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„Ein besonders schöner Tag“

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„Schreibzeit“ wird zur Lesezeit. Vom 4. bis 13. Mai gehen die zehn besten Erzählungen des von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Schreibwettbewerbs online. Vorgetragen werden sie von bekannten Persönlichkeiten, die wie die Autoren allesamt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg stammen. Die Beiträge erscheinen als Video-Stream auf Kulturportal-Herzogtum.de. Zum Auftakt am 4. Mai liest Ulrike Mechau-Krasemann, Vorsitzende des Künstlerhauses Lauenburg, Britta Engels Geschichte „Ein besonders schöner Tag“. Das nächste Video geht am 5. Mai online.

 

 

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Kulturtalk der Stiftung Herzogtum Lauenburg – Live!

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Hier sind Sie richtig! Am Montag, 27. April, wird unter diesem Link der Kulturtalk der Stiftung Herzogtum Lauenburg aus dem Stadthauptmannshof übertragen. Zu Gast sind Christine Gerberding, Redaktionsleiterin des NDR-Kulturjournals, Astrid Schwabe, Juniorprofessorin für Public History und historisches Lernen im Sachunterricht an der Europa-Universität Flensburg, und der Hamburger Kunsthistoriker Eberhard Stosch, der den erkrankten Dr. Stefan Vöhringer vertritt. Die Moderation übernimmt Jörg Geschke.

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„Wir wollen da sein – und wir werden da sein!“

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Seit 2007 organisiert und inszeniert Intendant Frank Düwel für die Stiftung Herzogtum Lauenburg den KulturSommer am Kanal. Er kann dabei auf eine echte Erfolgsgeschichte zurückblicken. Die Zahl der Besucher ist stetig gestiegen und geht mittlerweile in die Zehntausende. Parallel dazu sind künstlerische Qualität und die Anzahl der Veranstaltungen kontinuierlich nach oben gegangen. Längst hat der KulturSommer am Kanal mit seinen in die Landschaften eingebetteten Konzerten, Kunstperformances und (Musik-)Theateraufführungen einen Ruf erarbeitet, der weit über die Region hinausreicht.

Dieses Jahr wollte Düwel noch „einen“ draufsetzen. Mit Managerin Farina Klose, die seit einem Dreivierteljahr Hand in Hand mit ihm arbeitet, waren neue außergewöhnliche Veranstaltungsformate geplant. Die Corona-Pandemie hat nun vieles davon über den Haufen geworfen. Darüber – und wie der KulturSommer am Kanal stattdessen aussehen wird – sprach mit ihm Kulturportal-Herzogtum.de.

 

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Abgehoben! KulturSommer steigt „In den Wolken“

Der KulturSommer am Kanal steigt 2020 „In den Wolken“. Statt in den Landschaften wird ein Teil des Festivals der Stiftung Herzogtum Lauenburg in der Cloud spielen.

„Wegen der Corona-Krise verwandeln wir unsere Homepage Kultursommer-am-Kanal.de in eine digitale Veranstaltungsplattform“, so Intendant Frank Düwel über das von ihm und Managerin Farina Klose kurzfristig umgeplante Programm. Auf Kultursommer-am-Kanal.de erwartet die Besucherinnen und Besucher jeden Tag ein Kulturereignis. Dazu gehören Auftritte vom Opern-Lieferservice Operando oder von Märchenerzählerin Anna Malten.

Düwels Botschaft dahinter ist klar und unmissverständlich: Es gibt einen KulturSommer am Kanal und er läuft wie geplant vom 7. Juni bis 6. Juli. Neben den vielen Events, in denen sich die Künstler, Musiker und Schauspieler aus der Region „In den Wolken“ präsentieren, haben der Intendant und sein Veranstaltungsteam auch einige Open Air-Veranstaltungen einfallen lassen. Dazu gehören die „Kunst am Wegesrand“ und die eigens für den KulturSommer kreierten „Soundwalks“. „Bei diesen Formaten können die Leute einzeln unterwegs sein“, so Düwel. Sie sind damit sozusagen „coronatauglich“.

