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„Engel wie sie“

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„Schreibzeit“ wird zur Lesezeit. Vom 4. bis 13. Mai gehen die zehn besten Erzählungen des von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Schreibwettbewerbs online. Vorgetragen werden sie von bekannten Persönlichkeiten, die wie die Autoren allesamt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg stammen. Die Beiträge erscheinen als Video-Stream auf Kulturportal-Herzogtum.de. Heute (7. Mai) liest Theaterpädagogin Gwendolin Fähser „Engel wie sie“ von Sandra Jakubowsky Buchner.

Bislang erschienen:

4. Mai, Ulrike Mechau-Krasemann liest „Ein besonders schöner Tag“ von Britta Engels.

5. Mai, Angela Bertram liest „Geborgenheit“ von Kirsten Röpke

6. Mai, Ilsabe von Bülow liest „Auf dem Weg“ von Angelika Dirksen

 

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„Auf dem Weg“

[vc_row][vc_column][vc_column_text]„Schreibzeit“ wird zur Lesezeit. Vom 4. bis 13. Mai gehen die zehn besten Erzählungen des von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Schreibwettbewerbs online. Vorgetragen werden sie von bekannten Persönlichkeiten, die wie die Autoren allesamt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg stammen. Die Beiträge erscheinen als Video-Stream auf Kulturportal-Herzogtum.de. Heute (6. Mai) liest Kulturmanagerin Ilsabe von Bülow Angelika Dirksens Erzählung „Auf dem Weg“. Bislang erschienen:

4. Mai, Ulrike Mechau-Krasemann liest „Ein besonders schöner Tag“ von Britta Engels.

5. Mai, Angela Bertram liest „Geborgenheit“ von Kirsten Röpke

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„Wanted Junge Autor*inn*en“

Es ist eine ungewöhnliche literarische Welt, die da den Weg durch das Lektorat des Osburg Verlages gefunden hat. Unter dem Titel „Wanted: Junge Autor*inn*en“ ist soeben ein Buch mit Texten von Nachwuchsschriftstellern erschienen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie alle aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg stammen und erfolgreich am gleichnamigen Schreibwettbewerb der Stiftung Herzogtum Lauenburg teilgenommen haben.

Kinder und Jugendliche, die eine Geschichte in den Computer einhacken oder auf Papier bringen, wirken in Zeiten von Instagram und TikTok an sich schon wie Exoten. Wenn sie dann obendrein noch alle aus einer Region kommen und das, was sie zu sagen haben, derart auf den Punkt bringen, ist es wirklich ungewöhnlich – womöglich außergewöhnlich.

Dementsprechend angetan ist Verlagsleiter Wolf-Rüdiger Osburg. Die Texte, sagt er, zeichnen eine unglaubliche Kreativität und eine erstaunlich schöne Sprache aus. Beeindruckt ist er auch von den Themen, die die Nachwuchsautoren „anpacken“. „Das sind keine seichten Geschichten, das sind Geschichten, die ins Mark gehen“, stellt er fest. Insbesondere die Gruppe der Elf- bis 16-Jährigen beschäftige sich mit „den großen Fragen des Lebens“ wie das Sterben und die Einsamkeit.

Osburg ist mit seiner Sichtweise nicht allein. Auch Jörg-Rüdiger Geschke, Kopf der mehrköpfigen Jury und Ideengeber von „Wanted: Junge Autor*inn*en“, und Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg, staunen immer noch über Tiefgang und Ausdruck des Nachwuchses sowie über die Vielzahl der Wettbewerbsbeiträge. „Wir wollten Kinder und Jugendliche zum literarischen Schreiben animieren, die Texte wertschätzen und der Öffentlichkeit präsentieren“, meint Geschke. Dass daraus nun auch noch ein Buch hervorgegangen sei, sei für ihn das I-Tüpfelchen des gelungenen Schreibwettbewerbs.

„Natürlich hatten wir gehofft, das eine oder andere Schreibtalent ausfindig zu machen“, erinnert sich Geschäftsführerin Funk. Aber sicher sein könne man sich nie und die Qualität der Einsendungen habe dann doch alle überrascht.

