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Aus der Stiftung

Den Klöstern der Region auf der Spur

Wissenswertes über die Klöster im Kreis Herzogtum Lauenburg erfahren Historiker und Geschichtsinteressierte am Sonnabend, 5. September, im Möllner Stadthauptmannshof. Dort laden Forscher aus Schleswig-Holstein zu einem Tagesseminar inklusive Busexkursion. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr.

Im letzten Jahr ist das Klosterbuch Schleswig-Holstein und Hamburg erschienen. Darin werden auch aktuelle Forschungsergebnisse zu den Klöstern und Stiften auf dem Gebiet des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Lauenburg (heute Kreis Herzogtum Lauenburg) dargelegt. Das regionalgeschichtliche Seminar, das unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Auge (Kiel) steht, widmet sich dieser Thematik.

Im Einzelnen sprechen nach einer allgemeinen Einführung Günther Bock (Großhansdorf) zu St. Georg in Ratzeburg, Prof. Dr. Heinrich Dormeier (Kiel) zur Birgittenniederlassung Marienwohlde, Prof. Dr. Joachim Reichstein (Fahrdorf) zum Hospital des Heilig Geist-Ordens in Kuddewörde und Prof. Dr. Oliver Auge (Kiel) zum Ratzeburger Dom(stift). An eine Mittagspause schließt sich eine Busexkursion an (Rückkehr ca. 18 Uhr).

Eine Kooperation zwischen der Stiftung Herzogtum Lauenburg und der Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt Schleswig-Holstein der CAU zu Kiel. Es wird um Anmeldung bis zum 14. August gebeten unter Tel. 04542-87000 oder info@stiftung-herzogtum.de. Die Teilnahmegebühr beträgt 39 Euro.

Tagesseminar über Klöster, 5. September, Stiftung Herzogtum Lauenburg, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 9 Uhr

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Nördlich der A24

Comeback der Bläser

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Trompeter, Saxophonisten, Posaunisten – sie alle haben es in diesen pandemischen Zeiten nicht leicht. Die Furcht vor einer Übertragung des Virus hat kleine wie großer Könner ins Private abgedrängt. Immerhin gibt die Open Air-Bühne im Möllner Stadthauptmannshof Gelegenheit für ein Comeback. Die Big Band Hendrik Schwolow nutzt dies am Sonntag, 9. August, für zwei Live-Konzerte mit der Sängerin Madeleine Lang. Der erste Auftritt startet um 15.30 Uhr, der zweite beginnt um 18.30 Uhr. Veranstalter ist der Verein „Jazz in Ratzeburg“.

Das Publikum darf sich auf eine Formation freuen, die schon zig Mal unter Beweis gestellt hat, dass sie ihr Handwerk versteht. Auf der Internetseite von Bandleader Hendrik Schwolow finden sich diverse Lobeshymnen von Konzertkritikern. Sie feiern das Spielvermögen dieses Klangkörpers, die Virtuosität des Trompeters Hendrik Schwolow und das Gespür für Arrangements und die richtige Musikauswahl.

Auch Madeleine Lang hat ihre Qualitäten in ihrer Karriere schon zig Mal unter Beweis gestellt – beispielsweise als Background-Sängerin für Marius Müller-Westernhagen. Im Stadthauptmannshof singt sie unter anderem die Sinatra-Nummern „I´ve got you under my skin“ und „Fly me to the moon“.

Hendrik Schwolow, geboren 1961 in Bremen, spielt seit seiner Kindheit Trompete. Als Erwachsener widmete er sich an der Musikhochschule Bremen dem Studium dieses Instruments. Seither ist er auf zahlreichen Bühnen unterwegs. Er fühlt sich in Konzertsälen ebenso zu Hause wie auf Jazz-Festivals. Darüber hinaus war er schon an diversen TV-, Rundfunk- und Studioaufnahmen beteiligt.

