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Aus der Stiftung Ausstellungen

Ottonische Geschichte fühlen, sehen und anfassen

Geschichte hören, fühlen, sehen und gelegentlich auch Anfassen kann, wer sich an die Fersen von Lothar Obst heftet. Der Möllner hat sich aufgemacht, das Herrschergeschlecht der Ottonen einer möglichst breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. 2019 paart er seine Vorträge mit zwei Exkursionen. Sein Weg führt ihn nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg und es geht nach Hildesheim.

Anlass für den Veranstaltungsreigen ist ein runder Geburts- und Gedenktag: 1.100 Jahre ist es in diesem Jahr her, dass der erste Herrscher der ottonischen Dynastie auf den Thron gelangte. Heinrich I. wurde 919 zum ersten Sachsenkönig im ostfränkischen Reich gewählt, aus dem sich später das Heilige Römische Reich Deutscher Nation entwickelte.

Die Obst-Exkursion folgt Heinrichs Spuren am Wochenende des 25. und 26. Mai. Mit dem Bus geht es ran die historischen Stätten in Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg. Die Reise ist also auch etwas für Geschichtsinteressierte, die nicht so gut zu Fuß sind. Ebenso wenig braucht es große Vorkenntnisse. „Die Teilnehmer bekommen von mir Handreichungen – Stammbäume, Chronologie, Wissenswertes über Heinrich I. und Otto I.“, sagt Obst. „Man benötigt auch keinen Reiseführer oder Stadtplan.“

Grundsätzlich schade es aber nicht, sich im Vorfeld ein wenig mit der Geschichte der Ottonen und den Orten, an denen sie wirkten, auseinanderzusetzen. Denn, gibt der Leiter der Exkursion zu bedenken, man sehe nur, was man wisse. Diese Binsenweisheit stamme nicht von ihm, fügt er an, sondern von Theodor Fontane. Gelegenheit, sich im Vorfeld der Exkursion mit der ottonischen Geschichte zu befassen, gibt es am 21. Mai im Möllner Stadthauptmannshof. Dort referiert Obst ab 19.30 Uhr über die erste große Königsdynastie der Deutschen.

Schon jetzt freut sich der Exkursionsleiter auf die Reise nach Sachsen-Anhalt. Er freut sich auf Quedlinburg, wo sich Heinrich I. bevorzugt aufhielt und seine Frau ein adliges Damenstift gründete. Er freut sich auf die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode, das einzige noch unversehrte Bauwerk der Ottonik, auf den Magdeburger Dom mit dem Kaisergrab und auf das Prämonstratenser-Kloster St. Marien. „Hier gibt es sogar eine Verbindung in unsere Region“, sagt Obst. Das Kloster St. Marien sei das Mutterkloster des Ratzeburger Prämonstratenser-Klosters.

„So riesige Gebäude zu schaffen, war das Ergebnis einer hervorragenden Architektur und einer hervorragenden logistischen Leistung“, mein Obst. Den Zeitgenossen, die in Holzhütten oder Lehmhütten lebten, müssten sie wie „Weltwunder“ vorgekommen sein.

Neben den historischen Stätten besuchen die Exkursionsteilnehmer die Sonderausstellung „919 – Plötzlich König – Heinrich I. in Quedlinburg“ sowie die Dauerausstellung „Ottonianum“.

Eine weitere Exkursion steht dann im Herbst auf dem Programm. Für die Tagestour „Ottonische Gottesburgen und Bernwardinische Kunst“ führt Obst die Teilnehmer nach Hildesheim. Besichtigt werden dort der Dom, die Domschatzkammer mit dem berühmten tausendjährigen Domschatz sowie die Michaeliskirche mit der Bernwardskrypta, ein Hauptwerk der Ottonik. Neben diesem kunstgeschichtlichen Schwerpunkt geht es politisch um die Regierungsjahre Ottos II. und seines Sohnes Ottos III. von 973 bis 1002.

Anmeldungen für die Exkursion nach Quedlinburg, Gernrode und Magdeburg nimmt die Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur in Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87000, Fax 04542-87061 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, entgegen.

Mehr zu den Ottonen und zum Mittelalter unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/erste-deutsche-mit-roemischer-kaiserkrone/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/von-wegen-finster-2/

 

 

 

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Aus der Stiftung

Lothar Obst über die ersten Deutschen mit Kaiserkrone

Bevor es am 25. und 26. Mai auf historische Exkursion nach Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode geht, gibt Lothar Obst Gelegenheit, das Wissen über das frühe Mittelalter noch einmal aufzufrischen. Unter dem Titel „Die Ottonen (919 – 1024) – Die ersten Deutschen auf dem römischen Kaiserthron“ berichtet er am Dienstag, 21. Mai, im Möllner Stadthauptmannshof über die berühmte Königsdynastie. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Im Jahre 919 wird der Sachsenherzog Heinrich aus dem ausflussreichen Geschlecht der Liudolfinger in Fritzlar zum König des fränkischen Ostreiches, „in regno teutonicorum“, gewählt. Der Legende nach überbrachte ihm eine Delegation der Stämme unter Führung von Eberhard von Franken die Reichskleinodien, als er am Quedlinburger Finkenherd beim Vogelfang saß. Mit der Thronerhebung Heinrichs verbindet sich die Gründung des ersten deutschen Staates. Ihm gelang, was sein Vorgänger Konrad nicht durchsetzen konnte: Die Autonomiebestrebungen der Stammesherzöge erfolgreich zu bekämpfen und der äußeren Bedrohung durch die Ungarn-Einfälle Herr zu werden. Doch Heinrich blieb bescheiden, lehnte die Salbung der Kirche ab und ließ die Geschichte wissen: „Es genügt mir, wenn sie mich vor meinen Ahnen König nennen.“

