Landauf, landab bemüht sich die Politik, den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise entgegenzuwirken. Dabei stehen auch die Künstler und Kulturschaffenden im Fokus. So hat das Land Schleswig-Holstein ein Soforthilfeprogramm auf den Weg gebracht, das zeitnahe und unbürokratische Hilfen für Freiberufler, Selbständige, Kulturschaffende und Unternehmen ermöglicht. Die von der Landeregierung als Schutzschirm bezeichnete finanzielle Unterstützung beläuft sich auf 100 Millionen Euro.
An
der Umsetzung des Hilfsprogramms wird derzeit gearbeitet. Wirtschaftsminister
Bernd Buchholz (FDP) hofft, dass noch in dieser Woche Anträge gestellt werden können.
„Sobald
dies der Fall ist, werden das Land und die Förderinstitute darüber öffentlich
informieren. Wir bitten darum dringend, vorher noch keine Anfragen zu stellen“,
so Buchholz.
Speziell
um Hilfe für Künstler und Freischaffende bemüht sich der
Landeskulturverband Schleswig-Holstein (LKV). Unter #KulturhilfeSH hat der LKV einen
Nothilfefonds für Künstler und Freischaffende der Kulturwirtschaft ins Leben
gerufen. Bis zum vergangenen Freitag (20. März) waren dort bereits 45.000 Euro
eingegangen. Das eigens dafür eingerichtete Konto hat die IBAN DE51 2145 0000
0105 0396 71 (BIC: NOLADE21RDB). Das Stichwort lautet „Kulturhilfe“. Spenden
werden zudem via Paypal unter www.paypal.me/kulturhilfeSH
entgegengenommen.
Der Mann ist ein – zeitloser – Superstar, ein Magier, ein Joker, ein Monument. Wie kaum ein zweiter hat William Shakespeare in menschliche Abgründe geschaut und sie in seinen Figuren verewigt. Wer´s nicht glaubt, hat beim Kanu-Wander-Theater Gelegenheit, sich davon zu überzeugen. Auf dem Spielplan steht 2020 Shakespeares „Was ihr wollt“.
Michelle Affolter hat sich für diese Komödie entschieden. Sie
führt beim Kanu-Wander-Theater erstmals Regie. Die handfesten Gründe, die für die
Shakespeare-Inszenierung sprechen, kann sie vermutlich im Schlaf runterbeten.
Doch bei Affolter kommt noch etwas anderes hinzu: Aus ihr spricht die pure Begeisterung
für den Dramatiker, die Freude, sich seines Stoffes anzunehmen und ihn in die
heutige Zeit zu übersetzen.
Die Begeisterung ist so authentisch, dass sie im Grunde sagen kann, was sie will. Etwa den Satz: „Ich bin wahnsinnig verliebt in Shakespeare.“ Bei manch anderem klingt so ein Satz einfach nur aufgesetzt. Bei Affolter denkt der Zuhörer: Verdammt – vielleicht sollte ich mal (wieder) einen Shakespeare zur Hand nehmen!
Das Stück „Was ihr wollt“ fasziniert die junge Regisseurin vor
allem wegen der Erwartungshaltung, die sich durch das Stück zieht. Eine Art
Wasserzeichen, das Affolter mit dem Imperativ „Es muss etwas passieren“ umschreibt.
Unter diesem Blickwinkel erscheint es geradezu logisch, dass sie das Stück als
Silvestersause inszeniert.
Für den Zuschauer bedeutet diese Spielauffassung vor allem
eines: Spannung! Was wird sich da im Laufe der Handlung entladen? Wie gehen die
Liebesgeschichten um Olivia, Orsino und Cesario aus? Wie löst die Regisseurin
das Geflecht aus Intrigen und Verwechslungen auf. Gibt der Ausgang Anlass zur
Hoffnung oder bleibt ein bitterer Nachgeschmack?
So ganz sicher ist sich Affolter da – noch – nicht.
Shakespeare – der Superstar, Magier, Joker, das Monument – hat ihr mit seiner
offenen Dramaturgie Spielraum für einen Dreh am Ende des Stücks eröffnet. Auf
dem Ausgang wird sie noch eine Weile herumkauen.
