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Kulturnacht 2022 in Geesthacht

Konzerte, Pantomime, niederdeutschsprachiges Theater, historische Filme, ein kleines Weinfest, Lesungen in Hinterhöfen und Kirchen und eine große Abschlussparty: Zu all dem lädt die Stadt Geesthacht am Sonnabend, 1. Oktober 2022, anlässlich der Kulturnacht ein.

Das Programm beginnt um 17 Uhr und mündet ab ca. 22 Uhr in einer großen Abschlussparty im SmuX (Lichterfelder Straße 5). 

Mit dabei sind unter anderem die Musiker:innen des Duos Klaett sowie die Sängerin Nadsoul im ImmobilienCenter der Kreissparkasse (Bergedorfer Straße 58), der reiseerfahrene Autor Oliver Lück liest (bei schönem Wetter draußen) vor der Stadtbücherei (Rathausstraße 58). Veenus* aus Berlin bringt feinsten melancholischen Elektrosound mit deutschen und vietnamesischen Texten bei „Most Wanted Burger“ (Buntenskamp 3A) zum Klingen. Wer des Niederdeutschen mächtig ist, sei an das kleine Theater Schillerstraße (kTS, Schillerstraße 33) verwiesen: Dort werden Sketche aufgeführt und eine Führung hinter die Kulissen angeboten.

Historisch Interessierten wird ein Besuch im GeesthachtMuseum! (Bergedorfer Straße 28) empfohlen: Der Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht zeigt dort alte Filme untermalt mit Kurzvorträgen. Verraten wird, dass es unter anderem auch um Motorcross dabei geht. Ein Highlight des Abends ist sicherlich auch in der wunderschönen Kirche St. Salvatoris (Kirchebstieg 1) zu finden: Dort tritt das preisgekrönte Vokalensemble Trifles aus Geesthachts lettischer Partnerstadt Kuldiga auf – eine Premiere in der Elbestadt. Ein „Geheimtipp“ ist sicherlich auch der Innenhof der Bücherstube Liliehof (Bergedorfer Straße 39), leicht versteckt an zentralen Einkaufsstraße liegend: Neben einer Präsentation der Ausstellungsgemeinschaft Lauenburgischer Künstler lesen dort Geesthachterinnen selbst geschriebene Texte vor und der Singer-Songwriter Moritz Ley spielt auf.

Im Verlauf des Abends können Besuchende bei besinnlichen Texten und Klängen in den Kirchen Düneberg und St. Salvatoris den Abend ausklingen lassen – oder   ins SmuX gehen, Frank Plagges humorvollem Blues lauschen und sich so auf die dortige Abschlussparty vorbereiten. Zwischen den Programmen besteht die Chance, auf Pantomimen Bastian mit seiner Candy Bar zu stoßen: Der Künstler bewegt sich zwischen den einzelnen Orten und bietet zugleich Theater und Süßigkeiten an.

So viel Kultur macht natürlich auch hungrig und durstig: Bis ca. 21 Uhr sorgen Foodtrucks an der Fußgängerzone für leibliches Wohl. Wem der Sinn nach feinem Wein steht, möge ab ca. 18.30 Uhr sich zum Kleinen Theater Schillerstraße begeben.

Damit die Besucher:innen möglichst viel von dem Programm mitnehmen können, treten viele Künstler:innen mehrfach auf. Das detaillierte Programm finden Sie online unter www.geesthacht.de.

Flyer können ab Mitte September über die Tourist-Information Geesthacht unter 04152 836258 oder touristinfo@geesthacht.de bezogen werden. Gerne verschickt die Tourist-Info das Programm auch als digitalen Flyer. Für Social-Media-Fans gibt es auch Infos auf Instagram unter @kulturnacht_geesthacht

Foto: Reiner Freese

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Wiegandts Liederatur: „Hool dien Muul un sing mit!“

Lauenburg – Das wichtigste sei ihm das Singen. Als zweites erst komme der „Beifang“, wie die Fischer sagen. Wiegandt beschäftigt sich dabei mit allem, was in Songs, Gesängen, Couplets, Gassenhauern usw. steckt und drum herum auftaucht.