Ganz anders hingegen war sein Sohn Otto I., dem die Geschichte den Beinamen „der Große“ verlieh: 936 lässt er sich in einer sorgfältig inszenierten Zeremonie über dem Grabe Karls des Großen in der Aachener Pfalzkapelle zum König krönen und nimmt auf diesem dem des Salomon ähnlichen Kaiserthrons Platz. Die „Renovatio imperii romanorum“, die Wiederherstellung des römischen Weltreiches unter der legitimierten Herrschaft der deutschen Könige als römische Kaiser in ihrer Funktion als Nachfolger der Cäsaren war fortan sein politisches Programm in der Traditionslinie von Karolingern und Römern.

„Ego Otto dei gratia romanorum imperator augustus“ – ich, Otto, von Gottes Gnaden erhabener Kaiser und Augustus der Römer – heißt es schließlich in den Urkunden des dritten der Ottonen. Er war der theokratischen Reichsidee Karls des Großen, dem Gottesgnadentum des Kaiserreiches, stark zugeneigt, war eine strahlende Erscheinung und beherrschte drei Sprachen, Deutsch, Griechisch und Latein. In der Philosophie war er ebenso zu Hause wie in der Mathematik, schrieb Gedichte, liebte die Musik, war den Gelehrten im Disput gewachsen und schließlich so umfassend gebildet, dass ihn noch seine Zeitgenossen als „mirabilia mundi“, als „das Wunder der Welt“, bezeichneten.

Auf dem römischen Palatin, dem vornehmsten der sieben Hügel der Tiberstadt, errichtete er sich einen Palast und machte Rom zur kaiserlichen Residenzstadt.

Soweit führt die Exkursion mit Lothar Obst am 25. und 26. Mai zwar nicht, aber Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode mit ihren historischen Stätten sind auch so eine Reise wert. Anmeldungen für die Veranstaltung der Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg nehmen  entgegen.

Anmeldungen zu den Reisen nimmt die Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur (Mölln), erreichbar unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de, in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg entgegen.

Mehr zur Exkursion nach Quedlinburg, Magdeburg und Gernrode und zum Mittelalter unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/geschichte-hoeren-fuehlen-sehen-und-anfassen/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/28/von-wegen-finster-2/

 

 

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Nördlich der A24

„Kultur könnte ein wenig mehr Lobbyarbeit vertragen“

Mit wem ließe sich besser über das Thema Kultur plaudern als mit Meinhard Füllner? Der Kreispräsident ist in der Region tief verwurzelt. In der Lokalpolitik ist er bereits seit den 70er Jahren aktiv. Er kennt das kulturelle Hier und Jetzt im Kreis, und er kennt die kulturelle Vergangenheit. Als Künstler ist er zudem aktiv daran beteiligt. Im Interview mit Kulturportal-Herzogtum.de wird deutlich, dass ihm die Förderung der Kultur ein Herzensanliegen ist. Knapp zwei Stunden steht er in seinem Büro im Alten Kreishaus Rede und Antwort. 

Kulturportal-Herzogtum.de: Herr Füllner, was verstehen Sie unter Kultur?

Meinhard Füllner: Kultur ist für mich das, was das Leben über den Alltag und Werktag hinaus lebenswert macht. Da gehört das ganze Spektrum zu – Musik, Literatur, Bildende Kunst, Forschung, Lehre. Deshalb sind Diskussionen über Kultur auch immer sehr schwierig, weil jeder etwas anderes darunter versteht.

KP: Welche Bedeutung hat die Kultur für uns und unser Zusammenleben?

Füllner: Die Kultur ist wesentlicher Bestandteil für unsere Identität. Der Mensch manifestiert sich nicht nur in der Landschaft, sondern auch woran er sich kulturell erinnert. Welche Musik hat er gehört? Welche Sprache hat er gelernt? Gerade in unserer technischen und immer unpersönlicher werdenden Welt brauchen wir solch emotionale Anker. Die Menschen müssen sich mit der Heimat identifizieren können.

KP: Gerade wegen des technologischen Fortschritts wird derzeit gerne einer Identitätskrise das Wort geredet. Ein häufig genanntes Stichwort ist hier das Vereinssterben.

Füllner: Die Vereine haben Probleme, weil die Menschen sich nicht mehr binden wollen. Man muss sich bewusst sein, dass die Zeiten sich ändern, dass junge Leute heute völlig andere Präferenzen haben. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir uns dem Interesse der Menschen stellen. Ein Beispiel: Sie kriegen keinen jungen Menschen zu Plattdeutsch-Lesungen mit irgendwelchen Döntjes. Sie kriegen sie aber zu Veranstaltungen, wo junge Leute tolle Reime auf Niederdeutsch gestalten. Die Sprache muss zeitgemäßer dargestellt werden. Ganz allgemein müssen wir uns in der Kulturförderung möglichst breit aufstellen und alle Altersgruppen im Blick haben.