Darüber hinaus möchte der Intendant den Elbe-Lübeck-Kanal in den Fokus der digitalen Kunst- und Kulturwelt rücken. Dafür wünscht er sich Beiträge von Schleusenwärtern, Schiffern und Spaziergängern, die in Wort, Bild und Film ihre ganz eigene Geschichte von der altehrwürdigen Wasserstraße erzählen.

Im Blick behalten will Düwel, wie sich die Gefahrenlage und damit die Auflagen zum Schutz gegen das Virus entwickeln. Sollten hier weitere Lockerungen folgen, kann sich der Intendant auch die Veranstaltung kleinerer Konzerte und sogar eine abgespeckte Fassung von Beat´n´Dance im Spätsommer vorstellen. Klar ist, dass das für die Eröffnung geplante Fahrradstationstheater in Büchen entfällt. Dafür wird die Gemeinde am 7. Juni unter anderem im Online-Programm in den Fokus gerückt.

Offen ist derzeit noch, wie es mit dem Kanu-Wander-Theater weitergeht. Auf dem Plan stünde eigentlich die Aufführung von Shakespeares „Was ihr wollt“. Definitiv nicht zu halten, sind die Ursprungstermine für die Aufführungen (12. und 13. Juni). Düwel hält sowohl eine Verschiebung in den Herbst als auch ins nächste Jahr für möglich.

Auch das Programm für den Nachwuchs kann nicht wie gewohnt stattfinden. Stattdessen bietet das KulturSommer-Team diverse Mitmach-Workshops an. Diese und alle weiteren Programmpunkte werden auf Kultursommer-am-Kanal.de als „Reisebegleiter in den Wolken“ veröffentlicht. Die Homepage wird für das digitale Festival einem umfassenden Relaunch unterzogen. Darüber hinaus wird für den KulturSommer eine eigene, kostenlose App entwickelt. Der Weg nach „Digitalien“, um „Europas – Bilder und Klänge“ zu erleben, wird also schnell und direkt.

Rückendeckung für die Planungen des Intendanten kommt vom Vorstand der Stiftung Herzogtum Lauenburg. „Die von Frank Düwel an den Tag gelegte Flexibilität ist das Gebot der Stunde, stellt Präsident Klaus Schlie klar. Hinter vielen Dingen stünden derzeit Fragezeichen, weshalb man nur auf Sicht fahren könne.

Vizepräsident Wolfgang Engelmann wiederum erinnert –  losgelöst von etwaigen Planungsszenarien – an die Bedeutung des Hauptsponsors: „Ohne die Unterstützung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg würde es keinen KulturSommer am Kanal geben“. Die Stiftung sei froh und dankbar dafür, in diesen Zeiten solch eine zuverlässigen Partnerin an ihrer Seite zu wissen.

Über weitere Anregungen und Vorschläge für den KulturSommer am Kanal auf dem Weg in die Wolken freuen sich Intendant Düwel und Managerin Klose. Kontakt: kultursommer@norden-theater.de.

Foto: Antje Berodt

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/04/21/podcast-kultursommer-am-kanal-frank-duewel-moelln/
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Kostenlos zur „Onleihe“

Mit einem kostenfreien Zugang zur Online-Ausleihe haben die Stadtbüchereien Geesthacht und Schwarzenbek auf die Corona-Krise reagiert. Der Gratis-Service gilt bis zum 30. Mai. Anmeldungen sind unter https://sb-geesch.lmscloud.net/ möglich.

„Da wir unsere Leserinnen und Leser leider in dieser außergewöhnlichen Zeit nicht mit unseren physischen Medien versorgen können, wollen wir mit unserem Online-Angebot bestmöglich für sie da sein“, heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Stadtbüchereien. Das Angebot richtet sich an alle Interessierten.