In seinem Buch „Hool dien Muul un sing mit!“ (Wachholtz 2021) beschreibt Wiegandt die schleswig-holsteinische Volksmusikgeschichte ab 1850 . Sind „Oh Susanna“, „Spinn, mien leve Dochter“ und „Ik un mien Lisbeth“ so harmlos, wie sie heute klingen? Der Liedforscher und -sammler hat nach den wahren Lebensbedingungen geforscht, Menschen befragt und Archive besucht – und findet Spannendes, Heiteres, auch Obszönes.   

Eine Kooperation mit der Stadt Lauenburg/Elbe und dem Zentrum für Niederdeutsch in Holstein.

So., 30. Oktober 2022, 16:00 Uhr. Eintritt 8€ + VVK-Gebühr, Abendkasse 10€. Heinrich-Osterwold-Halle, Elbstraße 145a, 21481 Lauenburg. Tickets gibt es in der Tourist-Information, Tel. 04153-5909220 und online unter www.lauenburg-tourismus.de/Veranstaltungen

Fotos: Michael Zapf

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

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Handlungsspielräume frühneuzeitlicher Fürstinnen

Geesthacht – Die verschiedenen Rollen und Handlungsspielräume einzelner regionaler Fürstinnen der Vormoderne werden von Dr. Melanie Greinert in ihrem Vortrag aufgezeigt.

Die Biografien sowie das Handeln der Fürstinnen, die im Gebiet des heutigen Schleswig-Holsteins lebten und wirkten, fanden in den letzten fünf Jahren erhöhte Aufmerksamkeit in der Forschung. Durch das Beleuchten der Einflussmöglichkeiten der Fürstinnen kann das Bild der Frauen, die oftmals nur als rein dynastische Heiratsobjekte begriffen werden, ausdifferenziert.

Das Publikum erfährt mehr über das Agieren der Fürstinnen auf politischem, sozialem und kulturellem Gebiet, sowie ihre aktive Mitgliedschaft in einem interdynastischen Handlungs- und Kommunikationsraum. Es erhält auch einen Überblick über die Formen ihrer Herrschaftsteilhabe zwischen Unterordnung und Selbstbehauptung.

An den Vortrag schließt sich eine Gesprächsrunde an, in der die Referentin mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte Geesthacht (Anja Nowatzky) und Schwarzenbek (Petra Michalski) den Fragen nachgeht, inwieweit sich Handlungsspielräume für Frauen geändert haben und welche Beziehungen zwischen historischen und heutigen Handlungsspielräumen möglicherweise gezogen werden können. Als Moderatorin fungiert Dr. Julia Dombrowski (Stadt- und Kulturmanagerin der Stadt Geesthacht).

Veranstalter sind die Stiftung Herzogtum Lauenburg, das GeesthachtMuseum! und die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Geesthacht.

Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 18. November um 19.00 Uhr im GeesthachtMuseum! im Krügerschen Haus (Bergedorfer Str. 28, 21502 Geesthacht) statt. Einlass ab 18.45 Uhr.

Anmeldungen bis zum 11. September werden unter info@stiftung-herzogtum.de entgegengenommen.

Foto: public domain (Nationalmuseum Stockholm)

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Entscheidungskulturen der Gegenwart – öffentlicher Abendvortrag von Peter Altmaier

Langjähriges Mitglied des Bundestages, Chef des Kanzleramtes und Bundesminister für Wirtschaft und Energie – Peter Altmaier kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Über seine persönlichen Erfahrungen mit politischen Entscheidungsfindungen wird er am Donnerstag, 15. September, um 19 Uhr im Schloss Reinbek sprechen.