KP: Sehen Sie da Defizite?

Füllner: Kultur könnte schon ein wenig mehr Lobbyarbeit in einigen kommunalen Entscheidungsgremien vertragen. Schön wäre es, wenn jede Kommune Mitglied im Förderkreis für die Stiftung Herzogtum Lauenburg wäre. Schließlich soll deren Kulturarbeit für alle im Kreis einen Nutzen haben.

KP: Gibt es eigentlich so etwas wie eine spezielle „lauenburgische Kultur“?

Füllner: Jeder Raum hat seine eigene Kultur. Das Spezifische liegt in der eigenen Geschichte, die sich darin verbindet und verknüpft. Sichtbar wird dies beispielsweise in der Architektur. Ansonsten ist Kultur davon abhängig, wie die jeweilige Generation sie gestaltet. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der KulturSommer am Kanal. Er hat sich toll entwickelt und ist zu einer Marke geworden. Durch Frank Düwel haben wir da Output von außen bekommen. Er hat kreative Potentiale gehoben, die sonst noch im Verborgenen schlummern würden.

KP: Sehen Sie allgemein noch Verbesserungspotential?

Füllner: Es macht Sinn, unsere Kulturträger miteinander zu verknüpfen – das Künstlerhaus Lauenburg, das Amtsrichterhaus in Schwarzenbek, die Stiftung Herzogtum Lauenburg, die Galerie Noffke. Die Einrichtungen könnten sich gegenseitig befruchten. In Steinhorst haben wir eine der größten landwirtschaftlichen Sammlungen im Land. Sie wird ehrenamtlich betrieben und steht im Bild der Öffentlichkeit unter Wert, weil es ehrenamtlich betrieben wird. Wir müssen diese tolle Sammlung besser nutzen. Außerdem waren und sind wir die kulturelle Brücke zu Mecklenburg – diese ehemals enge Verzahnung müssen wir wiederbeleben.

KP: Wir sprechen hier gerade über Kultur und Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg. Wenn ich mich mit Künstlern oder Kulturschaffenden unterhalte, ist oft vom Nordkreis und Südkreis die Rede. Woher rührt diese Aufteilung?

Füllner: Das hängt damit zusammen, dass durch das Groß-Hamburg-Gesetz erst 1936 einige Teile des Kreises zu uns gekommen sind. Hinzu kommt, dass die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung im Süden und die der kulturellen Entwicklung im Norden stattfinden. Das müssen wir noch mehr zueinander bringen.

KP: Was kann man für das Zusammengehörigkeitsgefühl tun?

Füllner: Viele Menschen im bevölkerungsreichen Süden sind durch den Hamburger Raum geprägt. Um die Identifikation mit dem Kreis zu erhöhen, müssen wir im Süden unser eigenes kulturelles Programm sicherstellen. Das kulturelle Interesse darf nicht der Sogwirkung Hamburgs erliegen. Deshalb ist die Stiftung Herzogtum Lauenburg auch sehr bewusst im Süden aktiv. Deshalb hat der Kreis die finanzielle Förderung für das Künstlerhaus Lauenburg aufgestockt.

KP: Sie leben seit ihrer Kindheit in der Region und sind im Kreis seit Jahrzehnten politisch und künstlerisch aktiv. Wie hat sich die Kultur ihrer Meinung nach entwickelt?

Füllner: Dadurch dass der Kreis die Kulturförderung der Stiftung Herzogtum Lauenburg übertragen hat und dank der Unterstützung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg hat sie sich stark vitalisiert. Früher war Kultur im Kreis das Kreismuseum, Weber, Goedtke oder auch die Dommusiken. Heute haben wir das Bismarck-Museum und das Amtsrichterhaus. Oder die Scheune bei den von Bülows, das Forum für Umwelt und Natur und über den Kultursommer hinaus unzählige Events einer großen Kulturgemeinschaft. Das sind Beispiele dafür, was hier in den letzten Jahren passiert ist.

KP: Herr Füllner, ich danke für das Gespräch.

Einen Einblick in das Kunstverständnis von Meinhard Füllner gibt es unter: https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/21/schoepfer-makelloser-linien/

 

 

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Nördlich der A24

Schöpfer makelloser Linien

Halbe Sachen sind offensichtlich nicht so sein Ding. Zumindest legt das Meinhard Füllners jüngste Reise nahe. Kurz nach dem Jahreswechsel war der 77-Jährige mit seiner Frau im niederländischen Leeuwarden unterwegs. Die friesische Stadt hatte sich 2018 als Kulturhauptstadt Europas präsentiert. Füllner wollte sich vor Ort die Kunst ansehen. Brunnen zum Beispiel. Nicht einen oder zwei, sondern zehn – in unterschiedlichen Städten. Leeuwarden hatte die gesamte Region in das Projekt Kulturhauptstadt miteingebunden. Das Ergebnis waren – unter anderem – die zehn Brunnen.