Die „Onleihe“ der Stadtbüchereien Geesthacht und Schwarzenbek ermöglicht die digitale Ausleihe von Büchern (eBooks), Hörbüchern (eAudio) aktuellen Zeitungen & Zeitschriften (ePaper) und Videos (eVideo). Auch eLearning-Kurse aus vielfältigen Bereichen sind abrufbar.

Sie reichen von Persönlichkeitsentwicklung über Sprachkurse bis zu EDV-Trainings. Für Einsteiger gibt es unter „Hilfe“ ausführliche Anleitungen und Video-Tutorials. Bei Problemen hilft ein Blick in das Nutzer-Forum.

Die „Onleihe“ hält zudem die digitale Version des „Duden Basiswissen Schule“ vor. Das Standardwerk bietet Lernhilfen zu allen wichtigen Schulfächern von Englisch bis Physik für Klasse 5-10 sowie für das Abitur. Darüber hinaus können Nutzer auf den Brockhaus, auf das Brockhaus Kinderlexikon und die Brockhaus Online-Kurse zugreifen.

Ein weiterer Vorzug sind die Munzinger Datenbanken, die wöchentlich aktualisiert werden. Sie bieten wichtige Informationen – beispielsweise für Referate und Präsentationen. Unter anderem sind darunter 30.000 Biographien, Daten und Fakten aller Staaten, internationaler Zusammenschlüsse & Organisationen sowie alles zu aktuellem & vergangenem Weltgeschehen zu finden.

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„Schreiben ist meine Impulskontrolle“

Seit etwa anderthalb Jahren leitet Hannah Rau die Literaturwerkstatt der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Im Stadthauptmannshof widmet sich die Begründerin der Lübecker Wortwerft alle vier Wochen den Schreibtalenten aus der Region. Bei den Jugendlichen punktet sie mit einer Fülle von Ideen und Anregungen und – natürlich – mit Fachkompetenz. Dabei bewegt sie sich stets auf Augenhöhe mit den Teilnehmern. Rau selbst verfasst Lyrik und Prosatexte. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihr über Schreibprozesse, die Bedeutung des Lesens und Coaching.

Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Rau, wie wichtig ist es, zu lesen, wenn man schreiben will?

Hannah Rau: Wenn man schreiben möchte, ist es schon gut, auch zu lesen. Wenn man schreibt, liest man anders. So wie jemand, der Häuser baut – der guckt sich Häuser einfach anders an, wenn er sie betritt.

KP: Kennen Sie einen berühmten Autor, der nicht gelesen hat?

Rau: Es gibt da ein Zitat: „Das Bisschen, was ich noch lese, schreibe ich mir selber“ – war es Sartre? Das ist natürlich ein Kokettieren. Ich glaube, Ideen und Stile entwickeln wir durch unsere Vorbilder. Wenn jemand zu mir kommt, der einen Lyrikband veröffentlichen will, dann frage ich: Wie viel Lyrik hast du im Regal? Wenn da keine Lyrik steht, sage ich, dann lass das mal mit dem Lyrik-Schreiben. Wir sollten niemals etwas schreiben, was wir nicht auch selbst lesen wollen.

KP: Wie ist es bei Ihnen? Was lesen Sie?

Rau: Gerade lese ich von Mirko Bonné „Der eiskalte Himmel“ – ein älteres Buch von ihm über Shackletons Antarktisdurchquerung. Mich begeistern Extremgeschichten. Oder Peter Wittkamps grandioses Buch über Zwangsstörungen „Für mich soll es Neurosen regnen“. Ich lese viel und oft Lyrik, Belletristik und Sachbuch gleichzeitig. Ein Gedichtband liegt immer in der Küche oder am Bett. Auf dem Kindle habe ich viel Belletristik, weil ich nicht gerne Sachen mit mir herumschleppe. Ich muss lesen, wie ich essen muss. Das Gedicht ist meine Praline. Prosa ist mein Butterbrot.

KP: Holen Sie sich aus dieser Lektüre Inspirationen fürs Schreiben?

