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Aus der Stiftung

Silvestersause im Neobarock

Hanne Lenze-Lauch muss das Große und Ganze im Blick haben. Auf Details zu achten, sagt sie, bringe relativ wenig. Die junge Frau weiß, wovon sie spricht. 2019 war sie erstmals bei dieser sehr speziellen Produktion dabei. Sie kennt das Gelände am Schaalseekanal – die Bühne des Kanu-Wander-Theaters. Sie ist theoretisch wie praktisch in der Lage, die besonderen Umstände der Aufführungen in ihre Ideenwelten miteinzubeziehen.

Zwei Dinge nennt sie, auf die es für die Produktion ankommt: Die Kleider müssen für das Publikum, das sich mit dem Kanu von Szene zu Szene vorarbeitet, gut sichtbar sein. „Eine Signalwirkung haben“, wie die Kostümbildnerin es ausdrückt. Und: Für die Helden des Stücks, die an den verschiedenen Stationen von verschiedenen Darstellern gespielt werden, müsse man sich etwas einfallen lassen, dass einen „Wiedererkennungswert“ habe.

Die aktuelle Produktion – 2020 steht William Shakespeares „Was ihr wollt“ auf dem Spielplan – dürfte für die erfahrene Kostümbildnerin* in dieser Hinsicht ein Klacks sein. Viola, Orsino und Co. sollen mit ihrer Kluft im modetechnisch schillernden und schrägen Zeitalter von Boy George, Nena und Co. landen.

„Ich finde, dass in den 80er Jahren viel aus Shakespeares Zeiten drinsteckt“, begründet Lenze-Lauch den Schritt, sich dem Neobarock zuzuwenden. Vom Grundschnitt, stellt sie klar, hätte auch der große Dramatiker des 16. Jahrhunderts solche Kleider tragen können.

Die schrillen Textilien haben natürlich auch einen dramaturgischen Hintergrund: Regisseurin Michelle Affolter inszeniert das Stück als berauschende Silvestersause. Dementsprechend „überschäumend“ sollen die Kleider sein. Zudem unterstreichen sie das Melodramatische der Shakespearschen Verwechslungskomödie.

Affolter – 2019 noch Regieassistentin – führt nach dem Fortgang von Kerstin Steeb erstmals Regie. Affolters alte Rolle füllt nun Lisa Pottstock aus. Geblieben sind der Spaß und die gute Stimmung im Team, was Lenz-Lauch sehr wichtig ist. „Der Humor ist die Basis von allem“, stellt sie fest. Wichtig sei aber auch, dass man ähnliche ästhetische Vorstellungen habe.

Diese Vorstellungen müssen jetzt, da die heiße Vorbereitungsphase für die Produktion beginnt, nach und nach endgültig Gestalt annehmen. Die Frauen werden deshalb in den kommenden Wochen immer mal wieder die Köpfe zusammenstecken, um zu entscheiden, wie die Charaktere am Ende optimal angezogen sind. Dabei werden sie darauf achten, dass die Kostüme für die Darsteller auch praktikabel sind – und nicht zum Klotz am Bein mutieren. Das vorauszusehen, sei nicht immer einfach, sagt Lenze-Lauch. Abgesehen davon kann sie sich auf eine gewisse „Leidensfähigkeit“ der Darsteller verlassen. Beim letzten Mal, sagt die Kostümbildnerin hätten einige einen Wollpullover tragen müssen – mitten im Sommer!

*Hanne Lenze-Lauch entwirft seit 2007 Kostüme für Theateraufführungen. Grundlage ihrer Arbeit ist der äußerst praktisch orientierte Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, den die geborene Aumühlerin in Hildesheim absolviert hat.

„Was ihr wollt“ , Kanu-Wander-Theater, KulturSommer am Kanal, 12. & 13. Juni, ab Schmilauer Brücke, Schaalseekanal, Freitag ab 15 Uhr, Sonnabend ab 11 Uhr

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/03/09/was-ihr-wollt-regieteam-kanuwandertheater-schaalseekanal/
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Ausstellungen

„Vier Frauen – vier Perspektiven“

„Vier Frauen – vier Perspektiven“ – dieser Ausstellungstitel lässt keine Fragen offen. Er ist schlicht Programm, wenn ab Sonntag, 8. März, Ute Wilke, Marianne Schäfer, Birke Kästner und Anke Meixner eine Auswahl ihrer Werke im Möllner Stadthauptmannshof vorstellen. Die vier Künstlerinnen zeigen im Rahmen der Frühjahrsausstellung der Stiftung Herzogtum Lauenburg dem Publikum bis zum 29. März ihren (ästhetischen) Blick auf die Welt.