Füllner steuerte jedes einzelne Exemplar an. Er nahm sie in Augenschein, überzeugte sich vor Ort von der Qualität der Arbeiten, der Kunstfertigkeit der Schöpfer.

Der Kreispräsident holt sein Tablet hervor und zeigt die Bilder, die er von den Brunnen gemacht hat. Ihm sei es wichtig, sagt er, dass jemand mit Material und Werkzeug sach- und fachgerecht umgehen könne. Den Blick und die Expertise dafür hat er. Füllner ist gelernter Feinmechaniker und er ist Künstler.

Wie ernst es ihm mit seinem Anspruch ist, zeigt ein Blick auf den kleinen Beistelltisch, der neben seinem Schreibtisch steht. Dort thronen ein von ihm gefertigter Bulle und ein Stier. Skulpturen aus Stahl und Mahagoniholz mit klaren, makellosen Linien. Andernfalls hätten es die Kunstwerke wohl nicht auf den Beistelltisch geschafft. Die Ansprüche, die er formuliert, stellt er auch an sich selbst. Das gilt nicht nur für die Ausführung. „Mir fehlt manchmal das Besondere, das Kreative in der Kunst“, sagt er. Es gehe darum, etwas Neues machen.

Gleichwohl möchte er seine Kunstauffassung nicht als Dogma verstanden wissen. „Über Kunst kann man ja bekanntlich streiten“, sagt Füllner. Persönlich seien ihm halt „originäre und originelle Kreativität“ wichtig. An Einfällen mangelt es ihm nicht. Zu Hause habe er einen losen Blatthefter. Darin sammele er seine Ideen, sagt er. Das Problem sei nur, dass er zuletzt keine Zeit gefunden habe, einen seiner Einfälle in die Tat umzusetzen.

Füllner greift erneut zum Tablet. Diesmal zeigt er einige seiner eigenen Werke. Bullen und Stiere in verschiedenen Größen, Eulenspiegel-Mützen – alle haben sie klare, makellose Linien. So wollte der Künstler die Werke haben.

„Ich habe immer sehr konkrete Vorstellungen“, sagt Füllner. Deshalb fertige er vorab immer Skizzen an. Noch nie habe er ein Stück Holz oder anderes Material einfach genommen und angefangen zu formen.

Er muss es auf diese, seine Art machen – wenn er denn eines Tages mal wieder dazu kommt, den losen Blatthefter aus dem Schrank zu holen und eine Idee in ein Kunstwerk zu verwandeln.

Für den Moment ist da aber nur der Wunsch, endlich mal wieder zum Werkzeug greifen zu können. Füllner wischt über das Tablet. Ein Bild mit Strandkörben erscheint. Ja, Bilder fertigt er auch an, der Mann, der ja vor allem Politiker ist. Der Hintergrund ist gemalt, die Formation der Sitzgelegenheiten in das Panorama eingearbeitet. Jeder einzelne Strandkorb eine Kleinskulptur. Sie werden mit Sicherheit makellos sein. Alle.

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/21/12242/

 

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Aus der Stiftung

KI trifft Ottonen

Konzerte, wissenschaftliche Vorträge, Ausstellungen, Niederdeutsch: Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat gemeinsam mit etlichen Kooperationspartnern ein Programm erstellt, das alle Teile des Kreises berücksichtigt. Neben dem Sitz der Stiftung im Stadthauptmannshof Mölln werden als Veranstaltungsorte auch andere Städte wie Lauenburg, Ratzeburg oder Schwarzenbek berücksichtigt, aber auch kleinere Orte wie Kollow oder Groß Sarau sind mit einbezogen.

Bei der Vielfalt des Programms setzt die Stiftung Herzogtum Lauenburg einerseits auf bereits etablierte und erfolgreiche Veranstaltungen wie beispielsweise das Pegasus-Open-Air und das Autorentreffen Niederdeutsch im Mai oder das Frühjahrskonzert des LandesJugendOrchesters im April. Aber auch zwei Veranstaltungsreihen mit übergreifenden Themen geben frische, aktuelle Impulse: „Künstliche Intelligenz“, „Fliehen – einst geflohen. Geschichten von Flucht und Vertreibung in Schleswig-Holstein“.

Die Frühjahrsausstellung der Stiftung im März widmet sich als Gemeinschaftsausstellung dem letzten der beiden Themen und führt KünstlerInnen aus den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg zusammen. Das gesamte Projekt „Fliehen – einst geflohen“ unter der Leitung von Marianne Lentz läuft bis Ende September und umfasst Ausstellungen, Vorträge, Schauspiel, Konzerte, Filme, Literatur sowie Schulprojekte. Eine entsprechende Internetseite befindet sich noch im Aufbau. Ein Flyer wird erstellt.

Das Thema „Künstliche Intelligenz“, das regelmäßig in den Medien präsent ist, wird u.a. bei einem Kulturtalk mit drei Dirk Kuchel (Computerbild), Konstantin von Notz (Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen) und Roberto Simanowski (Erziehungswissenschaften) am 28. März in Mölln diskutiert.