„Was ihr wollt“, Kanu-Wander-Theater, KulturSommer am Kanal, 12. & 13. Juni, ab Schmilauer Brücke, Schaalseekanal, Freitag ab 15 Uhr, Sonnabend ab 11 Uhr
Hanne Lenze-Lauch muss das Große und Ganze im Blick haben. Auf Details zu achten, sagt sie, bringe relativ wenig. Die junge Frau weiß, wovon sie spricht. 2019 war sie erstmals bei dieser sehr speziellen Produktion dabei. Sie kennt das Gelände am Schaalseekanal – die Bühne des Kanu-Wander-Theaters. Sie ist theoretisch wie praktisch in der Lage, die besonderen Umstände der Aufführungen in ihre Ideenwelten miteinzubeziehen.
Zwei Dinge nennt sie, auf die es für die Produktion
ankommt: Die Kleider müssen für das Publikum, das sich mit dem Kanu von Szene
zu Szene vorarbeitet, gut sichtbar sein. „Eine Signalwirkung haben“, wie die
Kostümbildnerin es ausdrückt. Und: Für die Helden des Stücks, die an den
verschiedenen Stationen von verschiedenen Darstellern gespielt werden, müsse
man sich etwas einfallen lassen, dass einen „Wiedererkennungswert“ habe.
Die aktuelle Produktion – 2020 steht William Shakespeares
„Was ihr wollt“ auf dem Spielplan – dürfte für die erfahrene Kostümbildnerin* in
dieser Hinsicht ein Klacks sein. Viola, Orsino und Co. sollen mit ihrer Kluft im
modetechnisch schillernden und schrägen Zeitalter von Boy George, Nena und Co. landen.
„Ich finde, dass in den 80er Jahren viel aus Shakespeares
Zeiten drinsteckt“, begründet Lenze-Lauch den Schritt, sich dem Neobarock
zuzuwenden. Vom Grundschnitt, stellt sie klar, hätte auch der große Dramatiker des
16. Jahrhunderts solche Kleider tragen können.
Die schrillen Textilien haben natürlich auch einen
dramaturgischen Hintergrund: Regisseurin Michelle Affolter inszeniert das Stück
als berauschende Silvestersause. Dementsprechend „überschäumend“ sollen die
Kleider sein. Zudem unterstreichen sie das Melodramatische der Shakespearschen
Verwechslungskomödie.
Affolter – 2019 noch Regieassistentin – führt nach dem
Fortgang von Kerstin Steeb erstmals Regie. Affolters alte Rolle füllt nun Lisa
Pottstock aus. Geblieben sind der Spaß und die gute Stimmung im Team, was Lenz-Lauch
sehr wichtig ist. „Der Humor ist die Basis von allem“, stellt sie fest. Wichtig
sei aber auch, dass man ähnliche ästhetische Vorstellungen habe.
Diese Vorstellungen müssen jetzt, da die heiße Vorbereitungsphase für die Produktion beginnt, nach und nach endgültig Gestalt annehmen. Die Frauen werden deshalb in den kommenden Wochen immer mal wieder die Köpfe zusammenstecken, um zu entscheiden, wie die Charaktere am Ende optimal angezogen sind. Dabei werden sie darauf achten, dass die Kostüme für die Darsteller auch praktikabel sind – und nicht zum Klotz am Bein mutieren. Das vorauszusehen, sei nicht immer einfach, sagt Lenze-Lauch. Abgesehen davon kann sie sich auf eine gewisse „Leidensfähigkeit“ der Darsteller verlassen. Beim letzten Mal, sagt die Kostümbildnerin hätten einige einen Wollpullover tragen müssen – mitten im Sommer!
*Hanne Lenze-Lauch entwirft seit 2007 Kostüme für Theateraufführungen. Grundlage ihrer Arbeit ist der äußerst praktisch orientierte Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, den die geborene Aumühlerin in Hildesheim absolviert hat.