Sein öffentlicher Abendvortrag mit dem Titel „Entscheidungskulturen der Gegenwart – Entwicklung und Perspektiven aus der Sicht eines Akteurs“ gehört zum Programm der wissenschaftlichen Konferenz „Entscheidungskulturen in der Bismarck-Ära“, die am 15. und 16.September von der Otto-von-Bismarck-Stiftung und dem Historischen Seminar der Universität Stuttgart in Friedrichsruh veranstaltet wird.

Der Eintritt zum Abendvortrag ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter der Telefonnummer 04104 – 97710 oder per E-Mail an info@bismarck-stiftung.de.

Schloss Reinbek Schloßstr. 5
Reinbek, 21465

Abbildung: Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages, 13. Februar 2020 (Fotograf: Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0)

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Im Schatten des Staatsmanns

Dr. Andrea Hopp (Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen) stellt am Donnerstag, 25. August, um 19.30 Uhr im Historischen Bahnhof Friedrichsruh ihr neues Buch „Im Schatten des Staatsmanns“ vor.

Erstmals zeichnet sie darin die Biografien der drei Frauen nach, die dem ersten Reichskanzler am nächsten standen: Ehefrau Johanna, Tochter Marie und Schwiegertochter Marguerite. Auf der Basis einer umfangreichen Quellenauswertung zeigt sie, wie die familiäre Nähe zu Otto von Bismarck deren Leben beeinflusste und das eigene Handeln prägte. Deutlich wird auch, was die drei Frauen einte: der Versuch, die Vorrechte des Adels gegen die modernen bürgerlich-liberalen Kräfte zu verteidigen.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter Telefon 04104 – 97710 oder per E-Mail an info@bismarck-stiftung.de

Im Schatten des Staatsmannes. Eine Veranstaltung der Otto-von-Bismarck-Stiftung mit Dr. Andrea Hopp

Donnerstag, 25. August 2022, Beginn 19:30 Uhr

Otto-von-Bismarck-Stiftung, am Bahnhof 2, 21521 Friedrichsruh

Foto: Johanna, Marie und Marguerite von Bismarck (Otto-von-Bismarck-Stiftung)

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Aktuelles Südlich der A24

Otto von Bismarck und seine Zeit

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung lädt am Sonntag, 14. Juli 2022, um 11 Uhr zu einer kostenlosen Führung durch ihre Dauerausstellung „Otto von Bismarck und seine Zeit“ im Historischen Bahnhof Friedrichsruh ein.

Leben und Politik des ersten Reichskanzlers werden mit wichtigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen im 19. Jahrhundert verknüpft. Deutlich werden so die Erfolge, aber auch Misserfolge des preußisch-deutschen Staatsmannes, der maßgeblich zur Gründung des kleindeutschen Nationalstaates beitrug und vorbildliche Sozialversicherungen schuf, in dessen Amtszeit als Reichskanzler aber auch die deutsche Kolonialpolitik begann.

Otto-von-Bismarck-Stiftung, Am Bahnhof 2, 21521 Friedrichsruh, www.bismarck-stiftung.de.

Abbildung: Unfall in der Maschinenfabrik. Zeichnung von Johann Bahr, als Schwarz-Weiß-Zeichnung erschienen in: Illustrierte Zeitung Nr. 2402, Leipzig 1889. Der kolorierte Druck ist in der Dauerausstellung zu sehen. (© Otto-von-Bismarck-Stiftung)

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Ausstellungen Südlich der A24

Kunst 3x anders – Vernissage in Friedrichsruh

Bilder, die von Ausflügen an die Hohwachter Bucht erzählen, abstrahierte Figuren, die viel Raum für Emotionen lassen, und das Spiel mit Strukturen bestimmen die Werke von Elke Pieprzyk, Anke Hellberg und Karin Lieschke.

Die Hamburger Künstlerinnen stellen ab Samstag unter dem Titel „Kunst 3x anders“ ihre Werke im Historischen Bahnhof Friedrichsruh, dem Sitz der Otto-von-Bismarck-Stiftung, aus.