Die Zarrentinerin Ute Wilke malt. Marianne Schäfer, die in Koberg zu Hause ist, hat sich der Bildhauerei verschrieben. Die Dalbergerin Birke Kästner arbeitet mit Keramik und Anke Meixner aus Testorf mit Papier. Unterschiedlicher könnte die Herangehensweise an das Schöpferische kaum sein. Dementsprechend vielfältig sind die Exponate, die die Besucherinnen und Besucher vorfinden. Dargeboten werden sie im Herrenhaus des Stadthauptmannshofes. Dort treten je zwei Künstlerinnen in einen Dialog: Ute Wilke trifft auf Marianne Schäfer, Birke Kästner auf Anke Meixner.

Ute Wilke präsentiert mit den „Gefiederten“ eine große Werkgruppe. Dabei möchte Wilke die Wesensferne zum Menschen nachempfinden auf der Suche nach „einer neuen Wildnis“. Mit verschiedenen Stilmitteln versucht sie, der Wildheit und der natürlichen Würde der Gefiederten als fremdes Gegenüber Ausdruck zu verleihen.

Marianne Schäfers Skulpturen thematisieren oft das Miteinander der Menschheit und deren Umgang mit der Natur. Zudem widmet sie sich der Darstellung der Tierwelt. Als Material verwendet sie überwiegend Ton, der mittels verschiedener Brenntechniken bearbeitet wird.

Die Keramikerin Birke Kästner gilt als ausgewiesene Spezialistin für den Holzbrand. Dabei belegen insbesondere ihre gedrehten oder gebauten Gefäßobjekte als regelrechte Individuen in Form und Oberfläche den künstlerischen Anspruch auf die Freiheit außerhalb der Funktion.

Das Ziel der Papierkünstlerin Anke Meixner ist immer in einem grafisch-malerischen Sinne das Bild. Ihre besondere Spezialität zeigt sich in inhaltlich anspruchsvollen Kompositionen im Sinne der Collage. Ergänzt werden diese durch federleichte, aber raumgreifende skulpturale Objekte aus Japanpapier.

Zur Vernissage am 8. März stellt Organisatorin Antje Ladiges-Specht die Künstlerinnen vor, ehe sie selbst das Wort ergreifen. Musikalisch umrahmen Christina Sophie Meier am Klavier und Lucja Wojdak am Cello die Eröffnung. Los geht es um 11.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Vier Frauen – vier Perspektiven“, Vernissage, 8. März, Herrenhaus, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 11.30 Uhr, freier Eintritt

„Vier Frauen – vier Perspektiven“, bis 29. März, Herrenhaus, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, sonnabends und sonntags 11 bis 16 Uhr, freier Eintritt

Foto: Anke Meixner

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Nördlich der A24

Was soll das?

Was soll das? Diese Frage fällt oft, wenn Menschen mit Gegenwartskunst konfrontiert sind. Nicht selten wirkt das, was sich da auf den ersten Blick offenbart, unverständlich. Für Marita Landgraf ist das kein Argument, um sich abzuwenden. Die Expertin für Kunst- und Kulturvermittlung empfiehlt Neugier und Offenheit als Eigenschaften, um sich der modernen Kunst anzunähern. Am Donnerstag, 12. März, spricht sie darüber im Möllner Stadthauptmannshof. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis weiß Landgraf, wovon sie spricht. Seit 2016 fungiert sie als Künstlerische Leiterin des Künstlerhauses Lauenburg, in der die moderne Kunst per se eine Heimat hat. Das Künstlerhaus vergibt jedes Jahr fünf Stipendien an junge Menschen, die mit ihren Konzepten und Werken in der Ästhetik des 21. Jahrhunderts verankert sind. Reine Retro-Kunst hat dort keine Chance. Im Künstlerhaus geht es immer auch um das Neue, das Bahnbrechende, das Avantgardistische.

