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„Hinter lebenslangem Lernen steht auch lebenslanges Lesen“

Im Frühjahr hat die pensionierte Lehrerin Barbara Sanders-Mowka im Möllner Stadthauptmannshof eine Gruppe von Lesepaten unterrichtet. Ihr Thema war die Vermittlung von Theorie und Praxis des Lesenlernens. Am 27. Oktober startet sie nun eine weitere, von der Stiftung Herzogtum Lauenburg und vom Deutschen Kinderschutzbund Kreisverband Herzogtum Lauenburg organisierte Fortbildung. Die Schwarzenbekerin ist nicht nur eine kompetente Pädagogin, sondern auch Fachfrau in Sachen Weiterbildung. Seit 1990 arbeitet sie schon für das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Kulturportal-Herzogtum.de sprach mit ihr über Analphabetismus, Schülerinnen und Schüler mit Leseschwierigkeiten und die Arbeit der Lesepaten.

Kulturportal-Herzogtum.de: Frau Sanders-Mowka, lesen Sie gerne?

Barbara Sanders-Mowka: Lesen ist meine Lieblingsbeschäftigung. Ich lese immer und überall. Das war schon als Kind so. Damals waren es Bücher von Enid Blyton und Astrid Lindgren, später dann Theaterstücke und Romane zum Beispiel von Böll, Grass und Lenz.

KP: Das Lesen ist also kein Mittel zum Zweck für Sie?

Sanders-Mowka: Jein. Ich lese auch gerne Fachliches zur Schule und zum Unterricht. Da ist das Buch das Mittel zum Zweck. Dadurch verändert sich immer wieder meine Einstellung zum Unterricht. Zur Entspannung lese ich andere Sachen. Mein Buchhändler empfiehlt mir ab und zu Bücher aus dem Mittelalter. Da merke ich, dass das nicht meine Welt ist. Das lege ich auch mal wieder weg.

KP: Lesen zu können, dürfte für Sie wie für die Mehrheit der Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Wie schlimm ist es im 21. Jahrhundert, wenn jemand diese Kulturtechnik nicht beherrscht?

Sanders-Mowka: Sehr schlimm. Die neue Technologie ist ja nicht schriftlos. Egal, ob ich Whatsapp nutze, eine SMS schreibe oder vor dem Fahrkartenautomaten stehe – ich muss immer lesen. Wenn ich dann merke, ich kann das nicht, macht das etwas mit meiner Persönlichkeit. Weil ich das nicht kann, bin ich von Informationen ausgeschlossen. Ich bin auch ausgeschlossen von beruflicher Weiterbildung. Hinter lebenslangem Lernen steht auch lebenslanges Lesen.

KP: Nach einer Studie der Universität Hamburg gab es in Deutschland 2011 rund 7,5 Millionen funktionale Analphabeten. Das sind Menschen, die Schwierigkeiten haben, längere Texte zu verstehen. Rund 2 Millionen konnten laut dieser Erhebung überhaupt nicht lesen und schreiben. Ist so eine Zahl für das Bildungssystem eines entwickelten Industrielandes nicht ein Armutszeugnis?

Sanders-Mowka: Das ist eine unglaublichhohe Zahl. Ein Großteil dieser Menschen ist durch das System Schule gefallen. Das sind ja nicht nur Flüchtlinge. Dazu gehören auch viele, die Erstleseunterricht gehabt haben – die also die Möglichkeit hatten – und das unbemerkt? Da frage ich mich: Wie kann das passieren? Wie kann es acht Jahre lang nicht auffallen, dass jemand nicht lesen kann?

KP: Wo liegen die Ursachen für den Analphabetismus?

Sanders-Mowka: Da geht es auch um die Frage: Warum gibt es schwache Leserinnen und Leser? Warum hat ein Lesepate einen 15-Jährigen, der schlecht liest? Wenn ich merke, dass ich etwas nicht gut kann, gehe ich dem aus dem Weg und es wird zum Teufelskreis.

