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„Die Sintflut“

Über „Die Sintflut“ spricht am Donnerstag, 10. September, die Althistorikerin Dr. Claudia Tanck, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Mit der Sintflut wendet sich Tanck, die für die Freie Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur zu Gast ist, ein einem Ur-Mythos der Menschheitsgeschichte zu. Die allumfassende Überschwemmung wird als Strafe für Sünde und Aufbegehren gegen die göttliche Ordnung gewertet. Das Ereignis und seine Lesart gehören zum Grundbestand der Mythologie der altorientalischen und europäischen Völker.

Die uns vertraute Erzählung von der Sintflut in der Bibel begegnet uns auch an vielen anderen Stellen in der altorientalischen und klassischen antiken Literatur. Von diesen Werken ausgehend, erfuhr das Thema über Jahrhunderte – oftmals beflügelt von realen Flutkatastrophen – immer wieder eine neue Rezeption. Hierzu gehören unter anderem der Atlantis-Mythos von Platon oder die Erzählungen von Rungholt und Vineta.

In diesem Vortrag werden die Sintflutmythen des Altertums vorgestellt und in ihrem zeitgenössischen Kontext erläutert. Der zweite Teil ist der Wirkungsgeschichte des Sintflut-Mythos‘ gewidmet, die bis zum heutigen Tag andauert und angesichts der Erwartungen eines ansteigenden Meeresspiegels an Aktualität gewinnt.

„Die Sintflut“, Vortrag, 10. September, Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10, Schwarzenbek, 19.30 Uhr

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„Amsterdam Barock Consort“ im Ratzeburger Dom

Mit dem Auftritt dreier Solisten und des „Amsterdam Barock Consort“ enden am Sonnabend, 5. September, die Sommermusiken im Ratzeburger Dom. Die Musikerinnen und Musiker spielen mit Organist Christian Skobowsky Johann Sebastian Bachs Kantate „Weichet nur, betrübte Schatten“. Das Konzert beginnt um 18 Uhr.

Zunächst wird Luise Haugk (Dresden) ihre Oboe d’amore im Concerto A-Dur vorstellen. Es folgt das streicherbegleitete Cembalokonzert g-Moll, vorgetragen von Julius Lorscheider aus Basel. Schließlich vereinen sich alle drei Solisten, voran die Berliner Sopranistin Marie Luise Werneburg, zusammen mit dem Amsterdam Barock Consort unter Leitung Christian Skobowskys zur Interpretation der Hochzeitskantate „Weichet nur, betrübte Schatten“.

Die Abendkasse öffnet um 17.30 Uhr. Die Zuhörer werden im Dom so platziert, dass die gebotenen Abstände eingehalten werden. Am Platz kann die Maske abgenommen werden.

Abschlusskonzert der Sommermusiken, 5. September, Dom, Domhof 35, Ratzeburger Dom, 18 Uhr

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Mölln zum Schwingen gebracht

Der Jazz lebt – davon durften sich Musikfans der Region in den vergangenen Wochen gleich mehrfach überzeugen. Nach erfolgreichen Gartenkonzerten und einem Event mit dem Autokino hatte „Jazz in Ratzeburg“ am letzten August-Wochenende zu zwei Konzerten auf der Open Air-Bühne des Möllner Stadthauptmannshofes geladen: Auf dem Auftritt des virtuosen Duos von „Elbtonal Percussion“ am vergangenen Freitag folgte zwei Tage später zum Abschluss ein Revue-Konzert mit diversen Künstlern. Vorstellungen, für die sowohl die Musiker als auch Veranstalter „Jazz in Ratzeburg“ den verdienten Applaus einheimsten.

Dem Auftritt von „Elbtonal Percussion“ lauschten mehr als 100 Besucherinnen und Besucher. Das Hamburger Ensemble, das zu zweit und damit nicht in voller Besetzung die Bühne betrat, verwandelte die Bühne in einen Wald aus Schlaginstrumenten. Auf unzähligen Trommeln, Gongs, riesigen Marimbaphonen oder zweckentfremdeten Alltagsgegenständen begaben sich die Percussionisten auf eine musikalische Weltreise.