Künstlerinnen und Künstler stehen im 21. Jahrhundert eine Vielzahl von Materialien und Methoden zur Verfügung: von Fotografie, Malerei, Zeichnung und Bildhauerei bis hin zu Video, Performance, Sound, Licht oder Installation. Gewählt wird in der Regel das Medium, das die Arbeit am besten zum Ausdruck bringt. Diese unterschiedlichen und für viele immer noch ungewohnten Ausdrucks- wie ästhetischen Erscheinungsformen geben ihren Inhalt meist nicht auf den ersten Blick preis.

Anmeldungen für den Vortrag werden unter Tel. 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de entgegengenommen.

„Eine Annäherung an die zeitgenössische Kunst“, 12. März, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt

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Nördlich der A24

Auf die Idee kommt es an

Auf die Idee kommt es an – sagt Ai Weiwei und er muss es wissen. Schließlich ist er ein international anerkannter Künstler. Im Zusammenspiel mit einer Baumarkt-Kette hat er jetzt ein Kunstwerk zum Nachbauen kreiert. Dafür braucht es ein paar Stangen, neonfarbene Jacken – und Kabelbinder. Gibt es alles vor Ort und ist „facile á faire“, wie die Franzosen sagen.

Die Idee dahinter? Ai Weiwei hat sie nicht verraten. Was man sieht ist, dass die Jacken beim Aufstellen des Kunstwerkes in die Höhe schießen. Sie leuchten orange-rot. Ein symbolisches Rettungsboot, das sich entfaltet? Oder sollen die vielen herren- und frauenlosen Jacken an Menschen erinnern, die verschwunden sind? Auf jeden Fall muss man Ai Weiwei unterstellen, dass hinter seinem Kunstprodukt eine Portion Ethik steckt. Einer wie er, der seine Heimat aus politischen Gründen verlassen musste, macht so etwas nicht ohne Hintersinn.

Dass es Betrachter gibt, die dennoch an der Sinnhaftigkeit eines solchen Objektes zweifeln, ist Ai Weiwei nicht anzukreiden. Das Zweifeln an sich hat die moderne Kunst schon vor Urzeiten gesät. Es hat Heerscharen von Kunstignoranten und Kunstmuffeln hervorgebracht, die bis heute erfolgreich Abstand zu unverständlichen Ismen – Dadaismus! Kubismus! – halten.

Doch das war gestern. Dank Ai Weiwei ist die moderne Kunst hier und heute in den Baumarkt – Ausdruck des Massenkonsums und Inbegriff von Praktikabilität und Nützlichkeit – umgezogen und mitten in der Gesellschaft angekommen. Wo alle hingehen, um Lösungen für den Alltag zu finden, kann es sich kein Mensch mehr erlauben, zu behaupten, er verstehe nur Bahnhof und mache deshalb einen Bogen um die Sache. Dank Ai Weiwei sind wir alle nun gezwungen, zu Experten zeitgenössischer Kunst zu werden. Für Künstler dürfte das eine tolle Nachricht sein. Die Frage ist, was das für den Baumarkt von morgen bedeutet.

Helge Berlinke

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Nördlich der A24

Französische Jazz-Visionäre

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„Jazz in Ratzeburg“ macht 2020 da weiter, wo der Verein 2019 aufgehört hat. Nach dem Gastspiel des virtuosen Pianisten Iiro Rantala gibt mit dem Emile Parisien Quartett am Sonnabend, 29. Februar, eine der besten französischen Jazz-Formationen der Gegenwart ihre Visitenkarte in der Stadtkirche St. Petri ab. Die Combo um den Sopransaxophonisten Emile Parisien stellt in Ratzeburg ihre aktuelle Platte „Double Screening“ vor. Konzertbeginn ist um 20 Uhr.

Emile Parisien gilt als ein Jazzvisionär, der sich auf innovative Art und Weise dem Sopransaxophon verschrieben hat. Dabei verknüpft er Elemente der Vergangenheit mit innovativen, zukunftsträchtigen Ideen. Emile Parisien ist ein Musiker, der den Jazz mit Leib und Seele lebt. Authentizität und Ehrlichkeit schwingen in jedem der von ihm erzeugten Töne mit.

Der Musiker liebt die dichte Struktur, aber auch griffige Pointen. Dabei klingen die Kompositionen stets nach ihrem Verfasser, obwohl dieser den Jazz aus einer Vielzahl verschiedener Quellen schöpft. Emilie Parisiens Musik ist ein furioser Mix aus Chanson, zeitgenössischer ernster Musik sowie französischer und nordafrikanischer Folklore.