KP: Das heißt: Man müsste diesen Prozess, der in der Ausweglosigkeit mündet, so früh wie möglich unterbinden…

Sanders-Mowka: Da gibt es leider keine Patentrezepte. Die Skandinavier stecken ganz viel Geld in die Kindergärten – die Unter-Dreijährigen haben die bestausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen.

KP: Und funktioniert das?

Sanders-Mowka: Bei der ersten Pisa-Studie haben die Skandinavier gut abgeschnitten. Wenn Kinder Freude an Geschichten bekommen und früh ein phonologisches Bewusstsein entwickeln, wenn sie Freude an Texten und Schrift und an Büchern haben, wäre das schon mal ein Grundstein. Das wäre eine Sprachförderung, die zum Verständnis von Texten führt. Dafür brauche ich Menschen. Beim Vorlesen schaltet jemand auch mal ab. Zwischenfragen müssen möglich sein. Es geht nicht, dass man das in großen Gruppen macht.

KP: Was ist mit den Familien? Müsste nicht auch da schon so früh wie möglich eine Leseförderung einsetzen?

Sanders-Mowka: Es fördert die Einstellung zum Lesen, wenn Kinder Erwachsene erleben, die lesen. Das findet nicht mehr in allen Familien statt. So kommen Kinder in die Schule, denen diese Erfahrung fehlt.

KP: Was kann eine Lespatin beziehungsweise ein Lesepate in solchen Fällen tun?

Sanders-Mowka: Lesepaten können unterstützen. Sie können lesen. Das Lesen ist aber nur das eine. Lesepaten werden zunehmend zu Vertrauten. Eine ganze Stunde einen Erwachsenen für sich zu haben, ist für viele Kinder und Jugendlicheein Luxus. Natürlich wird da auch gelesen. Aber:Wenn jede Schule zehn Lesepaten hätte, würde das nicht zur Trendwende führen, jedoch hätten einige Kinder und Jugendliche weitere Übungsmöglichkeiten.

KP: Wer wird Lesepate? Was für Menschen engagieren sich da?

Sanders-Mowka: Die, die ich zuletztkennen gelernt habe, waren vorwiegend Menschen, die nicht mehr im Beruf standen und gerne lesen. Ich habe den Eindruck, dass sie sich gern mit Jugendlichen beschäftigen und nach einer ernstzunehmenden Aufgabe suchen.

KP: Es handelt sich also eher um Laien. Was müssen sie können beziehungsweise was machen sie mit dem jungen Menschen, den sie unterstützen?

Sanders-Mowka: Die Paten erhalten von den Lehrern Texte, die auch in der Schule gelesen werden. Diese Texte werden von ihnen mit den Schülerinnen und Schülern vor- und nachbereitet. Die Paten sind aber auch Gesprächspartner und Vertraute. Die Schüler berichten von sich und merken: Da hört ein Erwachsener mal zu.

KP: Was sind das für junge Menschen?

Sanders-Mowka: Diese jungen Menschen haben nicht immer jemanden, der sich für das interessiert, was sie zu erzählen haben. Manchmal sind die Eltern selbst stark belastet. Zum Beispiel beruflich. Wenn jemand eigens für ein Kind oder einen Jugendlichen kommt, finden sie das toll. Sie treffen nicht nur auf einen Erwachsenen, der mit ihnen lesen übt, sondern auf  jemanden, der Interesse an ihrer Person hat. Deshalb kommen die Schüler gerne zu ihrem Lesepaten. Das wurde mir von allen bestätigt. Die Schüler empfinden das nicht als Stigma, sondern als besondere Zuwendung.

KP: Wie bereiten Sie die Lesepaten auf Ihre Arbeit vor?

