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Aktuelles

Slüsenfohrt op Platt

De Stiften Herzogtum Lauenburg laadt tohoop mit dat Zentrum för Nedderdüütsch in to en Törn op’t Water mit Musik un Texten to’n Harvst. Dorbi geiht dat över den Möllner See na de Donnerslüüs in Neu Lankau hen. 
Ünnerwegens gifft dat en bunte Musikprogramm un Lesen vun un mit den Hamborger Muskanten Christoph Scheffler. Geschichten un Musikstückens schüllt uns instimmen op de gollen Johrstiet.

Sodennig fohrt wi dörch en harvstlich Landschop, vörbi an Bööm un Goorns, de in bunte Pracht staht, un lustert to ni’en Melodien, un wölken, de uns al lang vertruut sünd. Wi freut uns op en  schöne Tosamenspeel vun Literatur, Musik un Natur.
Reserveren ünner: info@stiftung-herzogtum.de

21. Oktober 2023, 14.00 – 17.00 Uhr

Affohrt: Anlegger Firma Morgenroth, Wassertorbrücke / Ratzeburger Straße1, 23879 Mölln, Intritt: 30,00 Euro
An Boord gifft dat Kaffe un Koken op egen Kosten.

Foto: Morgenroth

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Vorfahrt für die Jugend

Plattbeats geht in die heiße Phase

Plattbeats, der Songcontest für den ganzen Norden, geht in die heiße Phase. 

Amateurmusiker/innen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren können sich noch bis zum 15. Oktober bewerben. Dabei ist das Motto „Kein Platt? Kein Ding!“. Experten von Plattbeats und aus den Regionen helfen mit dem plattdeutschen Text. Genregrenzen gibt es bei Plattbeats nicht. Von Death Metal bis HipHop kann alles vertreten sein.


Wer sich für das Finale qualifizieren kann, ist am 18. November bei der großen Abschlussveranstaltung im Rostocker M.A.U. Club dabei. Zu gewinnen gibt es Preise im Wert von 1200 Euro.

„Wir haben tolle Bewerbungen erhalten und freuen uns auf einen spannenden Abend in Rostock mit vielversprechenden Musiker/innen auf der Bühne“, sagt Thorsten Börnsen, Chef des Niederdeutschzentrums für Holstein in Mölln und Projektleiter bei Plattbeats.


Der Songcontest richtet sich an Musiker überall im Norden. Das Finale rotiert deshalb auch zwischen den norddeutschen Bundesländern. Nach Hamburg und Schleswig-Holstein geht die Abschlussveranstaltung nun erstmals nach Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem „M.A.U. Club“ in Rostock konnte einer der prominentesten Veranstaltungsorte im Land für die Abschlussshow gewonnen werden.

Am 18. November reisen dann Bands aus dem ganzen Sprachgebiet zum Finale an. 

Bewerben kann man sich noch bis zum 15. Oktober unter www.plattbeats.de 

Foto: Plattbeats Finale 2019, Foto Florian Klein

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung
Herzogtum Lauenburg
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Thema der Woche

Missingsch – wat is dat denn?

Heutzutage bekäme man dafür wohl einen Vogel gezeigt. Aber im 16. Jahrhundert erachteten es wohlhabende Bürger aus Norddeutschland als notwendig. Um mit der gesellschaftlichen Entwicklung Schritt zu halten, schickten sie ihre Kinder nach Sachsen. Genauer gesagt nach Meißen. Dort sollten sie richtiges Hochdeutsch lernen. Was ihnen – wie sich heute noch nachvollziehen lässt – nur mit mäßigem Erfolg gelang. Statt Hochdeutsch sprachen die jungen Leute, als sie zurückkehrten, „Missingsch“. Ein Mischmasch, der die plattdeutsche Grammatik und Aussprache in das meißnerische Hochdeutsch einfließen lässt.

Dass das Vorhaben schief ging, fiel in der Heimat nicht weiter auf. Der Großteil der niederdeutschen Gemeinde reiste nicht. So etwas konnten sich damals nur wohlhabende Familien leisten. Also verbreiteten Söhne und Töchter aus gutem Haus das angeblich „gute meißnerische Deutsch“. Der Regiolekt „Missingsch“ war geboren.

„Wie das Niederdeutsche kennt ‚Missingsch‘ zum Beispiel keinen Dativ“, sagt Thorsten Börnsen, Leiter des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN/Mölln). Statt „mir“ und „mich“ und „dir“ und „dich“ heißt es immer nur „mi“ und „di“. „Missingsch“, so Börnsen, begegne man auch heute noch. „In der Generation meiner Eltern und Tanten – das ist die Generation 80 plus – können viele kein richtiges Hochdeutsch“, meint er. Hartnäckig wird in dieser Gruppe der Dativ ignoriert, werden die Vokale gedehnt und gestreckt und sich standhaft geweigert, den erweiterten Infinitiv mit „zu“ zu verwenden. Heraus kommen Sätze wie: „Is schoon schweer kommen aus Schule und finden Beruf.“

Wie aber kam es überhaupt dazu, dass das Sächsische so stilbildend wurde und norddeutsche Familien ihren Nachwuchs nach Meißen schickten? Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler sehen hier die Ursache bei Luther und der Reformation. Luther lebte in Sachsen. Er lehrte in Wittenberg Theologie und legte 1534 die erste Bibel-Übersetzung in Deutsch – der Sprache des Volkes – vor. Zudem konnten Schriften und Bücher dank der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert nun in hoher Auflage verbreitet werden. Gute Voraussetzungen also für die Entstehung einer Standardsprache.