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hatte den Wettbewerb 2018 und 2019 in drei Alterskategorien ausgeschrieben. Konkurrenzen gab es zwischen den Sechs- bis Elfjährigen, den Zwölf- bis 16-Jährigen sowie den 17- bis 23-Jährigen. Zur Jury gehörten neben Geschke und Verleger Osburg die Journalistin Gabriele Heise, Schulrätin Kathrin Thomas und Redakteur Florian Grombein von den Lübecker Nachrichten, die die Veröffentlichung der insgesamt 16 Geschichten mit einem Zuschuss unterstützt haben.

Der von der Stiftung Herzogtum Lauenburg und dem Osburg Verlag herausgegebene Erzählband „Wanted: Junge Autor*inn*en“ ist ab sofort im Möllner Stadthauptmannshof, in einigen Buchhandlungen der Region sowie ab dem 13. Mai im Online-Shop der Lübecker Nachrichten unter https://shop.ln-online.de/ erhältlich. Zudem sind Nachbestellungen beim Osburg Verlag möglich. Die Schulen des Kreises können das Buch zu Sonderkonditionen erwerben.

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„Dörfer zeigen Kunst“ abgesagt

Trotz leichter Lockerungen im Umgang mit Covid-19 reißen die Absagen von Kulturveranstaltungen nicht ab: Das nächste prominente Opfer der Seuche ist „Dörfer zeigen Kunst“. Das Amt Lauenburgische Seen hat heute (5. Mai) in einer offiziellen Mitteilung das Aus für die diesjährige Ausstellung verkündet.

„Kunst und Kultur sind wichtige Bestandteile in unserem Leben“, heißt es in dem Schreiben zur Begründung, „und dennoch kam – bis auf ganz wenige Ausnahmen – sehr schnell aus den Gemeinden die Rückmeldung, dass die Durchführung der Ausstellung nicht vorstellbar ist, denn die bisherige Leichtigkeit sowie das große Gefühl des Zusammenhalts sind aufgrund der Corona-Pandemie nicht – wie sonst üblich – gegeben.“

Die diesjährige Ausstellung „Dörfer zeigen Kunst“ war für den Zeitraum vom 18. Juli bis 9. August geplant.

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„Geborgenheit“

[vc_row][vc_column][vc_column_text]„Schreibzeit“ wird zur Lesezeit. Vom 4. bis 13. Mai gehen die zehn besten Erzählungen des von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Schreibwettbewerbs online. Vorgetragen werden sie von bekannten Persönlichkeiten, die wie die Autoren allesamt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg stammen. Die Beiträge erscheinen als Video-Stream auf Kulturportal-Herzogtum.de. Zum Auftakt am 4. Mai las Ulrike Mechau-Krasemann Britta Engels Geschichte „Ein besonders schöner Tag“. In Video Nummer 2 trägt die Schauspielerin und Regisseurin Angela Bertram Kirsten Röpkes Prosa-Stück „Geborgenheit“ vor.

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„Schreibzeit“ wird zur Lesezeit

Geschichten aus dem Lauenburgischen gelesen von Lauenburgern – das läuft ab Montag, 4. Mai, auf Kulturportal-Herzogtum.de. Pro Tag gibt es eine Story, die als Video gestreamt werden kann. Die Texte stammen von „Schreibzeit“, einem von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Autorenwettbewerb für Männer und Frauen aus dem Kreis. Vorgetragen werden sie von Politikern und Kulturschaffenden aus der Region. Die Reihe startet mit Ulrike Mechau-Krasemann, die Britta Engels Text „Ein besonders schöner Tag“ vorträgt.

Wie so viele Ankündigungstexte hätte man auch diesen mit dem Wörtchen „statt“ beginnen können. Statt einer feierlichen Siegerehrung kreuzen nun bekannte Persönlichkeiten und Autoren aus der Region ihre literarischen Wege. Jörg-Rüdiger Geschke, Vorstandsmitglied der Stiftung und Juryvorsitzender, verzichtet auf dieses Wort: „Die persönliche Präsentation per Video aus dem privaten Umfeld der jeweiligen Leserinnen und Leser hat ihren ganz eigenen Charme und eröffnet den Autorinnen und Autoren obendrein eine breitere Plattform.“ 

Dass die Autoren diese breitere Plattform verdient haben, daran lässt Geschke keinen Zweifel. Die Gewinnertexte seien „richtig gut, wenn auch sehr unterschiedlich in ihrer Machart“. Der inhaltliche Schwerpunkt liege bei einem Großteil der Geschichten auf der „Familie“. Die Erzählungen richten den Fokus etwa auf Fluchterfahrungen im Zweiten Weltkrieg, Schwangerschaft oder die Sorge um die eigenen Kinder. 