Sanders-Mowka: Die Lesepaten sollen Freude am Lesen vermitteln. Das ist das Hauptziel ihres Einsatzes– und das ist gar nicht so einfach. Ich muss offen sein. Ich muss die Interessen und Vorlieben meines Patenkindes herausfinden und entsprechende Texte heraussuchen. Dafür muss ich eventuell meine Ansichten zurückstellen. Die Lesepaten haben zudem gelernt, wie überhaupt der Lese-Lernprozess funktioniert – vom Erstleser bis hin zum geübten Leser. Sie haben etwas über Motivation und den Aufbau einer Lesestunde erfahren. Motivation ist nicht eine Eigenschaft an sich. Sie braucht Voraussetzungen und die Lesepaten können für diese Voraussetzungen sorgen.

KP: Was sind das für Voraussetzungen?

Sanders-Mowka: Die Lesepaten wissen zum Beispiel etwas über das Layout von Texten. Was ermutigt? Und sie können die Qualität von Texten einschätzen. Was ist einfach zu lesen? Was ist so komplex, dass ich mein Patenkind überfordere? Sie haben gesehen, wie man Sätze zerlegen kann. Sie haben gelernt, Texte mit den Augen eines ungeübten Lesers zu sehen. Lesepaten können nicht alles wissen, aber sie können sensibilisiert werden, auf gewisse Dinge zu achten.

KP: Frau Sanders-Mowka, ich danke Ihnen für das Gespräch.

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Werde Lesepate!

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund bietet die Stiftung Herzogtum Lauenburg eine dreitägige Fortbildung zum Lesepaten an. Der Kurs startet am Dienstag, 27. Oktober, im Möllner Stadthauptmannshof und wird dort am Donnerstag, 29. Oktober, sowie am Dienstag, 10. November fortgesetzt.

Das Angebot richtet sich an Erwachsene aus dem gesamten Kreisgebiet, die einer Schülerin oder einem Schüler beim Erwerb der Lesekompetenz helfend zur Seite stehen möchten. Dafür bekommen die Männer und Frauen von der Fortbildungsleiterin Barbara Sanders-Mowka beigebracht, wie der Lese-Lernprozess grundsätzlich funktioniert und mit welchen Mitteln sich Kinder motivieren lassen. Dabei spielen auch sprachliche und textliche Kriterien eine Rolle – beispielsweise ein lesefreundliches Layout oder wie man Sätze zerlegen und damit vereinfachen kann.

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg und der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Herzogtum Lauenburg hatten bereits im Frühjahr eine Fortbildung von Lesepaten angeboten. Acht Männer und Frauen nahmen daran teil. Sie helfen heute ehrenamtlich Schülerinnen und Schülern vom Pestalozzi Förderzentrum (Ratzeburg). Auch die künftigen Lesepaten können – sofern dies gewünscht ist – dorthin vermittelt werden. „Eine Anfrage auf Kooperation haben wir schon gestellt“, so Andrea Funk, Geschäftsführerin der Stiftung Herzogtum Lauenburg

Die Fortbildung beginnt an allen drei Tagen um 9 Uhr und endet jeweils um 11 Uhr. Anmeldungen für die Lesepaten-Ausbildung nimmt die Stiftung Herzogtum Lauenburg unter der Rufnummer 04542-87000 oder per Mail unter info@stiftung-herzogtum.de entgegen.

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Mit Pragmatismus gegen die Angst vor Buchstaben

Wie bereite ich eine Lesestunde vor? Wie schaffe ich es Spaß am Lesen zu entwickeln? Wer der Dozentin Barbara Sanders-Mowka bei der Lesepaten-Ausbildung im Stadthauptmannshof folgt, merkt: Hier kommt jemand ohne Umschweife zum Punkt. Die acht Kandidaten, die sich allesamt am Pestalozzi Förderzentrum Ratzeburg engagieren, bekommen auf Einladung der Stiftung Herzogtum Lauenburg und des Deutschen Kinderschutzbundes ein paar Regeln, Tipps und Erfahrungen der Ausbilderin an die Hand.