Die Vorträge der Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur behandeln die verschiedensten Themen aus der Perspektive der jeweiligen Fachgebiete (zum Beispiel spricht Prof. Dr. Joachim Reichstein über die Ortsgeschichte Kankelaus am 28. März oder Prof. Dr. Holger Behm über den Auerochsen am 23. März).

Der komplexen und besonderen Geschichte des Adels im Herzogtum Lauenburg widmet sich ein Tagesseminar am 1. Juni in Gudow. Mit Kurzvorträgen wird versucht, den vielseitigen historischen Verläufen gerecht zu werden.

Die 2018 begonnene Reihe „1.100 Jahre Ottonen“ (als Norddeutschland zum Zentrum des Reiches wurde) wird mit einem Vortrag und einer Wochenendexkursion Ende Mai in Kooperation mit dem Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg fortgesetzt.

Der Natur-/Umwelt-Bereich steht weiterhin im Fokus. Neben den im Frühjahr üblichen Kurzseminaren von Peter Schlottmann auf der Ratzeburger Streuobstwiese im Januar und April werden unterschiedliche Vorträge angeboten: zum Beispiel über den Kuckuck (Karsten Gärtner am 29. Januar) oder über die Nachtgreifvögel im Kreis (Thomas Neumann am 18. März). Übrigens ist der Eintritt zu wissenschaftlichen Vorträgen der Stiftung und der Akademie kostenlos.

Da die erste Auflage des Schreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“ sehr erfolgreich gewesen ist und ein großes Spektrum an kreativem Potenzial gezeigt hat, setzt die Stiftung dieses Format fort. Der Aufruf zu dem Schreibwettbewerb ist vor Kurzem erfolgt. Die besten eingereichten Texte werden vor Publikum am 25. April in Mölln prämiert und vorgelesen.

Da die Stiftung zu einem der Kulturknotenpunkte des Landes ernannt wurde, gibt es 2019 bisher vier damit zusammenhängende Veranstaltungen:

  • Poetry Slam in Mölln (11. Januar)
  • Treffen des Schul- und Jugend-Theaternetzwerks in Ratzeburg (15./16. Februar)
  • Gespräch im Glaspalast zum gedanklichen Austausch und zur Vernetzung aller Kultur-Interessierten in Mölln (26. Februar)
  • Pegasus-Festival in Mölln (18. Mai)

Die Reihe „Kultur auf Dorf-Tour“ wird ebenso fortgesetzt. Bei Redaktionsschluss standen vier Veranstaltungen fest, die sich abwechselnd zwischen den Genres Musik und Theater bewegen.

Der 14. KulturSommer am Kanal läuft im nächsten Jahr vom 15. Juni bis 15. Juli. Wie in jedem Jahr werden erste Höhepunkte des vierwöchigen Kulturfestivals im Februar präsentiert. Das Motto im nächsten Jahr lautet „Das Wasser – Das Salz – Die Seele“. Die Eröffnung des KulturSommers wird in Berkenthin gefeiert. Zu dem Kulturfestival erscheint ein eigenes Programmheft.

Die Stiftung ist stets an Kooperationen interessiert, besonders im ländlichen Raum. Die bereits lange bestehende Reihe „Die Akademie geht aufs Land“ bietet die Möglichkeit, historische Besonderheiten direkt vor Ort den interessierten Einwohnern nahezubringen. Bei Interesse wenden Sie sich an die Geschäftsstelle der Stiftung unter Tel. 04542-87000 oder info@stiftung-herzogtum.de. Wir prüfen dann, ob es zur angefragten Gemeinde passende Forschungsergebnisse gibt.

Das Programm des ersten Halbjahrs ist bereits jetzt im Stadthauptmannshof Mölln erhältlich. Ebenso wird es in den Tourist-Informationen des Kreises sowie bei den Kooperationspartnern ausliegen. Auf der Internetseite www.stiftung-herzogtum.de finden Sie eine PDF-Datei des Programms.

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Nördlich der A24

„Um Frieden ringen zwischen Wasser und Wüste“

Gebet, Gemeinschaft, Genuss: Das Programm des Evangelischen Frauenwerks Lübeck-Lauenburg für das erste Halbjahr 2019 ist druckfrisch und richtet sich mit Gottesdiensten, Workshops und Veranstaltungen an Frauen in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg.

„Um Frieden ringen zwischen Wasser und Wüste“ heißt das neue Jahresprojekt im Evangelischen Frauenwerk Lübeck-Lauenburg. „Wasser erfrischt, reinigt und erneuert. Wasser hat gestaltende Kraft, ist ungleich verteilt“, schreibt Leiterin Sille Meyer im Vorwort des Programms. Das Schöpfungswunder Wasser dürfe weder ideologisch besetzt noch zum Prestigeobjekt werden. Bereits heute erforderten Wasserkonflikte zähe Aushandlungsprozesse. „Auch deshalb wollen wir uns im Evangelischen Frauenwerk 2019 über vielschichtige Angebote inhaltlich mit dem Wasser auseinandersetzen“, so Silke Meyer weiter.

Spirituell nähern sich die Frauen dem Thema beispielweise beim Pilgern, in einer Andacht zwischen Himmel und Wellen oder in den regelmäßigen Gottesdiensten in der Lübecker Petrikirche.