„Was ihr wollt“ , Kanu-Wander-Theater, KulturSommer am Kanal, 12. & 13. Juni, ab Schmilauer Brücke, Schaalseekanal, Freitag ab 15 Uhr, Sonnabend ab 11 Uhr
„Vier Frauen – vier Perspektiven“ – dieser Ausstellungstitel lässt keine Fragen offen. Er ist schlicht Programm, wenn ab Sonntag, 8. März, Ute Wilke, Marianne Schäfer, Birke Kästner und Anke Meixner eine Auswahl ihrer Werke im Möllner Stadthauptmannshof vorstellen. Die vier Künstlerinnen zeigen im Rahmen der Frühjahrsausstellung der Stiftung Herzogtum Lauenburg dem Publikum bis zum 29. März ihren (ästhetischen) Blick auf die Welt.
Die
Zarrentinerin Ute Wilke malt. Marianne Schäfer, die in Koberg zu Hause ist, hat
sich der Bildhauerei verschrieben. Die Dalbergerin Birke Kästner arbeitet mit
Keramik und Anke Meixner aus Testorf mit Papier. Unterschiedlicher könnte die
Herangehensweise an das Schöpferische kaum sein. Dementsprechend vielfältig
sind die Exponate, die die Besucherinnen und Besucher vorfinden. Dargeboten
werden sie im Herrenhaus des Stadthauptmannshofes. Dort treten je zwei
Künstlerinnen in einen Dialog: Ute Wilke trifft auf Marianne Schäfer, Birke
Kästner auf Anke Meixner.
Ute Wilke präsentiert mit den „Gefiederten“ eine große Werkgruppe. Dabei möchte Wilke die Wesensferne zum Menschen nachempfinden auf der Suche nach „einer neuen Wildnis“. Mit verschiedenen Stilmitteln versucht sie, der Wildheit und der natürlichen Würde der Gefiederten als fremdes Gegenüber Ausdruck zu verleihen.
Marianne
Schäfers Skulpturen thematisieren oft das Miteinander der Menschheit und deren
Umgang mit der Natur. Zudem widmet sie sich der Darstellung der Tierwelt. Als
Material verwendet sie überwiegend Ton, der mittels verschiedener
Brenntechniken bearbeitet wird.
Die
Keramikerin Birke Kästner gilt als ausgewiesene Spezialistin für den Holzbrand.
Dabei belegen insbesondere ihre gedrehten oder gebauten Gefäßobjekte als
regelrechte Individuen in Form und Oberfläche den künstlerischen Anspruch auf
die Freiheit außerhalb der Funktion.
Das
Ziel der Papierkünstlerin Anke Meixner ist immer in einem grafisch-malerischen
Sinne das Bild. Ihre besondere Spezialität zeigt sich in inhaltlich
anspruchsvollen Kompositionen im Sinne der Collage. Ergänzt werden diese durch
federleichte, aber raumgreifende skulpturale Objekte aus Japanpapier.
Zur Vernissage am 8. März stellt Organisatorin Antje Ladiges-Specht die Künstlerinnen vor, ehe sie selbst das Wort ergreifen. Musikalisch umrahmen Christina Sophie Meier am Klavier und Lucja Wojdak am Cello die Eröffnung. Los geht es um 11.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
„Vier
Frauen – vier Perspektiven“, Vernissage, 8. März, Herrenhaus,
Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 11.30 Uhr, freier Eintritt
„Vier Frauen – vier Perspektiven“, bis 29. März, Herrenhaus, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, sonnabends und sonntags 11 bis 16 Uhr, freier Eintritt
Was soll das? Diese Frage fällt oft, wenn Menschen mit Gegenwartskunst konfrontiert sind. Nicht selten wirkt das, was sich da auf den ersten Blick offenbart, unverständlich. Für Marita Landgraf ist das kein Argument, um sich abzuwenden. Die Expertin für Kunst- und Kulturvermittlung empfiehlt Neugier und Offenheit als Eigenschaften, um sich der modernen Kunst anzunähern. Am Donnerstag, 12. März, spricht sie darüber im Möllner Stadthauptmannshof. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Nicht
nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis weiß Landgraf, wovon sie
spricht. Seit 2016 fungiert sie als Künstlerische Leiterin des Künstlerhauses
Lauenburg, in der die moderne Kunst per se eine Heimat hat. Das Künstlerhaus
vergibt jedes Jahr fünf Stipendien an junge Menschen, die mit ihren Konzepten
und Werken in der Ästhetik des 21. Jahrhunderts verankert sind. Reine Retro-Kunst
hat dort keine Chance. Im Künstlerhaus geht es immer auch um das Neue, das Bahnbrechende,
das Avantgardistische.