Vom 1. bis 30. August stellt die Stiftung Herzogtum Lauenburg nicht-kommerziellen Veranstaltern die Open Air-Bühne im Stadthauptmannshof zur Verfügung. Die Nutzung inklusive Strom und Wasser ist kostenlos. Beleuchtung ist vorhanden. Pro Veranstaltung können bis zu 150 Besucher auf Stühlen Platz nehmen. Wer Interesse hat, meldet sich bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg, erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

Big Band Hendrik Schwolow, 9. August, Open Air-Bühne, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 11.00 und 15.30 Uhr

 

 

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Nördlich der A24

„MöllnerMusikMagie“

Eigentlich brauchen sie so etwas gar nicht. Musiker wie Lorenz Stellmacher, Klaus Irmscher oder Günter Klose halten sich nicht lange mit Gegebenheiten auf. Wenn es drauf ankommt, holen sie einfach die Instrumente raus und legen los. Wozu eine künstliche Bühne? Dem Klang des Folk kann ja ohnehin niemand widerstehen. Nirgendwo. Zu keiner Zeit. 

Aber wenn die Bühne schon mal dasteht und man vom Folkclub das Angebot unterbreitet bekommt, bei der „MöllnerMusikMagie“ dabei zu sein, sagt man natürlich nicht nein. Für die Fans bedeutet das, dass Stellmacher und Co. am Sonnabend, 8. August, die Open Air-Bühne im Möllner Stadthauptmannshof betreten. Mit am Start sind auch „Sambalegria“. Die Percussion-Gruppe fügt der Magie eine südamerikanische Note bei.

Ab 19.30 Uhr werden also Gitarre, Akkordeon, Nyckelharpa, Flöten, Trommeln und Dudelsack ausgepackt, um das Publikum in den Bann zu ziehen. Dass den Musikerinnen und Musikern das gelingt, steht außer Zweifel. „Es geht um das Gestalten eines möglichst magischen Abends mit regionalen Künstlern, die dem Folkclub verbunden sind. Es geht darum, in schwieriger Zeit ein Musikerlebnis für Folkbegeisterte zu schaffen“, bringt es Lorenz Stellmacher auf den Punkt.

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg stellt nicht-kommerziellen Veranstaltern die Open Air-Bühne im Stadthauptmannshof vom 1. bis 30. August zur Verfügung. Die Nutzung inklusive Strom und Wasser ist kostenlos. Beleuchtung ist vorhanden. Pro Veranstaltung können bis zu 150 Besucher auf Stühlen Platz nehmen. Wer Interesse hat, meldet sich bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg, erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de.

„Möllner MusikMagie“, 8. August, Open Air-Bühne, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr

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Nördlich der A24

Das Haus am See

Die Alte Apotheke in Nusse hat es ins Fernsehen geschafft. Am Montag, 27. Juli, zeigt der NDR einen Beitrag über die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Sendebeginn ist um 21 Uhr.

Vor etwa 150 Jahren wurde am See in Nusse ein Haus für einen Apotheker gebaut, mit Verkaufs- und Lagerräumen, Platz für Salben, Arzneien und hunderte Tinkturen. Außerdem auch mit viel Wohnraum für die Familie des Apothekers. Der unbekannte Architekt von damals wollte offenbar, dass die Apotheke mehr darstellte als die Bauernhäuser in der Nachbarschaft: Es entstand ein repräsentatives Bürgerhaus in Backstein mit riesigen Fenstern, Wandmalereien und eleganter Innenausstattung.

Kein Wunder, dass die Alte Apotheke seit 2017 unter Denkmalschutz steht. Allerdings befand sich das Haus zu diesem Zeitpunkt in ruinösem Zustand. Geändert hat dies ein junges Paar aus Hamburg.

Sie wollten rausziehen aufs Land, verguckten sich in die Alte Apotheke und die traumhafte Lage am See. Sie ahnten nicht, dass es mehr als zwei Jahre dauern wird, bis sie endlich einziehen können. Denn die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses stellt die Bauherren immer wieder vor neue Probleme: Es stinkt überall nach Katzenurin, tragende Balken unter Fußböden und hinter Wänden sind morsch, das Mauerwerk ist marode. Noch dazu ist die Fassade der Seeseite mit Asbest-Schindeln verkleidet. Kompetente und bezahlbare Handwerker zu finden, ist nahezu unmöglich – denn es ist Bauboom und niemand hat Zeit. Derweil explodieren die Kosten und irgendwann geht das Geld aus. Einen weiteren Kredit wollen die Banken dem Paar trotz guter Jobs nicht gewähren. Zu diesem Zeitpunkt ist die Alte Apotheke aber erst halb fertig saniert. Nur Dank der Hilfe von Eltern, Freunden und unermüdlichem, eigenem Arbeitseinsatz gelingt am Ende doch noch der Einzug in das Traumhaus am See.