Wer sich dem Thema Wasser künstlerisch annähern will, kann das ganz individuell über Mandalas oder im Kunstraum der EntdeckungsART. Im Drumcircle oder beim göttlichen Tanz & Schmaus gibt es die Möglichkeit, sich über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg zu verständigen.

Ganz praktisch und handfrest setzen sich die Frauen auch in Vorträgen, Netzwerktreffen und frauenpolitischen Angeboten mit dem Thema auseinander.

Das Modelabel „Chic.Fair-Weltbewusst“ nimmt das neue Jahresprojekt ganz kreativ auf. Für die Refill-Wasserflaschen werden Upcycling-Taschen genäht.

Übrigens: Das Lydia Cafe in Ratzeburg und das Frauenwerk in Lübeck, Steinrader Weg 11, sind offizielle Refill-Stationen. Hier können Menschen ihre Wasserflasche kostenlos mit Trinkwasser auffüllen.

Das aktuelle Programm des Frauenwerks gibt es hier als pdf zum Download. https://bit.ly/2VMYmnk

Text: Ines Langhorst

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Vorfahrt für die Jugend

Zu Besuch bei Uroma

Der folgende Text stammt aus der Feder von Marie Schröder (Foto). Im Rahmen des Schreibwettbewerbs „Wanted: Junge Autor*inn*en“, initiiert von der Stiftung Herzogtum Lauenburg, belegte sie damit den ersten Platz in der Altersgruppe der 17- bis 23-Jährigen.

Claudia kurbelte die Fensterscheibe runter, während das Geschrei aus dem hinteren Teil des Wagens anschwoll. Ihr Blick wanderte zu ihrem Mann, der konzentriert auf den staubigen Asphalt blickte. Eine Schweißperle löste sich von seiner Stirn und rollte langsam seine Schläfe hinab. Für einen überraschenden Moment war es still in dem alten Renault Kangoo. Dann tauchte Nico‘s dunkler Haarschopf zwischen den Vordersitzen auf. „Müssen wir echt zu Oma ins Altenheim?“, fragte er in einem Ton, der verriet, dass er schon jetzt zu Tode gelangweilt war.

Die kleine Anna fing wieder an zu kreischen. Es war ein warnender Schrei, ein „Lass das!“ der Kleinkinder. Claudia drehte sich um. „Ja, aber natürlich müssen wir Uroma zu ihrem Geburtstag besuchen.“, sagte sie mühsam lächelnd. „Wieso denn? Sie besucht mich doch auch nicht zu meinem.“, leierte Nico und verdrehte die Augen theatralisch. Er zuckte mit den Schultern und kasperte herum. Die fünfjährige Maria legte ihre Hände wieder auf die Armlehne von Annas quietschbuntem Kindersitz. Erneut durchzog der erschreckend hohe Warnschrei das Auto. Thomas zog die Stirn kraus. „Hast du eigentlich an die Torte gedacht?“, fragte er plötzlich.

Claudias Gesicht erstarrte zu Eis. Sie presste ihre Zähne aufeinander und wurde plötzlich sarkastisch. „Ha! Ob ich an die Torte gedacht habe?! Ich denke, ich hatte genug damit zu tun die drei Kinder in ihre Sitze zu zwängen und die Sicherheitsgurte zu schließen ohne dass dreckige Patschehände meine – übrigens neue – Frisur zerstören.“ Ihr Mann hatte ergebend eine Hand gehoben. „Ich denke, ich hab sie in den Kofferraum gestellt…“, gab er zu. „Ist doch egal… Oma wird es eh nicht auffallen.“, murmelte Nico. „Mamaaaa!“, tönte es von hinten. Claudia erblickte die alten Eichen, die die Auffahrt des Pflegeheims säumten. „Wann sind wir denn eeendlich d…“ „Jetzt.“ Sie unterbrach Maria erleichtert und sprang aus dem Wagen, sobald er auf dem Parkplatz stand.

Die langen, hellen Seitenarme des Gebäudes streckten sich einladend zu beiden Seiten aus. Sie nahmen die Kühlbox mit der Torte und betraten den Empfangsbereich. Anna kuschelte sich in die Arme ihrer Mutter. Während Thomas und Claudia kurz mit der Pflegerin hinter dem Tresen sprachen, liefen Nico und Maria schon los. „Äh, bist du sicher, dass es hier ist, Nico?“, fragte die Kleine mit einem Kichern. Er nickte und öffnete die Tür einen Spalt. „Sechsundsiebzig, Siebenundsiebzig, Achtundsiebzig…“ Eine raue Stimme zählte leise weiter. Der Rest der Familie war nun auch bei der Tür angekommen. Thomas hielt ihnen die Tür auf. „Zwei, drei, vier… Alles Liebe und Gute zum Geburtstag, Oma!“, riefen sie. Das Zimmer war hell, aber nicht sehr groß. Auf dem Tisch stand ein vertrockneter Blumenstraß. Uroma saß auf dem zweiten Bett am Fenster und strahlte. „Besuch! Ich hatte nicht mit Besuch gerechnet.“, sagte sie. Nico zog eine Augenbraue hoch. „Hab ich doch gesagt.“, murmelte er. „Aber Margaret, du hast doch Geburtstag!“, lächelte Claudia die Oma ihres Mannes an.