Das neue, wieder im ursprünglichen Quartettformat aufgenommene Album „Double Screening“ sprüht vor Tempo und neuen Ideen. Dabei geht die Band nie den einfachen Weg. Die von der Combo und Emile Parisien stammenden Kompositionen erzeugen eine mitreißende Energie und besitzen anspruchsvolle Spannungsbögen. Grenzen zwischen Komposition und Improvisation verschwinden.

Neben wichtigen Jazzpreisen in Frankreich erhielt Emile Parisien 2015 in Deutschland für sein Album mit dem Akkordeonisten Vincent Peirani den Echo Jazz 2015 in der Kategorie „Bestes internationales Ensemble“. Für „Double Screening” gab es 2019 den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.

Karten für das Konzert gibt es bei der Buchhandlung Weber, Herrenstraße 10, in Ratzeburg, erreichbar unter Tel. 0451-3449, sowie bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraße 150, in Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87 000. Vorreservierungen sind per Mail  unter mail@jazzinratzeburg.de möglich.

Emile Parisien Quartett, 29. Februar, Stadtkirche St. Petri, Ratzeburg, 19.30 Uhr

 

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Vorfahrt für die Jugend

Poesie aus Passau, Soul aus der Schweiz

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Musikalische Poesie aus Passau, Soul aus der Schweiz und ein Talk über Kunst und Kultur stehen am Freitag, 28. Februar, auf dem Programm des Sofaabends im Korona Jugendzentrum. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.

Zum Auftakt begibt sich der Gitarrist und Songpoet Colbinger aus Passau auf die Bühne. Sein Musikstil umfasst Elemente aus den Genres Folk, Rock, Country und Funk. Seine Texte beschreiben nach eigener Aussage die „Höhen und Tiefen, das Licht und die Schatten“, die er in wundervolle und klare Worte zu kleiden vermag.

Seine in deutscher und englischer Sprache verfassten Lieder sind für ihn Gefährten, mit denen sich das Leben erschließen lässt und die dem Motto folgen: „Machen wir uns auf und bleiben dran.“ Colbinger hat im Rahmen seiner musikalischen Karriere bereits mit vielen Musikern Berührung gehabt und stand, zum Beispiel mit Tito & Tarantula, Eb Davis, Sophie Hunger, Oneida James Rebeccu und Jesper Munk zusammen auf der Bühne.

In der kurzen Gesprächsrunde zwischen den beiden musikalischen Acts wird diesmal das Thema „Kunst & Kultur – (alles) Ehrensache?“  besprochen. Hier freut sich das Korona-Team Helge Berlinke, Redakteur von Kulturportal-Herzogtum.de und Mitarbeiter der Stiftung Herzogtum Lauenburg,  auf der Bühne begrüßen zu dürfen. Im Rahmen seiner Arbeit für die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat er einen Einblick in die kreisweite Kulturarbeit und die hier tätigen Protagonisten.

Als zweite Künstlerin präsentiert sich schließlich die Schweizer Soul Sängerin Licia Chery auf der Bühne des Korona. Sie befindet sich zurzeit auf Deutschlandtour und legt in Schwarzenbek einen Zwischenstopp ein. Ihre bisher veröffentlichten Alben „Blue Your Mind“ und „Inspiration“ enthalten sowohl poppige Mainstreamelemente als auch eher rockige Töne. Aber egal, welche Elemente sie beim jeweiligen Song nutzt, den Kern der Musik bildet stets der Soul. Ihr aktueller Titel lautet „Dance your pain away“ und soll den Hörer dazu motivieren, auch die leichten Seiten des Lebens betrachten zu dürfen. „Jeder kann sein eigener Held im Leben sein“, sagt Licia und möchte damit Menschen machen, ihre Träume zu verwirklichen. Ihr jüngstes Album ist eine Art musikalische Retrospektive der 60er, 70er und 80er Jahre, die mit modernen Elementen die Verbindung zur Gegenwart herstellt.

Platzreservierungen sind unter der Telefonnummer 04151-5617 möglich.