Der Pragmatismus mag auch den überschaubaren Ausbildungsstunden – sechs sind es an der Zahl – geschuldet sein, die den Kandidaten zur Verfügung stehen. Andererseits weiß die Förderschullehrerin Sanders-Mowka aus eigener Erfahrung, worauf es ankommt, wenn Menschen Schwierigkeiten haben, fließend Buchstaben aneinanderzureihen. Wenn jemand sich nur schwer konzentrieren kann oder eine Angst vor dem Misserfolg entwickelt hat, braucht es keine große Theorie, sondern den Weg der kleinen Schritte. Ein Brettspiel beispielsweise kann ein Mittel sein, um in die Welt der Worte vorzudringen.

Auch die Darbietung eines Textes – die klassische Arbeitsgrundlage also – ist für die Dozentin von Bedeutung. „Sie arbeiten mit einem Buch?“ fragt Sanders-Mowka einen der angehenden Lesepaten. „Nehmen Sie lieber eine Fotokopie. Dann kann man besser mit dem Text arbeiten.“

Wie wichtig dieser niedrigschwellige und pragmatische Ansatz ist, spiegelt sich in einigen Rückmeldungen der angehenden Lesepaten wider. Einer von ihnen kümmert sich gleich um zwei Jugendliche, einen 14-jährigen Deutschen und einen 15-jährigen Migranten. Mit Aktivitäten sei es bei beiden im Moment schwierig. Der 14-Jährige kämpfe mit diversen Schwierigkeiten. Er lese nicht vor der Klasse, habe Probleme mit der Konzentration. Der 15-Jährige wiederum hadere mit der für ihn fremden Sprache. Doch da seien auch Hoffnungsschimmer: Der ältere Jugendliche gebe sich beispielsweise große Mühe Inhalte wiederzugeben und der 14-Jährige habe letztens nach drei vergeblichen Anläufen das Wort „Frühstückstisch“ richtig geschrieben. (28/1/2020)

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„BigBandMölln“ live im Stadthauptmannshof Mölln

Den Stadthauptmannshof zum Schwingen bringen will am Sonnabend, 26. September, die „BigBandMölln“. Unter freiem Himmel präsentiert die Formation einen Musik-Mix aus Swing, Rock und Folk. Das Konzert beginnt um 11.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Für die BigBandMölln bedeutet das Konzert auch eine Rückkehr in den Stadthauptmannshof. Die Musikerinnen und Musiker hatten dort bereits im Sommer einige Male unter freiem Himmel geprobt. Nach dem Ausklang der Saison konnte die Band für ihre Treffen in eine geräumige Halle am Möllner Hafen umziehen.

Die „BigBandMölln“ setzt sich aus Schülern und Erwachsenen zusammen und aktuell gehören dem Ensemble etwa 25 Mitglieder an. Geleitet werden die Musikerinnen und Musiker von Désirée Buxel-Krohn.

Für das Konzert im Stadthauptmannshof gelten die Hygieneregeln des Gesundheitsamtes. Besucherinnen und Besucher können sich im Vorfeld unter Angabe des Namens, der Adresse und einer Telefonnummer anmelden. Die Anmeldungen werden unter über andreaskrohn@posteo.de entgegengenommen. Die persönlichen Daten werden nach Ablauf von vier Wochen vernichtet.

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Lions Club auf „Abend-Safari“

Auf eine abendliche „Safari“ hat sich kürzlich der Lion Club Herzogtum Lauenburg begeben. Die Mitglieder sahen sich die Ausstellung „Goedtke in Afrika“ im Möllner Museum an. Eingeladen hatte zu der Besichtigung außerhalb der Öffnungszeiten Wolfgang Stahl, 2. Vorsitzender des Freundeskreises Karlheinz Goedtke sowie langjähriger Vorsitzender der Lions.