Die zarte, senile Rentnerin blickte ihr misstrauisch entgegen. „Für Sie immer noch Frau Hansen.“, erklärte sie. Dann wandte sie sich an Thomas. „Heinrich! Ein Glück bist du da. Wo warst du denn so lange? Elfriede und Hanelore waren noch hier und haben mit mir zusammen die Schuhe geflickt. Du kannst es dir nicht vorstellen! Wir haben doch tatsächlich die ganze Nacht durchgetanzt.“ Dann zwinkerte sie ihm zu. „Aber keine Sorge, mein Lieber. Die Kerle können mir nichts anhaben. Ich habe ja dich!“ Thomas blickte sie verdutzt an. „Sie glaubt, du bist Heinrich, ihr Mann.“, flüsterte Claudia. „Achtundneunzig, Neunundneunzig, Hundert! Jawoll, Jawoll!“ Die Frau mit der heiseren Stimme klatschte einmal in die Hände und fing wieder bei Eins an. Uroma Margaret war den Blicken der Familie gefolgt. Sie beugte sich verschwörerisch vor. „Wir haben hier eine Verrückte im Raum.“, flüsterte sie und nickte gewichtig. Maria kicherte. „Oh und was bist du für ein süßer Bub‘?“, lächelte Uroma Margaret. Das Kichern verstummte. Maria starrte sie aus großen ernsten Augen an. „Ich bin ein Mädchen!“, sagte sie und verschränkte empört die Arme vor der Brust. Nico trat vor. „Oma, wir haben Nusstorte mitgebracht. Die magst du doch so gerne!“ Er wandte sich seiner Mutter zu. „Können wir nicht in den Garten gehen?“, fragte er. „Das ist eine hervorragende Idee!“, lächelte Claudia. „So und wer sagt, dass Sie mitkommen? Und woher kennen sie meinen Mann eigentlich?“, fragte Uroma. „Oh, ich habe die Torte gebacken und bin mit Thomas verheiratet.“, erklärte Claudia. Ihre blonden Haare klebten ihr im Nacken. „Torte, wofür?“, hakte Uroma nach. Thomas nahm seiner Frau das Kind ab. „Na, weil heute doch dein Geburtstag ist!“

Margaret schüttelte den Kopf. Maria zog die Nase kraus und sah ihre Uroma verständnislos an. „Wieso weiß sie denn nicht, dass sie heute Geburtstag hat?“, flüsterte sie Nico ins Ohr und erlangte damit prompt wieder Margarets Aufmerksamkeit. „Oh, was bist du ein süßer Bub‘! Wie heißt du denn?“ Maria fing an zu zittern und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich bin ein Määäädchen!“, brüllte sie. Anna klatschte in die Hände. „Na…oll, na…oll“, brabbelte sie und zur selben Zeit war die alte Dame wieder bei Hundert angekommen. „Jawoll, Jawoll!“, freute diese sich. Uroma Margaret stützte sich auf ihren Rollator und taperte los. „Noch mehr Verrückte…“, murmelte sie traurig und sah Claudia an. „Wenn Sie die Torte gebacken haben, dann dürfen Sie selbstverständlich mitkommen.“ Die ganze Mannschaft machte sich auf den Weg in den Garten. Die Blätter einiger Apfelbäume zauberten ein gesprenkeltes Muster aus Schatten und Licht auf den Rasen. In der Luft lag eine betörende Mischung aus Flieder und Sonne. Sie stellten die Nusstorte auf den Tisch und nahmen Platz. „Was für ein schöner Tag!“, strahlte Uroma Margaret. Sie runzelte die Stirn und blickte auf die Torte. „So eine gab es früher nur zu meinem Geburtstag.“, erklärte sie an Claudia gewandt. Dann lächelte sie plötzlich. „Aber heute ist ja mein Geburtstag!“, jauchzte sie. Anna kreischte. „Ja…oll, jaoll!“ Lachen erfüllte den Garten. Eine weiche, blasse Hand legte sich auf Thomas Arm. Uroma Margaret blickte gerührt auf die Nusstorte. „Meine Lieblingstorte!“, flüsterte sie. „Danke, Thomas. Danke dir!“

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Ausstellungen

Ein Herz für Stiere

Künstler machen Ausstellungen. Normalerweise. Bei Meinhard Füllner ist dem momentan nicht so. Sein prallgefüllter Terminkalender lässt ihm wenig Zeit für die Kunst und damit auch für die öffentliche Präsentation. Immerhin: Wer dennoch eine Arbeit von ihm in Augenschein nehmen will, kann sich die Skulptur „S-tierliebe“ im Haus der sozialen Dienste der Lebenshilfe im Grambeker Weg (Mölln) ansehen.