Sofaabend, 28. Februar, Korona Jugendzentrum, Hans-Böckler-Straße 2a, Schwarzenbek, 20 Uhr

 

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Nördlich der A24

„Wendebilder – Fünf Fotos und ihre Geschichten“

Mit dem Film „Wendebilder – Fünf Fotos und ihre Geschichten“ und einem Beitrag über den „Mecklenburger Aufbruch“ erinnert das Grenzhus Schlagsdorf am Donnerstag, 27. Februar, an den Herbst 1989. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.

Karoline Kleinerts Dokumentarstreifen erzählt anhand von fünf Fotos aus dem Herbst 1989 über den Aufbruch aus einem vormundschaftlichen Staat. Kaum jemand hätte das in der DDR für möglich gehalten: Menschen demonstrieren für ihre Interessen, bemalen die Mauer im Osten, Gefangene fordern ihre Rechte ein, Soldaten verweigern den Gehorsam und Bürger entmilitarisieren die Gesellschaft.

Eine Geschichte aus der Region erzählen dann Dr. Ulrike Petschulat und Holger Marquardt. Beide waren an der Gründung und Entwicklung der unabhängigen Wochenzeitung „Mecklenburger Aufbruch“ beteiligt. Am 31. Dezember 1989 erschien die erste Ausgabe. Ihre Wiege stand im Carlower Pastorenhaus. Regine Marquardt (1949-2016) ergriff die Initiative. Zeitzeugen erinnern sich und stellen eine Sondernummer des Mecklenburger Aufbruchs vor.

Für die Veranstaltung kooperiert das Grenzhus mit dem Filmbüro Wismar.

„Wendebilder – Fünf Fotos und ihre Geschichten“, 27. Februar, Grenzhus, Neubauernweg 1, Schlagsdorf, 19 Uhr

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Nördlich der A24

„Reif für die Insel“

Unter dem Motto „Reif für die Insel“ zeigt Dr. Renate Scheiper am Montag, 24. Februar, im Augustinum Mölln Naturaufnahmen aus dem Franz-Josef-Land. Zu sehen gibt es unter anderem Eisbären, Walrosse und Gletscher. Der Bildervortrag beginnt um 17 Uhr. „Anlandung sofort abbrechen – ein Eisbär ist unterwegs!“ Mit diesen Worten scheiterte Scheipers erster Versuch, vom Expeditions-Kreuzfahrtschiff „Sea Spirit“ aus auf einer Insel des Franz-Josef-Landes an Land zu gehen. Aus vielen kleinen und großen Inseln besteht dieser Archipel, der vor gut hundert Jahren von einer österreichisch-ungarischen Expedition entdeckt und nach dem österreichischen Kaiser benannt wurde. Scheipers Schiff, die MS „Tegetthoff“, wurde damals im Eis eingefroren. Die Fotografin Dr. Renate Scheiper nimmt das Publikum mit auf die Entdeckung der Tier- und Pflanzenwelt dieser eisigen Region. In stabilen Gummibooten (Zodiacs) geht es an Land, kann gestaunt werden über die bunte Blütenpracht, die aus dem Permafrostboden sprießt. Walrossfamilien fahren auf Eisschollen vorbei, während der Mensch sich klein fühlt wie eine Ameise zwischen gigantischen Eisbergen und Gletschern. Man steht schaudernd am Erdloch, in dem Fridtjof Nansen und Hilmar Johansen 1895/96 überwinterten, nachdem sie den Nordpol zu Fuß nicht erreicht hatten. „Reif für die Insel“, 24. Februar, Augustinum, Sterleyer Straße 44, Mölln, 17 Uhr Foto: R. Scheiper
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Nördlich der A24

„Liebertango“ live im Wintersalon

Mit dem Auftritt von „Liebertango“ startet am Sonntag, 23. Februar, die 5. Auflage der „Kleinen Kulturbrise“ im Wintersalon (Ritzerau). Konzertbeginn ist um 17 Uhr.

Hinter dem Namen „Liebertango“ verbergen sich die Musiker Angel Garcia Arnés und Alfons Bock. Das Duo hat sich gesucht und gefunden. Mit geatmetem Rhythmus in den Fingerspitzen und Sensibilität für feinste Klangnuance findet ihr Dialog zwischen Gitarre und Bandoneon neuen Reiz, eigene Note und ungewohnt Schönes. Ihr Tango, leicht, wie hingehaucht, gespielt, träumerischer Dialog zweier Klangvögel, auch mal Schalk hinter allem Kultgehabe, nimmt den „traurigen Gedanken, den man tanzen kann“, mit auf die Federwolke des Lächelns. In Ritzerau präsentiert das Duo unter anderem Stücke ihres neuen Albums „Diálogos“.

