsystem der SED. Die Staatspartei wollte mit ihrer Medienmacht die Menschen für  die kommunistische Idee gewinnen. Doch  immer weniger Menschen vertrauten auf DDR- Medien und informierten sich stattdessen im  Westfernsehen. Im Herbst 1989 war die  Forderung nach Meinungs- und Pressefreiheit  zentral. Eine freie Presselandschaft entstand. 

Zur Eröffnung der Ausstellung spricht Martin  Klähn (Politische Memoriale e. V.) mit dem  Journalisten und DDR-Oppositionellen  Siegbert Schefke (Leipzig) über Untergrundpresse und Strategien im Umgang  mit der Zensur in der DDR. Schefke und Aram  Radomski schmuggelten Filmaufnahmen der  Leipziger Montagsdemo am 9. Oktober 1989 in den Westen.  

Ausstellungseröffnung: 6. Mai 2023 – 11.00 Uhr

Bitte melden Sie sich per Mail  info@grenzhus.de oder telefonisch unter 038875 20326 an.  Eintritt kostenfrei. 

GRENZHUS Schlagsdorf, 19217 Schlagsdorf, Neubauernweg 1  www.grenzhus.de 

Foto Plakatbild Rotstift © Grenzhus Schlagsdorf

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Nördlich der A24

„In einem Land, das es nicht mehr gibt“

Das Eulenspiegelkino im Augustinum Mölln zeigt am Sonnabend, den 10. Dezember um 19:30 Uhr „In einem Land, das es nicht mehr gibt“, ein Drama um eine junge Frau, die es in der DDR kurz vor dem Mauerfall von der Fabrik in die Modeszene schafft.


Drehbuchautorin und Regisseurin Aelrun Goette (DIE KINDER SIND TOT, KEINE ANGST) wurde in den 80er Jahren auf der Straße in Ostberlin als „Mannequin“ entdeckt. Sie modelte für den VHB Exquisit, war auf dem Cover der Sibylle und stand für die großen Fotograf:innen vor der Kamera. Der Film basiert auf ihrem Leben, und ist inspiriert von wahren Begebenheiten.


Im Sommer 1989 fliegt Suzie (Marlene Burow) kurz vor dem Abitur von der Schule. Statt zu studieren, muss sie sich nun als Arbeiterin in der sozialistischen Produktion bewähren. Ein zufälliges Foto öffnet ihr unverhofft die Tür in die glamouröse Welt der Mode von VHB Exquisit und des Modejournals Sibylle. Suzie taucht ein in die schillernde Subkultur des Ostberliner Undergrounds, wo der extravagante Rudi (Sabin Tambrea) ihr den ‚aufrechten Gang’ beibringt. Sie verliebt sich in den rebellischen Fotografen Coyote (David Schütter) und erlebt die Freiheit, von der sie immer geträumt hat. Doch alles hat seinen Preis: Was ist es Suzie wert, ihren Traum zu leben?

10. Dezember um 19:30 Uhr, Augustinum, Sterleyer Str. 44,

23879 Mölln

Bildunterschrift: Rudi (Sabin Tambrea) und Suzie (Marlene Burow) träumen von einem freien Leben.

(Foto: Ziegler Film/TOBIS/ Peter Hartwig / hfr)  

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