Apropos Stier: Die Tiere habe es dem 77-Jährigen angetan. „Mit ihren vielfältigen ausdrucksstarken Möglichkeiten begeistern und inspirieren sie mich“, erklärt er, warum er sich immer wieder daran macht kunstvolle Varianten dieser Spezies zu kreieren. „Bei den großen Skulpturen handelt es sich um geschweißte Stahlkörper – geschliffen oder lackiert mit Autolack. Die Gehörne bestehen aus schichtverleimten massiven Mahagoniholz.“

Mehr über Füllners Kunst und ein Interview mit ihm über die Kultur im Kreis unter:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/21/schoepfer-makelloser-linien/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/21/12242/

 

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Vorfahrt für die Jugend

In Wortgewittern

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Vorhang auf für den beliebten Poetry Slam: Das von der Kultur Community initiierte Event steigt am kommenden Freitag, 11. Januar, in der Möllner Bogarts.Bar am Delvenauweg 4. Los geht es um 19.30 Uhr.

Das Publikum darf sich auf einen Wortwettstreit mit sechs Teilnehmern freuen. Die Moderation übernimmt Michel Kühn (Assemble Art), der selbst Poetry Slammer ist. Der Wettkampf startet mit einer Vorrunde, in der jeder der sechs Teilnehmer dem Publikum einen sechsminütigen Beitrag präsentiert. „Das Casten für das Finale überstehen drei oder vier der Kandidaten“, so Kühn. Das hänge vom Abend selbst ab. Die Entscheidung, wer das Finale erreicht, trifft eine siebenköpfige Publikumsjury. „Die wähle ich im Vorfeld aus“, sagt Kühn. Im Finale selbst seien dann alle Zuhörer gefragt. Bevor der Wettbewerb startet, geht der Moderator aber noch selbst in die Bütt. „Damit teste ich, ob die Jury das Format verstanden hat“, erklärt Kühn.

Für die Zuhörer verspricht das einen zusätzlichen Sprachgenuss. Kühn wurde 2015 immerhin Landesmeister im Poetry Slam. Seine Texte reichen von satirischen Sichtweisen auf die Gesellschaft über pointierte Kurzgedichte und -geschichten bis hin zu geowissenschaftlichen Annäherungen an das Thema Liebe. Er ist Stammautor der monatlichen Kieler Lesebühne „Irgendwas mit Möwen“.

Eine Kooperation zwischen der Stiftung Herzogtum Lauenburg und der Bogarts.Bar auf Initiative der Kultur-Community der Stiftung.

Reservierung ist möglich unter Tel. 04542-87000 oder info@stiftung-herzogtum.de.

Weitere Infos rund um die Veranstaltung:

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/07/man-braucht-die-abgebruehtheit-um-authentisch-zu-wirken/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/07/die-stimmung-ist-jedes-mal-anders/[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=mnfX5AUmEnI“][/vc_column][/vc_row]

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Vorfahrt für die Jugend

„Die Stimmung ist jedes Mal anders“

Zum wiederholten Mal stellt die Kultur Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg einen Poetry Slam auf die Beine. Am kommenden Freitag, 11. Januar, treten in der Bogarts.Bar (Mölln) sechs Wortakrobaten gegeneinander an. Los geht es um 19.30 Uhr.

Max Lachetta und Florian Klein, die sich mit den Kolleginnen und Kollegen der Kultur Community für die Organisation des Events ins Zeug legen, sind gespannt, was da diesmal auf sie zukommt. Aus Erfahrung wissen beide, dass das Veranstaltungsformat keinen Automatismus mit sich bringt. „Die Stimmung“, sagt Klein, „ist jedes Mal anders.“ Er könne das gar nicht so richtig beschreiben. Auf jeden Fall liege da immer „etwas Besonderes in der Luft“. Es gebe traurige und lustige Abende, wobei die jeweilige Stimmung von den Slammern abhänge. Meist seien es aber eher witzige Texte, die vorgetragen werden, ergänzt Lachetta. Beim Publikum komme das sehr gut an.

Klar ist: Die Qualität der Wortbeiträge kann sich hören und sehen lassen. Viele Slammer seien kleine Literaten, meint Klein, die man dann auf der Leipziger Buchmesse wiedersehe.

„Der Deutsche Meister im Poetry Slam war auch schon bei uns“, erzählt Klein. Mit Michel Kühn ist in der Bogarts.Bar Schleswig-Holsteins bester Wortakrobat des Jahres 2015 vertreten. Kühn steht allerdings als Moderator auf der Bühne.

Unabhängig davon hoffen Klein und Lachetta am kommenden Sonnabend auf ein volles Haus. „Unsere Slams sind immer gut besucht, zeigt sich Lachetta optimistisch. Zudem habe man mit dem Bogarts gute Erfahrungen gemacht. Im vergangenen Jahr seien dort alle 100 Plätze ausverkauft gewesen. Poetry Slam und Bogarts.Bar – das passe einfach, so Lachetta. Die „Location“ habe eine „sehr gute Besucherreichweite“.

Die Bogarts.Bar befindet sich am Delvenauweg 4 in Mölln. Reservierungen für die Veranstaltungen werden unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de entgegengenommen.

Weitere Infos sowie ein Interview mit Moderator und Slammer Michel Kühn unter

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/07/man-braucht-die-abgebruehtheit-um-authentisch-zu-wirken/

https://kulturportal-herzogtum.de/2019/01/07/wettstreit-der-sprachakrobaten-im-bogarts/