Stahl war es ein Herzensanliegen, seinen Vereinskolleginnen und Vereinskollegen die Schau vorzustellen. Er sprach von einem „Riesenschub“ für die Arbeit des Freundeskreises, den man nutzen wolle. So sei geplant, die Ausstellung auch andernorts zu zeigen, um den Künstler Goedtke und sein Werk einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen.

Durch die Ausstellung führte dann Hans. W. Kuhlmann vom Fotoarchiv Mölln, der an deren Aufbau und Entwicklung wesentlich beteiligt war. „Goedtke in Afrika“ ist eine Gemeinschaftsarbeit der Stiftung Herzogtum Lauenburg, des Möllner Museums, des Freundeskreises Karlheinz Goedtke und des Fotoarchivs Mölln. Die Schau, die wegen des großen Zuspruchs gerade bis zum 18. Oktober verlängert wurde, zeigt große Drucke, Skulpturen und Skizzenbücher des Künstlers.

Stahl dankte dem Museumsleiter Michael Packheiser für die Öffnung der Ausstellung zu später Stunde. Im Anschluss an die Besichtigung lud der 2. Vorsitzende des Freundeskreises Karlheinz Goedtke zum Umtrunk und zu Häppchen im Stadthauptmannshof ein. Der Lions Club hatte dort noch eine Überraschung für ihn parat. Der Verein spendete 1.000 Euro für den „Reitenden Herzog“, eine Goedtke-Skulptur, die der Freundeskreis kürzlich erworben hat.

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Ausstellungen Nördlich der A24

Nachschlag für „Goedtke in Afrika“

Nachschlag für „Goedtke in Afrika“ – wegen des großen Zuspruchs wird die laufende Ausstellung im Möllner Museum bis zum 18. Oktober verlängert. Die Schau zeigt große Drucke, Skulpturen und Skizzenbücher des Künstlers.

Goedtke war fasziniert von Afrika. Sieben Mal besuchte er in den 70ern und Anfang der 80er Jahre den Kontinent. Ziele waren Länder wie Uganda, Tansania, Kenia, Rhodesien (Heute: Zimbabwe) und Südafrika. Insgesamt 13 Skizzenbücher füllte der Möllner Künstler in diesem Zeitraum.

„Goedtke in Afrika“ ist eine Gemeinschaftsarbeit der Stiftung Herzogtum Lauenburg, des Fotoarchivs Mölln, des Freundeskreises Karlheinz Goedtke und des Möllner Museums.

„Goedtke in Afrika“, Ausstellung, bis 18. Oktober, Möllner Museum, Historisches Rathaus, Marktplatz, Mölln, werktags 10 bis 17 Uhr, sonnabends und sonntags 10 bis 15.30 Uhr

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Nördlich der A24 Vorfahrt für die Jugend

Malen, nähen, modellieren

Mit einer Kunstwerkstatt erweitern die Kinder- und Jugendeinrichtungen „Gleis21“ und „Stellwerk“ ihre Freizeitangebote für den Nachwuchs. Zum Auftakt steht am Freitag, 25. September, in der Zeit von 15 bis 17 Uhr der Workshop „Zusammen leben, zusammen wachsen“ auf dem Programm. Die Teilnahme ist kostenlos.

Der Titel des Workshops greift das diesjährige Motto der interkulturellen Wochen auf. Dementsprechend werden die Jungen und Mädchen Kollagen gestalten, die sich mit vielfältigen Lebenswelten beschäftigen. Dafür können die Kinder sich ausprobieren und mit allerlei Farben, Materialien und Maltechniken experimentieren.

Die „Kunstwerkstatt“ öffnet künftig jeden Freitag im „Gleis21“ ihre Türen für Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. Das Angebot ist grundsätzlich kostenlos und jederzeit offen für neue Teilnehmer. Unter der Anleitung einer Künstlerin, einer Schneiderin und einer pädagogischen Fachkraft können die Kinder nähen, malen, modellieren sowie weitere kreative Techniken kennen lernen und ausprobieren. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Notwendig ist eine telefonische Anmeldung unter der Rufnummer 0151-55346723.