Dementsprechend anspruchsvoll erwies sich für die Jury – der neben Geschke Ann-Kathrin Karschnik, Michael Packheiser, Barbara Sanders-Mowka und Christiane Weber angehörten – die Auswahl der besten Beiträge. Bei den „weit oben Platzierten“ habe man sich in der Jury schnell einigen können, bei den anderen habe man teilweise weit auseinander gelegen, so Geschke. Das habe wohl auch damit zu tun, dass manche Geschichten sehr persönlich geschrieben seien und jedes Jurymitglied diese Geschichten auch sehr persönlich wahrgenommen habe. 

Am Ende hat die Jury die zehn besten Einsendungen ausgewählt. Die täglichen Video-Veröffentlichungen auf Kulturportal-Herzogtum.de starten am 4. Mai und enden am 13. Mai.

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„Ein besonders schöner Tag“

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„Schreibzeit“ wird zur Lesezeit. Vom 4. bis 13. Mai gehen die zehn besten Erzählungen des von der Stiftung Herzogtum Lauenburg initiierten Schreibwettbewerbs online. Vorgetragen werden sie von bekannten Persönlichkeiten, die wie die Autoren allesamt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg stammen. Die Beiträge erscheinen als Video-Stream auf Kulturportal-Herzogtum.de. Zum Auftakt am 4. Mai liest Ulrike Mechau-Krasemann, Vorsitzende des Künstlerhauses Lauenburg, Britta Engels Geschichte „Ein besonders schöner Tag“. Das nächste Video geht am 5. Mai online.

 

 

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Auf einen Schnack

Froonslüüd

Also, ick laat mi ja nich geern wat vun Froonslüüd seggen. Nu mark ik aver , dat , wo ik ok bün, jümmers Froonslüüd üm mi rüm sünd . Dorbi mag ik ja eegentlich geern Froonslüüd üm mi hebben, doch mennigmal warrt mi dat toveel. De eene heet Cortana, de annere heet Siri un de drütte heet Alexa. In mien Auto snackt ok `n Frunsminsch mit mi. Un in uns Köök… dat laat wi erstmal.

Af un an bestell ik mi ja wat bi Amazon. Op mien PC krieg ik ja denn bescheed, wann de Sendung bi mi ankümmt. Nu kann ik ok Alexa fragen: „Alexa, wann kümmt miene Sendung?“ (Dat versteiht se sogor op Platt). De antert mi denn nipp un nau: „Die Sendung, die am Dienstag aufgegebenen wurde, kommt Montag an“. Un dat stimmt denn ok noch.

Wenn ik een Ort op uns Welt söken do, denn kann ik  mien I-fon fragen: „He (Dat mutt man so utspreeken: „häi“ ) Siri, wo liegt Aserbeidschan?“

„Gefunden. Hier ist Aserbeidschan“. Un schwupps heff ik de Landkort op mien Display.

Noch verrückter warrt dat, wenn in`t Radio een Leed speelt warrt, dat ik nich kennen do, denn frag lk: „He Siri, was für ein Lied ist das?“

„Lass mich hören…, das ist die Ouvertüre zu Lohengrin“ kümmt denn de Stimm vun „Fro Siri“.

Op den Bildschirm vun mien Laptop is an den ünnersten Rand een Ring afbildt, wenn ik dor op klick, denn kann ik mit Cortana snacken.

Ik fraag ehr: „Wie weit ist es von Hamburg nach Lübeck?“.

„Hier sind einige Informationen“, seggt se denn. Schwupps zeigt se mi denn eene Landkort, wo de Streck intekend is un ok wie lang ik mit `n Auto fohrn mutt.