Rau: Nein eigentlich nicht. Meine Ideen kommen aus dem Alltag. Ich stehe immer so unter Beschuss von meinen Eindrücken. Dadurch bekomme ich ganz viele Impulse. Freunde sagen manchmal zu mir: Du erlebst aber auch verrückte Sachen! Dabei geht es wahrscheinlich allen Menschen so, die meisten merken es nur nicht. Ich bin unglaublich assoziativ unterwegs. Ich sitze mit einem komischen Typ im Bus und schon entsteht eine Geschichte.

KP: Was drängt Sie an den Schreibtisch? Sind es diese Inspirationen?

Rau: Das ist keine Frage für mich. Ich schreibe und es schreibt mich. Es gibt für mich kein Leben ohne Schreiben. Wenn ich anfange zu schreiben – wenn ich fiktional schreibe, bin ich komplett weg. Das ist der klassische Flow. Ich muss schreiben, sonst platze ich. Schreiben beruhigt. Es strukturiert. Es ist Ausdruck, aber still. Es ist im Grunde meine Impulskontrolle, eine ausgelagerte Impulskontrolle.

KP: Sie schreiben auch Lyrik. – Bei Verlagen gilt diese Textform in finanzieller Hinsicht als tödlich – warum?

Rau: Die Lyrik hat eine große Nähe zur bildenden Kunst. Sie hat nichts Konkretes. Es gibt Dinge, die kannst du nicht benennen, weil sie unbenennbar sind, aber Lyrik kann es. Abstrakte Kunst kann es. Und das ist der Reiz. Ich schreibe aber auch Prosa. Gerade habe ich einen Roman in mir. Ich bin noch auf der Suche, wie ich das machen kann. Weil ich mich beim Schreiben verausgabe, brauche ich Zeit und eine klare Struktur. Der Roman ist aber schon da. Es schreibt in mir.

KP: Wie meinen Sie das – der Roman ist schon da?

Rau: Ich weiß ungefähr, was für Figuren ich habe und lasse sie machen. Ich weiß nicht, wo es hingeht. Ich schreibe einfach nur mit, was in meinem Gehirn passiert.

KP: Schriftsteller genießen den Ruf des weltabgewandten Eigenbrötlers. Sie hingegen sitzen nicht nur in Ihrem stillen Kämmerlein, sondern suchen auch das Rampenlicht – zum Beispiel bei Poetry Slams.

Rau: Auf Slams gehe ich nur noch, wenn ich eingeladen werde. Was ich mache, nennt sich Slam-Recording. Ich gehe auf Konferenzen und schreibe alles mit, was ich höre – was an Vorträgen kommt, was die Menschen neben mir in der Sitzreihe augenrollend sagen. Am Ende gehe ich auf die Bühne und fasse die Inhalte der Tagung in 15 Minuten zusammen Ich beleuchte alles anders, verrückt, höre anders zu. Wenn zum Beispiel die Suchtbeauftragte gesagt hat, das Thema Sucht muss endlich in der Gesellschaft als Krankheit wahrgenommen werden wie Hämorriden und niemand traut sich zu lachen, dann komme ich später auf die Bühne und frage: „Na, wie geht’s euren Hämorriden?“ und endlich dürfen alle lachen. Ich bin da der Narr.

KP: Im Rampenlicht stehen Sie auch, wenn Sie eine Literaturwerkstatt – wie die der Stiftung Herzogtum Lauenburg – leiten…

Rau: Nein – bei der Literaturwerkstatt bin ich nur die Leitung. Es geht da nicht um mich. Es geht darum, Teilnehmern Impulse zu geben und Freude am Schreiben zu wecken. Ich sage, stell´ dir vor, du könntest fliegen. Stell´ dir vor, du könntest eine App entwickeln, mit der du andere Menschen steuern kannst. Was würdest du tun? Die Schreibbegeisterung zu wecken, heißt für mich da anzudocken, wo die Teilnehmer sich befinden.

KP: Welche Fähigkeit braucht es noch, um eine Literaturwerkstatt zu leiten?