Die Vernissage beginnt um 14 Uhr, die einführenden Worte spricht Daniel Kaiser, Leiter der Kulturredaktion von NDR 90,3. Die Ausstellung begleitet die Projekte und Veranstaltungen der Otto-von-Bismarck-Stiftung rund um ihr 25. Jubiläum und ist bis zum 18. September zu sehen (Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr, der Eintritt ist frei)

Kunst 3x anders. Werke von Elke Pieprzyk, Anke Hellberg und Karin Lieschke

6. August bis 18. September 2022, Montag bis Sonntag 10 – 18 Uhr

Otto-von-Bismarck-Stiftung, Am Bahnhof 2, 21521 Friedrichsruh

Tel. 04104 – 97710

www.bismarck-stiftung.de

Foto: Elke Pieprzyk – Bild; Otto-von-Bismarck-Stiftung

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Historischer Rundgang durch die Schifferstadt

Lauenburg, 31.07.2022: Am 07.08. bietet die Tourist-Information Lauenburg/Elbe um 14:30 Uhr eine historische Stadtführung an.

Wer spukt bis heute im alten Schlossturm? Welcher Herzog lustwandelte im Fürstengarten? Eine spannende Reise in die Vergangenheit erwartet alle Teilnehmer dieses Rundgangs. Im historischen Gewand erzählt die Stadtführerin aus der Perspektive des 18. Jahrhunderts heitere und spannende Episoden aus dem herrschaftlichen und bürgerlichen Leben der über 800-jährigen Schifferstadt Lauenburg/Elbe.

Eine Stadtführerin im historischen Gewand führt zu den schönsten spätmittelalterlichen Gebäuden der historischen Unterstadt Die Führung beginnt am Schlossturm auf dem Amtsplatz und dauert etwa 90 Minuten. Erwachsene zahlen 7,50 Euro, Kinder zwischen 6 und 16 Jahren 4,50 Euro. Interessierte sollten sich bis 05.08. um 18 Uhr in der Tourist-Information unter 0 41 53/5 90 92 20 oder touristik@lauenburg-elbe.de anmelden.

Alle Termine sind auch im Internet unter www.lauenburg-tourismus.de zu finden.

Bildinformation: Malerische Altstadt in Lauenburg/Elbe
©Mareike Bodendieck

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NEWCOMER Teil 1
There is another me in the world

Die Gruppenausstellung versammelt künstlerische Arbeiten mit unterschiedlichen thematischen
Ansätzen und Medien, doch die Positionen vereint ein tief verwurzeltes künstlerisches
Arbeitsprinzip: das Untersuchen, Beobachten, Überprüfen oder Reflektieren der eigenen Umwelt
und Innenwelt, um zu neuen Erkenntnissen, zu neuem Wissen zu gelangen, aber auch die
Reflexion der Arbeitsweise selbst. Künstlerische Wahrnehmung und Produktion sind dabei eng
miteinander verknüpft, wie auch das Wechselspiel von Kunstwerk, Ort und Betrachterinnen. Eigene Erfahrungen und Handlungen beeinflussen die individuelle Rezeption, Interpretation und Reaktion. So eröffnen die künstlerischen Arbeiten der Ausstellung „There is another me in the world“ viele verschiedene Beziehungen zwischen der Welt und dem Selbst bzw. ermöglichen es jedem, sich selbst in Beziehung zur Welt und den gezeigten Arbeiten zu setzten. Die Ausstellungskooperation von Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg und Gallery Cubeplus, Kiel vereint aktuelle Künstlerinnen der Gallery Cubeplus und Stipendiatinnen des Künstlerhauses Lauenburg, sowie ehemalige Absolventinnen der Muthesius Kunsthochschule.

Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg, Elbstrasse 52/54, 21484 Lauenburg/Elbe

Hannes Fleckstein
Die technologischen Entwicklungen haben mittlerweile zu einem »hyperrealen« Zustand geführt,
in dem virtuelle Bilder ohne Bezug umher zu schweben scheinen. Ausgehend von dieser
Beobachtung und dem eigenen Bildkonsum untersucht Hannes Fleckstein die enge Verknüpfung
unserer Lebensrealität mit den gegenwärtigen technologischen Entwicklungen – eine Kultur des
Digitalen. Hierzu gehört das Ringen um Aufmerksamkeit und die Wechselwirkung zwischen
Anonymität und Prominenz in sozialen Netzwerken. Dieses Spannungsverhältnis zeigt er unter
anderem durch das Einbinden des eigenen Selbstbildes, sowie der Verwendung der Ästhetik von
Social-Software-Interfaces auf – Schnittstellen, die menschliche Kommunikation und Interaktion
zusammenführen. Das Bild- und Tonmaterial wird gesammelt, zersetzt und in installativen wie
performativen Videoarbeiten neu kombiniert.
Hannes Fleckstein studierte bis 2022 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und von
2019-2020 an der Kunstuniversität in Linz. Er lebt und arbeitet in Kiel.

Melina Bigale
Die künstlerische Praxis von Melina Bigale setzt sich mit der Lebens- und Wohnkultur von
Menschen auseinander. Im Zentrum der Arbeiten stehen Objekte, die aus dem Alltäglichen
stammen – ausgediente Gegenstände, die von ihren vorherigen Besitzer*innen entsorgt wurden.
Indem die Künstlerin die Objekte speziell für die Räumlichkeiten der Ausstellung auswählt, neu
kombiniert, arrangiert und durch bildhauerische Eingriffe bearbeitet, erhalten sie eine weitere
Perspektive und werden so in einen neuen Kontext gesetzt. Sie wirken als einsame Zeugen einer
unbekannten, aber doch vertraut wirkenden Geschichte.
In den Pflanzeninstallationen von Melina Bigale geht es um den Dialog von Mensch und Natur.
Sie gräbt Bäume aus Vorgärten aus und versetzte sie in den Ausstellungsraum. Die über die Jahre
hinweg gewachsenen und zurechtgestutzten Bäume werden am Ende ihres Gebrauchs zu einer
Mischung aus natürlicher Plastik und künstlicher Skulptur. Die Pflanze wächst in freier Form,
während der Mensch sie in seine für ihn nutzbare Funktion zurückschneidet. In den
Installationen Bigales werden die Bäume ihrer Funktion der Aus- und Eingrenzung beraubt und
durch ihre freigelegten Wurzeln bloßgestellt. Der inhaltliche Kontrast zwischen Funktion und
Dysfunktion wird unterstrichen durch das irritierende Moment aus gedanklicher Verortung des
bekannten Gegenstandes und der Enthebung aus gewohnter Sichtweise.
Melina Bigale absolvierte 2021 ihren Master an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Von
2018-2021 studierte sie Kunst und Philosophie an der Muthesius Kunsthochschule und der
Christian- Albrechts Universität zu Kiel. Sie lebt und arbeitet in Kiel.