Wenn ik in mien Auto sitt un dat Navi anmok, denn seggt mi ok wedder een Froonsstimm: „Abbiegen in den Tubben“.

Se schimpt nich, wenn ik dat nich maken do, man de nächste Gelegenheit nimmt se wedder wohr üm mi tos eggen: „Abbiegen in den Sandweg“. Ok wenn ik ehr segg: „Klei mi an `n M…“, is se mi nich böös uns seggt dorto nix. Dat kann ik bi uns in de Köök nich seggen.

Gröten Heinrich Querfurt

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Vorfahrt für die Jugend

Gedanken zum Sterben

Unter dem Motto „Wanted: Junge Autor*inn*en“ beteiligten sich 2018 und 2019 zahlreiche Kinder und Jugendliche am von der Stiftung Herzogtum Lauenburg ins Leben gerufenen Schreibwettbewerb. Die Gewinnertexte wie Anna Franziska Stielers „Gedanken zum Sterben“ sind jetzt unter diesem Titel in einem Buch erschienen, das ab sofort bei der Stiftung Herzogtum Lauenburg und in einigen Buchhandlungen der Region erhältlich ist. Zudem kann „Wanted Junge Autor*inn*en“ beim Osburg Verlag nachbestellt werden.

Gedanken zum Sterben

Jedes Mal, wenn ich in Büchern einen Satz lese wie „Meine Eltern sind tot“, kommt es mir für einen kurzen Moment so vor, als gäbe es diesen Tod nur in Büchern, als würde er zwischen den Buchdeckeln stecken bleiben. Dann könnte man, genauso wie man zwischen Krimi, Roman und Science Fiction unterscheidet, solche Themen in die Kategorie „reale science fiction“ einordnen, den Darsteller bemitleiden, müsste aber nie darüber nachdenken, dass es jeden von uns treffen kann, immer und überall. Weil man sich nicht vorstellen möchte, dass der Tod zum Leben gehört. Weil man denkt, man sei abgesichert. So vieles kann man heutzutage berechnen, kontrollieren, vorhersehen. Aber das Leben und den Tod nicht. Es gibt keine Gewissheit, die dir zusichert „Dein Leben liegt noch vor dir“. Das Leben ist eine Formel: X, unbekannt.

Ich erinnere mich gut an den ersten Tod, der mir in Gestalt unseres Nachbarn begegnete. Er war alt und krank und ich war noch klein. Jedes Mal, wenn ich im Garten war, damals trug ich täglich einen Haarreif, lachte er herüber und sagte: „Was du für eine schöne Blume im Haar hast.“ An einem Wochenende im Frühling ist er gestorben. Ich war zum Fenster gegangen, hatte in den strahlenden Himmel geschaut und gedacht: „Jetzt bist du im Himmel.“ Natürlich war ich traurig, aber es war tröstlich, dass er ein langes Leben gehabt hat. Ich hatte das Gefühl, dass er immer noch vom Himmel auf die kleine lila Blume in meinem Haar lächelte. Er hatte gewusst, dass er sterben würde und ich ging davon aus, dass er es gewollt hatte. Er war doch alt, alles war doch in Ordnung. Ich dachte, dass er gut aufgehoben war. Viel später erst erfuhr ich, wie schwer es ihm fiel, zu sterben, wie gerne er noch geblieben wäre.

Ich war deutlich älter, als ich vom Tod einer weiteren Person erfuhr, auch wenn ich sie nie gesehen hatte: Der Vater einer Mitschülerin. Es war eine Mathestunde und die ganze Klasse saß müde und gelangweilt auf die Tafel starrend im Klassenraum, als es an die Tür klopfte und unsere Klassenlehrerin eintrat. Ich weiß noch, wie ich hoffte, dass irgendetwas Abwechslungsreiches passiert sei. Die Lehrerin begann dann ziemlich schnell zu reden, bemüht nach den richtigen Worten suchend. Dann machte sie eine Pause, während die ganze Klasse sie mit großen Augen anstarrte. „Der Vater eurer Mitschülerin ist gestorben“, sagte sie dann. Das war ein Moment, an dem es mir vorkam, als habe die ganze Welt sich verändert und ich hätte es nicht mitbekommen. Dieser Tod war nicht in Ordnung. Was war wohl das letzte Wort, das sie zu ihm gesagt hat? Wie es wohl für sie war, in sein Zimmer zu gehen? Sie konnte sich noch nicht einmal verabschieden. Nein, es war ganz und gar nicht in Ordnung, aber diese Unordnung kommt nur ganz, ganz selten vor, so hoffte ich damals.