Zum Abschluss der Open Air-Bühne stand dann das „Picknick-Konzert“ auf dem Programm. Ab 17 Uhr präsentierten Künstlerinnen und Künstlern aus der Region ein buntes Revue-Konzert. Das Publikum wurde mit Musikstilen von Bossa Nova bis Swing, von experimentellen Klängen über Folk bis hin zur Klassik und zum Crossover unterhalten – jeweils mit der dazu gehörigen Prise Jazz.

Das Publikum hatte es sich für die Live-Auftritte vor der Bühne mit Essen und Getränken gemütlich gemacht. Sie genossen unter anderem die Spielkunst von Martina Brüggemann (Oboe), Christina Meyer (Klavier), Peter Köhler (Cello), Benjamin Lütke (Drums), Michael Jessen (Gitarre), Nils Rathje (Saxofon und Gitarre), Jörg-Rüdiger Geschke (Gitarre) und den Gesang von Kai Wilke.

Ein großes Dankeschön geht an die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg und die HLMS, die „Jazz in Ratzeburg“ als Sponsor unterstützen, sowie an die Stiftung Herzogtum Lauenburg und den Folkclub Mölln – Kooperationspartner von „Jazz in Ratzeburg“.

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„Gegen Dummerhaftigkeit is nix to maken“

Unter dem Motto „Gegen Dummerhaftigkeit is nix to maken“ laden Gisela Berger und Gudrun Rosenthal am Sonntag, 6. September, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek zu einem plattdeutschen Nachmittag ein. Los geht es um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das Duo vom Heimatbund und Geschichtsverein trägt kleine Geschichten und Döntjes vor – mal zum Lachen, mal zum Schmunzeln und manchmal auch zum Nachdenken.
Vieles ist aus dem Leben gegriffen und auch die „Speeltexte“  greifen oft Alltagserlebnisse auf, in denen sich so mancher wiederfinden kann.
Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf einen vergnüglichen Nachmittag freuen.

Plattdeutscher Nachmittag, 6. September, Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10, Schwarzenbek, 15 Uhr, freier Eintritt

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Beethoven-Festspiele in der Maria-Magdalenen-Kirche

Unter dem Motto „Sommerliche Musik Lauenburg“ lädt der Verein „da capo talento“ vom Freitag, 4. September, bis Sonntag, 6. September, zu fünf Konzerten in der Maria-Magdalenen-Kirche ein. Los geht es am Freitag um 19 Uhr. Live erklingen dann Bach, Beethoven und Co – gespielt unter anderem Johanna von Rautenkranz und Benjamin Bischoff.

Weiter geht es am Sonnabend, 5. September. Ab 15 Uhr steht das „Konzert der jungen Talente“ auf dem Programm. Zum 250. Geburtstag des großen Meisters sind auch hier einige Kompositionen Ludwig van Beethovens zu hören. Auf der Bühne stehen mit Sophia Kaiser, Almena Auer, Clara Wegner, Kaya Kimmich, Nele Kimmich, Wilma von Rautenkranz und Christina Koleski Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren. Dazu gesellt sich als einziger Junge Rafael Auer.

Ein echter Höhepunkt der „Sommerlichen Musik“ dürfte im Anschluss das große Festkonzert zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens sein. Ab 18 Uhr widmen sich jugendliche Künstler und junge Erwachsene wie Linus Lemke und Mirjam Lampert der Kammermusik und den Klaviersonaten des Komponisten.

Am Sonntag, 6. September, steht ab 11 Uhr ein Gottesdienst mit musikalischen Akzenten auf dem Programm. Ab 15 Uhr bringt der Nachwuchs dann unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Charles Gounod und Gabriel Fauré auf die Bühne.

Im Rahmen der „Sommerlichen Musik Lauenburg“ treten 47 Musiker auf. Pro Konzert dürfen lediglich 50 Menschen im Kirchenraum anwesend sein. Anmeldungen werden unter der Rufnummer 04139-695943 (Anrufbeantworter) entgegengenommen. Unabhängig davon werden die Konzerte, sofern das Wetter es zulässt, via Lautsprecher im Garten übertragen.