Jakob Grebert
Als freischaffender Künstler, Autor und Mitglied der Künstlerinnengruppe WetDogCollective, arbeitet Jakob Grebert installativ, skulptural und zeichnerisch, ohne sich dabei auf bestimmte Materialien oder einen bestimmten Stil festzulegen. Keramik und Geschirr kommen ebenso zum Einsatz wie Möbel oder Alltagsgegenstände. Seine Arbeiten – verschiedene Formen Geschichten zu erzählen – changieren zwischen Humor, Zynismus, Traurigkeit und Anarchie. Dabei bezieht er sich auf die ihn umgebende Umwelt. Kunst ist für Jakob Grebert ein Mittel, um sich mit der Bildsprache politischer oder gesellschaftlicher Ereignisse, wie der Klimakatastrophe, sozialer Ungleichheit und Entfremdung auseinanderzusetzen. In der Ausstellung zeigt er eine ganz neue Arbeit, in der er handgefertigte Keramikteller mit digitalen Inhalten und Motiven kombiniert. Dokumentarisch und zeichnerisch gibt Grebert die Kommunikation verschiedener Nutzerinnen aus einem Internetforum wieder, die aufgrund von
Sozialphobien oder anderen Problemen ihre Wohnung so gut wie nie verlassen. Der digitale
Dialog ist ihre bevorzugte und vielleicht einzige Kontaktform.
Die Bildmotive der Teller stammen aus dem Forum und aus dem Internet, nehmen teilweise
inhaltlich Bezug, aber andere sind frei hinzugefügt. Jakob Grebert geht hier der Frage nach, wie
sehr das Digitale unseren Alltag beeinflusst, unsere Rhythmen und Gewohnheiten verändert.
Jakob Grebert studierte bis 2017 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Er lebt und arbeitet
in Hamburg.


Maria Malmberg
Die Künstlerin Maria Malmberg arbeitet bevorzugt medienoffen und multidisziplinär im Bereich
Skulptur, Klangkunst, fotografischen Techniken, Installation und Videokunst. Im Vordergrund
steht bei ihr die Idee bzw. eine Visionen, für die sie erst im Nachhinein die passende Form für ihre
präzise Umsetzung sucht. Um einen Zugang zu ihren Werken zu finden, ist es hilfreich zu wissen,
dass Malmberg eine übergeordnete Thematik bearbeitet: die Erweiterung des kognitiven
Horizonts von Lebewesen.
Ansätze dazu findet sie in allen Lebensbereichen und beobachtet dafür unter anderem
gesellschaftliche, kulturelle, speziestypische Normen und Verhalten, Änderungen der
Wahrnehmungsfilter durch Technik, sowie die dadurch resultierenden Verhaltensweisen. Die
künstlerischen Werke vermitteln Anreize, die Sinne zu schärfen und die individuelle Sichtweise
zu erweitern, sich dem eigenen Gedankenfluss und Nachdenken hinzugeben.
So offenbart die Bodenarbeit « Online » (2021) nur unter UV-Licht die Textzeile « What you see is
what you get ». Der digitale Raum eröffnet Maria Malmberg eine Vielzahl von Realitäten, einen
neuen, noch nicht ausgeschöpften Möglichkeitsraum.
Maria Malmberg machte 2016 ihren Masterabschluss an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel
und erhielt 2015 ihr Postgraduate Diploma of Higher Education in Fine Art an der Norwich
University of the Arts in England. Sie lebt und arbeitet in Kiel.


Juan Blanco
Die vielschichtigen Landschafts- und medialen Bilder in den Installationen, Gemälden und
grafischen Arbeiten von Juan Blanco sind von Ambivalenz geprägt: Sie stellen Versuche dar, über
das Wesen der Wirklichkeit zu kommunizieren, unheilvollen Gefühlen Gestalt zu geben und
belastende Mehrdeutigkeit zu reduzieren. Zugleich aber untergraben die Bedingungen ihrer
jeweiligen Herstellungsprozesse jedoch ihren Anspruch, objektive Darstellungen der Wirklichkeit
zu sein.
Juan Blanco hinterfragt mit seiner Arbeitsweise das Verhältnis von Medien und « Realität », die
Frage, wie Realität heute funktioniert bzw. konstruiert wird und auf welche Weise dabei mit
unseren Gefühlen operiert wird. Mit Hilfe von Collage, Holzschnitt, Fotografie und Installation –
arrangiert in Schichten – versucht er die Strukturen, die er in der äußeren Welt wahrnimmt neu
zu konstruieren und thematische Landschaften zu entwerfen, die die Verbindungen von Mensch
und Umwelt untersuchen.
Durch das Malen von Pflanzen, Wäldern, Wasser oder Wetterphänomenen wie Tornados oder
Überflutungen lenkt der Künstler den Blick auf Ereignisse, die sich der Kontrolle des Menschen
entziehen und weist gleichzeitig auf das Bedürfnis des Menschen hin, die Natur und das Klima zu
steuern.
Juan Blanco studierte bis 2020 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und von 2006-2011 im
Bachelor an der Universidad de los Andes, Bogotá in Kolumbien. Er lebt und arbeitet in Kiel.