Inzwischen erscheint es mir so, dass, kaum hat man einen Tod betrauert, ein nächster kommt. Wie eine Faust, die aus dem Dunkeln immer zuschlägt, wann sie will. Man sieht nicht, wann sie wieder zuschlägt, wen sie trifft, aber man spürt es.

Eine weitere Person, die aus dem Leben gerissen wurde, war eine Lehrerin an unserer Schule. Mitten in den Sommerferien bekam ich es mit. Irgendjemand hatte ein Bild eines Berichts über eine gestürzte Bergsteigerin in die Klassengruppe geschickt. Aber warum? Im Herunterscrollen fiel mein Blick auf ein Wort „Frau P.“ Ich las den Chat zweimal und konnte es immer noch nicht glauben. Sie war wirklich gestorben, unsere Lehrerin? Einfach gestürzt? War sofort tot? Was war ihr letzter Gedanke gewesen? Was hatte sie noch für Ziele gehabt? Hätte sie nur 5cm entfernt von der Kante gestanden, hätte sie noch ihr Leben. Als ich den Artikel gelesen hatte, hatte ich zunächst an eine unbestimmte Person gedacht. Irgendeine. Und für alle, die Frau P. nicht kannten, ist sie immer noch irgendeine Tote. Zurzeit habe ich in ihrem alten Klassenraum Unterricht und es fühlt sich immer noch komisch an. Ich sehe auf alten Plakaten ihren Namen oder Zettel von ihr an der Wand hängen, als wäre sie immer noch da. Als wolle ein unsichtbarer Geist einen daran erinnern, dass eine Person fehlt und nie wieder zurückkehren wird. Ein Geist, der uns mahnt, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Eigentlich müsste ich mein ganzes Leben lang dankbar sein, dass ich leben darf. Warum gerät das nur so schnell in Vergessenheit? Wir vergessen, dass das Leben kostbar ist, vergessen, dankbar zu sein und vergessen zu genießen. Wenn mein Leben gut geht, wird es vielleicht 85 Unendlichstel lang sein. Das ist zu kurz, um undankbar zu sein.

Der Tod ist wie ein Stein, der ins Wasser fällt. Die auslaufenden Ringe treffen jeden, der die verstorbene Person vermisst. Was habe ich für ein Glück, dass ich bis jetzt immer weit weg genug vom einschlagenden Stein stand. Hätten die Verstorbenen gewusst, dass sie so früh sterben, wie hätten sie ihr Leben dann gelebt? Wie würde ich mein Leben gestalten, wenn ich wüsste, dass es früh enden wird? Oder noch viel wichtiger: Wie würde ich Mitmenschen behandeln, die früh sterben? Wenn ich wüsste, dass sie bald wie von einem scharfen Messer von mir abgetrennt werden?

Der Tod gehört zum Leben, man kann versuchen ihn zu ignorieren, aber das hat wenig Sinn. Man kann ihm einen Sinn verleihen. Indem man sein Leben bewusster lebt.

Anna Franziska Stieler

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Kulturtalk der Stiftung Herzogtum Lauenburg – Live!

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Hier sind Sie richtig! Am Montag, 27. April, wird unter diesem Link der Kulturtalk der Stiftung Herzogtum Lauenburg aus dem Stadthauptmannshof übertragen. Zu Gast sind Christine Gerberding, Redaktionsleiterin des NDR-Kulturjournals, Astrid Schwabe, Juniorprofessorin für Public History und historisches Lernen im Sachunterricht an der Europa-Universität Flensburg, und der Hamburger Kunsthistoriker Eberhard Stosch, der den erkrankten Dr. Stefan Vöhringer vertritt. Die Moderation übernimmt Jörg Geschke.

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