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Nördlich der A24

„Sonne, Mond und Sterne“

„Sonne, Mond und Sterne“ sind die musikalischen Themen am Sonnabend, 25. Juli, im Ratzeburger Dom. Der Frankfurter Organist Stefan Viegelahn zeichnet ein vielfarbiges Naturbild über die Schönheiten des Kosmos und die Bewegungen der Zeit. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Auf dem Programm stehen symphonische Hymnen an die Sonne – etwa von Flor Peeters und Louis Vierne.  Dem Mond widmen sich die Kompositionen von Vierne und Sigfrid Karg-Elert. Die barocken Sternbilder zum Klingen bringen Stücke von Dietrich Buxtehude und Nicolas de Grigny sowie Wassernymphen. Eine eigene, von Stefan Viegelahn entwickelte Improvisation der „Mondnacht“ rundet den poetischen Abend ab.

Stefan Viegelahn unterrichtet als Professor für Orgelspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Der Einlass beginnt um 17:30 Uhr. Statt eines Eintrittgeldes wird um eine Spende gebeten.

Konzert mit Stefan Viegelahn, 25. Juli, Dom, Domhof 35, Ratzeburg, 18 Uhr, freier Eintritt

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Nördlich der A24

„Kunst im Garten“

„Kunst im Garten“ gibt es am Sonntag, 26. Juli, in Sterley zu sehen. Sonja Märkert, Kurt Plath und Britta Heed präsentieren im Bornbruchweg 1 in der Zeit von 11 bis 17 Uhr eine Auswahl ihrer Werke. Zeitgleich öffnet bei Familie Beckmann/von Hollen in der alten Dorfstraße 46 ein Bauernhausflohmarkt seine Pforten.

Die Initiative für die Gemeinschaftsausstellung geht auf die Malerin Märkert zurück. Sie möchte Künstlern die Gelegenheit geben, sich trotz Pandemie in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Märkert selbst macht Gebrauch davon. Sie zeigt Bilder von abstrakt bis gegenständlich, teilweise großformatig und farbenfroh. Die Themen ihrer Arbeiten findet sie in ihrem näheren Umfeld oder sie entspringen ihrer Phantasie oder Träumen.

Der Salemer Bildhauer Plath stellt seine zum Teil großformatigen Holzskulpturen aus. Der Künstler fertigt sie aus Holz und anderen Materialien, die er in der Umgebung findet. So verwendet er beispielsweise alte Eichenzaunpfähle oder Teile von alten Landmaschinen.

Die Müssenerin Britta Heed fertigt phantasievoll gestaltete Mosaike. Ihre Arbeiten sind sehr dekorativ und können sowohl für den Gartenbereich als auch im Haus genutzt werden.

Bei Regen oder starkem Wind entfällt die Ausstellung. Der Flohmarkt findet unabhängig vom Wetter statt. Weitere Infos gibt es unter Tel. 0176-30719437.

„Kunst im Garten“, Ausstellung, 26. Juli, Bornbruchweg 1, Salem, 11 bis 17 Uhr, freier Eintritt

Foto: Theo Daene

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Vorfahrt für die Jugend

Statements gegen Rassismus & Massentierhaltung

Unter dem Motto „Wir sind #zukunftsrelevant“ haben 14 Teilnehmer aus Ratzeburg und Umgebung über drei Tage in der Kinder- und Jugendeinrichtung Gleis 21 ein Graffitiprojekt gestaltet: Fröhlich, munter, bunt und mit eifrigen gesellschaftspolitischen Diskussionen haben sie in Zweier- und Dreierteams Kunstwerke zu globalen Themen geschaffen.

Kernanliegen der Respekt Coaches René Behnk und Christian Klingbeil war es, den jungen Menschen zunächst einmal zuzuhören. Sie wollten die Meinungen und Interessen der Jugendliche herausfinden, die diese dann über das Projekt nach außen tragen sollten. Zudem zeichneten Behnt und Klingbeil die Geschichte der Graffitikunst und Spraytechniken nach.