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„Vom Gehen und Ankommen“

Unter dem Motto „Vom Gehen und Ankommen“ lädt die Ratzeburger Volkshochschule am Freitag, 4. September, zu einem außergewöhnlichen Leseabend in die Stadtkirche St. Petri ein. Persönlichkeiten aus der Region lesen Texte berühmter Autoren wie Daniel Defoe, Heinrich Heine, Marion Gräfin Dönhoff und Saša Stanišić. Die Moderation hat Jörg-Rüdiger Geschke. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die literarischen Werke, die an diesem Abend vorgetragen werden, drehen sich allesamt um das Thema Flucht und Auswanderung. Los geht es mit Auszügen aus Daniel Defoes Essay „Kurze Geschichte der Pfälzischen Flüchtlinge“, gelesen von Rainer Voss. Christian Lopau berichtet von der Überfahrt und den Erlebnissen des Amerikafahrers Jürnjakob Swehn. Der Text dieses Mecklenburgers stammt aus dem Jahr 1868. Karen Molkentin wendet sich dem Leben Heinrich Heines zu. Wer kennt ihn nicht den Vers: „Denk ich an Deutschland in der Nacht…“? Das Leben und die Flucht von Marion Gräfin Dönhoff ist das Thema in dem Text von Monika Töppler. Zum Abschluss wird Silvia Tessmer dann Ausschnitte aus Saša Stanišić‘ Debütroman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ lesen.

Bereichert werden die Lesungen mit dem Auftritt „PaBaMeTo“. Dahiner verbergen sich die Zwillingsbrüder Pay Bandik Nonn (Kontrabass, Gitarre, Cittern, Mandoline, Banjo) und Melf Torge Nonn (Klarinette, Bassklarinette, Sopransaxophon, Irish Flute, Tin Whistle). Das Duo präsentiert traditionelle Musik aus ganz Europa mit neuartigen Arrangements sowie eigene Stücke.

Im Zuge des Leseabends eröffnet in der Stadtkirche St. Petri zudem die gleichnamige Kunstausstellung „Vom Gehen und Ankommen“ mit Werken von Ebba Sakel, Gesine Biller, Susann Butt, Roman Goryczka, Barthold Dunker, Heino Meier und Thomas Biller. Die Schau ist dort vier Wochen lang zu sehen. Unterstützt wird das Ganze von der Interkulturellen Kunstwerkstatt des Fördervereins Volkshochschule Ratzeburg.

„Vom Gehen und Ankommen“, Leseabend, 4. September, Stadtkirche St. Petri, Schrangenstraße 3, Ratzeburg, 19 Uhr, freier Eintritt

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„Summertime“ mit Maria Bulgakova & Ninon Gloger

Mit dem Auftritt von Sängerin Maria Bulgakova und Pianistin Ninon Gloger wird die Konzertreihe „Schaalseegaarten“ am Freitag, 4. September, auf Gut Groß Zecher fortgesetzt. Unter dem Titel „Summertime“ präsentiert das Duo Arien von Mozart bis Puccini sowie aus Klassik, Musical und Operette.Konzertbeginn ist um 19 Uhr.

Gutsbesitzerin Hannelore von Witzendorff aus Groß Zecher am Schaalsee und Andreas Krohn künftig regelmäßig Garten-Konzerte veranstalten. Die Kulisse dafür bildet das „Seminarhaus“ auf Gut Groß Zecher, das kürzlich renoviert wurde.

Anmeldungen für das Konzert werden bis zum 2. September unter der Rufnummer 0175-5929599 oder per Mail unter andreaskrohn@icloud.com oder kontakt@gutgrosszecher.de entgegengenommen. 

Maria Bulgakova & Ninon Gloger, 4. September, Gartenbühne, „Seminarhaus“, Gut Groß Zecher, Lindenallee 15, Groß Zecher, 19 Uhr

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„Kurkonzerte“ mit Andrea Battige & Thimo Neumann

Unter dem Motto „Kurkonzerte“ laden die Möllner Kirchenmusiker Andrea Battige und Thimo Neumann in den kommenden Monaten regelmäßig zu halbstündigen Live-Events ein. Zum Auftakt am Mittwoch, 2. September, spielt Thimo Neumann in der Heilig-Geist-Kirche. Los geht es um 17 Uhr. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach. Dietrich Buxtehude und Jean Alain. Der Eintritt ist frei.