Rau: Wirkliche Leitung sein, heißt, zu gucken, dass jeder bekommt, was er oder sie braucht. Es gilt neben den Quirligen auch die Stillen zu beachten – ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern. Man muss Regeln einfordern – zum Beispiel Respekt und freundliche Rückmeldungen fördern. In Mölln war das von Anfang an keine Frage. Für schwierige Situationen habe ich die Poesietherapie als Zusatzausbildung gemacht. Ich habe als Teilnehmerin selbst erlebt, wie eine alte Frau bei einer Schreibaufgabe weinend den Raum verlassen hat, ohne dass die Leitung reagiert hat.. Das wollte ich nicht erleben. Die Therapieausbildung brauche ich allerdings meist fürs Autorencoaching.

KP: Wie gehen Sie mit Ihrer Schreibwerkstatt vor?

Rau: Ich gucke, was die Gruppe braucht und gehe auf das ein, was sie sich wünscht und danach organisiere ich meinen Unterricht.

KP: Macht es einen Unterschied, ob Sie beispielsweise mit Alt oder Jung oder gemischten Gruppen arbeiten?

Rau: Das ist vollkommen egal. Es spielt weder eine Rolle, welche Altersmischung ich habe, noch ob es Männer oder Frauen sind, weil wir alle schreiben. Ich verzichte gern  auf Vorstellungsrunden. Ich möchte nicht, dass Karl-Heinz aus der Verwaltung sich als Karl-Heinz aus der Verwaltung vorstellt. Ich möchte, dass Karl-Heinz sich mit seinem verrückten Text über ein Nashorn vorstellt.

KP: Frau Rau, ich danke Ihnen für das Gespräch.

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/03/16/kurzreportage-literaturwerkstatt-stiftung-herzogtum-lauenburg-moelln/

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Unterstützung für Kulturschaffende

Landauf, landab bemüht sich die Politik, den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise entgegenzuwirken. Dabei stehen auch die Künstler und Kulturschaffenden im Fokus. So hat das Land Schleswig-Holstein ein Soforthilfeprogramm auf den Weg gebracht, das zeitnahe und unbürokratische Hilfen für Freiberufler, Selbständige, Kulturschaffende und Unternehmen ermöglicht. Die von der Landeregierung als Schutzschirm bezeichnete finanzielle Unterstützung beläuft sich auf 100 Millionen Euro.

An der Umsetzung des Hilfsprogramms wird derzeit gearbeitet. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hofft, dass noch in dieser Woche Anträge gestellt werden können. „Sobald dies der Fall ist, werden das Land und die Förderinstitute darüber öffentlich informieren. Wir bitten darum dringend, vorher noch keine Anfragen zu stellen“, so Buchholz.

Speziell um Hilfe für Künstler und Freischaffende bemüht sich der Landeskulturverband Schleswig-Holstein (LKV). Unter #KulturhilfeSH hat der LKV einen Nothilfefonds für Künstler und Freischaffende der Kulturwirtschaft ins Leben gerufen. Bis zum vergangenen Freitag (20. März) waren dort bereits 45.000 Euro eingegangen. Das eigens dafür eingerichtete Konto hat die IBAN DE51 2145 0000 0105 0396 71 (BIC: NOLADE21RDB). Das Stichwort lautet „Kulturhilfe“. Spenden werden zudem via Paypal unter www.paypal.me/kulturhilfeSH entgegengenommen.

Wer den Nothilfefonds in Anspruch nehmen möchte, findet unter https://www.landeskulturverband-sh.de/category/kulturhilfesh/ die Auszahlungsbedingungen. Kontakt per Mail gibt es unter kulturhilfe@landeskulturverband.de.