Die Teilnehmer nahmen die Einladung ein, ihre Message auf künstlerischer Ebene mitzuteilen. Themen der Jugendlichen waren die Massentierhaltung, Body Shaming, Respekt und Fair Play, sexuelle Vielfalt, Zusammenhalt, Freiheit sowie struktureller Rassismus. Insgesamt sieben Bilder der Größe 1,50 x 1,50 Meter entstanden. Die Werke enthalten coole, abstrakte und plakative Motive. Die fertigen Kunstwerke sollen der Öffentlichkeit nun über Ausstellungen präsentiert werden. Genaue Informationen, wann und wo die Bilder ausgestellt werden, werden bekannt gegeben.

An dem Workshop nahmen Jugendliche diverser Schulen teil. Die Teilnehmer wollen sich weiterhin in den Kinder- und Jugendeinrichtungen Gleis 21 und Stellwerk treffen und sich für gesellschaftspolitische Themen stark machen und engagieren. Sie alle haben die Erfahrung gemacht, dass Kunst die Chance schafft, Barrieren abzubauen, Menschen zusammenzuführen dabei jede Menge Spaß zu erleben. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Kreis Herzogtum Lauenburg.

 „Wir sind #zukunftsrelevant“ ist das Programm einer bundesweiten Initiative der evangelischen Jugendsozialarbeit, die darauf hinweist, wie wichtig die Arbeit mit jungen Menschen ist, insbesondere in Krisenzeiten. Gleis 21 ist eine Kinder- und Jugendeinrichtung des Diakonischen Werkes im Kreis Herzogtum Lauenburg.

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Nördlich der A24

Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Auf Achse I: Die Tourist-Information Ratzeburg lädt am Sonnabend, 25. Juli, zur Stadtführung. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr vor der Alten Wache am Markt. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Anzugeben sind per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04541-8000886 die persönlichen Kontaktdaten. Zudem ist ein Mund-Nasen-Schutz mitzubringen. Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, werden bei der Stadtführung keine öffentlichen Gebäude von innen besichtigt. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. (Foto: Jens Butz)

Auf Achse II: Gute Fahrt heißt es für die Radler auf dem Radfernweg „Alte Salzstraße“. Kürzlich wurde die 47 Kilometer lange Strecke entlang des Elbe-Lübeck-Kanals zwischen Lauenburg und Krummesse auf Vordermann gebracht. Dafür setzten die Bauleute insgesamt 450 Tonnen Wegekies ein. Der Kreis Herzogtum Lauenburg ist Träger des Naturparks Lauenburgische Seen. Die Instandhaltung kostete den Kreis 38.000 Euro,  5.000 Euro stellte das Amt Berkenthin bereit.

Auf Achse III: „Pearls & Tears“ gastieren am Freitag, 24. Juli, an der Berkenthiner Schleuse. Mit Pop und Folk setzt das Trio auf der Holzbühne die Konzerte im Rahmen der Sommer-Aktivitäten fort. Konzertbeginn ist um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Auf Achse ist auf Kulturportal-Herzogtum.de das Thema der Woche.

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Südlich der A24

Online-Konzert mit dem Alberto Sanchez Lounge Orchestra

Für ein Online-Konzert macht das Alberto Sanchez Lounge Orchestra am Freitag, 24. Juli, im Amtsrichterhaus Schwarzenbek Station. Zusammen mit dem Sänger Anibal Portillo und dem Gitarristen Alessandro Galas liefern Alberto Sanchez (Harfe) und Johannes Köppen (Saxofon) den Beweis, dass ein Mix aus Klassik, Jazz und Funk einen mitreißenden Sound erzeugen kann. Das Konzert wird ab 19.25 Uhr auf Youtube übertragen.

Alberto Sanchez wuchs in Paraguay auf und spielte von Kindesbeinen an Harfe. Mittlerweile ist er ein wahrer Virtuose an seinem Instrument. Der Musiker lebt seit ein paar Jahren Hamburg.

Johannes Köppen kommt ebenfalls aus der Hansestadt. Er lernte Klavier, studierte Flöte und Saxofon. Inzwischen blickt er auf eine lange Karriere als Saxofonist zurück. Johannes Köppen ist in der Rock- und Pop-Musik ebenso zu Hause wie im Jazz.