Die Konzerte finden jeweils mittwochs um 17 Uhr statt. Spielort ist neben der Heilig-Geist-Kirche die St. Nicolai-Kirche.  Dort treten beispielsweise am 16. September Thimo Neumann (Orgel) & Martina Brüggemann (Oboe) gemeinsam auf. Es folgt am 30. September in der Heilig-Geist-Kirche der erste „Kurkonzert“-Auftritt von Andrea Battige. Am 14. Oktober heißt es dann in der St. Nicolai-Kirche „Orgel plus Blockflöte“. Es spielen Thimo Neumann und Hartmut Ledeboer. Zwei Wochen später – am 28. Oktober – ist erneut Andrea Battige in der Heilig-Geist-Kirche zu Gast.

Weitere Auftritte: Andrea Battige & Birgit Puttkammer-Weber (11. November) und Thimo Neumann mit dem Vokalquintett (23. Dezember) jeweils in der St. Nicolai-Kirche sowie Thimo Neumann (25. November) und Andrea Battige (9. Dezember) jeweils in der der Heilig-Geist-Kirche.

In der Heilig-Geist-Kirche sind maximal 34 und in der St. Nicolai-Kirche maximal 57 Besucher zugelassen. Weitere Informationen gibt es www.kirche-moelln.de.

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Ausstellungen Nördlich der A24

Zauber und Faszination eines Kontinents

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Künstler sind immer auch Zauberer. Mit wenig Mitteln gelingt ihnen, wovon viele Menschen träumen: Welten zu kreieren. Karlheinz Goedtke war so ein Zauberer. Seine Afrika-Skizzen sind ein Beleg dafür. Es braucht nur ein paar Federstriche des Künstlers und schon donnern Büffel oder Elefanten durch die Wildnis, drängen sich elegant gekleidete Afrikaner um ein Schaufenster.

Die Afrika-Skizzen des 1995 verstorbenen Möllner Künstlers lagerten zuletzt fern der Öffentlichkeit im Archiv des Freundeskreises Karlheinz Goedtke. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat sie nun hervorgeholt und zeigt ab Sonnabend, 29. August, eine Auswahl im Möllner Museum. Zu sehen sind mehr als 30 dieser Arbeiten, einige Zeichnungen, Grafiken sowie ein paar Skulpturen, die der Künstler anhand seiner Bilder entwickelte.

Goedtke träumte schon als kleiner Junge davon, den Kontinent zu besuchen. Er war fasziniert von Afrika. Als Erwachsener machte er diesen Traum schließlich war. Sieben Mal besuchte er in den 70ern und Anfang der 80er Jahre den Kontinent. Uganda. Tansania. Kenia. Rhodesien (Heute: Zimbabwe). Südafrika. Es waren Safaris mit Skizzenblock. Goedtke zeichnete, was er sah. Ein Foto zeigt Goedtke zeichnend in einem Jeep, während zwei Einheimische durch das Wagenfenster hereinschauen. Die Faszination für Land und Leute trieb ihn offensichtlich auch künstlerisch an. Die 13 Skizzenblöcke, die sich im Archiv des Freundeskreises Karlheinz Goedtke befinden, sind ein Beleg dafür.

Hans W. Kuhlmann, der Leiter des Möllner Fotoarchivs, hat die Skizzen behutsam digitalisiert. Das Ergebnis seiner Arbeit ist verblüffend. Sind die Originale schon eine Schau, stoßen die für die Ausstellung gefertigten großen Ausdrucke in die nächste Dimension vor. Die Bilder zeigen das Potential, das für die herkömmliche Kunst in der Digitalisierung steckt. Das „Atelier des Lumières“ in Paris hat es mit den Werken Vincent Van Gogh vorgemacht. Die Welt des großen Zauberers erscheint dort plötzlich riesig und dreidimensional.

Puristen mögen derartige Blüten als Mode abtun. Der Zauber, den diese Welten verströmen, bleibt davon unberührt. Allerdings setzt „Goedtke in Afrika“ nicht allein auf die optische Vereinnahmung des Publikums. Die Exponate geben zudem einen Einblick in den Schaffensprozess des Künstlers. Sichtbar wird die Entstehung einer Skulptur über die Stationen der schnellen Skizze und der ausgearbeiteten Zeichnung. Als „künstlerischen Hattrick“, bezeichnet das Michael Packheiser, Leiter des Möllner Museums.

Die Ausstellung „Goedtke in Afrika ist“ vom 29. August bis 27. September im Möllner Museum zu sehen. Die Öffnungszeiten sind werktags von 10 bis 17 Uhr sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 16 Uhr.