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„Wir zeigen Träume in 3.000 Liter Wasser“

Anna Malten ist eine vielseitige und kreative Frau. Sie hat Grafik-Design studiert und Fähigkeiten erworben, die ihr heute noch für ihre Kunst – Anna Malten malt – von Nutzen sind. Außerdem ist sie Märchenerzählerin und seit ein paar Jahren Puppenspielerin. Zusammen mit ihrem Mann Wolf Malten, mit dem sie in Siebeneichen lebt, erweckt sie die Figuren des Wasser Marionetten Theaters zum Leben. Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihr über den langen Weg zur „Bühnen“-Künstlerin.

Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Malten, sind Sie ein Mensch, der gerne im Rampenlicht steht?

Anna Malten: Ich habe zumindest kein Problem damit. Ich lege es aber nicht drauf an. Ich bin ja keine Schauspielerin. Ich spiele keine Rolle. Wenn ich etwas auf der Bühne mache, suche ich nach der richtigen Facette in mir. Ich kann nur etwas verkörpern, was in mir angelegt ist.

KP: In Ihrem Stück „H2Upps“ spielen Sie aber schon eine Rolle – oder?

Malten: Wolf und ich sind in dem Stück Wolf und Anna und der Wassertropfen spricht mit mir. Ich kann mir vorstellen, mich mit einem Wassertropfen zu unterhalten. Ich kann auch mit einem Baum sprechen. Wenn ich mit dem Wassertropfen spreche, ist der auch für mich da.

KP: Menschen, die Sie nicht kennen, muss man sagen, dass Sie eher spezielle Formate des Bühnenspiels bevorzugen. Sie erzählen Märchen und Sie betreiben mit Ihrem Mann ein Wassertheater. Woher kommen diese besonderen Vorlieben?

Malten: Wie wird man Märchenerzählerin? Ich glaube, dass man damit geboren wird und es eines Tages merkt. Ich brauche dafür keine Bühne. Ich kann auch in der Fußgängerzone, in einer Scheune oder im Café erzählen. Dass ich auf der Bühne gelandet bin, hängt mit meiner Hochzeit zusammen. Das Wassertheater wurde vor 27 Jahren von Wolf Malten und Simone Frömming gegründet. Simones Tod hätte das Ende des Theaters sein können, denn so etwas kann einer nicht allein machen. Aber dann sind Wolf und ich uns begegnet und ich habe meine Begabung, Geschichten zu erzählen, mit in das Theater eingebracht.

KP: Kommen wir noch einmal auf die Märchenerzählerin Anna Malten zurück. Wie haben Sie gemerkt, dass das Märchenerzählen in Ihnen schlummert?

Malten: Vor 30 Jahren habe ich die keltischen Märchen für mich entdeckt und sie im Freundeskreis vorgelesen. Das wurde auch sehr gut angenommen. Ich habe dann aber gemerkt: Das geht nicht. Du guckst das Publikum gar nicht an. Eine Freundin hat mir dann den Tipp mit der Europäischen Märchengesellschaft gegeben, die seit Jahrzehnten Märchenerzähler ausbildet. Da habe ich vor 20 Jahren angefangen. Als ich meinem Mann begegnete, war ich schon 15 Jahre im Geschäft.

KP: Ärgert es Sie, dass Sie das Märchenerzählen relativ spät für sich entdeckt haben?

Malten: Nein. Man muss sein Leben schon ein Stück weit gelebt haben, bevor man in die Märchenwelt einsteigen kann. Märchen sind ja uralte Weisheitsgeschichten, die kann ich mit 20 so gar nicht erfassen.

KP: Was für Märchen sind das, die Sie erzählen?

Malten: Ich erzähle Volksmärchen, keine Kunstmärchen. Weisheit steckt in erster Linie in Volksmärchen. Da merkt man sofort, wenn eine Geschichte konstruiert ist. Das Volksmärchen spricht in Archetypen, das sind alles uralte Bilder. Es ist eine alte Bildsprache, in der die Menschheit sich wiederfindet – unabhängig von der Kultur.

KP: Sie sagten, dass Märchen „uralte Weisheitsgeschichten“ sind. Was sind das für Weisheiten? Inwieweit lassen sich die Märchen analysieren?