Das Konzert wird exklusiv nur für jene gestreamt, die sich auf dem YouTube-Kanal unter https://youtu.be/StIxt6hGAhQ einloggen. Danach wird es nicht mehr online sein. „Etwas live zu erleben ist etwas Besonderes. Es birgt ein Risiko, es ermöglicht Überraschungen und es gibt dir das Gefühl, dabei zu sein“, betont Johannes Köppen.

Alberto Sanchez Lounge Orchestra & Friends, 24. Juli, Amtsrichterhaus, Körnerplatz 10, Schwarzenbek, 19.25 Uhr

Foto: Günter Flenner/feinerkonzerte.de

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Nördlich der A24

Grenzgeschichte zum Nachfahren

Wie war das eigentlich damals – wenn Menschen raus wollten aus der DDR? Diese Frage stand im Mittelpunkt der jüngsten Fahrrad-Grenztour des Grenzhus Schlagsdorf. Wolfgang May geleitete fachkundig durch den Parcours und hatte dabei die eine oder andere Fluchtgeschichte aus der Zeit der deutschen Teilung parat.  Die Tour führte über eine Strecke von 37 Kilometer – beidseitig der ehemaligen Grenze. Der Wettergott meinte es gut mit den Teilnehmern, nur wenige Tropfen fielen.

Die Flucht vom „Grenzbach“ 1986 bildete den Auftakt. Ein 25-Jähriger hatte sich dort spontan entschlossen, in den Westen zu fliehen. An seine Geschichte erinnert heute eine Stele am Nordufer des Mechower Sees. Was dort nicht steht: Er kehrte wenige Wochen später auf demselben Weg in die DDR zurück.

In Mechow gab es einen kurzen Stopp, um an der neu errichteten Erinnerungs-Stele zum Barber-Lyaschenko-Abkommen etwas über den Gebietsaustausch zu hören. Zur Gruppe gehörte auch eine Redakteurin vom WDR, die an einem Radiobeitrag über das Abkommen arbeitet und am 13. November auf NDR-Info in den „Zeitzeichen“ gesendet werden soll. Von dort ging es über Mustin nach Dutzow. Dort berichtete May von Fluchten am Goldensee und vom Beobachtungsturm bei Dutzow. Thema war zudem der für den Seeadler eingerichtete Luderplatz auf dem zugefrorenen Goldensee (1985).

Am Mahnmal für den 1983 getöteten Harry Weltzin, westlich von Kneese, schilderte May die Umstände für dessen gescheiterten Fluchtversuch. Auf der Rückfahrt ging es dann über Groß Thurow zur B 208. Hier erinnerte May an eine Flucht aus dem eisigen Januar 1982. Der Flüchtling schaffte es trotz lebensgefährlicher Verletzungen durch die SM 70 in den Westen. Aus den 1970er Jahren stammte der Grenzzwischenfall, als ein Bundesbürger an den Zaun ging, um eine DDR-Grenzsäule auszugraben. Im Jahr darauf schossen DDR-Grenzer auf einen Bundesbürger, der „den Zaun anfassen“ wollte, weil er meinte, dies wäre die Grenze. Zum Schluss ging es natürlich auch um die Grenzöffnung am 12. November 1989. Hier wartete May mit einigen sehr persönlichen Geschichten auf. Für viele Ratzeburger wohl ein unvergesslicher Tag – vielleicht auch einer der schönsten überhaupt.

Nach einem Abstecher ins Außengelände des Museums waren alle pünktlich wieder um 16 Uhr am Museum. Wegen der großen Nachfrage bietet das Grenzhus zwei weitere Fahrradtouren an: Am 29. Juli geht es rund 30 km rund um den Lankower See auf Grenzgeschichte. Am 16. August startet die Tour zu den Fluchtgeschichten nördlich von Schlagsdorf. Wieder begleitet ein Zeitzeuge die Gruppe. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt. Start ist jeweils um 11 Uhr am Grenzhus. Anmeldungen sind notwendig und werden unter Tel. 038875-20326 oder per Mail unter info@grenzhus.de entgegengenommen.

Text: Wolfgang May/KP, Foto: Grenzhus