Die interkulturelle Begegnungsstätte „Gleis21“ und das Kinder- und Jugendzentrum Stellwerk haben ihren Sitz in Ratzeburg. Beide sind Einrichtungen des Diakonischen Werks.  

Workshop „Zusammen leben, zusammen wachsen“, 25. September, „Gleis21“, Saarlandstraße 2, Ratzeburg, 15 Uhr

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Ist die Welt noch zu retten?

Für William Boehart vom Forum für Kultur und Umwelt ist die Sache klar: „Wir sind dabei, den Planeten unbewohnbar zu machen. Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen.“ Mittlerweile gäbe es kaum noch einen Platz auf dem Planeten, dem der Mensch nicht seinen Stempel aufgedrückt hätte. Naturlandschaften seien zunehmend verschwunden, Kulturlandschaften an deren Stelle getreten.

Was bedeutet das für die Zukunft der Erde – für Menschen und Tiere, für Flora und Fauna? Was muss der Mensch tun, um das Ruder herumzureißen? Diese und weitere Fragen nehmen Boehart und seine Mitstreiter mit ihrem aktuellen Programm „Kultur – Landschaft“ ins Visier.

Der Gedankenstrich deutet es an: Das Spannungsfeld, das der Mensch zwischen seiner Umwelt und sich erzeugt hat, gilt es auszuloten. Das Forum für Kultur und Umwelt versucht dies, indem es sich dem Thema von den verschiedensten Seiten nähert. Ein Kinderkunstwettbewerb zum Thema „Blühende Landschaften“ gehört zum Programm, ebenso Vorträge plus Diskussionen über „Ökologische Intensivierung“ der Landwirtschaft sowie über „Tourismus als Impulsgeber für eine nachhaltige Entwicklung“. Insgesamt 28 Veranstaltungen hat das Forum für Kultur und Umwelt 2020 auf die Beine gestellt. Eine beachtliche Zahl. Unterstützt wird Boehart dabei von sechs bis sieben aktiven Gruppenmitgliedern. Hinzu kommen diverse Vereine, Verbände und Museen, die sich einbringen und mit eigenen Ideen an das Forum herantreten.

„Wir haben rund 50 Adressen“, sagt Boehart, „die wir regelmäßig anschreiben oder an die wir Einladungen verschicken.“ Darüber hinaus unterhalte das Forum über Sabine und Christian Egelhaaf Kontakte nach Mecklenburg. Das Ehepaar sei dort gut vernetzt.

Boehart sieht in diesem funktionierenden Miteinander auch die Basis, dass sich die Bevölkerung des Kreises Herzogtum Lauenburg aktuell bewusst ist, in einer speziellen Region zu Hause zu sein. „Die Menschen merken, dass wir etwas Besonderes zu bieten haben“, sagt Boehart. Dies betreffe Natur und Kultur gleichermaßen. Die heutige Selbstgewissheit sei seit den 80er Jahren gewachsen. Damals habe es eine „Kulturwelle“ gegeben, in deren Folge Archive, Kunst- und Kulturinitiativen, Museen und Institutionen wie die Stiftung Herzogtum Lauenburg entstanden seien.

Boehart erlebt in diesem Jahr bereits sein 15. Herbstprogramm mit dem Forum für Kultur und Umwelt. Von Müdigkeit findet sich bei ihm dennoch keine Spur. „So lange wir Lust haben und Interesse da ist, unsere Veranstaltungen zu besuchen“, spricht er auch im Namen seiner Mitstreiter, „werden wir weiterackern.“ Themen gebe es genug.

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/09/03/on-fire-ausstellung-kreismuseum-ratzeburg/
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Fleißiges Forum

Das Forum für Kultur und Umwelt hat für 2020 ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Es umfasst Vorträge, Ausstellungen, Wanderungen und Rundgänge, Workshops sowie Konzerte. Kulturportal-Herzogtum.de hat einen kurzen Überblick über die einzelnen Veranstaltungsformate vorbereitet.