Künstlerinnen und Künstler stehen im 21. Jahrhundert eine Vielzahl von Materialien und Methoden zur Verfügung: von Fotografie, Malerei, Zeichnung und Bildhauerei bis hin zu Video, Performance, Sound, Licht oder Installation. Gewählt wird in der Regel das Medium, das die Arbeit am besten zum Ausdruck bringt. Diese unterschiedlichen und für viele immer noch ungewohnten Ausdrucks- wie ästhetischen Erscheinungsformen geben ihren Inhalt meist nicht auf den ersten Blick preis.
Anmeldungen für den Vortrag werden
unter Tel. 04542-87000
oder per
Mail unter info@stiftung-herzogtum.de entgegengenommen.
„Eine Annäherung an die zeitgenössische Kunst“, 12. März, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, Mölln, 19.30 Uhr, freier Eintritt
Auf die Idee kommt es an – sagt Ai Weiwei und er muss es wissen. Schließlich ist er ein international anerkannter Künstler. Im Zusammenspiel mit einer Baumarkt-Kette hat er jetzt ein Kunstwerk zum Nachbauen kreiert. Dafür braucht es ein paar Stangen, neonfarbene Jacken – und Kabelbinder. Gibt es alles vor Ort und ist „facile á faire“, wie die Franzosen sagen.
Die Idee dahinter? Ai Weiwei hat sie nicht verraten. Was
man sieht ist, dass die Jacken beim Aufstellen des Kunstwerkes in die Höhe schießen.
Sie leuchten orange-rot. Ein symbolisches Rettungsboot, das sich entfaltet?
Oder sollen die vielen herren- und frauenlosen Jacken an Menschen erinnern, die
verschwunden sind? Auf jeden Fall muss man Ai Weiwei unterstellen, dass hinter
seinem Kunstprodukt eine Portion Ethik steckt. Einer wie er, der seine Heimat
aus politischen Gründen verlassen musste, macht so etwas nicht ohne Hintersinn.
Dass es Betrachter gibt, die dennoch an der Sinnhaftigkeit eines solchen Objektes zweifeln, ist Ai Weiwei nicht anzukreiden. Das Zweifeln an sich hat die moderne Kunst schon vor Urzeiten gesät. Es hat Heerscharen von Kunstignoranten und Kunstmuffeln hervorgebracht, die bis heute erfolgreich Abstand zu unverständlichen Ismen – Dadaismus! Kubismus! – halten.
Doch das war gestern. Dank Ai Weiwei ist die moderne Kunst hier und heute in den Baumarkt – Ausdruck des Massenkonsums und Inbegriff von Praktikabilität und Nützlichkeit – umgezogen und mitten in der Gesellschaft angekommen. Wo alle hingehen, um Lösungen für den Alltag zu finden, kann es sich kein Mensch mehr erlauben, zu behaupten, er verstehe nur Bahnhof und mache deshalb einen Bogen um die Sache. Dank Ai Weiwei sind wir alle nun gezwungen, zu Experten zeitgenössischer Kunst zu werden. Für Künstler dürfte das eine tolle Nachricht sein. Die Frage ist, was das für den Baumarkt von morgen bedeutet.
„Jazz in Ratzeburg“ macht 2020 da weiter, wo der Verein 2019 aufgehört hat. Nach dem Gastspiel des virtuosen Pianisten Iiro Rantala gibt mit dem Emile Parisien Quartett am Sonnabend, 29. Februar, eine der besten französischen Jazz-Formationen der Gegenwart ihre Visitenkarte in der Stadtkirche St. Petri ab. Die Combo um den Sopransaxophonisten Emile Parisien stellt in Ratzeburg ihre aktuelle Platte „Double Screening“ vor. Konzertbeginn ist um 20 Uhr.