Angel García Arnés studierte Klavier und Gitarre in seiner Heimatstadt Salamanca. Dann Studium der klassischen Gitarre und Diplom an der Musikhochschule Hamburg. Auf Tourneen mit veschiedenen südamerikanischen Ensembles folgte er auch während des klassikgeprägten Studiums seiner ursprünglichen Inspiration, der Musik Lateinamerikas. Als Konzertgitarrist und Arrageur tätig im Trio Sureste-Tango, dem Orchester Nissinmann, Cuatro por Tango und im Ensemble Soledad Berrios.

Alfons Bock entwickelte seine Musikalität in der Kindheit an diatonischer und chromatischer Mundharmonika. Es folgten langjähriger Akkordeonunterricht, hausmusikalische und öffentliche Spielpraxis u. a. im Wilhelmsburger Kurorchester. Erst während dieser Zeit kam er mit einem Bandoneon in Berührung. Im Klang und in instrumenteller Anatomie des Bandoneons fand er die autentische Ausdrucksmöglichkeit seiner musikalischen Empfindungen. Er studierte bei Klaus Gutjahr in Berlin und bei Daniel Binelli in Buenos Aires. Zur Zeit unterwegs mit dem Tango-Quartett Cuatro por Tango und im Ensemble Soledad Berrios.

Anmeldung für die Veranstaltungen unter gwen.faehser@posteo.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04543-7026.

„Liebertango“, 23. Februar, Wintersalon, Forstgehöft 2, Ritzerau, 17 Uhr

Quelle: www.duoliebertango.de

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Aus der Stiftung

„Europas Sterne funkeln über dem Kreis“

Der Horizont des KulturSommers am Kanal (KuSo) reicht 2020 weit über Waldsaum und Uferlinien der Region hinaus. Intendant Frank Düwel und Managerin Farina Klose sind dafür im Hafen des Kontinents vor Anker gegangen. Unter dem Motto „Europa – Bilder und Klänge“ laden sie vom 7. Juni bis 6. Juli zu interessanten und abwechslungsreichen Landgängen ein.

„Europas Sterne funkeln über dem Kreis Herzogtum Lauenburg“, verkündete Intendant Frank Düwel auf der Messe „oohh! 2020“ in den Hamburger Messehallen. Traditionell stellte er der Öffentlichkeit dort den KuSo-Flyer mit den Veranstaltungshöhepunkten vor. Das Papier listet neun Höhepunkte des Festivals auf. Darunter befinden sich bekannte Erfolgsformate wie Beat´n´Dance, das sich dem „Young Sound of Europe“ widmet, oder das Kanu-Wander-Theater, das 2020 Shakespeares „Was ihr wollt“ spielt. Die Auftaktfeierlichkeiten steigen in Büchen. Dort werde beispielsweise eine ganze Straße in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückversetzt, so Düwel.

Darüber hinaus steht in Geesthacht unter dem Motto „Mit Film durch die Nacht“ ein Kurzfilm-Spaziergang auf dem Programm. In der Stadt ist zudem der Opernliefer-Service „Operando“ zu Gast. Ein weiteres Highlight erwartet das Publikum überdies im Viehhaus Segrahn, wo Düwels Inszenierung von „6 Tanzstunden in 6 Wochen“ zu sehen ist.

Klaus Schlie – wie Landrat Christoph Mager und Kreispräsident Meinhard Füllner bei dieser Pressekonferenz vertreten – richtete den Fokus seiner Rede zunächst auf den Tourismus. Er lobte die Zusammenarbeit der Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn in diesem Bereich. Als Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, die den KulturSommer am Kanal veranstaltet, schlug er schließlich den Bogen zur Arbeit Düwels. Wie beim Kultursommer Kulturelles mit der Natur verbunden werde, das habe einen ganz besonderen Reiz und sei weit und breit einmalig, konstatierte Schlie und ergänzte: Zum Tourismus gehöre auch „das Kulturelle“. Diese Herausforderung nehme Düwel zusammen mit den Künstlern an.

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/02/10/kultursommer-am-kanal-flyer-mit-neun-highlights-fuer-2020/