Zwölf der insgesamt 28 Events sind Vorträge. Zum Auftakt der Kultur- und Umweltwochen sprach am Sonntag, 13. September, Björn Engholm im Kreismuseum Ratzeburg zum Thema „Kultur im Krisenmodus“. Los geht es um 12 Uhr.

Die Vorträge im Überblick

Um den Schutz von Natur und Umwelt geht es am Freitag, 18. September, im Quellenhof (Mölln). Ab 19.30 Uhr spricht dort Prof. Dr. Friedhelm Taube (Kiel) über „Ökologische Intensivierung – Leitbild einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in Europa“.

„Tourismus als Impulsgeber für eine nachhaltige Regionalentwicklung“ ist das Thema eines Vortrags, der am Sonntag, 27. September, um 15 Uhr in der Galerie AC Noffke (Haus Mecklenburg/Ratzeburg) zu hören ist. Redner ist Dr. Gabriel Gach, Wissenschaftlicher Referent für Marketing und Tourismus im Landschaftsverband Rheinland-Kulturzentrum Abtei Brauweiler.

Ein Stockwerk darunter setzt Olaf Schnelle mit seinem Vortrag „Gärtnern ist das neue Weltretten“, den er am Freitag, 9. Oktober, in der Domäne Fredeburg hält. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.

Weitere Vorträge folgen:

  • am Freitag, 9. Oktober, ab 20 Uhr in der Domäne Fredeburg „Souverän essen – regionale Züchtung und regionales Saatgut“
  • am Dienstag, 13. Oktober, ab 19.30 Uhr im Schifffahrtsmuseum Lauenburg „Herzogtum Lauenburg – Entstehung einer Kulturlandschaft im hohen Mittelalter“
  • am  Dienstag, 20. Oktober, ab 19 Uhr im Möllner Robert-Koch-Park „Präsident Donald J. Trump – vier weitere Jahre!?“
  • am Dienstag, 27. Oktober, ab 19.30 Uhr „Der Elbe-Lübeck-Kanal“ im Naturparkzentrum Uhlenkolk (Mölln)
  • am Donnerstag, 5. November, ab 19.30 Uhr im Gemeindehaus Nostorf sowie am Mittwoch, 11. November, im Dorfgemeinschaftshaus Lanze „Grünes Band“
  • am Donnerstag, 26. November, um 19.30 Uhr in der Domäne Fredeburg „Ernst Barlach“

Ausstellungen

Das Forum für Kultur und Umwelt zeigt noch bis zum 18. Oktober im Kreismuseum Ratzeburg die Ausstellung „On fire“, die den Untertitel „Kultur – Natur – Landschaft“ trägt. Zudem zeigen Hans Hümpel und  Regina Thomsen im Solawi Jord (Sterley) die Schau  „Bei uns hat der Regenwurm den Hut auf. Außerdem hat das Forum für Kultur und Umwelt zusammen mit Jörg-Rüdiger Geschke, Kreisfachberater für Kulturelle Bildung,  die Jugend zu einem Kunstwettbewerb unter dem Motto „Blühende Landschaften“ aufgerufen.

Wanderungen, Spaziergänge, Exkursionen

Open Air hat das Forum ebenfalls eine Menge zu bieten. So startet am Sonntag, 20. September, um 10 Uhr am Forstgehöft in Ritzerau eine Pilzwanderung. Zudem kann am selben Tag ab 14 Uhr „Der Lauenburger Fürstengarten“ (Lauenburg) erkundet werden.

Ferner startet am 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) von Klein Zecher aus eine Radrundtour, die dem „Grünen Band“ folgt.   

Geesthachter Denkmäler nimmt am Sonnabend, 17. Oktober, ab 14 Uhr eine Exkursion in den Blick. Treffpunkt ist die Sankt Salvatoris Kirche.