Niederdeutsch – das diesen Status als Handelssprache lange Zeit innegehabt hatte – befand sich dagegen im Niedergang. Auch weil sich der Raum für den Handel weitete und sich bis in die neue Welt ausdehnte.

Mehr als 500 Jahre nach diesem Wendepunkt ist es nun an Menschen wie Börnsen, sich dafür einzusetzen, dass die einst blühende Sprache wieder Fahrt aufnimmt. „Missingsch“ ist für ihn dabei nur ein Randaspekt und als Regiolekt ein auf die älteren Generationen beschränktes Phänomen. Und doch: Kleine Überreste von „Missingsch“ hat Börnsen auch in der Sprache der Jüngeren entdeckt. „In Hamburg sagen sie heute ‚moin‘, betont der ZfN-Leiter, „Das hat früher kaum jemand gemacht“, sagt Börnsen. „Einige sagen auch Hambu-i-rch. Damit auch der Letzte schnallt, dass man aus Hamburg kommt.“

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Thema der Woche

Plattbeats ist wieder da

Thorsten Börnsen plant das Comeback. 2022 soll es mit Plattbeats unbedingt weitergehen. 2021 war der plattdeutsche Songcontest für den musikalischen Nachwuchs der Pandemie zum Opfer gefallen, 2020 hatte der Leiter des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN/Mölln) noch einen digitalen Entscheid durchgeführt.

2022 hofft Börnsen auf ein „analoges Finale“ im M.A.U. Club Rostock. Sofern keine Virusvariante dazwischenkommt. Der Startschuss für die Vorausscheidung soll im März erfolgen. Den genauen Zeitpunkt kann Börnsen aktuell noch nicht nennen. Auch der weitere zeitliche Ablauf steht bislang noch nicht fest. Klar ist dagegen, dass das ZfN mit dem Bundesrat für Niederdeutsch einen neuen Partner für „Plattbeats“ gewinnen konnte.

„Sobald ich das exakte Datum für den Start des Wettbewerbs habe, werde ich es auf den Webseiten www.plattbeats.de und auf www.niederdeutschzentrum.de sowie in den Medien bekannt machen“, so Börnsen. Fest steht schon jetzt, dass der Songcontest ein niedrigschwelliges Angebot für junge Musikerinnen und Musiker bleiben wird, mit der niederdeutschen Sprache in Berührung zu kommen.  „Wir bieten den Songschreibern bei der Übersetzung der Texte weiterhin unsere Unterstützung an – sofern sie das Plattdeutsche nicht ausreichend beherrschen“, erklärt Börnsen.

Trotz der Zwangspause hofft der ZfN-Leiter auf möglichst viele Einsendungen. Ein Song ist bei ihm bereits eingegangen. Sozusagen auf gut Glück. „Das ist eine Rocktruppe“, sagt Börnsen, „Die Jungs kommen aus Bad Segeberg.“

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Thema der Woche

„Wi künnt ok anners!“

Sicher. Etwas, was klein und unsichtbar ist, vermag viel, wie man landauf, landab seit geraumer Zeit feststellen kann. Aber – und das ist die gute Nachricht – es kann nicht alles. Die Sprache zum Beispiel bleibt, sofern dieses Unsichtbare nicht plötzlich alles menschliche Leben auf dem Planeten auszulöschen vermag. Und so lange es Sprache gibt, kann sich kulturelles Leben entfalten.

Thorsten Börnsen, Leiter des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN), sieht das genauso. Oder besser: Erlebt es so. „Dat plattdüütsch Leven heel nich eenfach op“, betont er. Anlass für ihn, dieses Leben sichtbar(er) zu machen. Dafür hat er gleich mit mehreren Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern gesprochen, die eine Beziehung zur Niederdeutsch-Gemeinde haben. Zum Beispiel mit dem Comedian Jens Wagner und dem Rapper LPP 143. Oder mit Holger Junkers vom Stadtmuseum Wedel sowie Friederike Bauer, die im Rellinger Theaterverein aktiv ist. Daraus entstanden ist eine Broschüre, die das ZfN jüngst herausgegeben hat.

„Mit heel veel Swung, Leevde un Kreativität hett sik dat plattdüütsch Leven mit Macht wieder röögt“, fällt Börnsens Fazit überaus positiv aus. Das Ergebnis findet sich auf insgesamt 26 Seiten, die informativ, verständlich formuliert und abwechslungsreich sind. Neben mehreren Interviews enthält die Broschüre eine Reihe von Erfahrungsberichten.

Die Broschüre „Wi künnt ok anners! Platt ut Holsteen“ ist im Stadthauptmannshof, Sitz des ZfN, Hauptstraße 148a in 23879 Mölln erhältlich. Die Einrichtung ist unter der Telefonnummer 04542-9082985 sowie per Mail unter info@niederdeutschzentrum.de erreichbar. Weitere Informationen gibt es unter www.niederdeutschzentrum.de.

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