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Wer ist eigentlich Karlheinz Goedtke?

Die Ausstellung „Goedtke in Afrika“ zeigt die Werke eines reifen Künstlers. Karlheinz Goedtke war zum Zeitpunkt seiner ersten Afrikareise im Jahr 1970 bereits 54 Jahre alt. Mit seinen plastischen Arbeiten hat er sich da bereits einen Namen gemacht. Dementsprechend souverän und selbstgewiss wirken Pinsel- und Zeichenstrich des Künstlers. Doch wer war dieser Mann? Und was für einen Lebensweg hatte er 1970 hinter sich?

Karlheinz Goedtke wird am 15. April 1915 in Kattowitz/Oberschlesien als Sohn eines Beamten und der Tochter eines ostpreußischen Gutsbesitzers geboren. Seine Kindheit verbringt er in Breslau. Bis 1930 besucht er das dortige Maria-Magdalenen-Gymnasium. In dieser Zeit entdeckt er bereits seine Freude am Zeichnen und Formen. „Als Siebenjähriger knetete ich mit großer Liebe und Ausdauer die Gestalten meiner Umgebung aus Plastilin. In der Schule erhielt ich meine besten Zensuren im Zeichnen“, so seine persönliche Erinnerung.

Nach Versetzung seines Vaters nach Stettin bekommt Goedtke an der Meisterschule des Kunsthandwerks seine handwerkliche und künstlerische Grundausbildung durch den Bauhausschüler Professor Kurt Schwerdtfeger. Gleichzeitig lernt er das Handwerk des Steinbildhauers, ist von da ab also sowohl mit plastischer und skulpturaler Arbeit wohlvertraut. Er absolviert die Abschlussprüfung an jener Schule erfolgreich und würde gern ein Studium aufnehmen, allerdings galt es zunächst, Arbeitsdienst und Wehrpflicht zu genügen.

Von 1938 bis 1940 kann er dann einige Semester an der Hochschule für bildende Künste in Berlin studieren, bis er zum Kriegsdienst eingezogen wird. 1941 heiratet er Waltraut Stoike. 1943 kommt Tochter Ingrid-Kristina zur Welt. Nach Kriegsende nimmt er seine Arbeit in Farchau bei Ratzeburg wieder auf. Er hilft zunächst bei der Renovierung des großen Möllner Ratssaals. In den Jahren 1946-48 entsteht dann im Bereich des mittelalterlichen Dachstuhls ein neuer Ratssaal mit einer die ganze Breite überspannenden flachen Holztonne aus Kiefer, 15 Metern lang, acht Meter breit und fünf Meter hoch. Für die aufwendig gestalteten Paneele, Türen, Fenster und Möbel wird Eichenholz verwendet, deren Schnitzarbeiten der Bildhauer Karl Heinz Goedtke 1947 übernimmt. 1950 erhält er von der Stadt Mölln seinen ersten offiziellen Auftrag, den „Till Eulenspiegel“. Diese Arbeit macht Goedtke schlagartig bekannt. Weitere Aufträge für den öffentlichen Raum und für private Sammler folgen. 1951 zieht der Künstler nach Mölln über, wo er bis zu seinem Lebensende 1995 wohnen wird.

In den 50er Jahren ist Goedtke nun auch außerhalb Schleswig-Holsteins präsent. Er zeigt seine Werke in München, Stuttgart und anderen deutschen Großstädten. Kritiker und Kunstexperten loben seine Arbeiten.

Am 20. Mai 1959 gründet sich in Mölln der Lions Club Herzogtum Lauenburg. Ein Mitglied der ersten Stunde ist Goedtke. Mit dem Club unternimmt er später auch einige seiner Reisen nach Ostafrika.

Zeitlebens hat Karlheinz Goedtke mehr als 200 Großplastiken geschaffen, die vorwiegend im norddeutschen Raum, aber auch darüber hinaus zu finden sind. Für sein Werk erhält er diverse Ehrungen und Preise, unter anderem den ‚“Cornelius-Preis“der Stadt Düsseldorf (1954), die „Peter-Paul-Rubens-Medaille“ (1984), den „Kulturpreis Oberschlesien des Landes Nordrhein-Westfalen“ (1985), den „Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen“ (1988) und den „Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg“ (1993).