Weitere Wanderungen und Exkursionen:

  • am Sonntag, 18. Oktober, um 11 Uhr Grünes Band-Radtour ab Schwanheider Weg (Büchen)
  • am Sonnabend, 24. Oktober, um 9.30 Uhr Museumsquartier St. Annen (Schwarzenbek). Treffpunkt ist der Bahnhof Schwarzenbek
  • am Sonntag, 25. Oktober, um 14 Uhr Wanderung „Sagenhaftes Lauenburg“ ab „Zündholzfabrik“
  • am Sonnabend, 7. November, um 16.30 Uhr Besichtigung des Projektgebietes Lückenschluss Delvenau (Witzeeze, Parkplatz)

Und sonst so?

Ein weiterer Höhepunkt steht am Sonnabend, 10. Oktober, und Sonntag, 11. Oktober, in Ratzeburg mit dem Regio- und Designmarkt auf dem Programm. Überdies lockt Gitarrist Niels Rathje am Freitag, 30. Oktober, in der Domäne Fredeburg mit seiner „Saitenvielfalt“. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.

Selbst Hand anlegen können in der Zeit vom 4. bis 9. Oktober die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Workshops zum „Experimentellen malen“. Veranstaltungsort ist das Möllner Atelier am Görlitzer Ring 16. Infos und Anmeldungen unter Tel. 04542-83207 oder per Mail unter ehlke@web.de.

https://kulturportal-herzogtum.de/2020/09/03/on-fire-ausstellung-kreismuseum-ratzeburg/
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Kurz notiert – unterwegs im Nordkreis

Workshop: Das Diakonische Werk Herzogtum Lauenburg bietet am Sonnabend, 19. September, und Sonntag, 20. September im Gleis 21 (Ratzeburg) einen Workshop mit dem Künstler Daniel Schneider (NRW Rap Shool) an. Anmeldungen werden unter Tel. 04541-857228 oder per Mail unter petersengleis21@web.de entgegengenommen.

Ausstellung: Die Künstlerin Claudia Bormann führt am Sonntag, 20. September, um 12 Uhr durch die Ausstellung „On Fire“, die derzeit im Park des Kreismuseums Ratzeburg zu sehen ist. Die Schau präsentiert raumgreifende Installationen und Objekte renommierter Künstler aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Foto). Die meisten Arbeiten entstanden speziell für diese Ausstellung. Ergänzt wird sie durch 16 großformatige Plakate, die auf dem Vorplatz des Museums präsentiert werden.

Stadtführung: Die Tourist-Information Ratzeburg lädt am Sonnabend, 19. September, zur Stadtführung. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr vor der Alten Wache am Markt. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich. Anzugeben sind per Mail unter tourist-info@ratzeburg.de oder per Telefon unter der Rufnummer 04541-8000886 die persönlichen Kontaktdaten. Zudem ist ein Mund-Nasen-Schutz mitzubringen. Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, werden bei der Stadtführung keine öffentlichen Gebäude von innen besichtigt. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt.

Tagung: Der Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss des Kreises Herzogtum Lauenburg tagt am Donnerstag, 1. Oktober, ab 17.30 Uhr in der Kantine der Kreisverwaltung (Ratzeburg). Thema ist unter anderem der Jahresbericht der Kreismusikschule.

Kulturzeit: Mit Geschichten von Till Eulenspiegel und der sinfonischen Dichtung von Richard Strauß geht Kulturzeit aus Ratzeburg am Sonntag, 20. September, auf Sendung. Die Übertragung beginnt um 17 Uhr. Wiederholungen der Sendung stehen am Sonntag, 27. September, um 17 Uhr sowie 22. und 29. September um 9 Uhr auf dem Programm. Zu empfangen ist Kulturzeit auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendung im Internet unter www.okluebeck.de beziehungsweise www.wirumvier.de.