Emile Parisien gilt als ein Jazzvisionär, der sich auf innovative Art und Weise dem Sopransaxophon verschrieben hat. Dabei verknüpft er Elemente der Vergangenheit mit innovativen, zukunftsträchtigen Ideen. Emile Parisien ist ein Musiker, der den Jazz mit Leib und Seele lebt. Authentizität und Ehrlichkeit schwingen in jedem der von ihm erzeugten Töne mit.
Der Musiker liebt die dichte Struktur, aber auch griffige Pointen. Dabei klingen die Kompositionen stets nach ihrem Verfasser, obwohl dieser den Jazz aus einer Vielzahl verschiedener Quellen schöpft. Emilie Parisiens Musik ist ein furioser Mix aus Chanson, zeitgenössischer ernster Musik sowie französischer und nordafrikanischer Folklore.
Das neue, wieder im ursprünglichen Quartettformat aufgenommene Album „Double Screening“ sprüht vor Tempo und neuen Ideen. Dabei geht die Band nie den einfachen Weg. Die von der Combo und Emile Parisien stammenden Kompositionen erzeugen eine mitreißende Energie und besitzen anspruchsvolle Spannungsbögen. Grenzen zwischen Komposition und Improvisation verschwinden.
Neben wichtigen Jazzpreisen in Frankreich erhielt Emile Parisien 2015 in Deutschland für sein Album mit dem Akkordeonisten Vincent Peirani den Echo Jazz 2015 in der Kategorie „Bestes internationales Ensemble“. Für „Double Screening” gab es 2019 den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.
Karten für das Konzert gibt es bei der Buchhandlung Weber, Herrenstraße 10, in Ratzeburg, erreichbar unter Tel. 0451-3449, sowie bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Hauptstraße 150, in Mölln, erreichbar unter Tel. 04542-87 000. Vorreservierungen sind per Mail unter mail@jazzinratzeburg.de möglich.
Musikalische Poesie aus Passau, Soul aus der Schweiz und ein Talk über Kunst und Kultur stehen am Freitag, 28. Februar, auf dem Programm des Sofaabends im Korona Jugendzentrum. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Zum Auftakt begibt sich der Gitarrist und Songpoet Colbinger aus Passau auf die Bühne. Sein Musikstil umfasst Elemente aus den Genres Folk, Rock, Country und Funk. Seine Texte beschreiben nach eigener Aussage die „Höhen und Tiefen, das Licht und die Schatten“, die er in wundervolle und klare Worte zu kleiden vermag.
Seine in deutscher und englischer Sprache verfassten Lieder sind für ihn Gefährten, mit denen sich das Leben erschließen lässt und die dem Motto folgen: „Machen wir uns auf und bleiben dran.“ Colbinger hat im Rahmen seiner musikalischen Karriere bereits mit vielen Musikern Berührung gehabt und stand, zum Beispiel mit Tito & Tarantula, Eb Davis, Sophie Hunger, Oneida James Rebeccu und Jesper Munk zusammen auf der Bühne.
In der kurzen Gesprächsrunde zwischen den beiden musikalischen Acts wird diesmal das Thema „Kunst & Kultur – (alles) Ehrensache?“ besprochen. Hier freut sich das Korona-Team Helge Berlinke, Redakteur von Kulturportal-Herzogtum.de und Mitarbeiter der Stiftung Herzogtum Lauenburg, auf der Bühne begrüßen zu dürfen. Im Rahmen seiner Arbeit für die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat er einen Einblick in die kreisweite Kulturarbeit und die hier tätigen Protagonisten.
Als zweite Künstlerin präsentiert sich schließlich die Schweizer Soul Sängerin Licia Chery auf der Bühne des Korona. Sie befindet sich zurzeit auf Deutschlandtour und legt in Schwarzenbek einen Zwischenstopp ein. Ihre bisher veröffentlichten Alben „Blue Your Mind“ und „Inspiration“ enthalten sowohl poppige Mainstreamelemente als auch eher rockige Töne. Aber egal, welche Elemente sie beim jeweiligen Song nutzt, den Kern der Musik bildet stets der Soul. Ihr aktueller Titel lautet „Dance your pain away“ und soll den Hörer dazu motivieren, auch die leichten Seiten des Lebens betrachten zu dürfen. „Jeder kann sein eigener Held im Leben sein“, sagt Licia und möchte damit Menschen machen, ihre Träume zu verwirklichen. Ihr jüngstes Album ist eine Art musikalische Retrospektive der 60er, 70er und 80er Jahre, die mit modernen Elementen die Verbindung zur Gegenwart herstellt.