Malten: Natürlich kann man Märchen interpretieren. Ich rate aber nicht dazu. Märchen funktionieren im Unterbewusstsein. Man sollte ihnen nicht die Eingeweide rausholen. Dann verlieren sie ihren Zauber. Man kann davon ausgehen, dass jedes Bild tiefere Bedeutung hat. Das sind alles Archetypen, die über diesen Zauber funktionieren.

KP: Diese Archetypen gibt es beim Wassertheater nicht. Wie funktioniert diese Kunstform?

Malten: Die Brücke zum Wassertheater ist, dass wir fantastische Bilder unter Wasser zeigen – Dinge, die es eigentlich nicht gibt. In Märchen sind ja auch fantastische Dinge möglich. Da mache ich sie über Sprache sichtbar. Im Wassertheater mache ich es über die Figuren. Der Effekt ist ganz ähnlich. Die Menschen tauchen wie beim Märchenerzählen ab. Ich behaupte, die sind dann bei sich selbst.

KP: Worin liegt für Sie der Reiz beim Wassertheater?

Malten: Es ist die Mischung. Ich muss mich wahnsinnig konzentrieren – auf die Musik, die läuft und auf die Figuren im Wasserbecken. Ich begleite die Figuren unter Wasser bei der Geschichte, die sie sich erzählen. Die Geschichte haben wir uns vorher überlegt. Was die Figuren tun, ist bei jeder Aufführung neu. Das ist nie identisch.

KP: Fiel es Ihnen leicht, sich auf dieses Spiel einzulassen?

Malten: Ich würde es so formulieren: Als ich die Figuren zum ersten Mal ins Wasser gehalten habe, habe ich mich auf sie eingelassen, ihnen nichts aufgezwungen und ihnen „zugehört“. Auf diese Weise sind neue Geschichten entstanden, die Wolf live am Flügel begleitet.

KP: Sie haben also quasi etwas Neues kreiert?

Malten: Ja. Die Figuren, die wir aus dem Fundus übernommen haben, stammen aus mehr als 20 Jahren Wassertheater. Die Geschichten, die diese Figuren erzählen, habe ich leider nie gesehen, kann also auf nichts Bekanntes zurückgreifen. 

KP: Wenn Sie jemanden in eine Ihrer Aufführungen locken wollten, was würden Sie ihm sagen?

Malten: Kommen Sie und gucken Sie! Wir zeigen Träume in 3.000 Liter Wasser. Wir haben die Figuren und malen mit Licht unter Wasser, ohne Drehbuch, lebendig und augenblicklich. So ist Wassertheater.

KP: Frau Malten, ich danke Ihnen für das Gespräch.

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„Es war einmal ein Wassertropfen“

Wolf und Anna pusten die Lampen im Schützenhaus aus. Es wird dunkel im Raum und nahezu mucksmäuschenstill. Neugierig blicken die Jungen und Mädchen, die es sich auf Matten und Stühlen bequem gemacht haben, auf das leuchtende Aquarium. Im Hintergrund spielt Musik.  

Das Wassertheater Lübeck gibt an diesem Morgen zwei Gastspiele in Müssen. Das Publikum sind die Klassen 1 bis 4 und einige Lehrerinnen*. Wolf und Anna Malten spielen „H2Upps“, eine Geschichte über die Bedeutung und Wandelbarkeit des Wassers.

„Es war einmal ein Wassertropfen, der lebte in einem Wasserkocher“, eröffnet Anna Malten die Geschichte, die sie mit ihrem Partner und Ehemann erzählen will. „Kinder können auch mit Socken reden“, hat sie eben noch – unmittelbar vor der Aufführung – gesagt. Tatsächlich sind die Kinder ganz Ohr, was dieser Tropfen Anna zu sagen hat. Es irritiert sie auch nicht, dass der Tropfen im Laufe des Stücks Gestalt annimmt und sich in eine blaue Puppe verwandelt. Mit dem Augenblick, in dem das Spiel beginnt, sind sie abgetaucht und folgen der Story, mit der die Maltens immer mal wieder auf Tour sind.