Anne Steinhagen
In ihrer künstlerischen Praxis verdichtet Anne Steinhagen Videofragmente, fotografische
Untersuchungen und Elemente aus Materialsammlungen zu installativen Arbeiten, mit dem Ziel
experimentelle, multimediale Werke zu schaffen in denen sich die Betrachterinnen bewegen. Ihre Arbeiten sind dabei durchzogen von Themen und Phänomenen wie Atmosphäre, Natur, Spurensuche, Wiederholung und Zeitlichkeit, die wiederum über die Grenzen von Medien und Materialitäten hinaus funktionieren. Die Reflexion auf spiegelnden und glänzenden Oberflächen kann als eine Art der Bewegung im Raum verstanden werden, ein sich ständig wandelnder Vorgang, eine Abfolge von Momentaufnahmen, die sich aber dennoch nicht festhalten lassen. Anne Steinhagen spielt mit Assoziationen, Blickwinkeln oder Lichtsituationen bzw. dessen Wechselwirkungen und lädt die Betrachterinnen zum subjektiven Entdecken, Hinterfragen und Interpretieren ein.
Anne Steinhagen absolvierte 2013 ihren Master an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Sie
lebt und arbeitet in Berlin.


Peter Strickmann
Ausgehend von den individuellen und kollektiven Routinen des Hörens realisiert der Klang- und
Performancekünstler Peter Strickmann ortsspezifische Installationen und Konzertformate. Das
„Ereignis“ – als Phänomen in der Zeit und im Kontext – wird in den Arbeiten zu einem
vielschichtigen Gegenüber mit welchem soziale, architektonische oder akustische Situationen
hergestellt, verhandelt und kommentiert werden können. Dabei sind seine Installationen und
Aktionen geprägt von einer Einfachheit der Mittel und einer Philosophie der Gemeinschaft.
« Die Geräusche » (2022) ist eine kinetische Installation, die eine Gruppe von Textpartituren in
Bewegung setzt. Mehrdeutige und lose Wortspiele erscheinen als Hörchoreografie im
Ausstellungsraum.
Peter Strickmann performt solo und als Mitglied verschiedener freier Musik-, Noise- und
Performancegruppen.
Er studierte von 2008-2013 Audiovisuelle Kunst und Bildhauerei an der Hochschule der
Bildenden Künste Saar, Saarbrücken, lebt und arbeitet in Berlin.

Mit NEWCOMER Teil 2 wird das Projekt am 20. November 2022 fortgesetzt.

Foto: Nai Wei Tian

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Das Reich der Reichsbürger

Vortrag von Prof. Dr. Christoph Schönberger im Historischen Bahnhof Friedrichsruh

Wie wurde und wird auf Reichsgründung und Kaiserreich zurückgeblickt? Eine der Antworten auf diese Frage diskutiert Prof. Dr. Christoph Schönberger (Universität zu Köln) auf Einladung der Otto-von-Bismarck-Stiftung in seinem Vortrag „Das Reich der Reichsbürger“ am Beispiel einer besonderen Form der Staatsverweigerung. Im Fokus stehen die Behauptung der sogenannten Reichsbürger, die Bundesrepublik existiere nicht, sowie die historischen Herleitungen, die von ihnen angeführt werden.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 23. Juni, um 19.30 Uhr im Historischen Bahnhof Friedrichsruh statt, der Eintritt ist frei.

Anmeldungen bitte unter der Telefonnummer 04104 – 97710 oder per E-Mail an info@bismarck-stiftung.de.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.