Platzreservierungen sind unter der Telefonnummer 04151-5617 möglich.
Sofaabend, 28. Februar, Korona Jugendzentrum, Hans-Böckler-Straße 2a, Schwarzenbek, 20 Uhr
Mit dem Film „Wendebilder – Fünf Fotos und ihre Geschichten“ und einem Beitrag über den „Mecklenburger Aufbruch“ erinnert das Grenzhus Schlagsdorf am Donnerstag, 27. Februar, an den Herbst 1989. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.
Karoline Kleinerts Dokumentarstreifen
erzählt anhand von fünf Fotos aus dem Herbst 1989 über den Aufbruch aus einem
vormundschaftlichen Staat. Kaum jemand hätte das in der DDR für möglich
gehalten: Menschen demonstrieren für ihre Interessen, bemalen die Mauer im
Osten, Gefangene fordern ihre Rechte ein, Soldaten verweigern den Gehorsam und
Bürger entmilitarisieren die Gesellschaft.
Eine
Geschichte aus der Region erzählen dann Dr. Ulrike Petschulat und Holger
Marquardt. Beide waren an der Gründung und Entwicklung der unabhängigen
Wochenzeitung „Mecklenburger Aufbruch“ beteiligt. Am 31. Dezember 1989 erschien
die erste Ausgabe. Ihre Wiege stand im Carlower Pastorenhaus. Regine Marquardt
(1949-2016) ergriff die Initiative. Zeitzeugen erinnern sich und stellen eine
Sondernummer des Mecklenburger Aufbruchs vor.
Für
die Veranstaltung kooperiert das Grenzhus mit dem Filmbüro Wismar.
„Wendebilder – Fünf Fotos und ihre Geschichten“, 27.
Februar, Grenzhus, Neubauernweg 1, Schlagsdorf, 19 Uhr
Unter dem Motto „Reif für die Insel“ zeigt Dr. Renate Scheiper am Montag, 24. Februar, im Augustinum Mölln Naturaufnahmen aus dem Franz-Josef-Land. Zu sehen gibt es unter anderem Eisbären, Walrosse und Gletscher. Der Bildervortrag beginnt um 17 Uhr.
„Anlandung sofort abbrechen – ein Eisbär ist unterwegs!“ Mit diesen Worten scheiterte Scheipers erster Versuch, vom Expeditions-Kreuzfahrtschiff „Sea Spirit“ aus auf einer Insel des Franz-Josef-Landes an Land zu gehen. Aus vielen kleinen und großen Inseln besteht dieser Archipel, der vor gut hundert Jahren von einer österreichisch-ungarischen Expedition entdeckt und nach dem österreichischen Kaiser benannt wurde. Scheipers Schiff, die MS „Tegetthoff“, wurde damals im Eis eingefroren.
Die Fotografin Dr. Renate Scheiper nimmt das Publikum mit auf die Entdeckung der Tier- und Pflanzenwelt dieser eisigen Region. In stabilen Gummibooten (Zodiacs) geht es an Land, kann gestaunt werden über die bunte Blütenpracht, die aus dem Permafrostboden sprießt. Walrossfamilien fahren auf Eisschollen vorbei, während der Mensch sich klein fühlt wie eine Ameise zwischen gigantischen Eisbergen und Gletschern. Man steht schaudernd am Erdloch, in dem Fridtjof Nansen und Hilmar Johansen 1895/96 überwinterten, nachdem sie den Nordpol zu Fuß nicht erreicht hatten.
„Reif für die Insel“, 24. Februar, Augustinum, Sterleyer Straße 44, Mölln,
17 Uhr
Foto: R. Scheiper
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