Das Wasser kocht jetzt, der Tropfen verdampft und steigt in den Himmel auf, um wenig später durch ein krachendes Gewitter im Aquarium zu landen. Es blitzt und donnert auf der provisorischen Bühne. Der Aggregatzustand kann dem „Upps“ nichts anhaben. „Upps-Dampfwolken und Gewitter-Uppsis stürzen ins Meer“, erzählt Anna Malten.

Ganz anders sieht es aus, als plötzlich der Mensch ins Spiel kommt. Eine finstere Gestalt, ein mieser Kerl, der nichts anderes im Sinn hat, als das Wasser mit seinem Dreck zu versauen. Anna und Wolf sind in ihrem Element. Es läuft – und zwar von Anfang an. Sogar beim Tüttellüüt – der Moment, in dem der Wassertropfen ein Gesicht bekommt – sind sie synchron. Eben noch – bei der ersten Aufführung – war Anna Malten zu schnell. Ihr Mann hat das kritisiert: „Wenn du das Tüttellütt** machst, muss das schon übereinstimmen, mit dem, was ich mache. Gerade, Punkt, Kurve!“

So eine Kritik, sagt Anna Malten später, sei für sie „völlig unproblematisch“. Empfindsamkeiten kann und will sie sich nicht erlauben. Es gehe um das gemeinsame Werk und das müsse so gut wie möglich werden.

Das Abenteuer von Upps und den anderen Uppsis steuert jetzt auf sein dramatisches Ende zu. Anna Malten steht hinter dem Aquarium, wo plötzlich Müll und Fischgerippe herumschwimmen. „Böse Menschen können Upps verändern“, sagt sie und fordert, dass man sich immer um das Upps kümmern muss. „Man darf nicht aufgeben!“

Der für die ungewisse Zukunft gesetzte Imperativ funktioniert schon mal auf der Bühne: Das Aquarium ist am Ende vom Dreck befreit. Das Licht geht an. Die Musik endet. Die Kinder tauchen auf. Schüler und Lehrer applaudieren.

*Möglich gemacht hat die beiden Aufführungen der Blunck-Fonds der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

**Das Foto stammt von einer Aufführung in Breitenfelde im Frühjahr 2018. In Müssen konnte während der Aufführung nicht fotografiert werden.

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„Waterstories“

Ein Wasser Marionetten Theater – das gibt es bislang nur in Lübeck. Es ist also – Stand heute – einzigartig in der Welt – und nicht nur das. Zuletzt wurden die Betreiber Wolf und Anna Malten im Rahmen einer Dissertation ein Jahr von einer Schweizer Wissenschaftlerin begleitet. Das Ergebnis ist ein Adelsschlag. Die Forscherin kam zu dem Schluss, dass es sich beim Wassermarionetten-Spiel um eine eigenständige Kunstform handelt.

Wer sich davon überzeugen will, hat in den kommenden Wochen mehrfach in der Kanalstraße 108 (Lübeck) Gelegenheit dazu. Die Marionetten werden dort in einem 3.000 Liter-Becken zum Leben erweckt.

Am Freitag, 6. März, sowie am Freitag, 3. April spielen Anna und Wolf Malten das Stück „Waterstories“. Das Stück ist zudem sonnabends am 4. April und am 11. April zu sehen. Die Aufführungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr.

Für Kinder ab dem vierten Lebensjahr hat das Wasser Marionetten Theater das Stück „H2Upps“ im Programm, das am Sonnabend, 4. April, und Sonnabend, 11. April, jeweils um 15 Uhr aufgeführt wird.

Anna Malten tritt darüber hinaus im Rahmen des KulturSommers auf. Sie erzählt am 14. Juni in Berkenthin und am 28. Juni in Wentorf die Legende von Europa und Zeus und geht dabei dem Gründungsmythos des Kontinents auf den Grund.

Mehr Infos zum Wassertheater unter www.wassertheater.de und unter www.kultursommer-am-kanal.de.